RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#1 von Luzypher , 01.02.2011 19:51

Hi folks!

Ich habe vor einiger Zeit eine wunderschöne XE-1 mit MD 3.5/35-70 mm bekommen. Nun würde ich gern ein wenig "experimentieren".

Zwar besitze ich derzeit noch keine M42 Scherben, aber ich habe von vielen Quellen gelesen und gehört, daß gerade die Zeiss und Takumar Objektive eine hervorragende Abbildungsleistung haben. Entgegen dem Trend aktueller Objektivrechnungen mit superkontrastreicher Abbildung bieten sie einen gewissen "Charakter", der sicherlich bei manchen Motiven (Landschaft, Portrait) einen gewissen Reiz ausübt. Mit ein wenig Geduld kann man diese Objektive auch sehr günstig erwerben.

Hinzu kommt, daß entsprechende Adapter für Minolta MD auf M42 sehr günstig angeboten werden. Deshalb würde mich so eine Möglichkeit durchaus interessieren.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bieten einige M42 Objektive die Möglichkeit, die Blendenfunktion auf "Automatik" und "Manuell" zu stellen. Wie funktioniert das in Verbindung mit einem Adapter? Gehe ich recht in der Annahme, das bei Arbeitsblende gemessen gemessen wird? Die XE-1 bietet ja die Funktion der Arbeitsblendenmessung, insofern wäre das eine ideale Kombination.

Weiterhin stellt sich mir die Frage, ob bei den unterschiedlichen Auflagemaßen die M42 Objektive überhaupt auf unendlich fokussiert werden können? Ein Händler hat dies zumindest versichert - naja ... ein Händler eben

Deshalb die Frage, ob sich so ein Experiment lohnt. Insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit guter bis sehr guter M42 Objektive zu günstigen Preisen. Für den Allgemeingebrauch bin ich mit MC/MD-Objektiven eingedeckt (1.7/50 mm, 3.5/35-70 mm und 2.5/135 mm). Was würde sich bei den M42 Objektiven lohnen?

ich danke Euch schon mal für Eure Mühe.

Viele Grüße
Dirk


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#2 von u. kulick , 01.02.2011 21:01

Hallo

Am liebsten habe ich auf MC/MD ein Jupiter-9 und ein Carl Zeiss Jena Flektogon 35mm 1:2.4 benutzt. Das Jupiter kam mit eigenem Adapter, das Flektogon habe ich auf dem Minolta-M42-Adapter benutzt. Bei beiden stimmte das Auflagemass. Beide Adapter eben von guten Herstellern.

Einmal hab ich im Urlaub auf der Dynax ein Petri-50mm gehabt, also mit M42-auf-AF-Adapter, und war mit der Unendlich-Einstellung unzufrieden. Es hat sich inzwischen als Defekt des Objektives herausgestellt. Bei den Adaptern für das AF-Bajonett hab ich kein einziges Markenprodukt, und noch mehr verschiedene M42-Adapter für meine Olympus. Bisher hatte ich mit keinem Probleme. Nur der Adapter für µ4/3, der hat ein nicht sicher mit zierlichen Schräubchen befestigtes M42-Gewinde.


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#3 von BerndFranzen , 01.02.2011 21:04

ZITAT(Luzypher @ 2011-02-01, 19:51) Hi folks!

Ich habe vor einiger Zeit eine wunderschöne XE-1 mit MD 3.5/35-70 mm bekommen. Nun würde ich gern ein wenig "experimentieren".

Zwar besitze ich derzeit noch keine M42 Scherben, aber ich habe von vielen Quellen gelesen und gehört, daß gerade die Zeiss und Takumar Objektive eine hervorragende Abbildungsleistung haben. Entgegen dem Trend aktueller Objektivrechnungen mit superkontrastreicher Abbildung bieten sie einen gewissen "Charakter", der sicherlich bei manchen Motiven (Landschaft, Portrait) einen gewissen Reiz ausübt. Mit ein wenig Geduld kann man diese Objektive auch sehr günstig erwerben.

