RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#1 von ManfredL ( gelöscht ) , 30.05.2004 09:31

Hallo!
Ich hab mich endlich entschlossen, meine SW-filme selber zu entwickeln, mit Wechselsack und einer Jobo 1520 Dose.
Als Entwickler habe ich Tetenal Ultrafin Liquid, als Fixierer Tetenal Superfix geruchslos.

Nun bin ich völlig verwirrt, weil ich an verschiedenen Stellen verschiedene Angaben zur Entwicklungszeit gelesen habe. Ich nehme die Daten für den Ilford FP4 Plus bei 20 Grad, Beta 0.55, Kipprythmus 1xpro Minute

Ilford:
Bei Verdünnung 1:10 => 7 min
Bei Verdünnung 1:20 => 11 min

Tetenal:
Bei Verdünnung 1:10 => 8 min
Bei Verdünnung 1:20 => keine Zeit gegeben

Phototec-Rechner:
#Edit: hatte Gama auf 0.62 belassen, das kam 13:3
Bei Verdünnung 1:10 => 10:24 Hatte gerade nen Geistesblitz: Soll wohl 10Min und 24 Sek heißen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Bei Verdünnung 1:20 => keine Zeit gegeben

Ich hab gestern einen ersten Testfilm entwickelt, nachdem ich "nur" die Ilford-Daten gelesen hatte. Also Mischung 1:20, 11 Minuten Entwicklung, in den ersten 10 Sek. jeder Minute die Dose 4x gedreht und dann hart aufgesetzt.
Dann hab ich eine Minute gewässert und anschließend den Fixierer, 1:4 verdünnt, eingefüllt.
Fixiert hab ich vieeeeel zu lange, weil ich das mit der Klärzeit nicht richtig verstanden hatte, nämlich auch 11 Minuten. Dem entsprechend Sch... ist das Ergebnis. Da bin ich ja nun schlauer. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

Aber wie ist es mit den Entwicklunszeiten und der Verdünnung?
Kann ich für den OrwoPan 125 1:20 verdünnen?
Und wenn ja, wie lange muss der Entwickler einwirken?

Bin gespannt auf Eure Erfahrungen.



ManfredL

RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#2 von Mark , 30.05.2004 19:00

1. Die Zeit.

Ich habe mit der Kombination noch nicht gearbeitet, würde aber der Ilford Zeit eher trauen. Egal, den ums eintesten kommst du sowieso nicht herum. Also einfach einen Testfilm "verknipsen" und dann beschreibst du am besten wie der Film aussieht.

2. Vorgehensweise

Entwicklung: Zeit wie angegeben, Rhytmus beachten. Es ist hier wichtig wie der Rhythmus zu der Zeit angegeben wird. Die Differenz in den Zeiten von tetenal und Ilford kann durch die verschiedenen Rhythmen entstanden sein.

3. Verdünnung

Im allgemeinen ist es so das je stärker die Verdünnung desto ausgleichender wird der Entwickler, desto flacher wird die Gradiation. Wie geanu sich das auswirkt hängt immer von der Kombination Film/Entwickler ab. Für Ultrafin liq kenne ich 1+10, 1+20 und 1+30. 1+20 ist ein guter Ansatz, ich entwickle meist in diesem Verhältnis. Sollte die Gradfiation zu flach werden (Testfilm! dann mußt du halt auf 1+10 zurückgreifen.

hope that helps a little bit,
Mark



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RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#3 von ManfredL ( gelöscht ) , 30.05.2004 20:45

Moin, Mark!

Ich hab heute Morgen einen zweiten Film entwickelt.
Die Daten:
Tetenal Ultrafin Liquid
Mischung 1:20, 12 ml Tetenal aufgefüllt auf 250 ml Mischung. 11 min bei 20 Grad
Die ersten 60 sek ständig gekippt, dann je 10 sek/Min 4 x gekippt, Dose ein Mal aufgedozt.
ca. 1,5 Min Zwischenwässerung bei 20 Grad. 4maliger Wasserwechsel, ständiges Kippen der Dose.
Fixierer Tetenal Superfix geruchslos. Mischung 1 : 4 bei 20 Grad
ca. 3,5 Min, alle 30 Sek. 4 x gekippt.
Schlusswässerung: Mehrere Füllungen Wasser, 20 Grad, mit jeder Füllung Verdopplung der Kippzahl, beginnend mit 3, endend mit 24. Die Letzte Sequenz hab ich mehrmals gemacht, also 3 oder 4 mal Wasserfüllung mit 24 Kippungen der Dose.

