RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#1 von Anna Christians , 12.07.2013 09:48

Hallo in die Runde,

ich habe mich schon in diversen Geschäften erkundigt, hier alle (?) einschlägigen Threads durchgelesen und bin jetzt restlos verwirrt.

Aaalso: Ich habe ein Ultrabook mit 13-Zoll-Bildschirm, auf dem Bildbearbeitung "für unterwegs" durchaus schon einigermaßen möglich ist. Für zuhause hätte ich jetzt doch aber ganz gerne nochmal was Anständiges separat.

Es soll matt, nicht glänzend sein, und neben der Bildbearbeitung auch zu anderen PC-Arbeiten dienen.

Bei der Bildschirmgröße bin ich im Moment vollkommen ratlos. Einerseits reizen mich ja schon diese eindrucksvollen großen Bildschirme. Andererseits muss die Größe ja in einem vernünftigen Verhältnis zum Arbeitsplatz stehen. Was nützt mir ein riesiger Monitor, wenn ich mit der Nase davorklebe.

Außerdem frage ich mich, inwieweit die Vernetzung unterschiedlicher Funktionen schon fortgeschritten ist: Ist es möglich, sinnvoll und ratsam, so einen etwas größeren Bildschirm dann zugleich auch als Fernsehbildschirm zu nutzen? Oder als überdimensionalen digitalen Bilderrahmen für die Zeit, wo ich gerade nicht daran arbeite? (Letzteres dürfte zumindest technisch ja kein Problem sein; ist höchstens eine Frage des Energieverbrauchs, denke ich.)

Das Thema Kalibrierung ist mir bekannt - ich gehe jetzt mal, sofern von Euch kein Widerspruch kommt, davon aus, dass sich grundsätzlich jeder Bildschirm vernünftig kalibrieren lässt. Oder gibt es da mögliche Probleme, die man vorab im Auge behalten sollte?

Gibt es mögliche Bildschirmfehler, auf die man beim Kauf achten sollte?

Was für Tipps würdet Ihr mir für die Auswahl eines Monitors geben? Oder auf was sollte ich ansonsten noch achten?

Vielen Dank schon mal und Gruß,
Anna


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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#2 von H. Kohm ( gelöscht ) , 12.07.2013 10:00

ZITAT(Anna Christians @ 2013-07-12, 8:48) ...

Das Thema Kalibrierung ist mir bekannt - ich gehe jetzt mal, sofern von Euch kein Widerspruch kommt, davon aus, dass sich grundsätzlich jeder Bildschirm vernünftig kalibrieren lässt. Oder gibt es da mögliche Probleme, die man vorab im Auge behalten sollte?[/quote]

Ganz und garnicht. Viele Bildschirme geben ja auch nichtmal ansatzweise den RGB Farbraum wieder. Davon abgesehen muss auch das Kalibrierungsgerät zur Paneltechnik passen

ZITAT(Anna Christians @ 2013-07-12, 8:48) ...

Gibt es mögliche Bildschirmfehler, auf die man beim Kauf achten sollte?[/quote]

Tote Pixel.

ZITAT(Anna Christians @ 2013-07-12, 8:48) ...

Was für Tipps würdet Ihr mir für die Auswahl eines Monitors geben? Oder auf was sollte ich ansonsten noch achten?[/quote]

Lies dir die Threads im DSLR-Forum/Computerecke durch. Danach sollte dir einiges klarere sein.


Gruß.


H. Kohm

RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#3 von Phillip , 12.07.2013 10:09

prad.de ist eine gute Informationsquelle


fotos auf flickr | mein blog


 
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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#4 von Alison , 12.07.2013 12:27

Es gibt durchaus Unterschiede in der Kalibrierbarkeit, das fängt schon mit den Kontrollen für die Farbe an: je mehr und besser man mit denen (nach Anweisung der Kalibriersoftware) die Farben einstellen kann, umso weniger muss Softwareseitig verbogen werden. Auch bei der internen Signalaufbereitung gibt es Unterschiede in der Bittiefe, einfache Monitore arbeiten nur mit 6-bit.

