Hallo Diafreunde,
aus purer Neugierde habe ich jüngst für kleines Geld zwei sogenannte Filmbandansätze für Diaprojektoren ergattert. Dabei handelt es sich um optomechanische Vorsätze, die statt eines Objektivs vorne in einen Diaprojektor gesteckt werden. Vorne besitzt so ein Gerät eine Aufnahme, in die dann das vakante Projektionsobjektiv stattdessen montiert wird. Innerhalb des Stutzens, der in den Projektor versenkt wird, befindet sich eine Art Relay-Optik, an deren Ausgang eine Filmbühne liegt, durch die seitlich ein Filmstreifen ungeschnittenen Diafilms gezogen werden kann. Rechts und links davon befindet sich Behälter, die die Filmrolle aufnehmen.
Das neuere der beiden Geräte ist aus grauem Kunststoff gefertigt und für Kindermann-Projektoren gedacht - rein vom Aussehen her könnte es sich auch um ein Zubehörteil für einen Staubsauger handeln... Das Gerät trägt die Bezeichnung "Kindermann Filmbandansatz mit Archivkassette" (Kindermann-Artikelnummer 1964). Die dosenförmigen Filmaufnahmebehälter besitzen jeweils oben einen Drehknopf mit innenliegender Filmfixierung, die drehbar auf eine Achse im Innern dieser Aufnahmebehälter gesteckt werden und einen gerollten Filmstreifen mit bis zu 120 Bildern im Format 24x36mm oder bis zu 240 Bilder im Halbformat 18x24mm aufnehmen können. Die Filmbühne besteht bei diesem Gerät aus einem von zwei Kunststoffeinsätzen mit einem rechteckigen Ausschnitt jeweils passender Größe für das Format 24x36mm oder 18x24mm, auf den Richtung Projektor noch ein Rahmen geklemmt wird. Zwischen diesem Einsatz und dem Rahmen befinden sich seitliche Schlitze, durch die der Film geführt wird. Der Einsatz wird dann samt montiertem Rahmen auf zwei Streben geklemmt, die den Einsatz vor dem Auslaß der Relay-Optik fixieren. Es gibt zwei verschiedene Positionen dieser Streben in unterschiedlichen Entfernung vom Lichtauslaß der Relay-Optik, auf die die Einsätze geschoben werden können - ob das aus optischen Gründen je nach Bildformat notwendig ist, habe ich noch nicht herausgefunden.
Das ältere Gerät (eine Konstruktion aus schwarzem Bakelit und Metall) trägt keine Herstellerbezeichnung. Neben der entnehmbaren Metall-Maske für das Halbformat ist der ganze vordere Teil mit der Filmbühne und den Filmaufnahmen in der Höhe verschiebbar. Die beiden Aufnahmebehälter (ohne Achsen oder Filmfixierungen) für den Film sind größer als bei dem Kindermann-Gerät, demnach also auch für mehr als 120 Bilder im Format 24x36mm geeignet. Transportiert wird der Film über ein Drehrad, dessen Rotation auf einer Seite der Filmbühne auf zwei Rollen übertragen wird, denen ein Art rotierbare Metallwalze gegenüberliegt. Der Film läuft dann zwischen der Walze und den Rollen durch. Die Rollen und die Walze berühren den Film nur im Bereich der Perforation oben und unten. Die Filmbühne selbst ist aus Metall gefertigt, und in der Öffnung befindet sich zusätzlich noch eine Planglasscheibe, die bei Bedarf offenbar über einen Schieber an der Seite entnehmbar ist.
Die Funktionsweise der Geräte ist soweit klar, aber mich interessiert, wer selbst schon mal sowas benutzt hat (und vielleicht sogar noch eine Anleitung dafür hat). Wo sind die Geräte zeitlich einzuordnen? Welche Anwendungsbereiche gab es? Gab es alternative Namen für diese Geräte (denn unter dem Namen Filmbandansatz findet man praktisch nichts im Internet)?
Viele Grüße,
Matthias