Hinzu kommt, daß entsprechende Adapter für Minolta MD auf M42 sehr günstig angeboten werden. Deshalb würde mich so eine Möglichkeit durchaus interessieren.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bieten einige M42 Objektive die Möglichkeit, die Blendenfunktion auf "Automatik" und "Manuell" zu stellen. Wie funktioniert das in Verbindung mit einem Adapter? Gehe ich recht in der Annahme, das bei Arbeitsblende gemessen gemessen wird? Die XE-1 bietet ja die Funktion der Arbeitsblendenmessung, insofern wäre das eine ideale Kombination.

Weiterhin stellt sich mir die Frage, ob bei den unterschiedlichen Auflagemaßen die M42 Objektive überhaupt auf unendlich fokussiert werden können? Ein Händler hat dies zumindest versichert - naja ... ein Händler eben

Deshalb die Frage, ob sich so ein Experiment lohnt. Insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit guter bis sehr guter M42 Objektive zu günstigen Preisen. Für den Allgemeingebrauch bin ich mit MC/MD-Objektiven eingedeckt (1.7/50 mm, 3.5/35-70 mm und 2.5/135 mm). Was würde sich bei den M42 Objektiven lohnen?

ich danke Euch schon mal für Eure Mühe.[/quote]
Ich bin jetzt nicht so der Experte zu den Charakteristika der Rokkore, aber ich glaube, Du wirst auch in diesem Bereich eine Menge gute Objektive mit hervorragenden Abildungseigenschaften finden.

Aber wenn Du experimentieren willst: Ja, es gibt einen Adapter für M42-Objektive am Minolta Kameras.
Ich habe selber solch einen und damit meine vorhandenen Zwischenringe an die XD-/ adaptiert. MIt einfachen Objektiven ist natürlich eine Unendlicheinstellung möglich, das Auflagemaß gibt dies her.

Beim allgegenwärtigen Auktionshaus sind diese Adapter regelmäßig zu finden.
ACHTUNG! Achte darauf, daß Du auch den Schlüssel zum Abnehmen (ein passendes Blechstück) zum Herasdrehen dazu bekommst.
Es ist etwas schwierig, den Adapter aus dem Bajonett zu bekommen, da er sehr flach ist und kaum Platz zum Greifen hat.


"Wer ein guter Fotograf sein will, muss mehr sehen als die anderen und anders sehen als die anderen. Wenn er auf den Auslöser gedrückt hat, dann muss er auch wissen, wie er aus dem Filmmaterial Negative macht, mit denen er alle Ideen verwirklichen kann, die ihm bei der Verarbeitung kommen." (Chargesheimer)

Bernd


 
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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#4 von fwiesenberg , 01.02.2011 21:07

ZITAT(Luzypher @ 2011-02-01, 19:51) Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bieten einige M42 Objektive die Möglichkeit, die Blendenfunktion auf "Automatik" und "Manuell" zu stellen. Wie funktioniert das in Verbindung mit einem Adapter? Gehe ich recht in der Annahme, das bei Arbeitsblende gemessen gemessen wird? Die XE-1 bietet ja die Funktion der Arbeitsblendenmessung, insofern wäre das eine ideale Kombination.[/quote]
Funktioniert. Es ist zwar nicht komfortabel, aber funktioniert.

ZITATWeiterhin stellt sich mir die Frage, ob bei den unterschiedlichen Auflagemaßen die M42 Objektive überhaupt auf unendlich fokussiert werden können? Ein Händler hat dies zumindest versichert - naja ... ein Händler eben [/quote]
Kaum zu glauben: Der Händer hat Recht. Von Fertigungsungenauigkeiten mal abgesehen (ich bin auch bei Billiganbietern davon verschont geblieben) bietet das M42-Auflagemaß genug "Luft" für Adapterringe. Und wer es original haben möchte, der kann auch oft sehr günstige original Minolta-Adapter (P-Adapter) erwerben...

