ZITAT(Soleluna @ 2009-10-11, 12:45) Das heisst, jedes Objektiv, das mit Minolta AF oder xi bezeichnet ist, kann ich drauf gehen, dass es passt?[/quote]
Nicht ganz. Der Objektivanschluß der Minolta 7000 AF heißt A-Bajonett (die Kamera hieß in Fernost α-7000, daher das "A" und dementsprechend passen an Deine Kamera (fast) alle Minolta-Objektive mit A-Bajonett. In den meisten Fällen kannst Du "Minolta AF" synonym verwenden, aber da es noch ein anderes Minolta-Autofokus-System mit gänzlich anderen Objektiven gibt (das Vectis-System rund um das V-Bajonett), mußt Du damit etwas aufpassen. Objektive mit V-Bajonett lassen sich nicht an Kameras mit A-Bajonett anschließen (V-Bajonett-Objektive besitzen keinen Blendenhebel).
Das A-Bajonett wurde 2004 von Konica Minolta und 2006 von Sony fortgeführt, so daß auch die aktuellen Sony Alpha-DSLRs im Prinzip den gleichen Objektivanschluß verwenden. Allerdings gab es im Laufe der Jahrzehnte ein paar Erweiterungen des Anschlusses und einige Objektive, die nur mit bestimmten Kameratypen zusammenarbeiten.
Die erste A-Bajonett-Objektivgeneration, die übrigens mit der Minolta 7000 AF 1985 eingeführt wurde, zeichnet sich dadurch aus, daß die Objektive keinen Blendenring mehr haben (damals ein absolutes Novum) und die Blende über einen Blendenhebel im Bajonett von der Kamera aus gesteuert wird. Für die Entfernungseinstellung durch die Kamera besitzen die Objektive eine spindelförmige mechanische Kupplung im Bajonett, deshalb wird diese Antriebsform oft auch "Spindel-AF" oder "Stangen-AF" genannt. Damit die Kamera das Objektiv erkennen kann, gibt es ein elektrisches Interface mit fünf Kontakten.
Mit der dritten Gehäusegeneration, der xi-Serie, wurde dann ein erweitertes Bajonett eingeführt, daß sich im wesentlichen dadurch auszeichnete, daß Kameras, xi-Objektive und das Power Zoom-Objektiv (es gibt nur eines) nun acht Kontakte besaßen. Über zwei dieser zusätzlichen Leitungen wird die Batteriespannung der Kamera ins Objektiv geführt, so daß darüber größere Verbraucher (Motoren) im Objektiv versorgt werden können. Über die dritte neue Leitung kann die Kamera auch Daten ins Objektiv übertragen (über das alte Interface werden nur Daten vom Objektiv in die Kamera übertragen). Darüber ist dann eine Ansteuerung eines Motors im Objektiv durch die Kamera möglich. Die xi-Objektivserie zeichnete sich dadurch aus, daß die Zoomfunktion durch einen Motor im Objektiv motorisch gesteuert werden konnte und die Kameras der xi-Generation darüber einige Sonderfunktionen, wie eine automatische Bildgrößenanpassung, realisierten. Es gab einige spezielle optische Konstruktionen, bei denen der Autofokusmotor nicht nur zur Entfernungseinstellung genutzt wurde, sondern auch, um den brennweitenabhängigen focus shift bei Varioobjektiven auszugleichen. Das versprach besonders einfache optische Konstruktionen und damit eine relativ hohe optische Leistung bezogen auf den Preis. Das Power Zoom gehört ebenfalls in diese Generation, es handelt sich dabei aber strenggenommen nicht um ein xi-Objektiv. Im Gegensatz zu den xi-Objektiven besitzt es keinen integrierten Motor, sondern stattdessen übernimmt der Autofokusmotor in der Kamera diese Funktion - über eine mechanische Kupplung steuert der kameraeigene Motor also entweder die Entfernungs- oder die Brennweitenverstellung am Objektiv.
Alles in allem gelten die Objektive der xi-Generation aber eher als durchschnittlich und die Idee der motorischen Brennweitenverstellung erwies sich als kompletter Flop - eine Lösung für ein Problem, das überhaupt nicht bestanden hatte. Deshalb wurde diese Funktion schon in der nächsten Objektivgeneration wieder fallengelassen, lediglich die si-Gehäusegeneration unterstützte noch einen Teil der xi-Funktionen, sozusagen aus Rückwärtskompatibilität. Die Objektive lassen sich aber - von ihren Sonderfunktionen abgesehen - auch an allen anderen Gehäusen verwenden - mit einer Ausnahme, dem Power Zoom, das wirklich nur an der xi-Gehäuseserie (und wohl z.T. der si-Serie) verwendet werden kann. An Gehäusen der ersten beiden Generationen (AF und i) lassen sie die xi-Objektive meines Wissens nicht mit manueller Fokussierung verwenden, wohl aber mit Autofokus.
