ZITAT(Neonsquare @ 2010-11-13, 0:02) ZITAT(u. kulick @ 2010-11-12, 22:46) Profis kennen dieses Format TIFF gewöhnlich. Es enthält die Farbinformationen pixelgenau und nach Farben getrennt wie die RAW-Daten. Man kann es also auch noch "entwickeln".[/quote]Genauer gesagt sind die meisten RAW-Dateien TIFF-Dateien. TIFF ist eher als "Container-Format" zu verstehen. Wüller beschreibt den Zusammenhang und die Problematik in dem Verlinkten Artikel.[/quote]Eben. Ein Container, in dem dann die aufgezeichneten Ladungen nach der Analog-Digital-Wandlung stehen. Im Tiff stehen für jedes Pixel die Farbwerte, die das Raw noch nicht kennt. Dass ein Raw kein Tiff ist, beschreibt Herr Wüller ja. Wenns so wäre, bräuchten wir uns hier ja nicht zu unterhalten.
ZITAT(u. kulick @ 2010-11-12, 22:46) Alle digitalen Bildformate sind eigentlich Dateiformate, die bestimmte Informationen repräsentieren. Und wenn, muss man sagen "Ein RAW-File ist nicht ein Bild, sondern viele", jedenfalls wenn es eine große in seinen Daten repräsentierte Eingangsdynamik dokumentiert. JPEGs sind im Vergleich dazu nur Abziehbildchen.[/quote]Eben. Das Raw-Bild sind viele Bilder. Je nach Entwicklung. Insofern ist es schwierig, auf der Suche nach standardisierten Tests, auf der du bist, allgemeingültige Informationen aus dem Raw holen zu wollen. Ich muss das Raw halt erst abziehen, um an ein Bild zu kommen, das ich untersuchen kann.
ZITAT(u. kulick @ 2010-11-12, 22:46) Dass essentielle ist, dass - entgegen der Uschold'schen Behauptung das RAW-Format eben KEIN halbfertiges Format ist. Die eigentliche Bildinformation ist vollständig enthalten.[/quote]Wie beim noch nicht entwickelten Film. Da sind auch alle Bildinformationen enthalten. Ich komme nur schlecht dran, ohne den Film zu entwickeln.
ZITAT(Neonsquare @ 2010-11-13, 0:37) Ich habe lediglich versucht, Dir lang und breit klarzumachen und zu verdeutlichen, dass es durchaus möglich ist objektive Kennzahlen über Kameras aus RAW-Daten zu ermitteln. Der DxO-Analyzer tut das sehr erfolgreich.[/quote]Du plädierst für neutrale und gut dokumentierte Tests. Du weißt aber letztlich nicht, wie DXO die Raws entwickelt. Ein Raw rauscht nicht, sondern erst das Abziehbild, das du erstellst. Egal, ob das nun ein fertiges Bild ist, was Lightroom ausspuckt, oder das Abziehbild aus einem Zwischenformat besteht, auf dem der DXO-Mark rechnet.
ZITAT(ingobohn @ 2010-11-13, 17:23) ZITAT(fwiesenberg @ 2010-11-13, 0:02) Hintergrund:
Ich sehe die DSLR anders als eine Analogkamera, nämlich nicht nur als "Filmhalter", sondern als Aufnahmemedium, welches die Daten im Gegensatz zur Analogkamera schon interpretiert - auch im Rohdatenformat![/quote]Einspruch, Euer Ehren! Nimm 10 versch. S/W-Filme und machen 10 Mal dasselbe Foto damit - und Du wirst Dich wundern, wie verschieden die Farben des Motivs in unterschiedliche Grautöne oder Grauwertabstufungen umgesetzt werden. Willst Du den Spaß auf die Spitze treiben, dann entwickle die 10 S/W-Filme noch in 10 versch. Entwicklern.[/quote]Und auf dem Weg vom Raw bis zum Bild ist es genauso.
ZITAT(u. kulick @ 2010-11-14, 2:31) Da sind wir an einem interessanten Punkt: Der Film in der Analogkamera ist sowas wie der Sensor. Nun könnte man bei einem Film-Kameratest ja einen altbekannten feinkörnigen Diafilm benutzen, für den es nur die eine Entwicklungsanstalt gibt. Dann hätte man den JPEG-Test. Früher gab es bei Stiftung Warentest neben Kameratests auch noch Filmtests. Der Sensor sitzt an der Stelle, Sensor plus Speicherkarte sind Aufnahmemedium, der Prozess zwischen Sensorbelichtung und dem, was auf der Karte gespeichert wird, ist aber quasi eine komplette Filmentwicklung - Negativ = RAW und Positiv = JPEG.[/quote]Ich würde es anders formulieren:
Unbelichteter Film = Raw. Belichteter Film = entwickeltes Raw oder JPEG.