ZITATDeshalb die Frage, ob sich so ein Experiment lohnt. Insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit guter bis sehr guter M42 Objektive zu günstigen Preisen. Für den Allgemeingebrauch bin ich mit MC/MD-Objektiven eingedeckt (1.7/50 mm, 3.5/35-70 mm und 2.5/135 mm). Was würde sich bei den M42 Objektiven lohnen?[/quote]
Der Haken ist der, daß Du nicht der Einzige mit dieser Überlegung bist. Denn auch auf DSLR lassen sich M42-Objektive problemlos adaptieren - und deswegen dürfte es schwierig sein, an GUTE M42-Objektive GÜNSTIG zu kommen.


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#5 von fwiesenberg , 01.02.2011 21:09

ZITAT(BerndFranzen @ 2011-02-01, 21:04) Ich bin jetzt nicht so der Experte zu den Charakteristika der Rokkore, aber ich glaube, Du wirst auch in diesem Bereich eine Menge gute Objektive mit hervorragenden Abildungseigenschaften finden.[/quote]

Das sicher. Gerade die Charakteristik ist für mich der Grund, warum ich öfters mit alten Rokkoren unterwegs bin. Aber wenn man unbedingt anderes ausprobieren möchte ... warum nicht? ardon:


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#6 von Luzypher , 01.02.2011 23:20

Hi folks!

Vielen Dank erstmal für die Beiträge.

Btw ... macht es einen Unterschied, ob der Adapter 9,- € oder 19,- € kostet? Beide Adapter sind laut Angabe aus verchromten Messing und von "sehr guter Qualität und Paßgenauigkeit". Außer von Hama habe ich sonst keine weiteren bekannten Marken gefunden, die günstigen scheinen Noname-Produkte zu sein. Die sog "original Leinox Adapter" werden teils für 10 bis 15 EUR angeboten und scheinen ganz brauchbar.

Viele Grüße
Dirk


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#7 von fwiesenberg , 02.02.2011 03:29

ZITAT(Luzypher @ 2011-02-01, 23:20) Btw ... macht es einen Unterschied, ob der Adapter 9,- € oder 19,- € kostet?[/quote]

Nö, aber aus Spaß und Kostengründen würde ich auf einen Minoplta P-Adapter zurückgreifen. Die liegen bei eBay gebraucht so zwischen 1 und 5 Euro.


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#8 von str808 ( gelöscht ) , 03.02.2011 19:09

Ich hatte auch mal dem Spieltrieb nachgegeben und ein Carl Zeiss Tesar an die XE-1 geschraubt.

Sehr enttäuschend!

a) Es past nicht, da der Blendenmitnehmer zu weit aus der Kamera ragt. Also: Feile raus und Platz schaffen.
b) Abblendenmechanismus habe ich auch gleich rausgeschmissen, da ich ja nur mit Arbeitsblende arbeiten kann.
c) Das Ergebnis: Abbildungsleistung ist grauenhaft.

Für Adapter + Objektiv hätte ich zwei 50mm/1.7 aus der Bucht fischen können. Damit macht man gute Bilder! Aber der Spieltrieb...


str808

RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#9 von stevemark , 04.02.2011 11:54

ZITAT(str808 @ 2011-02-03, 19:09) Ich hatte auch mal dem Spieltrieb nachgegeben und ein Carl Zeiss Tesar an die XE-1 geschraubt.
...
c) Das Ergebnis: Abbildungsleistung ist grauenhaft.

Für Adapter + Objektiv hätte ich zwei 50mm/1.7 aus der Bucht fischen können. Damit macht man gute Bilder! Aber der Spieltrieb... [/quote]


Nun ja, ich hab auch mal dem Spieltrieb nachgegeben und einen Ford T gekauft ...

Das Ergebnis: Sowohl Fahrleistung als auch Fahrkomfort waren grauenhaft

Spass beiseite - das Tessar wurde um 1900 entwickelt, die f2.8-Variante um 1930. Setzt man ein fürs Grossformat gerechnetes Tessar (z. B. ein 4.5/21cm) an einer entsprechenden Kamera ein, so gibt das natürlich Bilder, die man auch mit einer A900 nicht hinkriegt; fürs Kleinbild reicht aber die Auflösung bei Offenblenden nicht wirklich aus. Die 2.8/50mm-Tessare aus den 1950er Jahren und ihre Abwandlungen (Leitz Elmar, Schneider Xenar, Rodenstock Ysar) usw. haben teils leicht bessere Leistungen, aber Abblenden auf f11 ist für technisch gute Ergebnisse schon zu empfehlen.