Ein guter Monitor bildet den sRGB Farbraum fast vollständig ab und hat eine neutrale Grauddarstellung über den gesamten Helligkeitsbereich, die wide-gamut Geräte schaffen auch mehr und decken grpße Teile des AbobeRGB Farbraums ab.

Ich habe seit Jahren einen Eizo der (damals) 400 Euro Klasse zu Hause (19" 4:3) und bin immernoch sehr zufrieden, auch wenn er nur sRGB kann. Der Umgebungslichtsensor ist sehr angenehm. Daneben steht seit kurzem ein billiger HP wenn ich mal mehr Fläche brauche, aber ehrlich, den würde ich nicht mal versuchen zu kalibrieren.


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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#5 von Reisefoto , 12.07.2013 13:10

Ich habe mir vor ca. 8 Jahren einen Sony TFT gekauft. Wichtigste Informationsquellen waren damals prad.de und das eigene Ausprobieren. In den Tests damals bekam Eizo wie üblich beste Noten, und so habe ich zuerst danach geschaut und mir beim MM einen gekauft. Genau zu diesem Zeitpunkt kam von Sony der erste TFT mit klarem Display auf den Markt. Da mir das Bild des Sonys im Laden deutlich besser gefiel als dasjenige des Eizos, habe ich zum Vergleich einen Tag später auch noch den Sony geholt. Zu Hause stellte sich dann heraus, dass meine Augen das Bild des Eizos nicht gut vertrugen (warum auch immer) und schon von daher der Eizo draußen war. Da Fotos auf dem Sony auch viel besser aussahen, war die Entscheidung dann einfach. Ich habe den Eizo dann zurückgegeben, was zumindest damals beim Mediamarkt kein Problem war.

Die Moral von der Geschichte ist nicht, dass Du keinen Eizo nehmen sollst, sondern dass du den Monitor selbst ausprobieren sollst. Testberichte und Erfahrungen anderer Benutzer können eine große Hilfe sein, aber es lohnt sich schon, im Elektronikmarkt durch die Reihen zu ghen und sich die Monitore im Vergleich anzusehen. Damals konnte ich auch ein eignes Testbild zum Mediamarkt mitbringen und sie konnten es auf allen Bildschirmen anzeigen.

Ich habe im Computer eine TV-Karte und benutze diesen gelegentlich auch mal zum Fernsehen, aber dafür sind gute Fernseher besser geeignet.


www.reiseundbild.de


 
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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#6 von H. Kohm ( gelöscht ) , 12.07.2013 13:55

Wobei man eben aufpassen sollte. Wenn der Monitor dazu dienen soll Fotos für das Ausbelichten fertig zu machen, sollte man besser einen Monitor nehmen der ein neutrales Bild wiedergibt. Nicht einen solchen der selbst noch "Bildoptimierungen" durchführt.


H. Kohm

RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#7 von aidualk , 12.07.2013 14:15

ZITAT(Reisefoto @ 2013-07-12, 12:10) Die Moral von der Geschichte ist nicht, dass Du keinen Eizo nehmen sollst, sondern dass du den Monitor selbst ausprobieren sollst. Testberichte und Erfahrungen anderer Benutzer können eine große Hilfe sein, aber es lohnt sich schon, im Elektronikmarkt durch die Reihen zu ghen und sich die Monitore im Vergleich anzusehen.[/quote]

Bei mir stand im Herbst ein neuer Rechner an (nach 8 Jahren) und dazu wollte ich auch gleich einen neuen, größeren Monitor haben. Zuvor hatte ich einen kleineren Eizo mit dem ich sehr zufrieden war. Aber der große war mir eigentlich zu teuer und so hörte ich mich etwas bei EDVlern um und kam zum Dell. Ich dachte mir, prima, der ist bei prad.de sogar noch ein kleines Stück besser bewertet als der vergleichbare Eizo und das zum halben Preis. Perfekt.
Aber ich kam mit dem Dell überhaupt nicht klar. Hab 3 Tage an der Kalibrierung gesessen ohne das ich zufrieden war. Auch das 'weiß' empfand ich als zu grell, es hat mich regelrecht geblendet. Also zurückgegeben und doch den Eizo genommen. Trotz schwächerer Bewertung bei prad ist es für mich der erheblich bessere Monitor, empfinde ich als wesentlich angenehmer zum arbeiten. Und die Kalibrierung hat weniger als 1 Stunde gedauert.

