RE: "Olympia-Sonnar" Zeiss 2.8/180mm an der A900

#1 von stevemark , 13.05.2011 01:39

Im Zusammenhang mit einer Fotospiegel-Serie über die klassischen Zeiss-Objektive (Tessar, Sonnar, Planar/Biotar, Biogon) war ich über's Wochenende mit der A900 und einem adaptierten CZJ 2.8/180mm "Olympia-Sonnar" in Pisa und Firenze. Hier ein paar ganz persönliche Eindrücke von dieser legendären Optik, die als erstes "Sportobjektiv" in die Geschichte einging.

Mein 2.8/180mm stammt aus der ersten Nachkriegs-Serie und hat ein Exakta-Bajonett. Die Fassung ist schwarz und vom Design her sehr gut zur A900 passend. Dasselbe gilt auch für die Haptik - obwohl die Kombination A900 & VG & Olympia-Sonnar fast 3 kg (!! schwer ist, liegt sie durch die sehr kurze Bauweise doch ausgesprochen gut in der Hand; deutlich besser jedenfalls als das gleich schwere, aber viel zu kopflastige 2.8/70-200 G SSM.

Vorarbeiten
Das Olympia-Sonnar ist mechanisch sehr einfach aufgebaut und lässt sich leicht zerlegen/zusammenbauen. Mein Olympia-Sonnar hatte Pilz und war and den Linsenrändern trüb durch einwandertes Oel aus dem Schmierfett des Schneckenganges / Blendenmechanismus. Ich habe die Optik zerlegt (für das Ausschrauben des vorderen, mit "Carl Zeiss Jena Sonnar 2.8/180" beschrifteten Ringes waren einige Tröpfchen Kriechöl notwendig), gereinigt, und neu gefettet. Zudem habe ich ein Alpha-Bajonett anbringen lassen, das sich aber entfernen lässt, wenn man das Exakta-Bajonett nutzen will.

Detailausflösung & Kontrast
Das gereinigte (! Olympia-Sonnar zeichnet in der Bildmitte ähnlich detailreich wie ein MinAF AF 2.8/200 APO oder ein MinAF/SAL 2.8/70-200 G, hat aber bei f2.8 einen geringeren Kontrast als die "neuen" Optiken. Zum Bildrand hin lassen aber die Details aber bei Offenblende etwas stärker nach als beim 70-200G; das Olympia-Sonnar dürfte auch etwas schwächer sein als das MinAF 2.8/80-200 APO. Bei f2.8 zeichnet die Optik eher weich, abblenden auf f4 bringt den Mikrokontrast auf Werte, wie man sie vom 70-200G gewohnt ist. Ab f5.6 ist die Bildleistung top und durchaus auf dem Niveau der genannten Minolta/Sony-Spitzenzooms, teils sogar etwas besser. Chromatische Aberrationen treten gleich wenig auf wie beim 2.8/200 APO - dies ist doch sehr beachtlich für eine Rechnung aus den 1930er Jahren!! Einzig der tiefblaue Bereich ist deutlich weniger gut korrigiert - was bei Punktlichtquellen und Offenblende zu tiefblauen, durchaus ästhetischen "Halos" führt. Überstrahlungen der Spitzlichter treten recht häufig auf; ihre Gestalt ist aber angenehm ("The Glow", wenn auch nur bei 100% crops deutlich sichtbar.

Zusammengefasst: In etwa auf dem Level des MinAF 2.8/80-200 APO, aber mit einer durchaus eigenen Charakteristik, die sich angenehm abhebt von den heutigen Teles.

Bokeh
Sonnar-typisch ist das Bokeh eher bei f2.8 eher kringelig. Das ganze aber auf eine noch tolerierbare Art und Weise, also nicht wirklich unruhig, da die Kringel nicht scharf begrenzt ausfallen. Ab f4 entfallen diese Probleme. Alles in allem sehr ähnlich wie beim MinAF 1.4/85mm.