Wieder zwei bis drei Gehäusegeneration später führte Minolta mit der Dynax 7 dann den ADI-Blitzbetrieb ein und dafür wurde eine neue Objektivgeneration mit eingebauten Entfernungsencodern benötigt, die auch wieder über acht elektrische Kontakte verfügten. Minolta und später Konica Minolta kennzeichnete diese Objektive mit "(D)", bei Sony findet sich eine solche Kennzeichnung nun nicht mehr, aber zumindest bei allen bisherigen Objektiven von Sony kann man die (D)-Funktion an der Anzahl der Kontakte im Bajonett erkennen, Objektive ohne haben fünf Kontakte, Objektive mit acht.
Ebenfalls mit der Dynax 7 wurde noch eine weitere Funktion eingeführt, die Ansteuerung von Motoren für die Entfernungseinstellung im Objektiv, bei Minolta SSM für supersonic wave motor genannt. Alle bisherigen SSM-Objektive unterstützen auch die (D)-Funktion. Solche Objektive besitzen acht Kontakte, nicht aber mehr die Kupplung für den Spindel-AF. SSM-Objektive lassen sich auch an Kameras ohne SSM-Unterstützung verwenden (sogar bis runter zur 7000 AF), allerdings funktioniert dann natürlich der Autofokus nicht.
Als Konica Minolta DSLRs wie die Konica Minolta Dynax 7D einführte, gab es dafür auch eine Reihe neuer sog. DT-Objektive (DT = digital technology), die nur den kleineren Bildkreis des APS-C-Formats ausleuchten. Solche Objektive lassen sich also nicht an Kleinbild-SLRs verwenden, ebensowenig wie an Vollformat-DSLRs. Alle bisherigen DT-Objektive weisen acht Kontakte auf und unterstützten auch die (D)-Funktion. Es gibt DT-Objektive mit Spindel-AF und solche mit SSM-Antrieb.
Das bisher gesagte gilt auch für die Sony DSLRs, allerdings hat Sony Anfang diesen Jahres einen weiteren Antriebstyp namens SAM (für smooth autofocus motor) eingeführt. Dabei handelt es sich wie bei SSM um einen Motor im Objektiv statt in der Kamera, allerdings nicht um einen Direktantrieb per Ultraschall, sondern um einen herkömmlichen Motor mit Getriebe - und damit eigentlich ohne Vorteil gegenüber Stangen-AF. SAM ist sehr viel günstiger in der Herstellung als SSM, hat allerdings auch allerhand technische Nachteile sowohl gegenüber SSM als auch gegenüber Spindel-AF. An der Minolta 7000 AF sollten diese Objektive im Prinzip genauso ohne Autofokus verwendbar sein, wie SSM-Objektive, aber bisher gibt es erst ein einziges SAM-Objektiv, das nicht gleichzeitig auch ein DT-Objektiv wäre (und mir ist niemand bekannt, der das schon mal in der Praxis ausprobiert hätte). Und da das Handling von SAM-Objektiven sowieso eher umständlich gegenüber SSM- und Stangen-AF-Objektiven ist, gibt es für den Einsatz an Kleinbild-SLRs einfach viel bessere Alternativen.
Zusammenfassend kann man also sagen: An Deine Minolta 7000 AF passen alle A-Bajonett-Objektive mit Ausnahme des Power Zooms und der DT-Objektive. xi-Objektive funktionieren nur mit automatischer Scharfstellung, SSM- und SAM-Objektive hingegen nur mit manueller Fokussierung.
Eine Übersicht über alle Original-Objektive findest Du hier:
http://www.mhohner.de/sony-minolta/lenses.php
ZITATWie stehts denn mit den Vivitar, Tokina oder Rokkor für Minolta Objektiven?[/quote]
Rokkor ist kein Hersteller, sondern ein Name, den Minolta früher für seine Objektive verwendet hat. Allerdings sind diese Objektive nicht für das A-Bajonett, sondern (überwiegend) für das SR-Bajonett für Kleinbildspiegelreflexkameras mit manueller Fokussierung gedacht.
Vivitar- und Tokina-Objektve gibt es mit allen möglichen Anschlüssen, so auch für Minolta-SR und Minolta-A, da hängt es also jeweils konkret vom Einzelfall ab, ob das Objektiv paßt oder nicht.
Viele Grüße,
Matthias
PS. Siehe auch: http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=106284