Entgegen meiner Erwartung sind die entwickelten Bilder sehr grobkörnig und die Grauwerte sind zu gering. Weiß ist oft ausgefressen, Schwarz säuft ab. Auch die Schärfe ist nicht so, wie ich erhofft habe. Summa summarum bin ich sehr unzufrieden.
Nun stellt sich mir die Frage, über welche Parameter insbesondere Körnigkeit und Kontrast steuern kann!?

Ich hab in der Testkategorie eines der bilder hochgeladen, aber es gibt durch die Kompression natürlich nicht das wieder, was ich in der vollen Scanauflösung am Monitor sehe.
Test-Bild Tetenal Ultrafin, Orwopan 125



ManfredL

RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#4 von Mark , 30.05.2004 20:58

Also für das was ich sehen kann, sieht das Bild doch ganz vernünftig aus? Vielleicht mchst du mal eine Ausschnittsvergrößerung im Maßstab 1:1. Erstmal würde ich aber sagen du hast einen ersten Schuß der Entwickler/Film Kombination gemacht. Ich denke das Grauwertumfang noch verbesserbar sind/wären, aber das Korn im Normalfall nicht.
Ultrafin ist IMHO für 20°C gemacht, also ein erhöhen der Temperatur wird nicht viel bringen (wäre aber eine Testmöglichkeit).

Insgesamt kann ich aber nur immer wieder sagen, vorher informieren, dann kaufen. Für den FP4 (OrwoPan 125) gibt es sicher feinkörnigere Entwickler (DD-X, Ilfosol, ID-11, HRX). An sich hat der FP4 aber schon ein recht feines Korn, ich war immer sehr zufrieden.

Anders herum muß ich dir aber auch sagen das das Korn beim scannen meist gröber wirkt als in der "normalen" Vergrößerung in der Duka...

Aber nun zu den Tipps. Ich denke an Hand des Beispiels sagen zu können, das du vom optimalen Ergebnis nicht so weit entfernt bist. Sind die Schwärzen zu stark (keine Schatten) ist das ein Zeichen für eine zu steile Gradiation oder eine Überentwicklung. Also hast du zwei Optionen, die Entwicklungszeit verkürzen oder die Verdünnung erhöhen. Für 1+30 wird es aber kaum Zahlen geben für diese kombination. Also mit de Zeit runter auf 10:30min. Empfehlen kann ich dir auch das Datenblatt von Ilford, unter Umständen stehen dort Werte für Ultrafin...

Mark

PS.: Ich habe doch ein paar alte Negative gefunden mit dieser Kombination. Da ich mich aber nicht erinnere und die Ergebnisse nicht so berauschend waren/sind, habe ich die Kombo wohl als unbrauchbar verworfen.



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RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#5 von ManfredL ( gelöscht ) , 30.05.2004 21:14

Hallo!

Zitat von Mark
Vielleicht mchst du mal eine Ausschnittsvergrößerung im Maßstab 1:1.



Hab ich, kann ich heute aber nicht mehr hochladen /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
ZITATUltrafin ist IMHO für 20°C gemacht, also ein erhöhen der Temperatur wird nicht viel bringen (wäre aber eine Testmöglichkeit).[/quote]
Hm, um wieviel Grad? Und bei dann gleicher Entwicklungszeit?
ZITATInsgesamt kann ich aber nur immer wieder sagen, vorher informieren, dann kaufen. Für den FP4 (OrwoPan 125) gibt es sicher feinkörnigere Entwickler (DD-X, Ilfosol, ID-11, HRX). An sich hat der FP4 aber schon ein recht feines Korn, ich war immer sehr zufrieden.[/quote]
Ich kann beim nächsten Einkauf ja mal den DD-X ausprobieren. Hab den Tetenal genommen, weil er als Alllrounder empfohlen und zudem recht preiswert ist.