Haptik und Scharfeinstellung
Die grösste Überraschung war für mich, wie präzise und leicht sich das Olympia-Sonnar an der A900 fokussieren liess - und dies durchaus nicht nur bei statischen Motiven! Man stützt die schwere Optik mit dem Handballen am Stativanschluss und fokussiert mit Daumen und Mittelfinger, schnell und durch den nicht zu steil ausgelegten Schneckengang eben auch präzise. Der exzellente Sucher der A900 führt dazu, dass man trotz fehlender Einstellhilfen/Schnittbildindikator punktgenau fokussieren kann; dies hatte ich absolut nicht erwartet, sind doch die modernen Tele-Optiken sowohl mit AF als auch mit MF nur schwer präzise zu fokussieren (ich weiss da ein Lied von zu singen dank der Objektivtesterei).
Weitere Überraschung: Dadurch, dass ich irgendwo auf der Mattscheibe fokussieren kann, bin ich bei der Street Photography mit MF schneller als mkit dem AF der A900 und SSM-Zooms. Natürlich ist der AF ans ich schneller - da ich aber im AF-Betrieb immer erst zielen/fokussieren und dann den Ausschnitt festlegen muss, bin ich mit dem Olympia-Sonnar übers ganze gesehen deutlich flinker als mit einem 70-200G oder einem 2.8/200 APO. Die Folge: ungewöhlich ausdrucksstarke Bilder und Bildserien, da ich immer im entscheidenden Moment adrücken kann (die linke Hand fokussiert kontinuierlich).
Und noch eine dritte Überraschung: da ich mit dem MF "alles selbst mache", fühlt sich der Geist wesentlich ungestörter an - ich bin im Flow, ohne städig von einem AF-System abgelenkt zu werden, das immer unter Kontrolle gehalten werden will. Irgendwie viel entspannter, obwohl ich natürlich auch viel wacher sein muss, denn sonst gibt's keine scharfen Bilder ... zudem - eine weitere Überraschung - führt der "fehlende" AF-Motor dazu, dass mich die Leute kaunm als störend empfinden, obwohl ich sie sehr direkt mit einem doch recht grossen Tele fotografiere. Im Gegenteil - die Ausrüstung stösst oft auf Interesse, und teils ergeben sich Gespräche - soweit das mein sehr begrenztes Italienisch zulässt.

Kurz und gut - eine überraschend positive Erfahrung mit deutlich mehr vorzeigbaren Bildern als sonst ... und wenn ich jetzt gerade einen Auftrag in diese Richtung Fotografie bekäme, würde ich das Olympia-Sonnar mitnehmen - und nicht das MinAF 2.8/200 APO oder gar das 2.8/70-200 G. Ich hätte nicht gedacht, dass nach 23 Jahren AF jetzt bei mir plötzlich erneut die richtige MF-Fotografie Einzug hält ... und das an der A900!

Interssant auch die andern Sonnare, die ich diesem Zusammenhang ausprobierte - das 1.5/50mm (1932), das 2/50mm (1931) und das 3.5/135mm (aus den 1950er Jahren). Doch davon später mal mehr ...

Gr Steve


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RE: "Olympia-Sonnar" Zeiss 2.8/180mm an der A900

#2 von Alison , 13.05.2011 09:22

Hallo Steve,

danke für den schön geschriebenen Bericht. Deine Ausführungen zum Thema MF haben mich ins Grübeln gebracht, vielleicht sollte ich das auch mal wieder machen ... hab ich früher mehr gemacht, dann aber gemerkt dass der AF genauer ist. Aber vielleicht ist Genauigkeit nicht immer das wichtigste ...

Gruß,
Alison


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RE: "Olympia-Sonnar" Zeiss 2.8/180mm an der A900

#3 von stevemark , 13.05.2011 12:38

ZITAT(Alison @ 2011-05-13, 8:22) ...
... hab ich früher mehr gemacht, dann aber gemerkt dass der AF genauer ist. Aber vielleicht ist Genauigkeit nicht immer das wichtigste ...

Gruß,
Alison[/quote]
Nun, das habe ich auch gedacht - bis vor ein paar Tagen. Dieses Vorurteil kam daher, dass man die AF-Objektive kaum präzise manuell fokussieren kann. Bei den klassischen MF-Objektiven sieht das anders aus, da der weniger steile Schneckengang eine sehr genaue und reproduzierbare Fokussierung erlaubt.