Wie Reisefoto schreibt: Der eine kommt mit dem einen Monitor besser zurecht, der andere mit einem anderen (ist fast wie mit dem EVF )


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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#8 von Anna Christians , 12.07.2013 17:36

Vielen Dank für alle Eure Antworten!

QUOTE (H. Kohm @ 2013-07-12, 9:00) Viele Bildschirme geben ja auch nichtmal ansatzweise den RGB Farbraum wieder. Davon abgesehen muss auch das Kalibrierungsgerät zur Paneltechnik passen[/quote]
Ups... das war mir tatsächlich nicht bekannt.

*notier*
- RGB-Farbraum
- Kalibrierungsgerät muss zur Paneltechnik passen
(Jetzt muss ich nur noch rauskriegen, was "Paneltechnik" ist. Tante Wiki hüllt sich in Schweigen...)

QUOTE (H. Kohm @ 2013-07-12, 9:00) Tote Pixel.[/quote]
Richtig, das war's. Wie war noch gleich der Test dafür? Ganz weißes Bild oder ganz schwarzes Bild, meine ich mich zu entsinnen...

QUOTE (H. Kohm @ 2013-07-12, 9:00) Lies dir die Threads im DSLR-Forum/Computerecke durch. Danach sollte dir einiges klarere sein.[/quote]
Danke für den Tipp! Da werde ich mal stöbern.

QUOTE (Phillip @ 2013-07-12, 9:09) prad.de ist eine gute Informationsquelle[/quote]
Danke auch Dir für den Tipp!
Den hatte ich in einem der anderen Threads auch schon entdeckt. Leider verwendet die Seite - z.B. bei der Suchmaske "Monitor suchen" ziemlich viel Fachchinesisch. Wenn ich das alles wüsste, was da abgefragt wird, dann bräuchte ich hier nicht mehr zu fragen...

QUOTE (Alison @ 2013-07-12, 11:27) Es gibt durchaus Unterschiede in der Kalibrierbarkeit, das fängt schon mit den Kontrollen für die Farbe an: je mehr und besser man mit denen (nach Anweisung der Kalibriersoftware) die Farben einstellen kann, umso weniger muss Softwareseitig verbogen werden.[/quote]
Hm, und woran erkenne ich das, dass ein Monitor das gut kann?

QUOTE (Alison @ 2013-07-12, 11:27) Auch bei der internen Signalaufbereitung gibt es Unterschiede in der Bittiefe, einfache Monitore arbeiten nur mit 6-bit.[/quote]
*notier*
- höhere Bittiefe als 6-bit

QUOTE (Alison @ 2013-07-12, 11:27) Ich habe seit Jahren einen Eizo der (damals) 400 Euro Klasse zu Hause (19" 4:3) und bin immernoch sehr zufrieden[/quote]
Eizo ist ein Name, der einem hier in den betreffenden Threads ja häufiger begegnet. *vormerk*

QUOTE (Reisefoto @ 2013-07-12, 12:10) Die Moral von der Geschichte ist nicht, dass Du keinen Eizo nehmen sollst, sondern dass du den Monitor selbst ausprobieren sollst.[/quote]
QUOTE (aidualk @ 2013-07-12, 13:15) Wie Reisefoto schreibt: Der eine kommt mit dem einen Monitor besser zurecht, der andere mit einem anderen (ist fast wie mit dem EVF )[/quote]
*oderauchnichtvormerk*

Ist natürlich schön, wenn man einen Laden findet, der einem erlaubt, die Sachen zuhause bei dortigem Licht auszuprobieren. Mal sehen, ob ich so einen finde.