ZITATAnders herum muß ich dir aber auch sagen das das Korn beim scannen meist gröber wirkt als in der "normalen" Vergrößerung in der Duka...[/quote]
Ok, da hab ich keinen Vergleich. Vielleicht ist das tatsächlich mit einer der Gründe. Hab leider keine Lupe, mit der ichs testen könnte. Ich schieb mal ein Negativ in den Dia-Projektor /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
ZITATAlso mit de Zeit runter auf 10:30min. Empfehlen kann ich dir auch das Datenblatt von Ilford, unter Umständen stehen dort Werte für Ultrafin...[/quote]
Ja, das werde ich mal probieren.

Danke für die Tipps, Mark /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

PS: Die 11 Minuten für 1:20 hab ich übrigens aus dem Datenblatt von Ilford /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



ManfredL

RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#6 von Mark , 30.05.2004 21:28

ZITATIch kann beim nächsten Einkauf ja mal den DD-X ausprobieren[/quote]

Nimm lieber ilfosol, passt besser zum Film, ist preiswerter und auch mit HP5 und PanF prima nutzbar.

--> 1+9, 20°C, 5:30min (Ilford Rhythmus), aber das befreit dich nicht vom testen, ich verwende diese Werte zum ausbelichten, nicht zum scannen.

ZITATIch kann beim nächsten Einkauf ja mal den DD-X ausprobieren. Hab den Tetenal genommen, weil er als Alllrounder empfohlen und zudem recht preiswert ist.[/quote]

Für einen ersten Versuch empfiehlt ich IMHO immer eine "Standardkombination" (z.B. APX+Rodinal; FP+Ilfosol; T-Max+T-MaxRS etc.) Danach kannst du experimentieren. Die Zeiten für Tetenal sind meist sehr ungenau, da sie ja nicht Orirginalprodukten des Herrstellers gemacht wurden. Daher werden die Filme meist nur "grob" eingestestet, was man leicer sehr häufig sieht (leider).

Mark



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RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#7 von ManfredL ( gelöscht ) , 31.05.2004 08:49

Hi!

So, hab noch mal einen Ausschnitt hochgeladen.
Ausschnitt 1:1
Gescannt hab ich mit dem Dual Scann III bei Maximalauflösung, 8 Bit, kein Pixelpolish o.ä.
Ich hab deutlich weniger Korn erwartet. Aber vielleicht sind diese Erwartungen auch einfach zu hoch gewesen. Ich dachte, ich sehe sofort den Mega-Unterschied Entwicklung im Billig-Labor an der Ecke /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

Zu dem Bild muss ich noch sagen, dass es vom Ergebnis mit zu denen gehört, deren Ergebnis ich am besten finde. Bei der Aufnahme waren die Kontraste ausgeglichen und die Bedingungen waren allgemein sehr gut. Auf demselben Film hab ich Bilder, die ich kurz nach einem heftigen Regenguss und anschließendem strahlenden Sonnenschein gemacht habe. Da ist kaum eine Kontur zu erkennen, weil die Kontraste extrem waren.

So simpel es auch ist, aber ich bin erst jetzt zu der Erkenntnis gekommen, dass alle Bilder eines Filmes möglichst denselben Kontrastumfang haben sollten, was man dann ja bei der Entwicklung über die Entwicklungzeit berücksichtigen kann.

