RE: Welchen Diaprojektor?

#16 von Frank H. , 15.03.2004 11:42

Moin Kalle,

ZITATHier meine Frage an Euch: welchen Projektor könnt Ihr empfehlen. Es soll kein megamässiges Profigerät sein, aber auch kein Kinderspielzeug. Schon ein einigermaßen zukunftsicheres Gerät.[/quote]

Was ist zukunftsicher? Versuchen wir das doch mal einzukreisen...
Kodak zieht sich aus der Produktion zurück (wo bekommt dann Leica eigentlich seine Karussel-Projektoren her?), Kindermann hat (te) Insolvenz angemeldet, Braun und Reflecta bauen nur "Plündenkram". Bleiben eigentlich von den bekannten Herstellern nur Leica und Rollei.

Da ich beides schonmal "durch habe", mal ein kurzer Überblick:
Leica Pradovit 150 und 300 unterscheiden sich quasi nur in der Helligkeit (wird allerdings nicht in Watt gemessen, wie es häufig zu lesen ist). Also 150 W zu 250 W. Dann gibt es noch den 600 (IR), der leistet zwar auch nur 250 W Leistung, ist aber in seiner Bauform der wesentlich "wertigere", mehr Metall, solidere Verarbeitung etc.
Zu allen Leicas kann man sagen, das Standardobjektiv ist hier das "Colorplan".
Das teurere Super-Colorplan ist da aus meiner Sicht nicht notwendig, um da die Unterschiede erkennen zu wollen (nicht müssen), muß die komplette Verarbeitungskette wirklich von der Aufnahme bis zur Projektion absolut perfekt sein!

Nun bin ich aber doch bei Rollei gelandet..., warum?
Ich wollte zu Hause überblenden und stand vor der Situation, noch einen 600 IR für knapp 600 Euro kaufen, Plus "Steuerung" etc. oder den vorhandenen 600 IR verkaufen und dann einen Rollei erwerben.
Für den Rollei sprach damals:
- Nur ein Magazin
- Keine Zusatzsteuerungen etc.
- Leichtes schnelles Aufbauen und Justieren
- weniger Platzbedarf
Dagegen:
- Nur "150 W"
- Mechanische Probleme

Die "150 W" haben sich mittlerweile relativiert, die angesprochenen mechanischen Probleme beim MSC 310 sind mir weitestgehend fremd (Gepe 7011 in LKM 2x80er).
Der MSC 310 ist "dunkler" als ein "600er" oder "535er". Allerdings hängt das auch mit den Rahmenbedingungen zusammen. Z. B. wie ab- bzw. verdunkelt ist der Raum, wie ist die Oberflächen-/Reflexionsstruktur der Leinwand?
Für die Projektion daheim, mit nicht zu großen Projektionsabstand, wird die "150er"-Lösung durchaus mehr als ausreichend sein.

Zu den Rolleis passen als Objektive sehr gut die "90er-Apogone".

ZITATWas ist beim Kauf zu beachten? Was kostet sowas? Lohnt sich der Gebrauchtgerätekauf?[/quote]

Das es ein funktionsfähiges Gerät ist...
Von bis, je nach dem was Du haben möchtest.
Der Gebrauchtkauf bei Leica bzw. Vorgänger davon Zett/Royal etc. ist durchaus als sinnvoll einzustufen.
Vor gebrauchten Rollei-Projektoren würde ich eher abstand nehmen wollen.
Die "35er"-Serie glänzt seit Ewigkeiten mit mechanischen Anfälligkeiten, die nachfolgenden Serien wurden wohl kontinuierlich verbessert und erst ab der Serie 310/315 und aufwärts, sollen sie "ausgereift" sein.

Ach-ja, mein Spezialtipp für die Leinwand (nur falls Du noch genug Geld überhaben solltest):
Da-Lite Pictureking mit dem "High-Power"-Tuch, es gibt nichts besseres!

ZITATWelche Funktionen soll er haben?[/quote]

Welche brauchst Du?
Fernbedienung? Per IR oder Kabel?
Automatischer Lampenwechsler?

ZITATWelche Magazintypen soll er unterstützen?[/quote]

Möglichst alle...