Eine andere Sache ist die Kontrastbewältigung - ich habe gerade in den letzten Tagen mit einem Tessar 2.8/50mm sowie einem Sonnar 3.5/135mm an der A700 fotografiert. Beide Objektive zeichnen die Schatten wesentlich besser durch als z. B. ein MinAF 1.4/50mm oder ein MD Rokkor 2.8/135mm. Das Tessar hat offen ein recht schlechtes Bokeh, das Zeiss Biotar 2/58mm ist da doch wesentlich besser. Das Sonnar 3.5/135mm kann übrigens bezüglich Detailauflösung zumindest mit dem MD Rokkor 2.8/135mm mithalten, bezüglich CAs ist es sogar besser - und das will doch einiges heissen.

Gr Steve


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#10 von Michaelhz ( gelöscht ) , 04.02.2011 12:10

QUOTE (stevemark @ 2011-02-04, 11:54) Eine andere Sache ist die Kontrastbewältigung - ich habe gerade in den letzten Tagen mit einem Tessar 2.8/50mm sowie einem Sonnar 3.5/135mm an der A700 fotografiert. Beide Objektive zeichnen die Schatten wesentlich besser durch als z. B. ein MinAF 1.4/50mm oder ein MD Rokkor 2.8/135mm. Das Tessar hat offen ein recht schlechtes Bokeh, das Zeiss Biotar 2/58mm ist da doch wesentlich besser. Das Sonnar 3.5/135mm kann übrigens bezüglich Detailauflösung zumindest mit dem MD Rokkor 2.8/135mm mithalten, bezüglich CAs ist es sogar besser - und das will doch einiges heissen.

Gr Steve[/quote]

Hallo Steve,

da klingt ja sehr interessant. Nur zum Verständnis: Beim MD 2.8/135 sprichst Du wahrscheinlich vom vielgelobten Vierlinser. Ist das Sonnar 3.5/135 ein Carl Zeiss Jena (auch bekannt als "aus Jena S 3.5/135"?

Gruß
Michael


Michaelhz

RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#11 von stevemark , 04.02.2011 13:04

ZITAT(Michaelhz @ 2011-02-04, 12:10) ...
da klingt ja sehr interessant. Nur zum Verständnis: Beim MD 2.8/135 sprichst Du wahrscheinlich vom vielgelobten Vierlinser. Ist das Sonnar 3.5/135 ein Carl Zeiss Jena (auch bekannt als "aus Jena S 3.5/135"?[/quote]

Ja, beim MD 2.8/135mm meine ich den Vierlinser, und beim Sonnar handelt es sich in meinem Fall um ein "aus Jena"

Zum Verständnis:

1) Beide Objektive an der A700 (NICHT A900!! getestet
2) Beide Objektive in Portrait-Distanz
3) Minolta MD 2.8/135mm mit glaslosem Adapter; deswegen nicht auf unendlich fokussierbar
4) Sonnar mit gechipptem M42=> Alpha-Adapter, auf unendlich fokssierbar

Gr Steve


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#12 von weberhj , 04.02.2011 15:23

Lohnt es sich?

Schwierig zu sagen. Ich fotografiere ganz gerne mal mit den M42 Objektiven an der A900, denn es liegen einfach noch so viele rum hier...
Nicht dass sie optisch besser wären als gute aktuelle AF Objektive, nicht selten ist das Gegenteil der Fall, aber es sind halt noch Objektive mit Charakter.