Ich fände es gut, wenn bei den Grundlagen->SW-Entwicklung einige Film-/Entwickler-Kombinationen aufgeführt würden, mit denen Du (oder andere!?) gute Erfahrungen gemacht hast. Vielleicht mit einer Beschreibung der Eigenschaften wie "Gibt feines Korn, gut geeignet für starke Kontraste, ...".
Dann stünde man als Anfänger nicht wie der Ochs vorm Berg und die Infos wären nicht in diversen Threats verteilt. Vielleicht findest Du ja mal die Zeit /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



ManfredL

RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#8 von ingobohn , 31.05.2004 11:31

1) Korn: Ist mir die letzten Tage auch wieder extrem aufgefallen, dass das Korn beim Scannen meist viel stärker rüberkommt, als dann später beim Abzug in der Dunkelkammer. Ich hatte Ilford Pan F und Fuji Neopan 400 gescannt und war vor allem beim Fuji ob des Korn beim Scannen leicht erschrocken. Gestern habe ich von beiden Negativen ca. 60 Abzüge auf Ilford Multigrade IV RC deluxe MGD.44M in 8x10inch (ca. 20x25 cm) gemacht. Bei den Pan F Abzügen sieht man gar kein Korn, bei dem Fuji nur sehr wenig. Fazit: das gescannte Korn sieht meistens schlimmer aus als das geprintete Korn! /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

2) Ilfosol: Ilfosol würde ich auch eher empfehlen für den Orwopan (i.e. FP4). Damit kannst Du auch die ganze Ilford-Filmpalette mit kubischer Emulsion (also nicht die Flachkristallfilme der Delta-Reihe) "erschlagen". Ilsosol ist recht einfach in der Handhabung. Natürlich holt man mit anderen Ilford-Entwicklern eher das letzte Quäntchen raus, aber alles in allem ist Ilfosol ein guter Allround-Entwickler. Ich hatte sogar lange den Tetenal Ultrafin plus (eigentlich ein feinstkornentwickler) für die Orwopans verwendet. Dieser ist jedoch fast zu aggressiv.

3) Entwicklungszeiten: Auch hier habe ich schon die unterschiedlichsten Zeiten gesehen. Das kann mit dem Kipprhythmus und verschiedenen Gammas zusammenhängen. Letztendlich hängt das Endergebnis (i.e. Print) von der kompletten Schiene Film-Negativentwickler-Gamma-Kipprhythmus-Verdünnung-Temperatur-Vergrösserer-Positiventwickler-Papier ab. Leider. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> Am besten testen und auf max. drei Kombinationen festlegen. Ich verwende z.B. immer das Ilford Multigrade Papier. Auch wenn es recht teuer ist, habe ich mittlerweile gelernt, es in seiner Reaktion eizuschätzen. Bei den Filmen bin ich auch gerade bei der Kombination "Ilford kubisch plus Ilfosol" und "Agfapan plus Rodinal".

4) Kontraste: Ich mag eigentlich eher kontraststarke Negative. Daher gehe ich nur selten auf hohe, ausgleichende Verdünnungen.

5) Temperatur: Da ich kein Temperierbad habe, ist das eine etwas kipplige Sache für mich, da ich höhere Temperaturen nur schlecht konstant halten kann, wodurch die Reproduzierbarkeit und die Konstanz leidet.



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RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#9 von Mark , 31.05.2004 20:29

ZITATIch fände es gut, wenn bei den Grundlagen->SW-Entwicklung einige Film-/Entwickler-Kombinationen aufgeführt würden, mit denen Du (oder andere!?) gute Erfahrungen gemacht hast. Vielleicht mit einer Beschreibung der Eigenschaften wie "Gibt feines Korn, gut geeignet für starke Kontraste, ...".
Dann stünde man als Anfänger nicht wie der Ochs vorm Berg und die Infos wären nicht in diversen Threats verteilt. Vielleicht findest Du ja mal die Zeit[/quote]

Die Zeit ist leider der entscheidende Faktor dafür. Aber ich versuche das hinzubekommen. Ich habe schon einen großen Teil meiner eigenen Erfahrungen in HTML umgesetzt und werde das auf meiner eigenen Homepage veröffentlichen. Da habe ich ein paar mehr Möglichkeiten was Gestaltung und (beispielhaftes) Bildmaterial angeht.
Aber bei Gelegenheit werde ich versuchen zumindest die Basisrezepte auch in den Grundlagen umsetzen...