QUOTE (Reisefoto @ 2013-07-12, 12:10) Ich habe im Computer eine TV-Karte und benutze diesen gelegentlich auch mal zum Fernsehen, aber dafür sind gute Fernseher besser geeignet.[/quote]
O.k., dann streichen wir diese Idee. Ist auch nicht so wichtig. Ich bin nicht so die große Fernsehguckerin, daher dachte ich, man könnte da evtl. zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und das mit erledigen. Unser Fernseher hat nämlich auch gerade seinen Geist aufgegeben; da muss sowieso ein neuer her. :-)

QUOTE (H. Kohm @ 2013-07-12, 12:55) Wobei man eben aufpassen sollte. Wenn der Monitor dazu dienen soll Fotos für das Ausbelichten fertig zu machen, sollte man besser einen Monitor nehmen der ein neutrales Bild wiedergibt. Nicht einen solchen der selbst noch "Bildoptimierungen" durchführt.[/quote]
Das wäre allerdings sehr wichtig. Wie erfährt man das, ob ein Monitor da irgendeine derartige Eigendynamik entwickelt?
Dass ein Verkäufer so etwas weiß, halte ich für relativ unwahrscheinlich...

Vielen Dank und Gruß,
Anna


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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#9 von H. Kohm ( gelöscht ) , 12.07.2013 18:29

Halte dich am besten hieran:

http://www.prad.de/new/monitore/kaufberatu...tung-teil6.html
http://www.prad.de/new/monitore/kaufberatu...tung-teil7.html

dann sollte mir Sicherheit bald ein äußerst geeigneter Monitor bei dir zu hause stehen (Bei mir wird es sehr wahrscheinlich bald ein Dell U2413 werden nachdem mir mein aktueller Dell 2209 doch ein wenig zu klein ist)


H. Kohm

RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#10 von Anna Christians , 12.07.2013 19:30

Super, vielen Dank für die Links!

Edit:
Die Preisunterschiede sind ja gewaltig. Wodurch rechtfertigen die sich nach Eurer Einschätzung hauptsächlich?

Habe jetzt mal mit etwas Mühe den Monitorvergleich auf der Seite hingekriegt:
http://www.prad.de/guide/vergleich_auswahl.html
(Hm, der Link sieht nicht so aus, als ob er Euch das so anzeigt...)

Einen Riesenunterschied sehe ich beispielsweise bei der Zahl der Farben. 1000 Mio. vs. 16,7 Mio., wenn man 1.800¤ statt 400¤ ausgibt.

Und der Paneltyp - was immer das nun sein mag - unterscheidet sich: H-IPS (Eizo 1.800¤ vs. IPS (Eizo 400¤ vs. AH-IPS (Dell 400 ¤.

RGB können sie alle. Für 1.800¤ kriegt man noch eine "12-Bit Lookup Table" dazu, was immer das sein mag.

Der für ¤1.800 wiegt 4kg mehr und verbraucht 40 Watt mehr, und man kriegt noch eine Lichtschutzblende und "Screenmanagersoftware" dazu.

Der Teure und der Dell haben keine Lautsprecher, aber auf die kann ich am Bildschirm auch gut verzichten.

Tja. Und was lernt uns das nu? Da steh ich nun, ich armer Tor...

Gruß,
Anna


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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#11 von Anna Christians , 24.07.2013 18:48

Hallo nochmal wieder,

ich habe mir die empfohlenen Bildschirme online genauer angeguckt und einige in engerer Wahl.

Nun stoße ich aber auf ein unerwartetes Problem: Ich kann die in keinem Laden entdecken. Die Firma Eizo habe ich überhaupt noch gar nicht in irgendeinem Geschäft entdecken können, aber auch die anderen empfohlenen Modelle nicht.

