RE: Wie verfahre ich mit Negativen?

#1 von pontius ( gelöscht ) , 11.03.2013 15:55

Grüß Euch, kurze Vorstellung an dieser Stelle: Ich bin 23 Jahre alt, aus München und ich habe eine x700 sowie eine 303b überlassen bekommen, samt Objektiven, einer Kiste diverser tiefgekühlter Ilford Filmen und der nötigen Chemie diese zu entwickeln. Daher ist klar, worauf meine ersten Gehversuche mit analoger SLR und überhaupt meine ersten analogen Photos seit meiner Kindheit führen werden:

Ich werde Schwarz-Weiß Fotografieren und das ganze selber entwickeln.
Folgende Probleme ergeben sich:
Da ich am lernen bin, geh ich davon aus eine ganze Menge Ausschuss zu fotografieren und wohl auch zu entwickeln bzw. eine Kombination aus beidem. Da ich aber visuelles Feedback brauche um zu lernen und mich zu verbessern, sämtliche Fotos ccannen zu lassen sich wohl erst ab Stückzahlen von einigen Hundert lohnt, ich aber gerne nach jedem Film Feedback hätte, und die Bilder als Photos entwickeln zu lassen mir auch irgendwie teuer vorkommt, hatte ich die Idee mir einen richtig billigen Negativ Scanner zuzulegen, quasi als Vorschau und was gefällt wird gedruckt, bzw. zum professionellen Scannen geschickt.

-Ist diese Vorgehensweiße praktikabel? Oder sind billige Scanner (bis ca. 50 ¤, sei es neu oder gebraucht) selbst für eine Vorschau zu grottig?
-In was für Streifen schneid ich meine entwickelten Filme am besten, wenn ich sie dannach noch abgeben will, bzw. selber scanne?
-Funktuniert es, und wenn ja wie, aus einem Streifen mit sagen wir, 5 oder 6 Bildern, nur eines als Abzug machen zu lassen? Kann ich die Negativ Streifen eintüten und in der Drogerie meiner Wahl einschmeißen um mir das auf Photopapier drucken zu lassen?
-Selbes fürs Scannen, abgerechnet wird nach Bildern, aber ich geh davon aus, dass der ganze Streifen gescannt wird, muss ich das machen lassen und auch bezahlen, wenn ich nur eine Abbildung wirklich will?
-Alternativ schnipsel ich die Dinger zu einzelnen Negativen, aber dann habe ich selber Probleme diese zu handhaben? Und Dienstleister welchen ich diese schicke fangen zu Fluchen an oder weigern sich ganz, diese zu bearbeiten, bzw. nur mit Aufpreis?

Danke für eure Ratschläge


pontius

RE: Wie verfahre ich mit Negativen?

#2 von roseblood11 , 11.03.2013 17:18

- Besorg dir für die Negative Hüllen aus Pergamentpapier, zB bei fotoimpex.de. Dann mach die Streifen so lang, dass sie da optimal reinpassen.
- Diese billigen Scanner sind grottig, aber für Vorschaubilder reichen sie. Mein Flachbettscanner (Teil eines billigen Multifunktionsdruckers) allerdings auch.
- Du kriegst zwar über Drogeriemärkte s/w-Abzüge, aber die kommen dann aus dem Großlabor. Ob die dort überhaupt noch voll analoge Prozesse haben, wage ich zu bezweifeln. Farbnegative werden da zB nur noch gescannt und dann digital ausbelichtet. Einige wenige Dienstleister arbeiten noch komplett analog, aber das kostet richtig Geld. Wenn schon s/w-Film, dann am besten komplett selbst machen, also DuKa einrichten oder sich irgendwo mit einmieten.
Alternative zum Ausprobieren: Chromogene s/w-Filme wie den Ilford XP-2 verwenden, der wird im C41-Prozess (wie Farbnegativfilme) entwickelt. Den kann man also in der Drogerie abgeben und Filmentwicklung mit Billigabzügen in 10*15 (o.ä bestellen, dann hat man gleich eine gute Vorschau, und es kostet meist auch nicht mehr, als die reine Filmentwicklung. Die Abzüge kommen dann meist farbstichig auf Farbpapier. Wenn ein Bild es wert ist, kann man dann immernoch hochwertige s/w-Abzüge davon machen (bzw machen lassen). Ein weiterer Vorteil des XP-2 ist, dass er sich hervorragend scannen lässt.

Melde dich auch mal im Forum von fotoimpex an, oder auch bei phototec, da ist bei solchen Themen mehr los...

mfg, Immo


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RE: Wie verfahre ich mit Negativen?

#3 von antondd , 11.03.2013 22:38

ZITAT(pontius @ 2013-03-11, 15:55) -Ist diese Vorgehensweiße praktikabel? Oder sind billige Scanner (bis ca. 50 ¤, sei es neu oder gebraucht) selbst für eine Vorschau zu grottig?[/quote]
Ich scanne lieber gleich selber. Weiß nicht wie es bei s/w aussieht, aber bei Farbe reicht mir fürs erste der Epson V330 (der V370 sollte der Nachfolger sein, denke ich). Kostet eher 100-120¤. Ein V600 oder V700 ist sicher toller, aber auch teurer. Auf jeden Fall braucht der Scanner eine Durchlichteinheit, ohne geht es nicht! Und mir bringt Vuescan bessere Ergebnisse als die beigelegte Scansoftware. Scannen ist auf jeden Fall ne Wissenschaft für sich, wenn es gescheit werden soll. Aber das Geld für den Scanner hat man bald reingeholt...
Und selbst gescannt wird meist auch besser als dm-Scans...