ZITATUnd dann noch welchen Film soll ich kaufen?.[/quote]

Das ist Geschmackssache...
Erstmal sollte man sich darüber im Klaren sein:
Es gibt in der (Dia-)Fotografie keinen Allroundfilm!
Jedes "Motiv" verlangt nach "SEINEN" Film, denn, und daß wird oft in den Diskussionen vergessen, in der Dia-Fotografie kann ich ganz entscheidend durch die Filmwahl das Ergebnis steuern. Und die ganze Diskussion man sollte nicht verschiedene Emulsionen in der Projektion mischen, ist auch nur dann möglicherweise nachvollziehbar, wenn das selbe Motiv unter den selben oder sehr ähnlichen Bedingungen fotografiert wurde.
Beispiel:
Bild 1 - Strahlender Sonneschein etc. - Sensia 100
Bild 2 - grauer, regnerischer Tag etc. - Velvia 50
Diese Abfolge in der Projektion muß nicht zwingend störend sein, kann sogar sehr harmonisch wirken, aufgrund der angenäherten Gradationen.

Schwups..., und da sind wir schon bei Fuji...
Kodak macht sehr gute Filme. Allerdings fotografiere ich oft "Motive", die RAL-Farben haben und gerade Kodak war in der Vergangenheit nie in der Lage, diese RAL-Farben auch nur annähernd umsetzen zu können. Besonders Rottöne fand ich diesbezüglich immer grauenvoll, wobei der 100 VS bei "Regen" wiederum durch seine "Falschfarben" interessant ist...
Wobei der Velvia von Fuji auch zu den Filmen gehört, der eher "gestalterische", denn "reale" Farben zeigt.
Für den Kodak 64 würde ich dann doch noch eine Lanze brechen wollen.
Die Farben sind zwar nicht mehr wirklich "aktuell", aber was die "Weißen", die "Schwärzen" und die "Schärfe" angeht, da wird man am Dia-Markt nicht vergleichbares finden wollen (nun-ja, ist ja quasi auch ein s/w-Film...)

So, meine Wahl, die sich nur auf meine Vorlieben und Vorstellungen bezieht und keinesfalls als allgemeingültig bezeichnet werden kann:

Fuji Velvia 50, mein Schlechtwetterfilm (Regen etc.) schlechthin
Fuji Velvia 100 F, mein Film für dunstig-sonnige Tage
Fuji Provia 100 F, mein Film für sonnige Tage mit (stahl-)blauem Himmel und für Gegen- bzw. Streiflichtaufnahmen. Läßt sich übrigens auch sehr annehmbar auf 200 ASA belichten und entsprechend Push-Entwickeln, wenn der Motiv-Kontrast nicht zu hoch ist. Jedenfalls qualitativ grundsätzlich besser als alle käuflich erwerbaren 200 ASA Dia-Filme.
Fuji Provia 400 F, für spezielle Anwendungen..., läßt sich auch ansprechend auf 800 ASA belichten - siehe Provia 100 F.
Und nicht zu vergessen:
Agfa Scala 200, der einzig wahre s/w-Diafilm (kein E-6, kein C-41).
Push- und Pullbar von 100 bis 1.600 ASA.
Bei 100 ASA sehr weich, hoher Belichtungsumfang, locker bis zu 7-8 Blenden.
Bei 400 ASA ist er schon härter, Korn wird sichtbar - schön für Schlechtwettertage.
Bei 800 ASA beginnt zumindest - aus meiner Sicht - die Grenze für KB, danach wirkt er auf mich doch eher experimentel...

Ich hoffe mehr geholfen als verwirrt zu haben...

Gruß Frank



Frank H.  
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RE: Welchen Diaprojektor?

#17 von Kwashiorkor ( gelöscht ) , 15.03.2004 11:46

Also ich verwende, wenn ich mir denn ein paar Dias anschauen will, einen uralten russischen Projektor, der eine immense Hitze produziert und bei dem die Dias nur einzeln eingelegt werden können. Optische Qualität ist ganz OK und für gelegentliches Ankucken (Man kann per Adapter auch ganze Filmstreifen durchziehen! und Schärfe überprüfen langt er allemal. Für richtig gute Präsentationen ist er natürlich nur sehr eingeschränkt geeignet.



Kwashiorkor

RE: Welchen Diaprojektor?