Natürlich könnte man jeden dieser Bildschirme problemlos online bestellen, aber aus nachvollziehbaren Gründen möchte ich das eigentlich nicht tun. Gerade einen Bildschirm möchte ich mir schon vorher angucken und im Vergleich mit anderen sehen.

Einige von Euch sprachen ja davon, dass Ihr Euch die im Laden angeguckt habt. Welche (möglichst flächendeckend vertretenen) Läden führen denn diese Modelle?

Gruß,
Anna


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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#12 von tatatu , 26.07.2013 00:17

ZITAT*notier*
- RGB-Farbraum
- Kalibrierungsgerät muss zur Paneltechnik passen
(Jetzt muss ich nur noch rauskriegen, was "Paneltechnik" ist. Tante Wiki hüllt sich in Schweigen...)[/quote]

"RGB-Farbraum" ist eine Null-Aussage. Monitore sind RGB-Geräte und natürlich können sie ihren eigenen RGB-Farbraum darstellen …
Gemeint war wahrscheinlich Adobe-RGB (oder vielleicht auch sRGB).
Hier unterscheidet man sog. "Wide Gamut" Monitore (Farbraum-Umfang ähnlich Adobe-RGB bzw. ECI-RGB) von herkömmlichen Monitoren (Farbraum-Umfang ähnlich sRGB).
"sRGB"-Monitore können nicht so hoch gesättigte Farben anzeigen. "Wide Gamut" Monitore sind dafür da, den Farbraum-Umfang von Druckern möglichst vollständig darzustellen … für Fotografie also grundsätzlich eine gute Sache.

"Paneltechnik": hier unterscheidet man im wesentlichen alte Röhrenmonitore von modernen Flachbild-Monitoren (TFT/LCD) und bei letzteren vor allem sog. "TN"-Panels (meist in Laptops aber auch in für Bildbearbeitung unbrauchbaren Office-Monitoren zu finden), "PVA" (meist "S-PVA" Panels und IPS (S-IPS, H-IPS, AH-IPS).
Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Flüssigkrista...ge#Anzeigetypen

Für Bildbearbeitung kommen nur PVA und IPS Panels mit matter Oberfläche in Frage (wenn Du ein "Glossy" Display kaufst, brauchst Du's eigentlich gar nicht erst kalibrieren ….
Bis vor einiger Zeit waren PVA Panels schneller und hatten einen tieferen Schwarzwert (z.B. für Film/Video wichtig). IPS-Panels haben eine bessere Blickwinkel-Charakteristik (wenn man von der Seite auf den Monitor schaut, sind Kontrast- und Farbdrift nicht so stark, wie bei PVA Panels). Inzwischen sind aber auch IPS-Panels schnell genug und schwarz genug für Film/Video, so dass PVA-Panels für Bildbearbeitung eigentlich keine wirklich zwingende Berechtigung mehr haben.
Insofern Empfehlung: IPS-Panel. Wobei gute S-PVA-Panels auch top sind, sofern man alleine vorm Rechner sitzt (also in der Mitte vom Monitor, weil Farb- und Kontrastdrift dann kein Thema sind).

"Kalibrierungsgerät muss zur Paneltechnik passen": das ist so eine Aussage, die zwar irgendwie nicht falsch ist, aber auch nicht weiterhilft.
Wenn Du einen "Wide Gamut" Monitor benutzt, macht es Sinn, auch ein Messgerät zu benutzen, das Wide Gamut "lesen" kann.
Aber (großes aber): vernünftige Kalibrierungssoftwares rechnen intern mit Korrekturkurven. Wenn man also ein nicht Wide Gamut fähiges Messgerät benutzt, dann rechnen die Softwares die gemessenen Werte um. Funktioniert in der Praxis erstaunlich gut und präzise. Allerdings… wenn Du Dir eh jetzt erst ein Messgerät kaufst, dann kauf Dir gleich eins, das auch Wide Gamut beherrscht. Und hier gibt's zu humanen Preisen eigentlich nur das neue i1 Display Pro. Und von Basiccolor den Discus … der ist aber richtig teuer (900,- oder so). Alle andere Messgeräte kannst Du eigentlich ziemlich vergessen.
Aber wenn Du… wie in Deinem vorletzten Beitrag… über einen Monitor für 1.800,- nachdenkst, dann kauf Dir einen Eizo CG246W… der hat dann auch gleich ein hochpräzises internes Messgerät.


