ZITAT*notier*
- RGB-Farbraum
- Kalibrierungsgerät muss zur Paneltechnik passen
(Jetzt muss ich nur noch rauskriegen, was "Paneltechnik" ist. Tante Wiki hüllt sich in Schweigen...)[/quote]
"RGB-Farbraum" ist eine Null-Aussage. Monitore sind RGB-Geräte und natürlich können sie ihren eigenen RGB-Farbraum darstellen …
Gemeint war wahrscheinlich Adobe-RGB (oder vielleicht auch sRGB).
Hier unterscheidet man sog. "Wide Gamut" Monitore (Farbraum-Umfang ähnlich Adobe-RGB bzw. ECI-RGB) von herkömmlichen Monitoren (Farbraum-Umfang ähnlich sRGB).
"sRGB"-Monitore können nicht so hoch gesättigte Farben anzeigen. "Wide Gamut" Monitore sind dafür da, den Farbraum-Umfang von Druckern möglichst vollständig darzustellen … für Fotografie also grundsätzlich eine gute Sache.
"Paneltechnik": hier unterscheidet man im wesentlichen alte Röhrenmonitore von modernen Flachbild-Monitoren (TFT/LCD) und bei letzteren vor allem sog. "TN"-Panels (meist in Laptops aber auch in für Bildbearbeitung unbrauchbaren Office-Monitoren zu finden), "PVA" (meist "S-PVA" Panels und IPS (S-IPS, H-IPS, AH-IPS).
Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Flüssigkrista...ge#Anzeigetypen
Für Bildbearbeitung kommen nur PVA und IPS Panels mit matter Oberfläche in Frage (wenn Du ein "Glossy" Display kaufst, brauchst Du's eigentlich gar nicht erst kalibrieren ….
Bis vor einiger Zeit waren PVA Panels schneller und hatten einen tieferen Schwarzwert (z.B. für Film/Video wichtig). IPS-Panels haben eine bessere Blickwinkel-Charakteristik (wenn man von der Seite auf den Monitor schaut, sind Kontrast- und Farbdrift nicht so stark, wie bei PVA Panels). Inzwischen sind aber auch IPS-Panels schnell genug und schwarz genug für Film/Video, so dass PVA-Panels für Bildbearbeitung eigentlich keine wirklich zwingende Berechtigung mehr haben.
Insofern Empfehlung: IPS-Panel. Wobei gute S-PVA-Panels auch top sind, sofern man alleine vorm Rechner sitzt (also in der Mitte vom Monitor, weil Farb- und Kontrastdrift dann kein Thema sind).
"Kalibrierungsgerät muss zur Paneltechnik passen": das ist so eine Aussage, die zwar irgendwie nicht falsch ist, aber auch nicht weiterhilft.
Wenn Du einen "Wide Gamut" Monitor benutzt, macht es Sinn, auch ein Messgerät zu benutzen, das Wide Gamut "lesen" kann.
Aber (großes aber): vernünftige Kalibrierungssoftwares rechnen intern mit Korrekturkurven. Wenn man also ein nicht Wide Gamut fähiges Messgerät benutzt, dann rechnen die Softwares die gemessenen Werte um. Funktioniert in der Praxis erstaunlich gut und präzise. Allerdings… wenn Du Dir eh jetzt erst ein Messgerät kaufst, dann kauf Dir gleich eins, das auch Wide Gamut beherrscht. Und hier gibt's zu humanen Preisen eigentlich nur das neue i1 Display Pro. Und von Basiccolor den Discus … der ist aber richtig teuer (900,- oder so). Alle andere Messgeräte kannst Du eigentlich ziemlich vergessen.
Aber wenn Du… wie in Deinem vorletzten Beitrag… über einen Monitor für 1.800,- nachdenkst, dann kauf Dir einen Eizo CG246W… der hat dann auch gleich ein hochpräzises internes Messgerät.
ZITATDie Preisunterschiede sind ja gewaltig. Wodurch rechtfertigen die sich nach Eurer Einschätzung hauptsächlich?[/quote]
grundsätzlichster Unterschied: manche Monitore haben Regler für Helligkeit und sonst nix. Manche haben zusätzlich auch Regler für RGB-Werte und manchmal auch für "Gamma" oder noch mehr. Und dann gibt es "Hardwarekalibrierbare" Monitore.
