Moin Kalle,
ZITATHier meine Frage an Euch: welchen Projektor könnt Ihr empfehlen. Es soll kein megamässiges Profigerät sein, aber auch kein Kinderspielzeug. Schon ein einigermaßen zukunftsicheres Gerät.[/quote]
Was ist zukunftsicher? Versuchen wir das doch mal einzukreisen...
Kodak zieht sich aus der Produktion zurück (wo bekommt dann Leica eigentlich seine Karussel-Projektoren her?), Kindermann hat (te) Insolvenz angemeldet, Braun und Reflecta bauen nur "Plündenkram". Bleiben eigentlich von den bekannten Herstellern nur Leica und Rollei.
Da ich beides schonmal "durch habe", mal ein kurzer Überblick:
Leica Pradovit 150 und 300 unterscheiden sich quasi nur in der Helligkeit (wird allerdings nicht in Watt gemessen, wie es häufig zu lesen ist). Also 150 W zu 250 W. Dann gibt es noch den 600 (IR), der leistet zwar auch nur 250 W Leistung, ist aber in seiner Bauform der wesentlich "wertigere", mehr Metall, solidere Verarbeitung etc.
Zu allen Leicas kann man sagen, das Standardobjektiv ist hier das "Colorplan".
Das teurere Super-Colorplan ist da aus meiner Sicht nicht notwendig, um da die Unterschiede erkennen zu wollen (nicht müssen), muß die komplette Verarbeitungskette wirklich von der Aufnahme bis zur Projektion absolut perfekt sein!
Nun bin ich aber doch bei Rollei gelandet..., warum?
Ich wollte zu Hause überblenden und stand vor der Situation, noch einen 600 IR für knapp 600 Euro kaufen, Plus "Steuerung" etc. oder den vorhandenen 600 IR verkaufen und dann einen Rollei erwerben.
Für den Rollei sprach damals:
- Nur ein Magazin
- Keine Zusatzsteuerungen etc.
- Leichtes schnelles Aufbauen und Justieren
- weniger Platzbedarf
Dagegen:
- Nur "150 W"
- Mechanische Probleme
Die "150 W" haben sich mittlerweile relativiert, die angesprochenen mechanischen Probleme beim MSC 310 sind mir weitestgehend fremd (Gepe 7011 in LKM 2x80er).
Der MSC 310 ist "dunkler" als ein "600er" oder "535er". Allerdings hängt das auch mit den Rahmenbedingungen zusammen. Z. B. wie ab- bzw. verdunkelt ist der Raum, wie ist die Oberflächen-/Reflexionsstruktur der Leinwand?
Für die Projektion daheim, mit nicht zu großen Projektionsabstand, wird die "150er"-Lösung durchaus mehr als ausreichend sein.
Zu den Rolleis passen als Objektive sehr gut die "90er-Apogone".
ZITATWas ist beim Kauf zu beachten? Was kostet sowas? Lohnt sich der Gebrauchtgerätekauf?[/quote]
Das es ein funktionsfähiges Gerät ist...
Von bis, je nach dem was Du haben möchtest.
Der Gebrauchtkauf bei Leica bzw. Vorgänger davon Zett/Royal etc. ist durchaus als sinnvoll einzustufen.
Vor gebrauchten Rollei-Projektoren würde ich eher abstand nehmen wollen.
Die "35er"-Serie glänzt seit Ewigkeiten mit mechanischen Anfälligkeiten, die nachfolgenden Serien wurden wohl kontinuierlich verbessert und erst ab der Serie 310/315 und aufwärts, sollen sie "ausgereift" sein.
Ach-ja, mein Spezialtipp für die Leinwand (nur falls Du noch genug Geld überhaben solltest):
Da-Lite Pictureking mit dem "High-Power"-Tuch, es gibt nichts besseres!
ZITATWelche Funktionen soll er haben?[/quote]
Welche brauchst Du?
Fernbedienung? Per IR oder Kabel?
Automatischer Lampenwechsler?
ZITATWelche Magazintypen soll er unterstützen?[/quote]
Möglichst alle...
ZITATUnd dann noch welchen Film soll ich kaufen?.[/quote]
Das ist Geschmackssache...
Erstmal sollte man sich darüber im Klaren sein:
Es gibt in der (Dia-)Fotografie keinen Allroundfilm!
Jedes "Motiv" verlangt nach "SEINEN" Film, denn, und daß wird oft in den Diskussionen vergessen, in der Dia-Fotografie kann ich ganz entscheidend durch die Filmwahl das Ergebnis steuern. Und die ganze Diskussion man sollte nicht verschiedene Emulsionen in der Projektion mischen, ist auch nur dann möglicherweise nachvollziehbar, wenn das selbe Motiv unter den selben oder sehr ähnlichen Bedingungen fotografiert wurde.
Beispiel:
Bild 1 - Strahlender Sonneschein etc. - Sensia 100
Bild 2 - grauer, regnerischer Tag etc. - Velvia 50
Diese Abfolge in der Projektion muß nicht zwingend störend sein, kann sogar sehr harmonisch wirken, aufgrund der angenäherten Gradationen.
Schwups..., und da sind wir schon bei Fuji...
Kodak macht sehr gute Filme. Allerdings fotografiere ich oft "Motive", die RAL-Farben haben und gerade Kodak war in der Vergangenheit nie in der Lage, diese RAL-Farben auch nur annähernd umsetzen zu können. Besonders Rottöne fand ich diesbezüglich immer grauenvoll, wobei der 100 VS bei "Regen" wiederum durch seine "Falschfarben" interessant ist...
Wobei der Velvia von Fuji auch zu den Filmen gehört, der eher "gestalterische", denn "reale" Farben zeigt.
Für den Kodak 64 würde ich dann doch noch eine Lanze brechen wollen.
Die Farben sind zwar nicht mehr wirklich "aktuell", aber was die "Weißen", die "Schwärzen" und die "Schärfe" angeht, da wird man am Dia-Markt nicht vergleichbares finden wollen (nun-ja, ist ja quasi auch ein s/w-Film...)
So, meine Wahl, die sich nur auf meine Vorlieben und Vorstellungen bezieht und keinesfalls als allgemeingültig bezeichnet werden kann:
Fuji Velvia 50, mein Schlechtwetterfilm (Regen etc.) schlechthin
Fuji Velvia 100 F, mein Film für dunstig-sonnige Tage
Fuji Provia 100 F, mein Film für sonnige Tage mit (stahl-)blauem Himmel und für Gegen- bzw. Streiflichtaufnahmen. Läßt sich übrigens auch sehr annehmbar auf 200 ASA belichten und entsprechend Push-Entwickeln, wenn der Motiv-Kontrast nicht zu hoch ist. Jedenfalls qualitativ grundsätzlich besser als alle käuflich erwerbaren 200 ASA Dia-Filme.
Fuji Provia 400 F, für spezielle Anwendungen..., läßt sich auch ansprechend auf 800 ASA belichten - siehe Provia 100 F.
Und nicht zu vergessen:
Agfa Scala 200, der einzig wahre s/w-Diafilm (kein E-6, kein C-41).
Push- und Pullbar von 100 bis 1.600 ASA.
Bei 100 ASA sehr weich, hoher Belichtungsumfang, locker bis zu 7-8 Blenden.
Bei 400 ASA ist er schon härter, Korn wird sichtbar - schön für Schlechtwettertage.
Bei 800 ASA beginnt zumindest - aus meiner Sicht - die Grenze für KB, danach wirkt er auf mich doch eher experimentel...
Ich hoffe mehr geholfen als verwirrt zu haben...
Gruß Frank