bei einem meiner letzten Portraitfotosessions habe ich u.a. auch 2 Fuji Neopan Acros 100 verschossen und in Tetenal Ultrafin liquid entwickelt. Ich habe die 2 Filme weder gepusht noch gepullt und nach bestem Wissen und Gewissen entwickelt. Und trotzdem war ich schockiert von den Ergebnissen. Schaut Euch mal dieses Beispielfoto an. Die Tonwertverteilung der Hauttöne finde ich schrecklich vor allem die Mundpartie! Bin ich der einzige, dem es beim Betrachten so geht?
Hat jemand schon mal den Acros für Portraits eingesetzt und ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht?
Ich weiss, die Lichtverhältnisse waren bei dem Bild "suboptimal", weil starke hell/dunkel-Kontraste vorherrschten. Aber auch bei anderen Bilder, die lichttechnisch weit ausgewogener waren, ist die Tonwertverteilung vor allem bei den Hauttönen auch sehr schlecht.
Ich bitte um Kommentare, Meinungen, Tipps&Tricks, Hilfestellungen, etc.
Ich finde auch, daß das Bild für den Acros eher untypisch aussieht. Bislang habe ich ihn nur in Perceptol und ID-11 entwickelt und er bot in meinen Augen großartige Ergebnisse. Der Tonwertumfang müßte eigentlich wesentlich besser sein. Ist das Bild auch auf Abzügen so oder vielleicht der Scanner es so dargestellt?
Auch die Fehlertoleranz des Filmes beim Entwickeln ist sehr stark. Ich hatte einmal aus Versehen statt 1:2 bei Perceptol 1:1 angesetzt und schon eingefüllt und nur Pi mal Daumen eine geeignete Zeit errechnet. Kein Problem. Ich würde es einmal mit einem anderen Entwickler probieren. Oder mit kürzeren Zeiten (einige Zeiten im Netz sind mir eindeutig zu lang - was natürlich wiederum Geschmackssache ist). Zudem bin ich mit Ultrafin Liquid nie wirklich glücklich geworden, wobei auch das zur Geschmackssache gehört.
ID-11 und Perceptol verwende ich nicht. Bin gerade dabei, Agfa Rodinal auszuprobieren. Der Tonwertumfang ist auch auf dem Negativ schon so - ich dachte nämlich auch erst, dass es vielleicht am Scanner liegen könnte. Fehlanzeige. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> Kürzere Zeiten? Okay, das wäre vielleicht eine Möglichkeit...
Ich habe zum Vergleich auch schon mal einen Acros bei dm drogerie entwickeln lassen. Der war "etwas" besser, aber auch nicht so prall. Hmmm, vielleicht ist der Ultrafin wirklich nicht der passende Entwickler... /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />
Zitat von ingobohnIch habe zum Vergleich auch schon mal einen Acros bei dm drogerie entwickeln lassen. Der war "etwas" besser, aber auch nicht so prall. Hmmm, vielleicht ist der Ultrafin wirklich nicht der passende Entwickler... /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />
Derartige Filme bringe ich nur ins Fachlabor. Das kostet sicher etwas mehr, aber das Ergebnis war bisher immer sehr zufriedenstellend!
Zitat von ingobohn Ich habe zum Vergleich auch schon mal einen Acros bei dm drogerie entwickeln lassen. Der war "etwas" besser, aber auch nicht so prall. Hmmm, vielleicht ist der Ultrafin wirklich nicht der passende Entwickler... /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />
Derartige Filme bringe ich nur ins Fachlabor. Das kostet sicher etwas mehr, aber das Ergebnis war bisher immer sehr zufriedenstellend!
Sowohl in Fujis (Marketing-)Beschreibung zu dem Film als auch in diversen Tests habe ich gelesen, dass gerade der Acros recht unempfindlich gegen Schwankungen beim Entwicklungsprozess sein soll und mehr oder weniger in "jeder Sosse" entwickelbar ist. Da müsste ich doch in der eigenen Dunkelkammer erst recht brauchbare Ergebnisse bekommen.
Meinst Du mit "gerade solche Filme", dass so ein Spezial-Film lieber im Fachlabor machen lassen sollte?
Ja Ingo, der Acros besitzt schon sehr gute Entwicklungseigenschaften...aber und gerade auch bei Profi- oder Schwarz/Weissfilmen würde ich immer ein Fachlabor bevorzugen!
Falls Du selbst entwickeln möchtest und Du Dich an die Entwicklungsvorschriften hälst, dürfe aber eigentlich auch nichts schief gehen.
ich habe ein Dutzend Acros geschenkt bekommen und verwende ihn für Architekturaufnahmen. Zur Entwicklung bloß kein Rodinal, die beiden vetragen sich überhaupt nicht. Ich verwende T-Max Entwickler oder DD-X und bin bei beiden mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Trotzdem werde ich den Film dauerhaft nicht verwenden, für ASA100 habe ich schon ein Set funktionierender Filme, die preiswerter sind.