Doch, Genauigkeit ist wichtig - und interessanterweise hatte ich gerade bei Bildern, bei denen der Fokuspunkt nicht mittig im Bild lag, mit MF eher mehr Treffer als mit AF...

Gr Steve


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#4 von u. kulick , 13.05.2011 15:36

Habe gerade mit Staunen gelesen, dass zu den allerersten SR-Objektiven auch schon das Tele Rokkor-PF 180mm 1:2.5 gehörte. Das war noch ohne Blendenauslösung, andere der ersten SR-Objektive hatten da schon Blendenauslösung. Für die anderen Kleinbildkamerasysteme Minolta 35 (Leica-Schraub) und Minolta Super A (proprietär mit Zentralverschluss) hatte Minolta kein 180er und kein derart lichtstarkes Tele. Rokkor-Objektive besaßen damals schon einen ausgezeichneten Ruf.


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#5 von aidualk , 13.05.2011 15:46

ZITAT(stevemark @ 2011-05-13, 12:38) Doch, Genauigkeit ist wichtig - und interessanterweise hatte ich gerade bei Bildern, bei denen der Fokuspunkt nicht mittig im Bild lag, mit MF eher mehr Treffer als mit AF...

Gr Steve[/quote]

klare Sache, Fokusverschiebung durch schwenken... kann absolut tödlich werden.


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#6 von stevemark , 13.05.2011 16:03

ZITAT(aidualk @ 2011-05-13, 14:46) ZITAT(stevemark @ 2011-05-13, 12:38) Doch, Genauigkeit ist wichtig - und interessanterweise hatte ich gerade bei Bildern, bei denen der Fokuspunkt nicht mittig im Bild lag, mit MF eher mehr Treffer als mit AF...

Gr Steve[/quote]

klare Sache, Fokusverschiebung durch schwenken... kann absolut tödlich werden.
[/quote]

Nein, das ist es definitv nicht .. bei einem 200mm Tele macht das bei einem vernachlässigbaren Schwenkwinkel so gut wi nix aus ... und "tödlich" ist es schon gar nicht ...

Es geht im "realen Leben" mehr darum, dass sich der fotografierte Mensch natürlich bereits wieder bewegt hat, bis man nach dem "Fokusfassen" den Ausschnitt richtig festgelegt hat.

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#7 von stevemark , 13.05.2011 16:11

ZITAT(u. kulick @ 2011-05-13, 14:36) Habe gerade mit Staunen gelesen, dass zu den allerersten SR-Objektiven auch schon das Tele Rokkor-PF 180mm 1:2.5 gehörte. Das war noch ohne Blendenauslösung, andere der ersten SR-Objektive hatten da schon Blendenauslösung. Für die anderen Kleinbildkamerasysteme Minolta 35 (Leica-Schraub) und Minolta Super A (proprietär mit Zentralverschluss) hatte Minolta kein 180er und kein derart lichtstarkes Tele. Rokkor-Objektive besaßen damals schon einen ausgezeichneten Ruf.[/quote]

Nun, das Teil hat meines Wissen nie jemand zu Gesicht bekommen. Es war die Zeit der lichtstarken Renommierlinsen, die in der Praxis oft wenig brauchbar waren, aber unbedingt lichtstärker als die deutschen Vorbilder zu sein hatten. Canons 0.95/50mm ist so ein Fall, die Zunow-Linsen mit f1.1 wohl ebenso, und auch die 1.8/135er aus der Zeit... Minolta hat sich ja in der Regel da recht zurückgehalten; ein "reales" 2.8/200mm oder ein 2/135mm kamen ja erst Ende der 1970er bzw. Anfang der 1980er Jahre.

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#8 von fwiesenberg , 13.05.2011 18:02

ZITAT(stevemark @ 2011-05-13, 12:38) ZITAT(Alison @ 2011-05-13, 8:22) ...
... hab ich früher mehr gemacht, dann aber gemerkt dass der AF genauer ist. Aber vielleicht ist Genauigkeit nicht immer das wichtigste ...[/quote]
Nun, das habe ich auch gedacht - bis vor ein paar Tagen. Dieses Vorurteil kam daher, dass man die AF-Objektive kaum präzise manuell fokussieren kann. Bei den klassischen MF-Objektiven sieht das anders aus, da der weniger steile Schneckengang eine sehr genaue und reproduzierbare Fokussierung erlaubt.