ZITAT4) Kontraste: Ich mag eigentlich eher kontraststarke Negative. Daher gehe ich nur selten auf hohe, ausgleichende Verdünnungen.[/quote]

Ich mag Negative die um Gamma 0,65 herum liegen, die sind am ausgeglichensten und lassen sich am einfachsten weiterverarbeiten. Ein Gradiationswandlung beim ausbelichten ist dann am flexibelsten möglich. Bei zu steilen Negativen ist es IMHO nicht mehr möglich alle Stufen abzudecken. Außerdem ist es so für alle nicht Splitgrade Besitzer viel einfacher und man veschwendet nicht so viele Teststreifen.

ZITAT2) Ilfosol: Ilfosol würde ich auch eher empfehlen für den Orwopan (i.e. FP4). Damit kannst Du auch die ganze Ilford-Filmpalette mit kubischer Emulsion (also nicht die Flachkristallfilme der Delta-Reihe) "erschlagen". Ilsosol ist recht einfach in der Handhabung. Natürlich holt man mit anderen Ilford-Entwicklern eher das letzte Quäntchen raus, aber alles in allem ist Ilfosol ein guter Allround-Entwickler. Ich hatte sogar lange den Tetenal Ultrafin plus (eigentlich ein feinstkornentwickler) für die Orwopans verwendet. Dieser ist jedoch fast zu aggressiv.[/quote]

Die Lektüre des Ilford Datenblattes ist hier sehr zu empfehlen, alle dort angegebenen Ilfordentwickler habe ich auch getestet. Die Zeiten sind ziemlich gut (wenn auch ein wenig zu kurz für Gamma 0,65) und die Zielstellungen auch. Ilfosol bringt die höchste Kantenschärfe und den besten Kontrast (bei 1+9) und DD-X gleicht mehr aus und bringt feineres Korn. Ähnliches gilt für ID-11 und Microphen.
Ilfosol ist in meinen Augen am geeignetsten für den FP weil es einfach zu handhaben ist (Einmalentwickler) und gut kontrollierbar ist. DD-X bringt, wenn man es im Griff hat, feinkörnigere Ergebnisse. Aber DD-X ist außer beim Delta 3200 bei fast allen anderen Ilfords recht zickig.

Bei der Zusammenstellung deiner Kombination Film/Entwickler solltest du immer genau darauf achten was wofür geeignet ist. T-Max und Rodinal z:b: verträgt sich nicht so gut. Also immer darauf achten das du einen Flachkristall Film auch mit dem passenden Entwickler verwendest. Die firmeneigenen Kombinationen sind daher auch schwer zu toppen. Tetenal hat in meinen Augen fast nur noch den Vorteil des großen Spektrums und den Preis. Für exzellente Details gibt es sehr viel besseres.

ZITAT5) Temperatur: Da ich kein Temperierbad habe, ist das eine etwas kipplige Sache für mich, da ich höhere Temperaturen nur schlecht konstant halten kann, wodurch die Reproduzierbarkeit und die Konstanz leidet[/quote]

Hier ist Vorsicht geboten, hicht bei jedem Film ist es sinnvoll die Temperaturen zu erhöhen. Meist gibt der Hersteller eine optimale Temperatur für seine Entwickler an. So ist die Temperatur für die Entwickler bei Flachkritsallfilmen meist höher (DD-X und T-MaxRS unbedingt mit 24°C verarbeiten), dadurch wird die Gradiation steiler und die Kontraste werden verbessert. Was ja eine der Scwächen bei den Flachkristallern ist. Die Rundkornfilme werden im Gegensatz dazu fast ausschließlich mit 20°C verarbeitet. Eine Erhöhung der Temperatur verkürzt da nicht nur die Entwicklungszeit, es "überzeichnet" auch die Kontraste und verstärkt das Korn.
Außer Rodinal (ist bei 18°C, noch schärfer als bei 20°C) verarbeite ich alle Rundkornfilme bei 20°C und sehe auch keinen Grund das zu ändern. Ich besitze eine TBE von Jobo und denke nicht das man sie für die S7W Negativentwickung braucht, 20 bzw. 24°C sollten sich im normalen Ahushalt problemlos halten lassen. Entscheidender sind die für die Color Negativ und Positiv Entwicklung, dort ist die genaue Einhaltung der Zeiten und Temperaturen sehr viel wichtiger.