ZITAT(pontius @ 2013-03-11, 15:55) -In was für Streifen schneid ich meine entwickelten Filme am besten, wenn ich sie dannach noch abgeben will, bzw. selber scanne?[/quote]
Eigentlich egal, am besten die maximale Länge des Scanners (meist wohl 6 Bilder bei Kleinbild), dann ist es bequemer. Das Fachlabor schneidet bei mir hier auch in 6er-Streifen, dm (in Österreich zumindest) schneidet 4er...

ZITAT(pontius @ 2013-03-11, 15:55) -Funktuniert es, und wenn ja wie, aus einem Streifen mit sagen wir, 5 oder 6 Bildern, nur eines als Abzug machen zu lassen? Kann ich die Negativ Streifen eintüten und in der Drogerie meiner Wahl einschmeißen um mir das auf Photopapier drucken zu lassen?[/quote]
Ja, kein Problem, einfach die Nummer des Negativs aufschreiben... Allerdings, wie schon geschrieben: Die Qualität ist eher naja (wie gesagt, kenn mich nur mit Farbe aus), im Großlabor laufen verrückte "Verbesserungssoftware" drüber. Selber gescannt sieht besser aus. Wenn Du also nicht selber vergrößern willst, lieber selber gut scannen und den Scan ausbelichten lassen, dann hast Du mehr Kontrolle was es wird...

ZITAT(pontius @ 2013-03-11, 15:55) -Selbes fürs Scannen, abgerechnet wird nach Bildern, aber ich geh davon aus, dass der ganze Streifen gescannt wird, muss ich das machen lassen und auch bezahlen, wenn ich nur eine Abbildung wirklich will?[/quote]
Keine Ahnung, aber denke auch dann, nur das was Du bestellst mußt Du bezahlen...

ZITAT(pontius @ 2013-03-11, 15:55) -Alternativ schnipsel ich die Dinger zu einzelnen Negativen, aber dann habe ich selber Probleme diese zu handhaben? Und Dienstleister welchen ich diese schicke fangen zu Fluchen an oder weigern sich ganz, diese zu bearbeiten, bzw. nur mit Aufpreis?[/quote]
Nee, das wird nichts...


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RE: Wie verfahre ich mit Negativen?

#4 von Markus_FCB , 13.03.2013 12:59

ZITAT(pontius @ 2013-03-11, 15:55) -Funktuniert es, und wenn ja wie, aus einem Streifen mit sagen wir, 5 oder 6 Bildern, nur eines als Abzug machen zu lassen? Kann ich die Negativ Streifen eintüten und in der Drogerie meiner Wahl einschmeißen um mir das auf Photopapier drucken zu lassen?
-Selbes fürs Scannen, abgerechnet wird nach Bildern, aber ich geh davon aus, dass der ganze Streifen gescannt wird, muss ich das machen lassen und auch bezahlen, wenn ich nur eine Abbildung wirklich will?
-Alternativ schnipsel ich die Dinger zu einzelnen Negativen, aber dann habe ich selber Probleme diese zu handhaben? Und Dienstleister welchen ich diese schicke fangen zu Fluchen an oder weigern sich ganz, diese zu bearbeiten, bzw. nur mit Aufpreis?[/quote]

Schneide die Negativstreifen am besten in 5er-Streifen - das ist praktikabler zum guten Ablegen.

Ich musste in den letzten Weihnachtsferien einen 1/2-Tag opfern, um gewellte Negativ-Streifen in neue, bessere Negativblätter zu packen.
Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass 5er-Streifen am praktischten sind.

Noch ein Tipp: verwende hochwertige Negativblätter zum Archivieren. Diese sollten nur aus 1 Materialart hergestellt. Das verringert die Gefahr von späteren Ärger.


SW kannst Du bei Drogeriemärkten entwickeln lassen. Bei Farbe würde ich zu einem guten Fotogeschäft gehen, weil dort das Reklamieren einfacher ist, wenn die Farbe aus Deiner Sicht nicht passt.


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RE: Wie verfahre ich mit Negativen?

#5 von roseblood11 , 13.03.2013 13:06

ZITAT(Markus_FCB @ 2013-03-13, 12:59) Noch ein Tipp: verwende hochwertige Negativblätter zum Archivieren. Diese sollten nur aus 1 Materialart hergestellt. Das verringert die Gefahr von späteren Ärger.[/quote]

Deswegen empfahl ich die aus Pergamentpapier. Die sind am ehesten archivtauglich, dünsten also nichts aus. Die aus Acetat haben natürlich den Vorteil, dass man durchgucken und auch gleich Kontaktabzüge machen kann, ohne die Negative rauszunehmen.


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RE: Wie verfahre ich mit Negativen?

#6 von Schmiddi , 13.03.2013 21:06

Zum Archivieren nimm Pergamin - das ist leicht luftdurchlässig, so dass Restfeuchte aus den Negativen weg kann und auch die normalen Schwankungen der Raumluft sich besser ausgleichen (weniger Gefahr von Schimmelbildung). Azetat ist klar, hilfreich, um Kontaktabzüge eines ganzen Bogens zu machen. Aber wenn Du nicht selber verarbeitest, ist das egal.

Ich werde 3er Streifen schneiden - aber die Negative haben auch 6x6. Bei 135er Format bieten sich 5er Streifen an (~ gleiche Länge).

Andreas


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