Doch, Genauigkeit ist wichtig - und interessanterweise hatte ich gerade bei Bildern, bei denen der Fokuspunkt nicht mittig im Bild lag, mit MF eher mehr Treffer als mit AF...
[/quote]

Jetzt ratet mal, warum ich primär manuell fokussiere!
Und nun ratet mal, warum mir ein unpräziser, auskuppelnder Fokusring wie an den neueren AF-Objektiven ein Greuel ist!


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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#9 von stevemark , 13.05.2011 18:36

ZITAT(fwiesenberg @ 2011-05-13, 17:02) ...
Jetzt ratet mal, warum ich primär manuell fokussiere!
Und nun ratet mal, warum mir ein unpräziser, auskuppelnder Fokusring wie an den neueren AF-Objektiven ein Greuel ist! [/quote]

Nun, um ehrlich zu sein: die manuelle Fokussierung eines Minolta MD 2.8/200mm oder eines 2/135mm läuft wesentlich zäher als die des viel älteren Zeiss, und irgendwie bin ich mit dem Minolta-MD-Linsen nicht schnell/präzise genug, um mit dem AF einer A900 mithalten zu können. Deswegen auch die Überraschung meinerseits in Bezug auf das "Olympia-Sonnar", dessen übergrosser Fokus-Ring (10 cm Durchmesser!! viel sanfter / präziser zu fokussieren ist als die lichtstarke Minolta-MD-Teles ...

Gr Steve


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#10 von u. kulick , 13.05.2011 18:37

QUOTE (stevemark @ 2011-05-13, 16:11) QUOTE (u. kulick @ 2011-05-13, 14:36) Habe gerade mit Staunen gelesen, dass zu den allerersten SR-Objektiven auch schon das Tele Rokkor-PF 180mm 1:2.5 gehörte. Das war noch ohne Blendenauslösung, andere der ersten SR-Objektive hatten da schon Blendenauslösung. Für die anderen Kleinbildkamerasysteme Minolta 35 (Leica-Schraub) und Minolta Super A (proprietär mit Zentralverschluss) hatte Minolta kein 180er und kein derart lichtstarkes Tele. Rokkor-Objektive besaßen damals schon einen ausgezeichneten Ruf.[/quote]

Nun, das Teil hat meines Wissen nie jemand zu Gesicht bekommen. Es war die Zeit der lichtstarken Renommierlinsen, die in der Praxis oft wenig brauchbar waren, aber unbedingt lichtstärker als die deutschen Vorbilder zu sein hatten. Canons 0.95/50mm ist so ein Fall, die Zunow-Linsen mit f1.1 wohl ebenso, und auch die 1.8/135er aus der Zeit... Minolta hat sich ja in der Regel da recht zurückgehalten; ein "reales" 2.8/200mm oder ein 2/135mm kamen ja erst Ende der 1970er bzw. Anfang der 1980er Jahre.

Gr Steve
[/quote]
Joseph D. Cooper, "The Minolta Manual", New York 1959

beschreibt das Objektiv und beinhaltet neben Beschreibungen sogar ein Foto davon an einer SR-2 und eine ausführliche Schärfentiefetabelle. Da das Buch in USA erschienen ist , kann es sein, das dieses Modell nur auf dem US-Markt aufgetaucht ist. In dem Buch werden andere Objektive als "künftige" Systemerweiterungen aufgelistet, das 180er higegen unter den damals aktuellen Systemlinsen. Da die Amerikaner damals sehr technikbegeistert waren, haben sie das Objektiv möglicherweise wenig benutzt im Vergleich zu automatisch abblendenden Objektiven. Möglicherweise ein Fall von auf amerikanischen Dachböden verstaubenden ungehobenen Schätzen?


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RE: "Olympia-Sonnar" Zeiss 2.8/180mm an der A900

#11 von stevemark , 13.05.2011 18:51

ZITAT(u. kulick @ 2011-05-13, 17:37) ...
Möglicherweise ein Fall von auf amerikanischen Dachböden verstaubenden ungehobenen Schätzen?[/quote]

... uh, ich nähme schon eins, wenn mal so zwei drei auftauchen sollten

Ich nehme aber nach wie vor an, dass es sich um Prototypen handelte - denn mir ist nirgends im Netz (außer den Hinweisen in damaligen Prospekten) ein reales Exemplar begegnet. Und gerade solche Dinger werden in der Regel nicht einfach entsorgt.