#18 von manfredm , 15.03.2004 13:35

ZITATDie "35er"-Serie glänzt seit Ewigkeiten mit mechanischen Anfälligkeiten, die nachfolgenden Serien wurden wohl kontinuierlich verbessert und erst ab der Serie 310/315 und aufwärts, sollen sie "ausgereift" sein.[/quote]
Kleine Korrektur:
Die alte 35er Serie war tatsächlich anfällig, alle "MSC" Modelle ab MSC 300(P) sind, was das Dia-handling angeht gleich, gleichermaßen ausgereift und zuverlässig. Die Unterschiede in den Modellen betreffen ausschließlich die Ausstattung wie Programierbarkeit, eingebauter Laserpointer etc. Nur der 535er hat mit seiner höheren Leistung ein komplett anderes Trafo/Lampensystem.
ZITATZu den Rolleis passen als Objektive sehr gut die "90er-Apogone".[/quote]
Was besseres kenne ich nicht, als meine 2,4/90mm Apogone!
ZITATDagegen:
- Nur "150 W"[/quote]
Dachte ich auch, aber in der Praxis fand ich den Rollei heller als manche 250W Projektoren, da hat Rollei gute Arbeit beim Lampen/Kondensor/Optik System geleistet! Ich jedenfalls musste mir einen kräftigeren Laserpointer zulegen, weil man den Leuchtpunkt im hellen Bild kaum mehr gesehen hat!
Manfred



 
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RE: Welchen Diaprojektor?

#19 von Juergen.M ( gelöscht ) , 15.03.2004 13:48

Hi,

ich verwende in meinem Rollei MSC 353 P zwei Vario-Xenotare 3,5/70-120 von Schneider-Kreuznach.

Fühlen sich zwar ein bisschen billig an (sind sie aber nicht), sind aber für meine Zwecke (variabler Abstand und nicht so "Plopp"anfällig wegen der 3,5er Lichtstärke, was ja bei 250 Watt nicht ganz so dramatisch ist) ideal.

Jürgen



Juergen.M

RE: Welchen Diaprojektor?

#20 von Stefan68 , 15.03.2004 16:20

Zitat von manfredm
Ich jedenfalls musste mir einen kräftigeren Laserpointer zulegen, weil man den Leuchtpunkt im hellen Bild kaum mehr gesehen hat!
Manfred


Keine leeren Diarähmchen ins Magazin stecken /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />



 
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RE: Welchen Diaprojektor?

#21 von Juergen.M ( gelöscht ) , 15.03.2004 16:27

Hi,

ZITATKeine leeren Diarähmchen ins Magazin stecken[/quote]

Nee, ich hab die auch schon mal gehabt, das sind die neuen "Stealth-Rähmchen" /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />

Jürgen



Juergen.M

RE: Welchen Diaprojektor?

#22 von manfredm , 16.03.2004 08:01

ZITATKeine leeren Diarähmchen ins Magazin stecken   [/quote]

Ach sooo! Ihr habt vielleicht Tricks drauf, da kann man von lernen /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> ; Aber im ernst: was tut Ihr denn rein in die Rähmchen? /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" />
Manfred



 
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RE: Welchen Diaprojektor?

#23 von Juergen.M ( gelöscht ) , 16.03.2004 08:18

Hi Manfred,

ZITATAber im ernst: was tut Ihr denn rein in die Rähmchen?[/quote]

/shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" /> Jetzt ahne ich, was bei mir falsch läuft ... da muss wohl was rein /wub.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wub.gif" />

Jürgen



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RE: Welchen Diaprojektor?

#24 von manfredm , 16.03.2004 10:55

Um jetzt mal wieder wirklich seriös zu werden: eines finde ich schade an den Rollei Twins: man kann nicht schnell mal das gerade projizierte Dia nach oben rausnehmen, deshalb ist der Projektor nicht so gut geeignet, um mal schnell im Magazin ein Dia zu suchen, oder einen Vortrag "nachzusortieren". Da nehme ich noch manchmal meinen alten Reflecta mit deiner Plastik-Flaschenbodenoptik und dem (wirklich praktischen) Bildschirm. Kennt jemand so einen Projektor "in etwas besser"
Manfred



 
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RE: Welchen Diaprojektor?

