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ZITAT(petermichels @ 2010-09-19, 10:30) Seit 2 Wochen habe ich sie nun die 850. Habe eine Nikon D80 und D300 und mit Objektivbeschaffung nie Schwierigkeiten gehabt.[/quote]
Glückwunsch zur Sony Alpha DSLR-A850!
ZITATWie sieht es bei der Sony aus?[/quote]
Eigentlich ziemlich gut. Für Deine Kamera kommen ausschließlich Objektive mit dem sog. A-Bajonett in Frage, das Minolta 1985 eingeführt hat, das 2004 von Konica Minolta weitergeführt und 2006 von Sony übernommen wurde. Da Minolta und Sony (und Zeiss) auch noch andere Wechselobjektivsysteme im Angebot hatten oder haben (zum Teil auch mit Autofokus), solltest Du unbedingt darauf achten, daß Objektive, die Dich interessieren, auch wirklich das A-Bajonett besitzen (das bei Zeiss ZA genannt wird).
Da es sich bei der DSLR-A850 um eine Vollformatkamera handelt, wirst Du vermutlich nur Objektive verwenden wollen, die das Kleinbildformat ausleuchten. Alle Minolta-Objektive für das A-Bajonett tun das, ebenso wie alle A-Bajonett-Objektive von Konica Minolta und Sony, die nicht die Bezeichnung "DT" im Namen führen. DT-Objektive kannst Du zwar auch anschließen, aber dann natürlich nur im APS-C-Format arbeiten - und wer will das schon freiwillig, wenn er eine Vollformatkamera hat?
Innerhalb der 25 Jahre, die das A-Bajonett nun schon existiert, gab es natürlich verschiedene Generationen, überwiegend mit Funktionserweiterungen, aber auch ein paar weggefallenen Funktionen. Die entscheiden darüber, ob Du manche Funktionen der Kamera oder des Blitzes nutzen kannst oder nicht, aber nicht über die generelle Kompatibilität.
Die ersten Objektivgenerationen besaßen nur fünf elektrische Kontakte. In der xi-Objektivgeneration kamen diverse Spezialfunktionen für die Kameras der xi-Generation hinzu, etwa automatische und motorische Zoomverstellungen. Diese meisten dieser Funktionen assen sich an heutigen Gehäusen nicht mehr nutzen, die Objektive "an sich" zwar schon, aber da sie von der Handhabung eher Nachteile gegenüber früheren und neueren Objektiven haben, werden sie allgemeinhin nicht empfohlen. Später kamen Objektive mit Entfernungsencoder heraus, die mit "(D)" gekennzeichnet sind und noch viel später Objektive, die nicht per Stangen-AF, sondern über einen Ultraschallmotor im Objektiv selbst angetrieben werden. Diese Objektive heißen bis heute "SSM". Dann kamen mit dem Einzug von DSLRs die ersten "DT"-Objektive ins Programm. Vor einiger Zeit kamen dann noch die "SAM"-Objektive hinzu, die über einen Mikromotor im Objektiv verfügen. Die Ansteuerung der SSM- und SAM-Objektive geschieht über ein neues Protokoll, das ältere Filmgehäuse noch nicht unterstützen. An diesen Gehäusen kann man zwar SSM- und SAM-Objektive problemlos verwenden, aber nur mit manueller Fokussierung. Ansonsten gibt es keinerlei Einschränkungen in der Verwendung neuer Objektive an alten Gehäusen, außer daß man natürlich an einer Kleinbild-Filmkamera ein DT-Objektiv nicht sinnvoll verwenden kann.
Du kannst also ein Minolta A-Bajonett-Objektiv der ersten Generation problemlos an eine DSLR-A850 anschließen und es wird ohne Einschränkungen in Bezug auf die Funktionen des Objektivs funktionieren, mit Autofokus, mit Blendensteuerung. Ebenso kannst Du ein aktuelles SSM-Objektiv an die Gehäuse der ersten Generation (z.B. die 9000 AF) anschließen und bis auf den Autofokus wird es dort ebenso problemlos funktionieren - immerhin bekommst Du noch Schärfebestätigung im Sucher.
