ZITAT(kaesmann @ 2008-12-07, 18:46) ZITAT
Hast Du mal ausprobiert, ob es wirklich mechanisch auf die Minolta 9000 AF paßt?[/quote]
ja, es passt sehr, also ohne Zweifel. Satt und mit Klick. Und funktioniert.
Den Motor scheint es zum Autofokussieren zu nutzen. Zoom geht händig.
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ZITATZITATWieviele elektrische Kontakte besitzt das Objektiv denn im Bajonett, fünf oder acht oder noch eine andere Anzahl? Hat es einen Blendenring? Besitzt es einen Blendenübertragungshebel im Bajonett? Verfügt das Objektiv über ein eigenes Batteriefach?
Was steht sonst noch auf dem Objektiv? Alle Bezeichnungen sind wichtig für die Identifizierung.[/quote]
5 elektrische Kontakte.
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ZITATEin Batteriefach hat es nicht.[/quote]
Wenn das Objektiv fünf elektrische Kontakte hat, kann es schon mal kein xi- oder SSM-Objektiv sein, d.h. sollte ein Motor im Objektiv eingebaut sein, bräuchte der zwingend eine eigene Energieversorgung - ein Batteriefach wäre jedoch ein relativ klobiges Anhängsel und deutlich erkennbar. Demnach kann es keinen eingebauten Motor haben. Ich vermute einfach, daß Du das Objektiv an die Minolta 9000 AF angeschlossen hast und es dann fokussiert hat - das geht aber auch über einen in der Kamera eingebauten Motor: Im Bajonettring befindet sich eine kleine Spindel, die ähnlich wie ein Schlitzschraubendreher aussieht und mit dem entsprechenden Gegenstück im Bajonett des Objektiv kuppelt.
ZITATWenn der Blendenübertragungshebel das ist, was bei dem Rokker am Bajonett dran ist und bei den anderen nicht, dann hat es keines. Die Kamera hat auch keine Entsprechung, wie ich feststelle, wohingegen die noch ältere Minolta das hat.[/quote]
Der Blendenübertragungshebel ist bei den Objektiven mit A-Bajonett kein hervorstehender Stift wie bei den SR-Objektiven mehr (und auch kein Kuppler, der außen am Blendenring des Objektivs angebracht ist - über einen Blendenring verfügen A-Bajonett-Objektive - mit einer Ausnahme, dem STF-Objektiv - nicht mehr.) Die Blende wird von der Kamera gesteuert und über eine Mitnehmer an das Objektiv übertragen. Wenn Du von vorne ins Kamerabajonett schaust, siehst Du rechts seitlich innerhalb des Bajonettrings einen Ring, der sich im Bajonett drehen kann und rechts einen nach vorne gebogenen Mitnehmer hat. Im Objektiv gibt es das Gegenstück dazu, es ist allerdings etwas versenkt angeordnet - erkennbar an dem Langloch dahinter. Mit einem schmalen Gegenstand kannst Du den Hebel aber erreichen und ein wenig bewegen - er federt dann von selbst wieder in die Ausgangslage zurück.
ZITATEinen Blendenring hat es wohl nicht - es hat vorne einen Entfernungsmesser drin, den man oben am Objektiv unter einer Art kleiner Glasabdeckung ablesen kann[/quote]
Okay, da wird die Entfernung normalerweise nicht gemessen, sondern nur angezeigt - dieser Ring ist einfach mechanisch mit dem Entfernungseinstellring verbunden, den Du im MF-Modus mechanisch betätigen kannst, der im AF-Modus aber über die "Spindelmechanik" von der Kamera aus angetrieben wird - deshalb spürst Du im AF-Modus auch einen Widerstand, wenn Du versuchst, den Entfernungsring zu drehen (sollte man nicht machen).
ZITATSonst stehen noch Sachen drauf, die ich - vielleicht unbedarft - für nicht so relevant hielt: Lens made in Japan, multi-coated, Sigma Zoom, Entfernungsangaben in ft und m, Zoomwerte natürlich[/quote]
Das ist in der Tat nicht "so" wichtig, obwohl es zur Identifizierung verschiedener Serien innerhalb einer Modellreihe dienen kann; dafür wäre dann sogar die Position der Beschriftung und deren Farbe wichtig zu wissen. Aber egal: Ich hatte jetzt sowas wie "Power-Zoom" oder "HighSpeed" oder "UC" o.ä. erwartet.