Bei nicht hardwarekalibrierbaren Monitoren kann man den Monitor mit den Reglern schon recht nah ans Ziel führen, so dass eine "Softwarekalibration" (siehe hier, Seite 6f - http://de.quato.com/index_html_files/de_colourmg.pdf … am besten das ganze Dokument lesen) relativ verlustfrei abgeht. Ganz ohne Verluste geht Softwarekalibration aber prinzipbedingt nicht.
Bei hardwarekalibriebaren Monitor findet die Kalibration im Monitor statt - nicht auf der Grafikkarte. Damit ist diese Art der Kalibration im Prinzip verlustfrei (interne LUT mit 12bit oder mehr vorausgesetzt). "Verlustfrei" heisst bei Fotografie vor allem: sanfte Verläufe zeigen keine Stufen/Treppchen (und wenn doch, dann liegt's am am Bild bzw. der Bildbearbeitung... oder weil die Kalibration schief gelaufen ist).
Ansonsten können Preisunterschiede noch in weiterer Ausstattung liegen (z.B. Anschlüsse für TV-Signale, die Fähigkeit interlaced Video wiederzugeben u.a.m. … für die Abteilung Standbild aber unerheblich).
Ist eine Menge Stoff und es dauert, bis man das alles irgendwie annähernd begreift. Aber wenn man es mit seinen Fotos einigermaßen ernst meint, sollte man sich zumindest rudimentäre Kenntnis über Farbmanagement früher oder später aneignen. Das PDF von Quato ist schon mal ein guter Anfang…
Ich würde - je nach Budget - so empfehlen:
- günstig und "okay": irgendeinen Dell mit 10bit IPS Panel (Softwarekalibration über Grafikkarte)
- gehobene Mittelklasse: günstigster harwarekalibrierbarer "sRGB" Monitor: 23'' (1920x1200 Pixel) Eizo CS230, IPS Panel, interne 12bit-LUT
- gehobene Mittelklasse: günstigster harwarekalibrierbarer "Wide Gamut" Monitor: 22'' (1680x1050 Pixel) Eizo CCG223W, S-PVA Panel (ein sehr gutes), interne 12bit-LUT
- Premium Mittelklasse: 24'' (1920x1200 Pixel) Nec MultiSync PA241W, ISP, größerer Farbraum. Hardwarekalibration, interne 14bit LUT. Kenne ich nicht, ist aber unter ambitionierten Hobby-Fotografen offenbar sehr beliebt.
- untere Oberklasse: 24'' (1920x1200 Pixel) Eizo CG241W, S-PVA-Panel (ein sehr gutes), Hardwarekalibration, interne 16bit LUT (den habe ich zur zeit noch und der ist inzwischen preislich interessant; aufgrund der limitierten Anschlüsse - 2x DVI - würde ich ihn mir selbst heute aber nicht mehr kaufen)
- Oberklasse: 24'' (1920x1200 Pixel) Eizo CG246, IPS, noch größerer Farbraum. Hardwarekalibration, interne 16bit LUT, integriertes Messgerät.
(dann gibt's noch die absolute Premium-Klasse, aber über die müssen wir wohl eher nicht reden).
Persönlich stehe ich auf die hardwarekalibrierbaren Eizos, weil ich auch die dazugehörige Software extrem gut finde.
Die hardwarekalibrierbaren NEC's lassen sich mit Basiccolor Display kalibrieren (auch eine hervorragende Software).
Nicht hardwarekalibrierbare Monitore lassen sich mit der Software des i1Display Pro (oder z.B. auch Basiccolor Display oder iColor Display von Quato) kalibrieren.
Messgerät muss sein, sonst lohnt sich der Spaß nicht. Aber wenn Du es partout einsparen willst, dann kauf Dir einen Eizo… die sind aber Werk ziemlich gut linearisiert (selbst die günstigen). Das wiederum kann man von den Dell's offenbar nicht immer sagen...