Ganz gern nehm ich mal das Pentacon 4/200mm mit 15 Blendenlamellen. Es ist nicht vergleichbar mit einem 2.8/200APO und auch nicht mit einem MD Rokkor 4/200mm, aber es ist auf f8 abgeblendet auch sehr scharf und hat eben keine sechseckige Blende. Weit offen hat es CAs nicht zu knapp, und der Kontrast bleibt deutlich hinter den besser Vergüteten Objektiven zurück, aber aus den RAW Dateien lässt sich trotzdem was schönes herausholen.
Ein M42 Takumar 4/200 ist dagegen schon viel zu perfekt...

Ähnlich auch mit dem 2.8/135 es ist zwar etwas besser als das 200 aber offen auch recht weich. Das bekannt recht gut scharfe Tokina 2.8/135 krankt IMHO etwas im Bereich Bokeh.

Im Portrait Bereich habe ich mich für das Adaptall 2 Tamron SP 2.5 90mm entschieden. IMHO ein excellentes Objektiv, genauso gut wie der Nachfolger
Tamron SP 2.8 90mm, das sagt eigentlich alles. Mit dem Adaptall SP 2xTC kommt man im Nahbereich auf 1:1 und hat dann 180mm auch fein.

M42 50iger hab ich noch keins gefunden das meinem Minolta AF 1.4/50 (und erst recht nicht dem MC Rokkor 1:1.4 50mm) zum Bildrand hin gefährlich werden könnte, auch kein Takumar. In der Bildmitte ist aber auch ein Pancolar 1.8 50 wirklich Top. Die klassischen 2.8/50 Tessare kommen da nicht ganz mit, obwohl sie durchaus gute Aufnahmen ermöglichen. Aber das Bokeh ist schwächer und zu den Rändern hin benötigt man schon f11 damit es noch so einigermaßen scharf wird (das Minolta AF 1.4/50 ist bei f6.3 am Rand klar besser als das Tessar bei f11, und ich hab mehr als ein halbes Dutzend, auch von Yashica usw. probiert).

Bei 35mm schreien ja alle nach dem Flektogon 2.4/35mm, ich konnte mich hingegen am besten mit dem M42 Panagor 2/35mm (gefertigt von Kiron) anfreunden. Ein sehr gutes 35iger IMHO blos offen total weich, aber bei f8 knack scharf bis zum Rand und bei f11 bis in die Ecken hinein. Das schaffen am Vollformat gar nicht so viele Weitwinkel überhaupt, deshalb hab ich mir dafür auch extra einen gechipten Adapter zugelegt.

Bei 24mm bin ich beim Tamron Adaptall 2.5 24mm gelandet. Das kommt auch nicht ganz an das Minolta AF 2.8 24mm heran ist aber auf f8 bzw. f11 abgeblendet praktisch gleichwertig. Vorteil natürlich die gute Adaptierbarkeit.

Also Spass macht die Sache schon, vor allem wenn man auch mal ein altes Leica oder Contax Gehäuse mit den Adaptalls für Dias ausführt, aber wenn ein Auftrag ansteht sind diese Spielereien nichts.

BG Hans


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#13 von str808 ( gelöscht ) , 06.02.2011 19:38

ZITAT(stevemark @ 2011-02-04, 11:54) ZITAT(str808 @ 2011-02-03, 19:09) Ich hatte auch mal dem Spieltrieb nachgegeben und ein Carl Zeiss Tesar an die XE-1 geschraubt.
...
c) Das Ergebnis: Abbildungsleistung ist grauenhaft.

Für Adapter + Objektiv hätte ich zwei 50mm/1.7 aus der Bucht fischen können. Damit macht man gute Bilder! Aber der Spieltrieb... [/quote]


Nun ja, ich hab auch mal dem Spieltrieb nachgegeben und einen Ford T gekauft ...

Das Ergebnis: Sowohl Fahrleistung als auch Fahrkomfort waren grauenhaft

Spass beiseite - das Tessar wurde um 1900 entwickelt, die f2.8-Variante um 1930. Setzt man ein fürs Grossformat gerechnetes Tessar (z. B. ein 4.5/21cm) an einer entsprechenden Kamera ein, so gibt das natürlich Bilder, die man auch mit einer A900 nicht hinkriegt; fürs Kleinbild reicht aber die Auflösung bei Offenblenden nicht wirklich aus. Die 2.8/50mm-Tessare aus den 1950er Jahren und ihre Abwandlungen (Leitz Elmar, Schneider Xenar, Rodenstock Ysar) usw. haben teils leicht bessere Leistungen, aber Abblenden auf f11 ist für technisch gute Ergebnisse schon zu empfehlen.

