RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#1 von Speedbikermtb , 29.06.2010 23:17

Wirken minder qualitative Filter sich erst bei hohen Brennweiten aus?

Auf meiner Suche nach einem schraubbaren Neutralverlaufsfiltern habe ich mich an ein paar billige Produkte von Enjoyyourcamera heran gewagt. Zu meinen erstaunen funktioniert der Grauverlaufsfilter von Tianya am Weitwinkel sehr gut und vor allem ohne Schärfeverlust. Aber setzt man ihn an ein 200mm Tele sieht alles wie verwackelt aus. Merkwürdig nach Aufschrauben des Filters liegt auch der Schärfe Einstellung wo anders. Scheinbar ist der Filter ein Mist.
Aber wieso wirkt sich das erst bei hohen Brennweiten aus und was ist da defekt?

LG Boris


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RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#2 von torfdin , 30.06.2010 00:54

Hallo Boris,

um so länger die Brennweite um so kleiner (bei gleicher Blendenzahl) erscheint die Größe des Schärfenbereichs.
Also macht sich der Fehler bei einem Weitwinkel-Objektiv genauso bemerkbar, fällt aber deutlich weniger ins Gewicht.
Fotografier mal nahe der Naheinstellgrenze des Weitwingelobjektivs einen Gegenstand mit möglichst offener Blende (kleine Blendenzahl).
Da könnte der durch den Filter verursachte Fehler sichtbar werden.

Hier im Forum gibt es zu Filtern bergeweise Beiträge -> bitte suchen


Grüße
torfdin


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RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#3 von J.L. , 30.06.2010 11:53

Hallo Boris,

warum kaufst Du so einen Schrott? Es gibt vernünftige Filter von B+W, Schneider-Kreuznach bzw. Heliopan usw.
Deine Unschärfe ist kein Problem der Blende oder der Schärfentiefe oder des "Schärfebereichs". Sondern einfach, daß das Glas nicht richtig plan ist.
Je länger die Brennweite, desto niedriger ist der Brechungsindex der Linsen. Die Gläser werden also dünner und flacher. Aber dadurch steigen die Anforderungen an die Qualität der Gläser, weil kleine Unebenheiten oder Abweichungen die Lichtstrahlen bereits in eine geringfügig andere Richtung brechen, und auf eine Länge von 200mm gesehen macht diese geringfügig andere Richtung schon viel aus.
Das nur mal so rein verbal erklärt.

Den Filter würde ich ganz einfach der allgemeinen Entsorgung zuführen. Das spart Lagerplatz, Zeit, Ärger und Geld. Für das gesparte würde ich mir einen vernünftigen Filter holen.

Gruß,
Jochen


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RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#4 von Speedbikermtb , 01.07.2010 21:38

ZITAT(Guthorst @ 2010-06-30, 10:53) Hallo Boris,

warum kaufst Du so einen Schrott? Es gibt vernünftige Filter von B+W, Schneider-Kreuznach bzw. Heliopan usw...[/quote]

Stimmt B+W ist auch meine bevorzugte Marke aber der Verlaufsfilter ist zu schwach getönt. Ich habe Ihn schon ausprobiert. Mehr darüber in den Rezensionenen bei Amazon
die anderen Marken bieten leider keine Neutralgrauverlaufsfilter an. Zu mindeste habe ich keine gefunden. Deshalb hab ich mal einen unbekannten Filter gekauft. Und prompt eingefahren.

Danke für die Erklärungen, dann kann man Filter auf Schärfeverlust am besten immer am Tele testen.

LG Boris


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RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#5 von torfdin , 02.07.2010 00:21

QUOTE (Guthorst @ 2010-06-30, 11:53) Deine Unschärfe ist kein Problem der Blende oder der Schärfentiefe oder des "Schärfebereichs".[/quote]

Ja. Wäre dem so, so wären die Objektive "Müll". Dass Blende, Schärfentiefe oder Schärfebereich das Problem seien, habe ich auch nicht gesagt.

QUOTE (Guthorst @ 2010-06-30, 11:53) Sondern einfach, dass das Glas nicht richtig plan ist.[/quote]

ja. nicht richtig planparallel.
Dass der Filter das Problem ist, dachte ich, wäre klar.

QUOTE (Guthorst @ 2010-06-30, 11:53) Je länger die Brennweite, desto niedriger ist der Brechungsindex der Linsen. Die Gläser werden also dünner und flacher. Aber dadurch steigen die Anforderungen an die Qualität der Gläser, weil kleine Unebenheiten oder Abweichungen die Lichtstrahlen bereits in eine geringfügig andere Richtung brechen, und auf eine Länge von 200mm gesehen macht diese geringfügig andere Richtung schon viel aus.[/quote]

ja, der relavante Bildwinkel ist bei Telebrennweiten nur wenige Grad, weswegen sich da Fehler im optischen System stärker bemerkbar machen als bei Weitwinkelobjektiven.

QUOTE (Guthorst @ 2010-06-30, 11:53) Den Filter würde ich ganz einfach der allgemeinen Entsorgung zuführen. Das spart Lagerplatz, Zeit, Ärger und Geld. Für das gesparte würde ich mir einen vernünftigen Filter holen.

Gruß,
Jochen[/quote]

Vielleicht hilft der Tip:
Von Cokin gibt es Filterhalter, in welche mehrere Filter-Folien geschoben werden können (vier).
Mehrere Verlaufsfilter ließen sich so kombinieren. Cokinfilter (und Halter) gibt es auch auf dem Gebraucht-Markt.
Die aktuellen Preise sind mir nicht bekannt, auch muss man etwas suchen, um mehrere Verlaufsfilter und den passenden Halter zu finden.

Das ist mag nicht die perfekte Lösung sein, aber vielleicht eine erfolgreiche.

Grüße
torfdin


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RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#6 von Peanuts , 02.07.2010 14:22

QUOTE (torfdin @ 2010-07-01, 23:21) Vielleicht hilft der Tip:
Von Cokin gibt es Filterhalter, in welche mehrere Filter-Folien geschoben werden können (vier).[/quote]
Und du glaubst, die Dinger wären plan?


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RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#7 von torfdin , 02.07.2010 15:24

QUOTE (Peanuts @ 2010-07-02, 14:22) QUOTE (torfdin @ 2010-07-01, 23:21)
Von Cokin gibt es ... Filter-Folien[/quote]
Und du glaubst, die Dinger wären plan?
[/quote]

Was ich glaube, ist hier von geringer Relevanz, würd ich sagen

Nachdem die Teile aber seit weit mehr als 20 Jahren von ein und demselben Hersteller vertrieben werden,
kann deren Qualität so übel nicht sein.

Auch ich habe die Filter im analogen Bereich seit irgendwann vor dem Jahr 2000 in der Nutzung und mir ist bei Dias (und Brennweiten von 35mm bis 210 mm) nie etwas negatives aufgefallen.
Zumindest laut deren Webseite kann man die auch ohne Probleme digital einsetzten.

Grüße
torfdin


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#8 von Peanuts , 02.07.2010 16:03

QUOTE (torfdin @ 2010-07-02, 15:24) Zumindest laut deren Webseite kann man die auch ohne Probleme digital einsetzten.[/quote]
Das ist natürlich ein unschlagbares Argument.


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RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#9 von torfdin , 02.07.2010 23:25

QUOTE (Peanuts @ 2010-07-02, 16:03) QUOTE (torfdin @ 2010-07-02, 15:24) Zumindest laut deren Webseite kann man die auch ohne Probleme digital einsetzten.[/quote]
Das ist natürlich ein unschlagbares Argument.
[/quote]
Okay.
Dürfte ich dann um einen Schilderung Deiner Erfahrungen damit bitten:


Grüße
torfdin


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RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#10 von Speedbikermtb , 07.07.2010 10:41

ZITAT(torfdin @ 2010-07-02, 23:25) ZITAT(Peanuts @ 2010-07-02, 16:03) ZITAT(torfdin @ 2010-07-02, 15:24) Zumindest laut deren Webseite kann man die auch ohne Probleme digital einsetzten.[/quote]
Das ist natürlich ein unschlagbares Argument.
[/quote]
Okay.
Dürfte ich dann um einen Schilderung Deiner Erfahrungen damit bitten:


Grüße
torfdin
[/quote]


Hi,

Ich habe Cokin auch in analog Zeiten verwendet. Bei den Verlaufsfiltern konnte man immer den Übergang bemerken oft auch bei richtiger Positionierung. Vielleicht besser wenn man mit Neutralverlaufsfiltern arbeitet. Ich hatte damals immer gefärbte. Der Cokin Polfilter und div. Effektfilter haben damals auch für leichten Schärfeverluste beim 210mm Tele gesorgt! Ich habe es nicht ganz so schlimm in Erinnerung. Ach war das Objektiv nicht so gut und man war früher nicht so heikel. Habe aber diese Dias gar nicht aufgehoben. Was dafür spricht, dass das Ergebnis zu schlecht war.

Falls mir mal ein Bekannter ein paar Cokin Verlaufs Filter borgt werde ich es testen.
Kaufen werde ich sie eher nicht, da ich ähnlich Ergebnisse erwarte.

LG Boris


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RE: Minderqualitative Filter bei langen Brennweiten?

#11 von Speedbikermtb , 20.01.2012 20:39

ZITAt (Guthorst @ 2010-06-30, 10:53) Hallo Boris,

warum kaufst Du so einen Schrott? Es gibt vernünftige Filter von B+W, Schneider-Kreuznach bzw. Heliopan usw.
Deine Unschärfe ist kein Problem der Blende oder der Schärfentiefe oder des "Schärfebereichs". Sondern einfach, daß das Glas nicht richtig plan ist.
Je länger die Brennweite, desto niedriger ist der Brechungsindex der Linsen. Die Gläser werden also dünner und flacher. Aber dadurch steigen die Anforderungen an die Qualität der Gläser, weil kleine Unebenheiten oder Abweichungen die Lichtstrahlen bereits in eine geringfügig andere Richtung brechen, und auf eine Länge von 200mm gesehen macht diese geringfügig andere Richtung schon viel aus.
Das nur mal so rein verbal erklärt.

Den Filter würde ich ganz einfach der allgemeinen Entsorgung zuführen. Das spart Lagerplatz, Zeit, Ärger und Geld. Für das gesparte würde ich mir einen vernünftigen Filter holen.

Gruß,
Jochen[/quote]

Hallo,

Hat zwar ein paar Jahre gedauert, aber jetzt habe ich einen Grauverlaufsfilter von Heliopan auftreiben können. Es ist der UNICROM Grau 4x Nr.40 von Foto Brenner. Der Filter macht schon am ersten Blick einen sehr hochwertigen Eindruck. Besonders durch hohes Gewicht, Glas und gute Verpackung. Er hat sogar eine Skala an der Seite mit deren Hilfe man die verlaufene Grenze horizontal gerade einstellen kann, denn wie bei B+W ist die Tönung im Sucher nicht zu sehen.
Doch leider im Test am Teleobjektiv zeigt sich wieder ein erheblicher Verlust:
https://picasaweb.google.com/lh/photo/g-...feat=directlink

Er ist geringfügig besser als der billige Tianya:
https://picasaweb.google.com/lh/photo/o-...feat=directlink

Alle Test Bilder einzeln

Der Test mit 400mm ist vielleicht übertrieben, aber der Verlust ist auch schon am 70-200/2,8 auszumachen. Offen gestanden ich kann nicht glauben das ein Kunststoff Filter von Cokin hier besser wäre.

LG Boris


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