Mark



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RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#10 von ManfredL ( gelöscht ) , 01.06.2004 12:36

Hallöle!

Na, Eure Diskussion geht schon weit über das hinaus, worüber ich mir Gedanken mache /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
Ich hab gestern einen dritten Film "durchgeschüttelt" und bin mit dem Ergebnis schon recht zufrieden.
Ein Beispiel hab ich hier hochgeladen.
Bei einer Mischung von 1:20 habe ich den Entwickler 10:30 min wirken lassen. Gekippt hab ich die Dose 10 Sek. je Minute. Innerhalb dieser 10 Sekunden hab ich die Dose 4x gekippt, also 2x auf den Kopf und 2x zurück.
Ist es eigentlich relevant, wie oft die Dose gekippt wird? Ich könnte ja auch sehr langsam kippen, so dass ich 5 Sekunden brauche, um sie auf den Kopf zu stellen und 5 Sekunden, um sie wieder richtig rum zu kippen. Welchen Einfluss hat das?
Im Tetenal-Datenblatt steht bei Kipprythmus "1x". Heißt das, dass man die Dose wirklich je Minute nur einmal um 360 Grad kippen soll?



ManfredL

RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#11 von Mark , 01.06.2004 12:47

ZITATWelchen Einfluss hat das?[/quote]

Die Agitation beschleunigt oder verlangasmt die chemische Reaktion während der Entwicklung. Gleichzeitig verändern sie (angeblich) auch das optische Ergebnis. Ich kenne einige Fanatiker die behaupten das sich die "absolute" Schärfe von Negativen nur in der Standentwicklung erzeilen lässt. Da kommen Kombinationen wie Rodinal 1+200, keine Agitation und 45min Entwicklungszeit bei raus.


ZITATIm Tetenal-Datenblatt steht bei Kipprythmus "1x". Heißt das, dass man die Dose wirklich je Minute nur einmal um 360 Grad kippen soll?[/quote]

Damit ist gemeint, Dose in die Hand nehmen (senkrecht halten) einmal nach rechts in die Waagerechte (gleichmäßig!, zurück in die Senkrechte und dann nach links in die Waagerechte, also im Grunde genommen zwei Bewegungen. So sind übrigens auch die 4x von Ilford zu verstehen.
Ich persönlich nutze am liebsten die Agfa Methode und habe auch alle meine Kombinationen darauf eingetestet. Ich für mich persönlich habe das empfinden o die besten Ergebnisse zu erzielen, auch wenn das sicher nur ein Placebo ist /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />. Wichtig ist das also nur in der Ausgangsbasis, später mußt du die Kombos eh auf dein Gusto trimmen.

Mark

PS.: ich sage es immer wieder, spätestens beim 5. Film werden die Ergebnisse richtig gut, dein Bild ist ein schönes Beispiel dafür.



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RE: Entwicklungszeiten für Tetenal Ultrafin Liquid

#12 von ManfredL ( gelöscht ) , 01.06.2004 12:58

Zitat von Mark
ZITATIm Tetenal-Datenblatt steht bei Kipprythmus "1x". Heißt das, dass man die Dose wirklich je Minute nur einmal um 360 Grad kippen soll?



Damit ist gemeint, Dose in die Hand nehmen (senkrecht halten) einmal nach rechts in die Waagerechte (gleichmäßig!, zurück in die Senkrechte und dann nach links in die Waagerechte, also im Grunde genommen zwei Bewegungen. So sind übrigens auch die 4x von Ilford zu verstehen.
[/quote]
Ups. Also immer nur 90 Grad kippen. Da hab ich schon mal anders gemacht.

ZITATIch persönlich nutze am liebsten die Agfa Methode[/quote]
Verräts Du sie oder muss ich bei Agfa nachgucken /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />



ManfredL

   


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