Edit: Noch nicht entwickelter Film = Raw. Entwickelter Film = entwickeltes Raw oder JPEG.
Es wird dir schwer fallen, den Film zu testen, ohne ihn zu entwickeln. Und genauso schwer wird es, aus den Ladungsinformationen die Bildqualität abzulesen, ohne diese Informationen irgendwie in lesbare Informationen zu übersetzen, also zu konvertieren bzw. zu interpretieren.
Was nützt und der tollste Film, wenn es keinen Entwickler gibt, welcher den Film unterstützt?
ZITAT(u. kulick @ 2010-11-14, 2:31) Alles was die Mechatronoptik kann, steckt also schon im RAW.[/quote]Ja. Und genauso, wie ich den Film entwickeln muss, um zu schauen, was der Film kann, muss ich das beim Raw auch. Dass es die verschiedensten Entwickler gibt und damit die verschiedensten Bildergebnisse, wurde ja diskutiert. Beim Film habe ich den Vorteil der standardisierten Entwicklungsverfahren, die beim Raw leider fehlt.
Um die Sache abzuschließen: ZITAT(Neonsquare @ 2010-11-13, 0:37) Es geht nicht darum "Bildchen zu entwickeln" sondern Kennzahlen zu ermitteln. Das ist durchaus ein Unterschied.
1) Mit diesen RAW-Kennzahlen ist eine Aussage über die Bildqualität einer Kamera anhand von Kennzahlen überhaupt erst sinnvoll möglich. Das ist die Aussage - nicht mehr und nicht weniger. Es gibt neben dieser Aussage noch zwei andere
2) JPEG-Kennzahlen enthalten bereits alles was über Bildqualität von Kameras gesagt werden kann (RAW unnötig)
3) Alle Kennzahlen sind sowieso völlig nutzlos
Choose your poison.[/quote]Leg mir doch nichts in den Mund, was ich nicht gesagt habe.
Ich bin so frei, Option 4 zu wählen.
4) Es gibt viele Aspekte, unter denen ich die Bildqualität einer Kamera betrachten kann. Ich kann mir die Jpegs anschauen, die in den verschiedensten Testumgebungen entstehen. Vielen Anwendern reicht das völlig, kommt dort das Raw nicht oder nur in Ausnahmefällen zum Einsatz.
Ich kann die Raws untersuchen - in Kombination mit den verschiedensten Raw-Konvertern. Ich kann schauen, was in einem frühen Stadium der Entwicklung rauskommt, ich kann schauen, was fähige Raw-Konverter rausholen können. Persönlich nehme ich natürlich den Raw-Konverter den ich auch habe, und den bestmöglichen Raw-Konverter, um zu schauen, ob sich ein Umstieg lohnt. Was nutzen mir akademische Kennzahlen, wenn sich meine Software nicht dran stört?
Und ich kann mir die Tiffs anschauen, wenn die Kamera noch welche ausspuckt. Solche Kameras sind aber selten geworden.
Jeder einzelne Aspekt alleine sagt nur bedingt was über die Bildqulität Kamera aus, gemeinsam ergibt sich ein Bild von der Bildqualität. Nicht besonders sinnvoll ist es, sich auf einzelne Kennzahlen zu versteifen, blöd, wenn die Kennzahlen Unterschiede suggerieren, die in der Praxis nicht gegeben sind oder auf Fertigungs- und Messabweichungen beruhen, sinnlos, die Kennzahlen am Ende auf einzelne Punktzahlen oder Prozente herunterzubrechen, damit sich Bestenlisten bilden lassen.
Gibt es Widerspruch?
@Jakob:
ZITAT(japro @ 2010-11-14, 21:43) War da nicht so eine Geschichte, dass das FoMag (?) beim erscheinen der A100 noch so einen Test benutzt hat der die "Nettodateigrösse" gemessen hat, wo es irgendwie darum ging, dass man ein Bild jpeg kompremiert hat und aus der resultierenden dateigrösse auf Bildqualität geschlossen hat?[/quote]Nein, Anders Uschold schließt nicht aus der Dateigröße auf die Bildqualität. Deshalb heißt die Größe ja auch "Nettodateigröße". http://www.fotomagazin.de/test_technik/tes...6&thema=109. Ersetze den Begriff durch "Auflösung", wenn du magst.