ZITAT(Eugene @ 2009-10-26, 0:06) Wie siehts diesbezüglich denn bei den übrigen Sony Kameras aus, die seit der A900 erschienen sind?[/quote]
DSLR-A200, DSLR-A230, DSLR-A300, DSLR-330, DSLR-A350, DSLR-A380, DSLR-A850 und DSLR-A900 unterstützen es nicht mehr. Bei der DSLR-A500 und DSLR-A550 wissen wir es noch nicht, ich gehe aber davon aus, daß es hier nicht anders ist.
Die DSLR-A700, DSLR-A100 und alle früheren Gehäuse seit 1985 (außer der 2xi, 3xi und SPxi, die mit Nicht-Systemobjektiven überhaupt nicht auslösen) unterstützen Zeitautomatik auch mit Nicht-System-Objektiven.
ZITATSofern diese das alles nicht mehr können, wäre es ein Indiz, dass Sony seine Kameras inzwischen hinsichtlich der ganzen Tester und anderer Schreibender im Internet übervorsichtig konstruiert.[/quote]
Kennst Du denn irgendeinen Test, bei dem jemals das Verhalten mit Nicht-System-Objektiven getestet wurde?
ZITATNach der Erfahrung des über diese Gruppen erworbenen Image, Produzent rauschender Kameras zu sein, möchte man vermeiden, den Stempel des Produzenten schlecht belichtender Kameras verpasst zu bekommen.[/quote]
Imagebildung ist bestimmt kein streng rationaler Vorgang, entsteht aber auch nicht komplett aus dem Nichts heraus, sondern nur, wenn eine gewisse Menge Leute von ähnlichen Erfahrungen berichtet. Ich will gar nicht mit anderen Herstellern vergleichen, aber zumindest bei der DSLR-A900 rauscht es mir oberhalb von ISO 800 (z.T. auch schon ISO 400) zu stark. Für mich ist das kein großes Problem, da ich auch mit Film nur selten mit mehr als ISO 400 arbeite, da sind mir andere Dinge viel wichtiger. Aber ich kann nachvollziehen, daß einige damit nicht zufrieden sind.
Hast Du denn schon mal irgendwo gelesen, Sony-Kameras würden schlecht belichten, oder schlechter als die Kameras der anderen Hersteller? Außerhalb unserer Erklärungsversuche hier, warum Sony Zeitautomatik mit ROM-losen Objektiven wohl deaktiviert haben mag, habe ich das jedenfalls noch nicht gelesen. Und selbst da wird es von den Leuten, die gerne in Zeitautomatik arbeiten würden, nicht als Problem beschrieben. Überhaupt: Die gleiche Belichtungsunsicherheit hast Du ja auch im M-Modus, da müßte Sony ganz konsequent eigentlich auch gleich noch die Nachführanzeige deaktivieren (bitte bloß nicht!
ZITATBei Zeitautomatik und alten Objektiven scheinen Fehlbelichtungen vorprogrammiert.[/quote]
So schlimm ist das meist gar nicht. Richtig starke Abweichungen bekommst Du meiner Erfahrung nach vor allem bei Shift-Objektiven in Shift-Positionen - da ist es wirklich arg, aber das war es auch schon bei der Dynax 9, und man konnte trotzdem in Zeitautomatik damit arbeiten. Es hängt halt von verschiedenen Faktoren ab und je nachdem, was für Objektive man verwendet, kann es natürlich sein, daß jemand stärker betroffen ist als andere.
ZITATAuch wenn Du workarounds diesbezüglich beschrieben hast, schliesst dies ja nicht vehemente Kritik andere aus.[/quote]
"Workarounds" ist gut, es dreht sich dabei lediglich um eine Belichtungskorrektur, das ist nun keine Hexerei. ;-) Aber dieses Workaround mußt Du auch im M-Modus anwenden - und ich gehe mal davon aus, daß das in ähnlichem Maße auch für Kameras von Canon, Nikon und Pentax so gilt, wobei mir da die persönliche Erfahrung fehlt und ich das nur auf Berichte im Netz stützen kann.
Wenn ich Deiner Argumentation folge, würde das ja bedeuten, daß Sony aus Sorge um potentielle Kritik für eine möglicherweise nicht optimale Belichtungsmessung mit ROM-losen Fremdobjektiven die Möglichkeit, solche Objektive zu verwenden, proaktiv noch weiter eingeschränkt hat, als das bisher schon der Fall war (wie gesagt, bei anderen Herstellern funktioniert z.T. sogar die Schärfewaage mit solchen Objektiven - natürlich ginge das auch bei uns, wenn Minolta/Sony es wollte), ohne jedoch das potentielle Problem (die in diesem Fall nicht optimale Belichtungsmessung) zu beheben (siehe M-Modus), und weiterhin, daß Sony gleichzeitig sehenden Auges bereit ist, dafür die massive Kritik vieler potentieller oder realer Kunden, die diese Funktion gerne nutzen möchten, billigend in Kauf nimmt.
Angenommen, das wäre so, wie Du vermutest, dann würde aus einer solchen Haltung doch eine unglaubliche Arroganz und Gleichgültigkeit den Kunden gegenüber sprechen, aus der man eigentlich nur die Konsequenz ziehen könnte, das System zu wechseln. Das mag ich mir wirklich nicht vorstellen; Sony will doch Geld verdienen, nicht eine verqueere Idee auf Biegen und Brechen durchdrücken, auch wenn sie das Kunden und damit Geld kostet...
Vorstellen könnte ich mir vielmehr (und fast schon entschuldigend), daß derjenige, der diese Entscheidung getroffen hat, wenig fotografische Erfahrung hat und sich schlichtweg nicht vorstellen konnte, wie andere Fotografen arbeiten und wozu etwas nützlich ist. Es wäre nicht das erste Mal, daß von Laien aus blanker Unwissenheit und Ignoranz heraus Entscheidungen getroffen wurden, ohne die Folgen auch nur zu erahnen. Solche Entscheidungen muß man dann aber schnellstmöglich rückgängig machen, und da jetzt schon weit über ein Jahr seit dieser Änderung vergangen ist und das offenbar nicht von selbst geschieht (wie ich gehört habe, wäre das Eingeständnis eines Fehlers in der für mich diesbezüglich nicht ganz nachvollziehbaren japanischen Kultur mit "Ehrverlust" verbunden, was es in meinen Augen aber trotzdem kein Stück mehr akzeptabel macht, denn es geht nicht um Personen, sondern um eine Sache), braucht es wohl eine starke Öffentlichkeit, die sich darüber beschwert, konstruktiv, aber durchaus auch mit Nachdruck, so daß irgendwann für Sony schlichtweg wirtschaftliche Interessen gegen das Aufrechterhalten einer offensichtlichen Fehlentscheidung sprechen. Viel entspannter für alle Seiten wäre es allerdings, wenn Sony sich kompetenten Rat einholt, bevor solche Änderungen überhaupt vorgenommen werden...
Viele Grüße,
Matthias