ZITATZITATHm, hier fehlt leider die Angabe der Lichtstärke bzw. Blendenzahlen, aber der Schiebezoom-Mechanismus deutet auf ein älteres Objektiv hin.[/quote]
ja, die hab ich auch gesucht. Auf der Linse vorne steht nichts.
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Das ist aber sehr unüblich. Bist Du sicher, daß sich kein Filter mehr auf dem Objektiv befindet, der diese Angaben eventuell verdeckt?
Möglicherweise fehlt hier auch die Blende mit der Beschriftung (defektes oder verbasteltes Objektiv?). Auch bei einem Vorserienmodell fehlen solche Angaben oft noch. In jedem Fall ist das kein gutes Zeichen, da jedes Objektiv, das etwas auf sich hält, diese Angaben trägt, schließlich sind diese Angaben wichtig, um den potentiellen Einsatzbereich des Objektivs zu definieren.
ZITATdie Tangenten schneiden die X Achse bei den Bezeichnungen 22,16,8 und 4 - spiegelsymmetrisch.[/quote]
Okay, dann hat es mindestens die Lichtstärle 1:4.
ZITATnee, habe ich vielleicht falsch ausgedrückt: der Mann, der mir die Ausrüstung geben will, meinte, dass Sigma Leica-Linsen und Leica-Objektive unter dem Namen Sigma verbaut. Leica sei extrem viel teurer, aber Sigma wäre eben auch Leica Qualität.
Stimmt das?[/quote]
Hm, ich habe ein wenig ein mulmiges Gefühl dabei. Wenn der Mann Dir die Ausrüstung schenken möchte, weil er Dir eine Freude bereiten möchte, ist das völlig okay, aber wenn er dafür Geld haben möchte (geht aus Deinem Beitrag nicht eindeutig hervor), würde ich mir an Deiner Stelle verschaukelt vorkommen, in dem Sinne, daß er künstlich einen Zusammenhang zwischen Leica und Sigma konstruiert, um den (geringen) Wert der angebotenen Ausrüstung zu steigern - das kann er natürlich nur einem Laien gegenüber versuchen...
Leica ist in der Tat sehr teuer, aber Sigma und Leica sind unabhängige Unternehmen, die nicht mehr in geschäftlichen Beziehungen zueinander stehen, als andere Unternehmen auch. Leica hat auch schon Auftragsfertigungen für andere Firmen durchgeführt, ebenso wie andere Unternehmen der Fotoindustrie für Leica gefertigt haben. Das Gleiche gilt auch für Sigma. Ja, selbst Konkurrenten wie Nikon, Canon und Sony arbeiten in manchen Bereichen ganz professionell zusammen.
Wie schon angesprochen scheint es um das Sigma AF 3,5-4,5/28-70mm zu gehen. Der Linsensatz dieses Objektivs ist zumindest in der HighSpeed UC-Variante (der dritten Variante dieses Objektivs) identisch mit dem Linsensatz, der von Leica im Leica Vario-Elmarit-R 3,5-4,5/28-70mm verbaut wurde. Sigma hat die Linsen für Leica gefertigt. Das Objektiv ist meines Wissens auch eine Sigma-Rechnung, aber da bin ich mir nicht sicher.
Wenn die Leica-Fans sowas hören, dann rümpfen sie schon mal die Nase, weil nicht sein kann, was nicht sein darf - denn Sigma gilt allgemeinhin eher als günstiger Anbieter, was so gar nicht zu Leica paßt. Davon unabhängig war dieses Objektiv an analogen Kameras sehr gut und hat z.T. hervorragende Kritiken in Tests bekommen - meiner eigenen Erfahrung nach ist es deutlich besser als z.B. das etwas ältere Minolta AF Zoom 4/35-70mm. Allerdings ist es mechanisch recht instabil und der ROM-Chip im Objektiv bereitet an einigen neueren Gehäusen Kompatibilitätsprobleme, insofern ist es heute nur noch sehr bedingt zu empfehlen und mehr als 20 - 30 Euro sollte man keinesfalls für ein auch mechanisch top-erhaltenes Exemplar ausgeben.
