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Neben den linsenlosen Adaptern auf Four-Thirds, die allerdings auch nur mit bestimmten Olympus-Gehäusen funktionieren, gibt es natürlich auch Adapter mit Linsen, die vom alten Minolta SR-Bajonett auf das 1985 eingeführte Minolta A-Bajonett adaptieren. Das A-Bajonett wird auch von den DSLRs von Konica Minolta und jetzt den DSLRs des Sony Alpha-Systems verwendet. Die Zwischenoptik ist notwendig, um die Unendlichkeitseinstellung zu erhalten, ansonsten könnten die alten Objektive nur noch im Nahbereich fokussieren, da das SR-Bajonett ein Auflagemaß von 43,50mm aufwies, das A-Bajonett jedoch 44,50mm. Es besteht also bildseitig 1,0mm Unterschied zwischen den Auflagemaßen, und die Dicke des Adapters selbst (je nach Typ bis zu 10mm) muß man auch noch hinzurechnen. Das macht objektseitig je nach Objektiv u.U. schnell mehrere hundert Meter aus. Die Zwischenoptik gleicht das aus, bewirkt aber auch eine optische Verschlechterung und geht mit einer leichten Telekonverter-Wirkung (1,2-1,3x) einher. Es gibt auch - wenige - optisch sehr gute Adapter, aber die funktionieren dann bereits als ausgewachsene Telekonverter mit Faktor 1,6x (von Sigma) oder 2,0x (von Minolta selbst) - da bleibt von dem Grundobjektiv nicht mehr viel "übrig". Hast Du allerdings Makroobjektive für das SR-Bajonett, so kannst Du diese u.U. ohne große Einschränkungen mit einem linsenlosen Adapter oder an einem Balgengerät weiterverwenden. Natürlich hast Du keinerlei Kopplung zwischen Objektiv und Kamera, d.h. die Kamera arbeitet in MF (ohne Schärfebestätigung) und in Arbeitsblendenmessung. Bei den älteren Gehäusen kannst Du dann zwischen Zeitautomatik oder manuellen Modus wählen, bei den neuen DSLRs DSLR-A200, DSLR-A300 und DSRL-A350 (und wahrscheinlich auch bei der DSLR-A900) funktioniert nur noch der M-Modus. Zeitautomatik, Wabenfeldmessung und Schärfebestätigung ließe sich nachrüsten, indem der Adapter in einer Bastelaktion mit einem objektivspezifischen ROM-Chip ausgestattet würde (es gibt dafür inzwischen verschiedene Anbieter), aber das ist nichts für Laien.
Eine letzte Weiterverwendungsmöglichkeit bestünde darin, ein billiges Canon-EOS-DSLR-Gehäuse durch Entfernen des Bajonetts so umzubauen, so daß dort Minolta SR-Objektive angesetzt werden können (Stichwort "Canolta". Auch hierbei kann die Kamera natürlich nur in Arbeitsblendenmessung arbeiten, und solche Umbauten bleiben natürlich Bastlern vorbehalten.
Es gibt also schon verschiedene Möglichkeiten, die Objektive weiterzuverwenden, Diese werden hier im Forum auch alle paar Tage diskutiert - bitte stöbere mal etwas im Forum herum und benutze die Suchfunktion. Ob diese allerdings - von Sonderaufgaben abgesehen - sinnvoll für die normale Alltagsfotografie sind, ist eine andere Frage. Ich würde sagen: Nein. Eigentlich lohnt sich eine Adaption von Objektiven an fremde Bajonette nur bei ganz bestimmten Objektiven, die es im Zielsystem nicht gibt und auf deren optische Eigenschaften man nicht verzichten kann. In den anderen Fällen kauft man besser direkt Objektive, die zur neuen Kamera passen und dann auch eine Vielzahl zusätzlicher Kamerafunktionen ermöglichen. Die alten Objektive kann man ja immer noch an einer analogen Kamera weiterverwenden.
Viele Grüße,
Matthias