Für den ADI-Blitzbetrieb neuerer Gehäuse benötigst Du allerdings Objektive mit eingebautem Entfernungsencoder, diese wurden von Minolta und Konica Minolta mit "(D)" gekennzeichnet. Bei Sony mußt Du in die technischen Daten schauen, denn dort werden solche Objektive nicht speziell gekennzeichnet. Alle neu herausgebrachten Objektive verfügen allerdings über einen solchen Entfernungsencoder, lediglich bei den Objektiven, die Sony von Minolta übernommen hat, gibt es noch ein paar Modelle, die ohne auskommen. Im Moment kann man sich auch mit folgender Faustregel behelfen: Wenn auf einem Sony-Objektiv "SSM" oder "SAM" draufsteht, dann hat dieses Objektiv auch einen Entfernungsencoder. Das muß, wie gesagt, nicht so sein, aber in der Praxis ist das bei allen diesbezüglichen Objektiven bisher der Fall. Damit stellt sich die Frage nach dem Vorhandensein des Enfernungsencoders nur noch bei den Objektiven mit Stangen-AF-Antrieb. Auch hier funktioniert die Faustregel, daß ein Konica Minolta- oder Sony-A-Bajonett-Objektiv mit acht Kontakten im Bajonett bisher immer einen Entfernungsencoder mitbrachte, wohingegen ein Objektiv ohne Entfernungsencoder mit fünf Kontakten auskommen würde. Nur bei den Minolta-Objektiven muß man aufpassen, denn es gab früher eine Objektivreihe mit etlichen Sonderfunktionen (xi), die weder über einen Entfernungsencoder, noch über SSM- oder SAM-Antrieb verfügten - und die hatten auch schon acht Kontakte im Bajonett. Aber bei Minolta und Konica Minolta kannst Du auf das "(D)" achten. Objektive ohne eingebauten Entfernungsencoder kannst Du an einer DSLR immer noch mit P-TTL-Blitzbelichtung ohne ADI benutzen.
ZITATKlar Sony Objektive,aber wie sieht es mit Fremdherstellern aus und welche Objektive von Minolta?[/quote]
Bei Sigma heißen (nicht geeignete) Objektive für das APS-C-Format "DC", wohingegen die Bezeichnung "DG" ein Objektiv beschreibt, daß das Kleinbildformat ausleuchtet (ebenso wie Objektive, die weder "DC" noch "DG" im Namen führen). Bei Tamron werden APS-C-Format-Objektive mit "Di II" gekennzeichnet - im Gegensatz zu "Di"-Objektiven, die vollformattauglich sind.
Bei Fremdobjektiven, also solchen, die nicht von Minolta, Konica Minolta oder Sony stammen, mußt Du aufpassen, daß das Objektiv nicht durch eine schlechte Implementierung des Programms im Objektiv-Chip inkompatibel mit neueren oder auch älteren Gehäusen ist. Gerade bei Sigma gab es da regelmäßig Probleme und Chip-Upgrades wurden immer nur für Objektive angeboten, die noch im jeweils aktuellen Lieferprogramm waren und z.T. auch dann nicht, wenn die Kamera, mit der es Probleme gab, nicht mehr im aktuellen Lieferprogramm war.
Ganz aktuell gibt es offenbar fatale Kompatibilitätsprobleme mit den neuen Sony Alpha SLT-A33, SLT-A55/SLT-55V, von denen laut Sigma potentiell alle aktuellen und älteren Objektive betroffen sind. Zukunftige Produktionen werden mit einem Aufkleber gekennzeichnet sein, der die Kompatibilität mit diesen Kameras garantiert. Aber es steht zu erwarten, daß von diesem Problem auch viele, wenn nicht alle zukünftigen Sony Alpha-Kameras mit A-Bajonett betroffen sein werden.
Und schon seit zwei Jahren existieren Kompatibilitätsprobleme, die zumindest manche Sgma HSM-Objektive betreffen, die an SSM-fähigen Minolta-Filmgehäusen eingesetzt werden sollen. Diese Probleme hat Sigma damit "gelöst", daß sie ihre Objektve nur noch als mit "Sony DSLRs kompatibel" ausweisen. Das Problem daran: Die Implementierung des HSM-Protokoll bleibt damit trotzdem falsch/fehlerhaft, und damit ist es praktisch sicher, daß diese Objektive auch mit zukünftigen Sony Alpha DSLRs Probleme bereiten werden, möglicherweise schon mit der nächsten Neuvorstellung, vielleicht aber auch erst in fünf oder zehn Jahren, wenn die Objektive nicht mehr im Lieferprogramm sein werden und es damit auch keine Chip-Upgrades geben wird.
Insofern kann ich nur vom Kauf von Fremdobjektiven abraten, solange es unter den Originalobjektiven gleichwertige Alternativen gibt und man sich nicht auf eine spezielle Kombination aus aktuellem Objektiv und aktuellem Gehäuse festlegen möchte (was der Idee eines Systems mit Wechselobjektiven komplett entgegen laufen würde).
Viele Grüße,
Matthias