Zu der Minolta 9000 AF möchte ich noch anmerken, daß ich persönlich ein großer Fan dieser Kamera bin. Dieses Modell ist in mancher Hinsicht etwas skurril, die Kamera bietet aber vielerlei technisch einmalige Möglichkeiten, wenn man sich mal ein wenig intensiver mit ihrem Konzept beschäftigt. Zu ihrer Zeit war die Kamera als Profigerät positioniert und wurde diesem Anspruch auch durchaus gerecht, wenn man heute auch eher mechanisch nochmals robustere Gehäuse damit verbindet - die Minolta 9000 AF hat trotz Metallgehäuse eine Schwachstelle: Das ungeschützte Pentaprisma. Die Kamera war damals auch sehr zuverlässig. Allerdings ist das nun schon weit über 20 Jahre her, und die Exemplare, die heute noch im Umlauf sind, besitzen größtenteils verschiedene Altersdefekte. Da diese für einen Laien nicht unbedingt sofort zu erkennen sind, wäre ich sehr vorsichtig mit dem Ankauf einer gebrauchten Minolta 9000 AF. Sehr oft arbeitet z.B. die Blendenansteuerung nicht mehr zuverlässig und es gibt auch eine Häufung von Verschlußausfällen. Ein Laie erkennt das nicht unbedingt sofort. Hier im Forum gibt es Artikel, die genau beschreiben, wie man eine Minolta 9000 AF auf Herz und Nieren durchtesten kann, um solche Fehler sicher zu erkennen. Sollte man allerdings das Glück haben, eine 100% funktionierende Minolta 9000 AF zu erwischen, kann man bedenkenlos zuschlagen. Die Kamera macht in jedem Fall sehr viel Spaß!
Was die Ausrüstungstips für Dich angeht, würde ich empfehlen, mich nicht unbedingt von diesem einen Angebot "abhängig" zu machen, denn Angebote gibt es genug. Für geschenkt kann man das natürlich immer in die Planung eines Systems mit einbeziehen, aber es lohnt sich sicherlich nicht, z.B. 100 Euro für Teile auszugeben, die doch nicht so recht zu einer DSLR oder den eigenen Zielen und Wünschen passen. Dann lieber das Geld sparen und gezielt für anderes ausgeben. Würdest Du hingegen auch noch analog fotografieren wollen und die angebotenen Gerätschaften wirklich in Ordnung sein, wäre die Minolta 9000 AF mit dem Sigma 3,5-4,5/28-70mm sicherlich 50 Euro wert (für ein besonders schönes Exemplar der Kamera auch das Doppelte), aber die anderen Sachen würde ich getrost außen vor lassen. Wenn noch nicht mal die Eckdaten bekannt sind, kann das nichts Hochwertiges sein.
Was DSLRs angeht, wenn Du schon lange und häufig fotografierst, würde ich Dir eigentlich zur DSLR-A700 raten wollen. Das ist wirklich eine funktionsmäßig abgerundete Digitalkamera auf der Höhe der Zeit und mit sehr guter Bedienphilosophie. (Auch die Konica Minolta Dynax 7D wäre gut geeignet, vielleicht sogar noch besser, aber leider hatte diese Kamera allerhand Kinderkrankheiten und damit besteht beim Gebrauchtkauf immer ein Risiko, daß die Kamera nicht 100% in Ordnung ist und die Kamera nicht mehr repariert werden kann. Wenn man etwas Erfahrungen mit DSLRs hat, okay, aber für einen Laien in Sachen DSLRs vielleicht nicht die erste Wahl.) Wenn Du besser erstmal nur in die digitale Spiegelreflexfotografie reinschnuppern möchtest, reicht vielleicht auch schon eine DSLR-A100 (die gibt es als Restposten neu vielerorts für ca. 250 Euro). Ob auch die DSLR-A200 in Frage kommt, hängt davon ab, auf welche Funktionen Du eher Wert legst. Die DSLR-A200 ist neuer, aber als Low-Cost-Einsteigergehäuse konzipiert, wohingegen die DSLR-A100 eher ein Mittelklassemodell war. In jedem Fall bliebe bei den beiden letztgenannten Gehäusen noch einiges Geld für gute Mittelklasse-Objektive übrig, bei der DSLR-A700 würde es wohl nur für eine "Scherbe" reichen. Doch dafür ist es meiner Ansicht nach eigentlich zu schade, Geld auszugeben, denn von guten Objektiven hast Du mittelfristig mehr als von Kameragehäusen, die einem sehr starken Werteverfall unterliegen.
Viele Grüße,
Matthias