Aber wir können ja mal ne Suchaktion starten

EDIT: Typisch, dass Googel wieder mal nur Mi-Fo-Seiten liefert, wenn man was Konkreteres wissen möchte ... hier ein Statement von Denniszum Thema

EDIT 2: Massimo Scottilistet es allerdings auch als "produziert" (1958/59)


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#12 von u. kulick , 13.05.2011 19:03

QUOTE (stevemark @ 2011-05-13, 18:51) EDIT 2: Massimo Scottilistet es allerdings auch als "produziert" (1958/59)[/quote]

Wikipedia (en) listet es ebenfalls


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RE: "Olympia-Sonnar" Zeiss 2.8/180mm an der A900

#13 von u. kulick , 13.05.2011 19:05

Und im Übrigen: Das Olympia-Objektiv erschien schon 1936! Warum soll es nicht 1959 ein noch lichtstärkeres 180er gegeben haben von einem damals schon sehr qualitätsorientierten Hersteller? Möglicherweise hat auch das Olympia-Objektiv zum Misserfolg des Minolta-Objektivs beigetragen: Zu SR-2 gab es als ersten Adapter einen Exakta-Adapter, und das Olympia-Objektiv war möglicherweise in USA verbreitet, da sich viele als GIs vor 1949 in Deutschland auf dem Schwarzmarkt mit den legendären deutschen Fotoprodukten eingedeckt hatten gegen ein paar Stangen Zigaretten.


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RE: "Olympia-Sonnar" Zeiss 2.8/180mm an der A900

#14 von stevemark , 13.05.2011 23:38

Hier noch ein paar verkleinerte Beispielbilder ...
Wenn sich jemand speziell für die Detailwiedergabe bei einem Bild interessiert, kann ich auf Anfrage auch in Orginalgrösse hochladen.

Alle Bilder bei f2.8 an der A900 aufgenommen, meist mit DRO level 4 oder 5, gelegentlich mit leichter Unterbelichtung. Einzige Ausnahme die Aufnahme des Rundbogenfensters, das fei f5.6 entstand. Gut sichtbar das teilweise leicth unruhige Bokeh und die feinen Überstrahlungen.

Mehr Bilder gibt's noch hier...

Gruß & gute Nacht allerseits

EDIT: Ach ja - die Farbbilder und das erste s/w-Bild wurden in Pisa aufgenommen (Umgebung der alten Universität), die beiden letzten s/w-Bilder in Firenze/Florenz (letztes Bild: Piazza S. Spirito).


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#15 von weberhj , 14.05.2011 11:43

ZITAT(stevemark @ 2011-05-13, 23:38) Hier noch ein paar verkleinerte Beispielbilder ... [/quote]
Hallo stevemark,

sehr schöne Bilder hast du da mitgebracht. Diese etwas kontrastärmere Wiedergabe, bei gleichzeitig sehr guter Detailzeichnung, und erstklassigem Bokeh erinnert mich sehr an mein Hasselblad 4/150 Sonnar das ich mit Fokus confirm Adapter auch ganz gerne an der A900 verwende.
Ein Objektiv das auch in diese Richtung geht ist IMHO das alte M42 Pentacon 4/200 mit den (ich glaube 15 warens, es ist so aufwändig die zu zählen) unzähligen Blendenlamellen.

Ich hab mit dem manuellen Fokussieren aber offensichtlich sehr viel mehr Probleme als du, ich komme bei weitem nicht an die Geschwindigkeit der AF Objektive heran.
Für viele Motive reicht es natürlich, aber man hat ja auch Ansprüche an sich selbst und gibt sich halt ungern nur mit so einigermaßen korrekt fokussierten Bildern zufrieden.

Aber deine Bilder zeigen wieder mal sehr schön, dass ein Objektiv eben nicht nur anhand von MTF-Kurven sondern viel, viel wichtiger anhand der gesamten Abbildungscharakteristik ausgewählt werden sollte.

BG Hans


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