ZITAT(Neonsquare @ 2013-11-14, 20:56) Ich finde es ganz unabhängig von Sony & Kameratechnik wirklich gut, dass sich mittlerweile USB als sowas wie ein Standard für die Stromversorgung oder das Aufladen von Kleingeräten entwickelt hat. Vielleicht besteht Hoffnung, dass ich irgendwann mal meine "Kabelschublade" um Dutzende verschiedener Netzteile und Ladegeräte verschlanken kann.[/quote]
Das wird tatsächlich in naher Zukunft so kommen. Die USB-Schnittstelle wird sich nicht nur als Ladestandard etablieren, sondern auch als allgemeine Stromversorgung für alle möglichen Geräte.
Den Anfang machten vor ein paar Jahren Initiativen in China und Europa, die USB als universellen Stromversorgungsanschluß an Handys forderten, um dem bis dato herrschenden Wirrwarr proprietärer Netz- und Ladegeräte Einhalt zu gebieten. Stichworte: OMTP Common Charging Solution (CCS) und GSMA Universal Charging Solution (UCS). Damit hatte man schon mal einen einheitlichen Stecker und einheitliche elektrische Eckwerte (5V bei bis zu 0,5A).
Mehr oder weniger parallel dazu wurde eine Erweiterung des USB-Standards eingeführt, die USB-IF Battery Charging Specification (BCS), die aktuell in der Version 1.2 vorliegt. Diese spezifiziert spezielle USB-Hostanschlüsse, die mehr Strom liefern können, als dies bisher vorgesehen war.
Ohne Handshake darf ein USB-Device maximal 0,1A ziehen. Braucht es mehr, so konnte es bisher an USB 1.x und 2.0-Anschlüssen bis zu 0,5A vom Host anfordern, an USB 3.0-Anschlüssen sogar bis zu 0,9A. Diesen Strom darf das Gerät aber erst ziehen, nachdem der Host sein "Okay" gegeben hat. Unterstützt ein USB-Host die BCS, so können sogar bis zu 1,5A an 5V gezogen werden, allerdings nur bei größeren Toleranzen in Bezug auf die Stabilität der 5V-Spannung (die darf dabei auf bis zu 4V einbrechen).
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=291219
Das ist soweit bis vor kurzem Stand der Technik gewesen. Vor einigen Monaten jedoch wurde USB 3.1 verabschiedet, das SuperSpeed+ einführt für Transferraten von bis zu 10 Gbit/s und damit die maximal erreichbare Geschwindigkeit gegenüber USB 3.0 (SuperSpeed) verdoppelt. Zeitgleich wurde der USB-Standard auch noch um die USB Power Delivery Specification erweitert, die in zukünftigen USB 3.1-, aber auch 3.0- und 2.0-Geräten implementiert werden kann.
Im Rahmen dieser äußert interessanten Spezifikation wird es möglich, daß USB-Endgeräte mit höherem Stromverbrauch vom USB-Host wesentlich mehr Energie anfordern können als bisher:
Auf 5V-Ebene können dann Ströme bis zu 2A zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich können noch Spannungen von 12V oder 20V mit bis zu 5A aktiviert werden. Damit wird es möglich, beliebige Geräte mit einem Verbrauch von bis zu 10W über einen 5V-USB-Anschluß betreiben zu können, oder Geräte mit einem Verbrauch von bis zu 60W (+ 10W) an 12V (+ 5V) bzw. 100W (+ 10W) an 20V (+ 5V).
Damit dürfte USB in einigen Jahren zum universellen Niederspannungs-Stromversorgungsstandard für praktisch alle kleinen und mittleren Verbraucher avancieren.
Viele Grüße,
Matthias