ZITATDie Preisunterschiede sind ja gewaltig. Wodurch rechtfertigen die sich nach Eurer Einschätzung hauptsächlich?[/quote]
grundsätzlichster Unterschied: manche Monitore haben Regler für Helligkeit und sonst nix. Manche haben zusätzlich auch Regler für RGB-Werte und manchmal auch für "Gamma" oder noch mehr. Und dann gibt es "Hardwarekalibrierbare" Monitore.
Bei nicht hardwarekalibrierbaren Monitoren kann man den Monitor mit den Reglern schon recht nah ans Ziel führen, so dass eine "Softwarekalibration" (siehe hier, Seite 6f - http://de.quato.com/index_html_files/de_colourmg.pdf … am besten das ganze Dokument lesen) relativ verlustfrei abgeht. Ganz ohne Verluste geht Softwarekalibration aber prinzipbedingt nicht.
Bei hardwarekalibriebaren Monitor findet die Kalibration im Monitor statt - nicht auf der Grafikkarte. Damit ist diese Art der Kalibration im Prinzip verlustfrei (interne LUT mit 12bit oder mehr vorausgesetzt). "Verlustfrei" heisst bei Fotografie vor allem: sanfte Verläufe zeigen keine Stufen/Treppchen (und wenn doch, dann liegt's am am Bild bzw. der Bildbearbeitung... oder weil die Kalibration schief gelaufen ist).
Ansonsten können Preisunterschiede noch in weiterer Ausstattung liegen (z.B. Anschlüsse für TV-Signale, die Fähigkeit interlaced Video wiederzugeben u.a.m. … für die Abteilung Standbild aber unerheblich).


Ist eine Menge Stoff und es dauert, bis man das alles irgendwie annähernd begreift. Aber wenn man es mit seinen Fotos einigermaßen ernst meint, sollte man sich zumindest rudimentäre Kenntnis über Farbmanagement früher oder später aneignen. Das PDF von Quato ist schon mal ein guter Anfang…


Ich würde - je nach Budget - so empfehlen:

- günstig und "okay": irgendeinen Dell mit 10bit IPS Panel (Softwarekalibration über Grafikkarte)
- gehobene Mittelklasse: günstigster harwarekalibrierbarer "sRGB" Monitor: 23'' (1920x1200 Pixel) Eizo CS230, IPS Panel, interne 12bit-LUT
- gehobene Mittelklasse: günstigster harwarekalibrierbarer "Wide Gamut" Monitor: 22'' (1680x1050 Pixel) Eizo CCG223W, S-PVA Panel (ein sehr gutes), interne 12bit-LUT
- Premium Mittelklasse: 24'' (1920x1200 Pixel) Nec MultiSync PA241W, ISP, größerer Farbraum. Hardwarekalibration, interne 14bit LUT. Kenne ich nicht, ist aber unter ambitionierten Hobby-Fotografen offenbar sehr beliebt.
- untere Oberklasse: 24'' (1920x1200 Pixel) Eizo CG241W, S-PVA-Panel (ein sehr gutes), Hardwarekalibration, interne 16bit LUT (den habe ich zur zeit noch und der ist inzwischen preislich interessant; aufgrund der limitierten Anschlüsse - 2x DVI - würde ich ihn mir selbst heute aber nicht mehr kaufen)
- Oberklasse: 24'' (1920x1200 Pixel) Eizo CG246, IPS, noch größerer Farbraum. Hardwarekalibration, interne 16bit LUT, integriertes Messgerät.
(dann gibt's noch die absolute Premium-Klasse, aber über die müssen wir wohl eher nicht reden).