#25 von manfredm , 16.03.2004 11:05

ZITATAllerdings fotografiere ich oft "Motive", die RAL-Farben haben ...[/quote]
Ich bin gerade "am bauen" und stolpere andauernd über diese "RAL Farben". Für was steht dieses "RAL" eigentlich und wie und von wem wird das definiert?
Manfred



 
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RE: Welchen Diaprojektor?

#26 von Juergen.M ( gelöscht ) , 16.03.2004 11:16

Hi Manfred,

ZITATeines finde ich schade an den Rollei Twins: man kann nicht schnell mal das gerade projizierte Dia nach oben rausnehmen[/quote]

da muss ich Dir 100%ig recht geben, jedoch kann ich einigermaßen gut damit leben, da ich zum (aus)sortieren (so ähnlich wie Du) einen reflecta diamator verwende. Das Sortieren ohne Leinwand ist da aber superpraktisch!

Da ich bei der "richtigen" Diaschau allerdings keine Dias rausnehme, stört mich das "Manko" des Rollei damit nicht ganz so arg.

Jürgen



Juergen.M

RE: Welchen Diaprojektor?

#27 von Stefan68 , 16.03.2004 11:35

Zitat von manfredm
... Da nehme ich noch manchmal meinen alten Reflecta mit deiner Plastik-Flaschenbodenoptik und dem (wirklich praktischen) Bildschirm. Kennt jemand so einen Projektor "in etwas besser"
Manfred


Ersetze doch einfach die Flaschenbodenoptik mit einem Objektiv der Braun-Ultralit-Reihe. Die Braun- und Reflecta-Projektoren sind meines Wissens baugleich, daher sollte auch ein Braun-Objektiv passen.
Die bekommen auch ganz gute Kritiken.
Infos hier.

Habe mir jetzt auch eins bestellt: BRAUN Ultralit PL 2,4 / 90 mm MC. Bin schon ganz gespannt.

PS. Die Rolleis wären auch meine bevorzugte Wahl gewesen, wenn da nicht ein vierstelliger €-Betrag zwischen uns stände. Da ist so ein Braun-Objektiv auch der Ultralit-Reihe mit ca. 180€-Neupreis schon die (für mich und zumindest jetzt) realisierbarere Variante. Ich träume trotzdem weiter von einem Rollei, auch wegen der Überblendprojektionsmöglichkeit...



 
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RE: Welchen Diaprojektor?

#28 von manfredm , 16.03.2004 13:22

@Stefan.
-Danke für den Tip mit den Braun Objektiven.
-Der 4-stellige Preis (damals fast 3000DM) war auch für mich abschreckend und ich habe ein paar Jahre gespart. Nur: Ein Bild ist nur so gut, wie das schlechteste Glid in der Kette von Aufnahme zur Projektion, was nützt mir da eine G-Optik mit einer Projektionsoptik, die nicht mithalten kann? Da wären da natürlich die Leica Projektoren, deren Optik sicher gleichwertig zum Rollei ist und die Hälfte kosten - ohne Überblendmöglichkeit. Alleine die Möglichkeit, ohne Dunkelpause zu projizieren, war mir den Aufpreis wert, das erhöht den Genuß 1000%, dabei mache ich kaum "eigentliche Überblendschauen" mit programmierten Überblendungen etc. Ist mir meist zu aufwendig.
Manfred



 
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RE: Welchen Diaprojektor?

#29 von Stefan68 , 16.03.2004 13:33

Für mich zählt auch die fehlende Dunkelpause mehr als die eigendliche Überblendfähigkeit.
Irgenwann wird's dann auch ein Rollei werden.

Du hast schon recht mit der schwächsten Kette im Glied. Nur: Meine alten Dias kann ich mir auch noch später mit einem Rollei angucken. Was nützt mir ein Projektor, wenn ich dann kein Geld mehr für Objektive, Filter, Filme etc. mehr habe...



 
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RE: Welchen Diaprojektor?

#30 von Stefan68 , 16.03.2004 13:40

@ManfredM
Bitte versichere Dich aber nochmal an anderer Quelle - nicht dass das Objektiv hinter doch nicht passt. /wub.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wub.gif" />



 
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