Wegen diversen Problemen von Sony wie der miese Service, keine Ersatzteile und kein OVF, habe ich mich entschieden, zu Canon zu wechseln. Ich wechsle auch nicht, weil mir Sony nicht mehr gefällt, sondern weil ich einfach Angst habe, daß das Zeug nichts mehr wert ist und ich einen Haufen Elektroschrott im Schrank habe.
Für einen Wechsel kam für mich nur Canon in Frage. Das Entscheidenste bei einem Kamerasystem ist das Bajonett und da ist Canon gegenüber Nikon klar im Vorteil. Das F-Bajonett ist für mich einfach vermurkst und dagegen ist das EF-Bajonett aus einem Guß. Auch die mögliche Nutzung von MF-Nikkoren spielt keine Rolle, da sich MF-Nikkore an Canon Kameras teilweise besser nutzen lassen als an Nikon Kameras.
Ich wollte unbedingt eine VF-Kamera und kam preislich nur die 5D MKii in Frage. Die 5D MKiii ist einfach noch zu teuer.
Vom Handling finde ich insgesamt die Sony etwas intuitiver. Aber mittlerweile komme ich relativ gut mit der Canon zu recht. Am Anfang gefiel mir das vordere Einstellrad überhaupt nicht. Inzwischen suche ich schon an der Sony das vordere Rad, wo es bei Canon ist.
Die Belichtungskorrektur über das Daumenrad geht an der Canon sehr schnell, aber das ist auch sehr anfällig für ungewünschte Verstellungen. Beim ersten Einsatz hatte ich zig Unter- und Überbelichtungen wegen der verstellten Belichtungskorrektur. Bei Sony hatte ich die Belichtungskorrektur wegen versehentlicher Verstellungen nicht auf dem hinteren Rad.
Der Sucher der Sony ist vielleicht minimal heller als bei Canon. Der Canon Sucher ist für mich absolut in Ordnung. Die technischen Daten der Display sind ziemlich identisch. In der Praxis kommt mir das Sony Display aber besser vor. Die Sony ist auch beim Zoomen schneller. Bei Canon ist das Bild beim Zoomen zuerst pixelig und wird mit einer kleiner Verzögerung erst scharf.
Die Canon hat aber auch Vorteile wie Liveview, die Registrierung von bis zu 6 Akkus oder die automatische Staubentfernung per Software.
Der AF ist bei statischen Motiven bei beiden Kameras etwa gleich. Bei wenig Licht hat die Sony mit dem Zeiss 2,8/24-70 leichte Vorteile gegenüber der Canon mit 4/24-105 IS. Das Blatt wendet sich bei bewegten Motiven. Das Tamron 70-300 USD VC und das EF 2,8/100 Makro USM sind da vergleichbaren Minolta/Sony-Objektiven haushoch überlegen.
An Objektiven nutze ich bei Canon im Moment:
Canon 4/17-40 L USMCanon 4/24-105 L IS USMCanon 2,8/100 Makro USMTamron 4,5-5,6/70-300 USD VC
Ein Canon 2,8/200 L II USM ist unterwegs zu mir.
Heute habe ich die beiden Canon F4 Zooms mit dem Zeiss 2,8/16-35, dem Zeiss 2,8/24-70 und dem Minolta 4-4,5/28-135 verglichen.
Dazu habe ich in einer Kirche Deckenfresken bei 16/17mm und bei 24mm mit beiden Kameras fotografiert. Es wurden die Blenden 4 und 5,6 benutzt. Blende 2,8 kommt für mich bei so einem Motiv in der Praxis nicht in Frage und darum habe ich bei den Zeiss-Objektiven darauf verzichtet. Die Decke der Kirche ist leider nur ca. 5m hoch und gerade da schlägt die Bildfeldwölbung vor allem beim Zeiss 16-35B gnadenlos durch.
Beim Zeiss 16-35 tritt bei 16mm genau die von Photozone beschriebene Bildfeldwölbung auf. Nur in der Bildmitte und an den äußersten Ecken ist das Zeiss besser als das Canon. Dafür ist das Canon an den Rändern besser, weil beim Zeiss die Rändern wegen der Bildfeldwölbung nicht ganz im Fokus liegen. Insgesamt finde ich die Leistung des Canon 4/17-40 ausgezeichnet.
Bei 24mm ist das Canon 24-105 auch kaum schlechter als das Zeiss 24-70. Für mich ist das Canon 24-105 voll auf der Höhe der Zeit. Die angeblich so schwache WW-Performance der Canon-Objektive.
Im leichten Tele-Bereich bei ca. 105mm sind die Unterschiede am größten. Das Canon 24-105 ist klar besser als das alte Minolta 28-135.
Für mich war das ein reiner Praxistest und in der Praxis benutze ich in einer Kirche nie ein Stativ. Darum der Test auch ohne Stativ.
Ein paar Crops werde ich noch hochladen. Wer Interesse an den RAWs hat, der kann mich anmailen.
Gruß
Michi