Danke für die Info! Ich habe mal "irgendwo" gelesen, dass man den Acros eben gerade nicht in Feinstkornentwicklern wie für den T-Max entwickeln soll. /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />
Hast Du mit dem Acros auch schon mal Portraits gemacht?
ZITATHast Du mit dem Acros auch schon mal Portraits gemacht?[/quote]
Ja von Marmorstatuen /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />. Aber da war Kantenschärfe und Grauwertabstufung in Ordnung. Ich habe erst den T-Max Entwickler benutzt weil es der einzige Entwickler war den ich von der Liste in der Hülle hatte. Die DD-X Zeiten habe ich dann von einem Bekannten bekommen, da das ein wenig preiswerter ist. Die Ergebnisse sind recht ähnlich. Für Porttraits halte ich den Film aber recht ungeeignet, wegen der sehr hohen "neutralen Schärfe". Anders als z.B. APX100+Rodinal, dort bekommt die Schärfe durch das akzentuierte Korn Charakter, beim Acros nicht. Daher ist er für mich eine Alternative für die Architektur, leider aber eine sehr teure.
Daher bleibe ich bei Porttraits bei AgfaPan oder TriX und für Architektur beim Delta100 oder efke kb25/50.
Euch beiden recht herzlichen Dank! Klasse Forum - hier kann man noch viel lernen. Wie ich schon bei der Bildkritik geschrieben habe, finde ich Eure Acrosse deutlich besser! /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> Mittlerweile tendiere ich fast dazu zu sagen, dass da was beim Entwickeln nicht so optimal lief. Sei es der Entwickler (Tetenal Ultrafin liquid) oder die Entwicklungszeiten. /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" /> Seltsam.
Aber ihr habt mir bewiesen, dass man mit dem Acros doch Portraits machen kann. ich hatte den schon aus meiner Liste gestrichen...
So, dann werde ich den uralten Thread mal wiederbeleben... /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />
Animiert von Erhards Kommentar zu meinem Bild mit dem Gitarrenspieler bzgl. der Verwendung des Fuji Neopan Acros 100, habe ich mir heute morgen beim Sonntagsspaziergang auf meiner "Kalibrierstrecke" (Wohnung -> Wasserturm -> Friedrichsrings -> Theresienkrankenhaus -> Unterer Luisenpark -> Wohnung) /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> mal wieder den Film zur Brust genommen.
Testsetup: Minolta X-500 mit Minolta MD 3.5/35-70 mm und MD 2/45 mm. Leider war das Wetter etwas trüb, so dass ich den Film bei höheren Kontrasten nicht testen konnte. Gerade starke Kontraste soll ja der Acros auch noch recht gut rüberbringen.* Ich habe den Film in frisch geöffnetem Tetenal Ultrafin plus in 11:30 min entwickelt und 10 (! min fixiert.
Ergebnisse: ========
1) Das Korn ist genial! Um nicht zu sagen - kaum vorhanden. Ich kann in PS bis zu 200% ins Bild zoomen, ohne dass ich Korn sehe. Vorher sehe ich eher noch die Pixel von der Scannerauflösung. Wahnsinn. /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" />
2) Der Film hat allerdings in meiner Prozesskette eine von der Nennempfindlichkeit 100 ASA abweichende tatsächliche Empfindlichkeit von ca. 160-200 ASA! Seltsam, aber egal. Der Pan F hat ja bei mir auch (in Ilfosol) 100 ASA und nicht 50. So lange man's weiss, kann man sich drauf einstellen. Vielleicht liegt das daran, dass der Tetenal Ultrafin plus gerne auch als forcierender Entwickler verwendet wird. Oder war die Entwicklungszeit zu lange? Habe die Zeit bei Phototec nachgeschlagen.
3) Die Scanbarkeit ist deutlich besser als z.B. beim FP4+ und HP5+.
4) Die Filmemulsionsschicht scheint mir deutlich robuster zu sein als bei den Ilfords. Mir ist der Film heute beim Trocknen vom Haken auf den Boden gefallen. Bei den Ilfrods gräbt sich dann feiner Schmutz in die anscheinend deutlich weichere/empfindlichere Schicht ein, ohne dass ich noch eine Chance hätte, den Staub und Dreck wegzubekommen. Beim Acros nicht die Spur von Dreck!
5) Der Film ringelt sich doch recht stark, kannte ich bisher nur von den efkes.
Der einzige Nachteil in meinen Augen ist, dass der Acros i.a. ca. 50 Cent pro Film teurer ist als die Ilfords.
Anbei ein Beispielbild. Unten rechts habe ich einen 200% Ausschnitt aus der Mitte des Bildes reinmontiert.
* Unnötig zu erwähnen, dass natürlich - kaum war ich zuhause und machte mich an die Filmentwicklung - die Sonner hervorlugte. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />