Was wahrscheinlich ein alter Hut ist, habe ich trotzdem erst jetzt gemerkt. Nikon hat scheinbar die Produktion sämtlicher Filmscanner bis auf den LS-9000 eingestellt (und verschiedene Leute im Netz behaupten auch der sei eingestellt). d.h. eigentlich stellt kein "vernünftiger Hersteller" (kenn mich mit dem ganzen Plustek Kram nicht aus) wirklich erschwingliche Scanner her. Während ich nun um den Grossteil meines analogen Equipments keine Angst habe, rechne ich nicht damit meinen LS-8000 ewig benutzen zu können. Falls der also in 10 Jahren seinen Geist aufgibt, was tue ich dann? Müssen wir dann auf absurd teure Hasselblad Scanner umsteigen? (falls die dann noch hergestellt werden...). Bricht der halbdigitale Prozess für Amateure dann zusammen? Wie Vergrössere ich dann meine Dias, ohne den ganzen Vorgang einem Labor anzuvertrauen, welches bis dann vermutlich nicht mehr direkt um die Ecke ist?
Müssen wir jetzt alte Scanner inkl. dazu passender PC-Hardware hamstern?
Die Lösung ist, wenn der 9000 auch irgendwann ausläuft, sich eins der letzten Exemplare zu kaufen, oder komplett auf digitale Fotografie umzusteigen. Ich habe mich für letzteres entschieden. Trotzdem habe angesichts des verlinkten Threads vor einem Jahr einen Coolscan 5000 gekauft, um meine Diasammlung einzuscannen und ihn dann wieder zu verkaufen. Leider bin ich damit noch nicht sehr weit gediehen.
Bei der Gelegenheit nochmal eine Frage, die ich vor längerer zeit schonmal aufgeworfen hatte: Mit meinen Scanresultaten bin ich noch nicht ganz zufrieden. Den Scans fehlt es teilweise an Lebendigkeit. Sonne Bildbereiche erscheinen zwar hell, aber nicht sonnig. Durch Spielerei an den Farbkurven konnte ich das Ergebnis zwar verbessern, aber zufrieden bin ich noch nicht. Hat jemand hierzu Tipps?
ZITAT(Reisefoto @ 2010-01-12, 18:12) Hat jemand hierzu Tipps?[/quote]
Ich habe mir Profile für meine beiden Farb-Lieblingsfilme besorgt, ein Bekannter hat an meinem Rechner zwei Profile daraus gemacht und das jeweilige weise ich dem Bild zu. Danach sind kaum Nacharbeiten nötig. Früher habe ich die Scans in mühevoller Kleinarbeit 'vermurkst' :-)
QUOTE (japro @ 2010-01-12, 16:34) Während ich nun um den Grossteil meines analogen Equipments keine Angst habe, rechne ich nicht damit meinen LS-8000 ewig benutzen zu können. Falls der also in 10 Jahren seinen Geist aufgibt, was tue ich dann? Müssen wir dann auf absurd teure Hasselblad Scanner umsteigen?[/quote] So wie die Coolscans aufgebaut sind, braucht man da keine Angst zu haben. Die kann man doch immer reparieren/reinigen, wenn mal was sein sollte. Den 8000er kenne ich nicht persönlich, aber die KB-Scanner von Nikon sind so haltbar konstruiert, dass man sie im Dauerbetrieb nutzen kann. Der Scanner wird dich also bei Nutzung für den Eigenbedarf, evtl. abgesehen von ein paar Elkos im Netzteil, die sich leicht tauschen lassen, wahrscheinlich überleben - falls du ihn wirklich so lange noch brauchst und es noch so lange KB-Filme gibt. Um die würde ich mir mehr Gedanken machen. Falls überhaupt. Denn man kann sich auch völlig unnötige Sorgen machen.
Die Inkompatibilität mit zukünftigen PCs (Hardware und Software) könnte eher zum Problem werden. Aber das wird früher oder später womöglich auch Nutzer mancher der heutigen Digitalkameras betreffen. Damit bist du mit dem Scanner wenigstens nicht allein ... :-)
Die Einschätzung von Johannes bezüglich den Coolscans teile ich. Mein Coolscan hat tausende Scans hinter sich und zeigt keinerlei Alterserscheinungen. Dem traue ich noch einige gute Jahre zu. Der schrittweise Ausstieg von Nikon ist zwar sehr bedauerlich, aber es gibt noch einige Firmen die weiterhin Filmscanner herstellen und entwickeln. Und mittelfristig können auch hier neue Technologieen für weiteren Fortschritt sorgen.
Im Mittelformatbereich sieht es deutlich besser aus. Mit meinem Canon CanoScan 8800F erziele ich schon heute gute Ergebnisse und auch hier wird die Entwicklung der Flachbettscanner mit integrierter Durchlichteinheit künftig schnell voranschreiten.
Und für das Beste was man mit einem Film machen kann, der Diaprojektion, gibt es langfristig keine Einschränkungen oder Beschaffungssorgen. Einen Zehnerpack Diaprojektorlampen könnte man sich evtl. einkellern
ich hatte bis letztes Jahr einen Nikon LS-2000, gekauft 1999. In dieser Zeit habe ich zwischen 25 und 30000 Dias gescannt, die meisten mit dem SF-200 Dia-Feeder. Einmal musste ich den LS-2000 reparieren lassen, aber vermutlich hatte ich mir das selbst eingebrockt - Umzug ohne Transportsicherung:-(
Insgesamt hat der LS-2000 sehr zuverlässig funktioniert.
Aus der genau gleichen Überlegung die Du auch anstellst habe ich mich letztes Jahr dann entschlossen, einen der letzten LS-5000 zu kaufen, damit bin ich bisher sehr zufrieden. Ich kann mir gut vorstellen dass er 10 Jahre oder länger hält. Zumindest vom äußeren Anschein her wirkt er noch robuster, und den neuen Adaptern sieht man die Produktpflege seit der Zeit des LS-2000 an - sie erscheinen in manchen Details wesentlich durchdachter.
Wie Giovanni denke auch ich, dass der PC das größere Problem darstellen könnte. Ich werde daher meinen jetzigen vermutlich behalten wenn ich mir mal einen neuen kaufe. Selbst wenn er mal den Geist aufgeben sollte: Ich denke dass es auch unter zukünftigen Betriebssystem-Versionen VMWare oder ähnliches geben wird, worin man das alte Windows XP und damit NikonScan laufen lassen könnte.
Hallo Reisefoto,
womit vergleichst Du Deine Scans? Scannst Du Dias oder Negative? Die Brillianz eines Dias, wie man es im Diabetrachter oder mit Diaprojektor sieht wirst Du im Computer vermutlich nie so ganz erreichen, jedenfalls bestimmt nicht mit normalen Billig-Monitoren. Gerade die brutale Helligkeit der Sonne oder von (hartem) Sonnenschein, die Film mit seinem hohen Dichteumfang gerade noch so abbilden kann geht bei der Darstellung am Computer fast zwangsläufig verloren.
Als ich anfing meine Dias zu scannen habe ich auch versucht sie in möglichst guter Qualität zu scannen, aber das habe ich schon bald aufgegeben. Für Stapelscans mit dem Feeder sind die Dias dann doch zu unterschiedlich als dass sich eine Einstellung finden ließe, mit der sich alle gut im JPEG-Farbraum abbilden ließen. Stattdessen mache ich inzwischen meist nur noch halbwegs hoch auflösende Indexscans, und nur wenn ich von einen Foto mal einen Abzug mache der gut aussehen soll mache ich einen von A - Z auf den Ausdruck hin optimierten Scan. Da meine Anlage nicht geeicht ist und ich auch sicher nicht der große Bildbearbeitungsguru bin läuft das dann bei schwierigen Dias (sei es wegen anspruchsvollem Motiv oder weil die Belichtung nicht ganz optimal war) mal da drauf hinaus dass ich mehrere Probeausdrucke mache bevor mir eine Farb- und Kontrastwiedergabe gefällt.
leave nothing but footprints, take nothing but memories
ZITAT(Giovanni @ 2010-01-12, 20:34) ZITAT(japro @ 2010-01-12, 16:34) Während ich nun um den Grossteil meines analogen Equipments keine Angst habe, rechne ich nicht damit meinen LS-8000 ewig benutzen zu können. Falls der also in 10 Jahren seinen Geist aufgibt, was tue ich dann? Müssen wir dann auf absurd teure Hasselblad Scanner umsteigen?[/quote] So wie die Coolscans aufgebaut sind, braucht man da keine Angst zu haben. Die kann man doch immer reparieren/reinigen, wenn mal was sein sollte. Den 8000er kenne ich nicht persönlich, aber die KB-Scanner von Nikon sind so haltbar konstruiert, dass man sie im Dauerbetrieb nutzen kann. [/quote] Definitiv nicht. Zwei Nikon LS-1000 haben wir schon im "Etwas-mehr-als-Hobbybetrieb" klein gekriegt. Beide wurden neu gekauft, verschleißen können die Lampen (ist bei uns einmal auf Garantie getauscht wurden). Nach ein paar Hundert Scans hat jeweils die Mechanik aufgegeben: Bei einem versagte die Einzugsmechanik komplett, so daß der Halter nur mit Gewalt entfernt werden konnte. Reparatur lt. Nikon unwirtschaftlich. Das Ersatzgerät hat nach gewisser Zeit sporadisch den Dienst versagt, d.h. die Halter nicht akzeptiert.
Scanner haben also durchaus Verschleißteile. Aber auch monatelanges Nichtstun kann die Mechnaik schädigen!
ZITATDie Inkompatibilität mit zukünftigen PCs (Hardware und Software) könnte eher zum Problem werden.[/quote] Das Problem ist mit etwas Cleverness und etwas Platz zumindest für eine (Menschen-)Generation lösbar. Ich habe beispielsweise noch einige Schätzchen in Betrieb, die öfters noch zur Datenrettung / Datensicherung von alten Systemen genutzt werden. Das kann theoretisch jeder von uns machen. Nur, daß die wenigsten Lust haben, neben einem aktuellen PC auch noch ein oder zwei ältere PCs zu behalten...
... zur Interpunktion: "Als Mitglied der Uralten und Ehrwürdigen Loge ... war es für Herrn Parker Ehrensache, seine Satzzeichen niemals an die richtigen Stellen zu setzen." (Terry Pratchett in "Schöne Scheine")
... zur Groß- und Kleinschreibung: Ich behalte mir vor, Beiträge, die die in unserem Sprachraum allgemein übliche Groß- und Kleinschreibung ohne nachvollziehbare Begründung vermissen lassen, komplett zu ignorieren.
QUOTE (fwiesenberg @ 2010-01-12, 21:34) Definitiv nicht. Zwei Nikon LS-1000 haben wir schon im "Etwas-mehr-als-Hobbybetrieb" klein gekriegt. Beide wurden neu gekauft, verschleißen können die Lampen (ist bei uns einmal auf Garantie getauscht wurden).[/quote] Die neueren Modelle haben keine Lampen, sondern LEDs und die werden so betrieben, dass sie bei Nutzung für den Eigenbedarf eines Fotografen ganz sicher nicht verschleißen.
QUOTE (fwiesenberg @ 2010-01-12, 21:34) Nach ein paar Hundert Scans hat jeweils die Mechanik aufgegeben: Bei einem versagte die Einzugsmechanik komplett, so daß der Halter nur mit Gewalt entfernt werden konnte. Reparatur lt. Nikon unwirtschaftlich. Das Ersatzgerät hat nach gewisser Zeit sporadisch den Dienst versagt, d.h. die Halter nicht akzeptiert.[/quote] Hab nur mal bei einem LS-2000 erlebt, dass es Probleme mit einem Steppermotor gab bzw. dieser Probleme mit der mangelnden Schmierung der Mechanik hatte. Das lässt sich aber beheben; es ist ein bekanntes Problem und es betrifft spätere Modelle nicht mehr bzw. nur noch in geringem Umfang. Noch ältere Modelle wie den 1000er kenne ich nicht, aber Nikon musste ja schließlich auch mal irgendwie klein anfangen.
QUOTE (fwiesenberg @ 2010-01-12, 21:34) Scanner haben also durchaus Verschleißteile. Aber auch monatelanges Nichtstun kann die Mechnaik schädigen![/quote] In geringem Umfang - das gilt für jedes mechanische Gerät. Für analoge Kameras, die häufig wechselnden Temperaturen ausgesetzt sind, selbstverständlich noch viel mehr. Und um die macht sich, wenn ich das richtig sehe, kaum jemand Sorgen in dieser Hinsicht. Warum sollte man sich da Sorgen um einen Nikon Coolscan machen.
Ich habe mit meinen Nikons zwar noch nicht viel gescannt, aber hatte vor einiger Zeit nach über 15000 Scans meinen Reflecta DigitDia 4000 geöffnet (ein Dia hatte sich eingeklemmt). Das Ding ist gerade erst richtig eingelaufen, obwohl es eine wesentlich simplere Plastikkonstruktion ist im Gegensatz zur Vollmetall-Mechanik der Coolscans.
ZITAT(anna_log @ 2010-01-12, 18:44) Ich habe mir Profile für meine beiden Farb-Lieblingsfilme besorgt, ein Bekannter hat an meinem Rechner zwei Profile daraus gemacht und das jeweilige weise ich dem Bild zu. Danach sind kaum Nacharbeiten nötig.[/quote]
Das klingt erfolgversprechend, denn durch Veränderungen der Tonwertkurven konnte ich schon einiges erreichen. Die Frage ist nur, wo bekomme ich die passenden Profile her? Ich habe damals überweigend Agfa CT100, Kodak Ektachrome 100 und 400 und später Kodak Elite 100 und 400 benutzt. Die noch älteren Aufnahmen mit CT18 und Revuechrome konnte ich mit der Wiederbelebungseinstellung des Scanners erstaunlich gut restaurieren, daran ändere ich nichts mehr.
Im Moment bekomme ich den Scanner allerdings nichtmal richtig zum Laufen. er war fast ein Jahr außer Betrieb und nun kann ich im Twainfenster weder Prescan noch Scan aktivieren (beide Knöpfe sind grau). Anfangs wurde auch ein Hardwarefehler gemeldet. Die Stabilität der Nikonscansoftware war schon Anfang letzten Jahres eher mies, aber dieses Problem hatte ich bisher nicht.
ZITAT(wus @ 2010-01-12, 21:23) vergleichst Du Deine Scans? Scannst Du Dias oder Negative? Die Brillanz eines Dias, wie man es im Diabetrachter oder mit Diaprojektor sieht wirst Du im Computer vermutlich nie so ganz erreichen, jedenfalls bestimmt nicht mit normalen Billig-Monitoren. Gerade die brutale Helligkeit der Sonne oder von (hartem) Sonnenschein, die Film mit seinem hohen Dichteumfang gerade noch so abbilden kann geht bei der Darstellung am Computer fast zwangsläufig verloren.[/quote]
Ich vergleiche mit der Projektion. Mein TFT ist ziemlich gut und stellt die Farben sehr brillant dar, was man ja auch an den Bildern aus der Kamera erkennt. Die gescannten Bilder sind einfach matt. Sonnige Bildbereiche sind hell aber stumpf.
So sieht ein Bildausschnitt in der Scannergrundeinstellung aus: [attachment=6840:1987_02b...5_aus600.jpg]
Das gebastelte Profil mit Korrekturen an den Tonwerten etc. bringt folgendes Resultat: [attachment=6841:1987_02b...g_aus600.jpg]
Zufrieden bin ich damit aber nicht (was nicht nur daran liegt, dass das Bild selbst nichts taugt ). Es wahr strahlender Sonnenschein (siehe Schatten), aber die warme, sonnige Stimmung kommt einfach nicht rüber.
ZITAT(Reisefoto @ 2010-01-13, 0:59) Zufrieden bin ich damit aber nicht (was nicht nur daran liegt, dass das Bild selbst nichts taugt ). Es wahr strahlender Sonnenschein (siehe Schatten), aber die warme, sonnige Stimmung kommt einfach nicht rüber.[/quote]
Das kann aber auch an der Uhrzeit liegen. Denn "warme, sonnige Stimmung" gibt es erst nachmittags; davor ist - auch was Dir so erscheint - nur grell und hell, gerade bei "strahlendem Sonnenschein".
ZITAT(clintup @ 2010-01-13, 1:18) Das kann aber auch an der Uhrzeit liegen. Denn "warme, sonnige Stimmung" gibt es erst nachmittags; davor ist - auch was Dir so erscheint - nur grell und hell, gerade bei "strahlendem Sonnenschein".[/quote]
In der Projektion habe ich aber die passende Lichtstimmung. Es ist auch kein spezielles Problem dieses Bildes, sondern findet sich bei sehr vielen Aufnahmen. Daher möchte ich mich mit diesem Resultat noch nicht geschlagen geben.