Persönlich stehe ich auf die hardwarekalibrierbaren Eizos, weil ich auch die dazugehörige Software extrem gut finde.
Die hardwarekalibrierbaren NEC's lassen sich mit Basiccolor Display kalibrieren (auch eine hervorragende Software).
Nicht hardwarekalibrierbare Monitore lassen sich mit der Software des i1Display Pro (oder z.B. auch Basiccolor Display oder iColor Display von Quato) kalibrieren.
Messgerät muss sein, sonst lohnt sich der Spaß nicht. Aber wenn Du es partout einsparen willst, dann kauf Dir einen Eizo… die sind aber Werk ziemlich gut linearisiert (selbst die günstigen). Das wiederum kann man von den Dell's offenbar nicht immer sagen...


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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#13 von Reisefoto , 26.07.2013 00:51

ZITAT(Anna Christians @ 2013-07-24, 17:48) Nun stoße ich aber auf ein unerwartetes Problem: Ich kann die in keinem Laden entdecken. Die Firma Eizo habe ich überhaupt noch gar nicht in irgendeinem Geschäft entdecken können, aber auch die anderen empfohlenen Modelle nicht.[/quote]
Zumindest früher hatten Mediamarkt und Saturn eine relativ gute Auswahl. Vielleicht hast du auch bei Atelco oder Expert Glück.


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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#14 von Anna Christians , 26.07.2013 20:03

@Tatatu: Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen!
Die werde ich wohl noch dreimal lesen müssen, bis ich alles begriffen habe... werde mir Mühe geben!

Allerdings, um ehrlich zu sein, den 1800¤-Bildschirm habe ich nur interessehalber mal in dem Vergleich mit dringehabt, um zu gucken, wo denn die gravierenden Unterschiede sind. Wenn ich gerade mal 1800¤ übrig haben sollte, würde ich wohl eher nochmal über die Anschaffung eines neuen Objektivs nachdenken. Wäre schon gut, wenn der Monitor unter ¤500 bleibt.

QUOTE (Reisefoto @ 2013-07-25, 23:51) Zumindest früher hatten Mediamarkt und Saturn eine relativ gute Auswahl. Vielleicht hast du auch bei Atelco oder Expert Glück.[/quote]
Bei Mediamarkt und Saturn habe ich schon geguckt. LG, HP, Acer - Acer, HP, LG.
Auf der Website von Mediamarkt kommt Eizo vor, im Geschäft habe ich's noch nicht gesehen. Muss nochmal gucken, welche Läden hier sonst noch in Reichweite sind.


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RE: Rat für Bildschirmkauf gesucht

#15 von Dennis , 28.07.2013 12:21

ZITAT(Anna Christians @ 2013-07-12, 16:36) *notier*
- RGB-Farbraum
- Kalibrierungsgerät muss zur Paneltechnik passen[/quote]
Nein, nein, nein, bloß nicht notieren, das ist blanker Unsinn!
Zwei Tipps:
1. Lies Dir den Beitrag von tatatu noch mal durch, er verfügt über ein fundiertes Wissen in diesem Bereich.
2. Halte Dich an prad.de, dort erfährst Du eigentlich alles wesentliche. Und dort gibt es auch Kaufempfehlungen, die solltest Du Dir mal zuallererst anschauen - sind ja nicht ohne Grund Empfehlungen.

Ansonsten lass Dich nicht durch diesen Thread allzusehr verwirren, was hier geschrieben steht, ist teilweise falsch, unsinnig, halbwahr etc. Gerade wenn es um Paneltechnik und Kalibrierung geht, wird es doch recht schnell komplex. Und nein: Es lässt sich bei weitem nicht jeder Monitor vernünftig kalibrieren. Manche sind von Haus aus gut, andere lassen prächtig einstellen, und wieder andere können gar nichts. Daher: prad.de


Viele Grüße,
Dennis.
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