Eine andere Sache ist die Kontrastbewältigung - ich habe gerade in den letzten Tagen mit einem Tessar 2.8/50mm sowie einem Sonnar 3.5/135mm an der A700 fotografiert. Beide Objektive zeichnen die Schatten wesentlich besser durch als z. B. ein MinAF 1.4/50mm oder ein MD Rokkor 2.8/135mm. Das Tessar hat offen ein recht schlechtes Bokeh, das Zeiss Biotar 2/58mm ist da doch wesentlich besser. Das Sonnar 3.5/135mm kann übrigens bezüglich Detailauflösung zumindest mit dem MD Rokkor 2.8/135mm mithalten, bezüglich CAs ist es sogar besser - und das will doch einiges heissen.

Gr Steve
[/quote]

Das das Tesar ein phantastisches Objektiv ist, beweist das Exemplar an meiner Rolleiflex T immer wieder. Vielleicht war ich deshalb auch so herbe enttäuscht. Ich werde es wohl nochmals testen mit einem sorgfälltig selbst entwickeltem Film. Wenn ich die komplette Verarbeitungskette in meiner Hand behalte, sollte ich zu aussagekräftigeren Ergebnissen kommen.


str808

RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#14 von stevemark , 07.02.2011 17:12

ZITAT(str808 @ 2011-02-06, 19:38) ZITAT(stevemark @ 2011-02-04, 11:54) ZITAT(str808 @ 2011-02-03, 19:09) Ich hatte auch mal dem Spieltrieb nachgegeben und ein Carl Zeiss Tesar an die XE-1 geschraubt.
...
c) Das Ergebnis: Abbildungsleistung ist grauenhaft.

Für Adapter + Objektiv hätte ich zwei 50mm/1.7 aus der Bucht fischen können. Damit macht man gute Bilder! Aber der Spieltrieb... [/quote]
...
[/quote]

Das das Tesar ein phantastisches Objektiv ist, beweist das Exemplar an meiner Rolleiflex T immer wieder. Vielleicht war ich deshalb auch so herbe enttäuscht. Ich werde es wohl nochmals testen mit einem sorgfälltig selbst entwickeltem Film. Wenn ich die komplette Verarbeitungskette in meiner Hand behalte, sollte ich zu aussagekräftigeren Ergebnissen kommen.
[/quote]
Nun ja, dass die Kombination eines Tessars mit den 6x6 cm grossen Negativen zu sehr guten Resultaten führt, bestreitet wohl niemand! Ich habe gerade ein altes 4.5/21 cm Tessar ohne Vergütungen in eine Linhof Technika eingepasst, um mit der Kombination morgen den Aufhänger zur Tessar-Story im neuen Fotospiegel zu fotografieren. Zweifellos wird das Bild deutlich mehr Details haben als eine Aufnahme mit der A900 und modernsten Objektiven - die absolute Auflösung (d. h. Anzahl Linien) von 9x12 Negativ und Tessar ist einfach besser als die der A900. Die relative Auflösung hingegen (d. h. Linien pro Millimeter) der alten Tessare ist hingegen - wie Du schön schreibst - "grauenhaft". Da wir aber beim 9x12 Negativ rund die zwanzigfache (! Fläche im Vergleich zum Vollformat-Sensor der A900 zur Verfügung haben, wird das Gesamtbild trotz Tessar einfach edler ...

Gruß

Stephan


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RE: Minolta MD auf M42 - lohnt das?

#15 von Aeclypze , 14.04.2011 07:10

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Ich hatte übrigens jahrelang einen solchen Adapter ohne Schlüssel. Das war trotzdem kein Problem, denn wenn der Ring mal nicht rausgehen wollte, hat man ihn einfach mit Hilfe eines Objektivs gelöst.


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