ZITAt (andbaum @ 2008-08-08, 15:27) Hallo zusammen,
bei einem Regenschauer vor einigen Tagen hat meine A700 mit angesetzten Tamron 2,8/17-55 einige Tropfen abbekommen. Nun ist die A700 ja einigermaßen gegen Spritzwasser geschützt (wobei ich eher glaube, dass das größtenteils ein Werbegag ist). Leider ist durch das Objektiv etwas Wasser eingedrungen. Ich konnte zuhause zwar alles wieder trockenföhnen, aber das Objektiv wird bleibende Schäden davon tragen (Trocknungsflecken im Inneren). Die A700 hat es zum Glück gut überstanden.
Da ich mich primär mit Naturfotografie beschäftige, ist es für mich wichtig, eine einigermaßen robuste Ausrüstung zu haben. Leider bietet nur Olympus ein durchwegs staub- und spritzwassergeschützes System an (ab der Pro-Linie). Da ich schon immer mit Olympus geliebäugelt habe, spiele ich aus gegebenen Anlass wieder mit dem Gedanken, auf eine Olympus E3 umzusteigen. So wie ich das mitbekommen habe, ist kein anderes System so gut vor Spritzwasser geschützt.
Eine Frage hält mich allerdings noch etwas zurück: Die Zukunftsfähigkeit von 4/3: Alle großen Hersteller sind auf dem Weg zum Vollformat. Mit 4/3 würde ich mir diesen Weg für "immer" versperren. Vor allem wenn ich mir hochwertige Objektive zulege, hätte ich gerne etwas Planungssicherheit...
Ansonsten gefällt mir das System um die E3 sehr gut:
* Bildstabilisator im Gehäuse (wie A700)
* Effektiver Staubschüttler
* Staub- und Spritzwasserschutz (auch bei Objektiven)
* "Preiswertes" SSW
Live View wäre für mich weniger wichtig, genauso, wie ich kaum hohe Empfindlichkeiten brauche. Nur ein langes Makro fehlt mir im System.
Was meint ihr?
Andreas[/quote]
Die "harten Fakten" Deiner Situation sehen wie von Dir geschildert folgendermaßen aus:
- Das Tamron Objektiv wäre auch in der Nikon- oder Canon-Version defekt gegangen
- Die Sony Kamera blieb heil
- Du fotografierst schon lange mit dem Minolta-System, machst Dir diese Wechselgedanken aufgrund eines Regenereignisses, dass erst kürzlich und bisher einmalig stattfand
- Du bist dem Marketing anderer Hersteller bez. Spritzwasserschutz ausgesetzt
Da ist eigentlich kein zwingender Grund dabei, das System zu wechseln.
Da es ja eher ein Unfall war, der leicht dadurch hätte vermieden werden können, dass Du die Kamera rechtzeitig sicher verstaut hättest, wäre eine Fototasche mit Regenschutz oder ein Regenschirm die bessere Lösung.
Es gibt nämlich als Fotoamateur keinen Grund, sich so im Regen zu platzieren, dass die Kamera beim Fotografieren durchnässt. Selbst wenn man den Regen selbst fotografieren möchte, kann man den Schirm auspacken, sich einen Unterstand suchen, eine Regenschutzhülle über Kamera und Objektiv ziehen. Tropfen auf der Linse, die dem Bild abträglich sind treten wahrscheinlich vor einem Defekt auf, so dass eine Schirmlösung auch unter fotografischen Gesichtspunkten notwendig wäre.
Ausser einigen wenigen Digi-Kompaktkameras, die ohne Unterwassergehäuse für den Unterwassereinsatz bis wenige Meter spezifiziert sind, gibt es keine Digitalkamera, die man unbesorgt im starken Regen einsetzen kann.
Ich bin auch überzeugt, dass bei einigen Objektiv-Kamera Kombinationen von Olympus oder Canon die Überlebensdauer in solchen Situationen länger wäre, für einen freiwilligen Starkregeneinsatz spricht das aber noch lange nicht.
Die Sportfotografen, die man in Stadien im Regen fotografieren sieht, verwenden auch häufig Regenschutzhüllen und müssen diesen Einsatz aus beruflichen Gründen durchziehen. Wahrscheinlich sind die Geräte von den Agenturen gegen dann zu erwartende Schäden versichert und /oder es steht eine Kostenkalkulation für Instandsetzung dahinter.
Bez. Olympus wäre ich vorsichtig. Die Firma hat einen relativ kleinen Marktanteil, den sie jetzt zunächst noch einmal aufsplittet in Micro-FT und FT. Ob es sich da dauerhaft lohnt, ein umfangreiches Sortiment an spritzwassergeschützten Profi-FT Objektiven weiterzupflegen, die über einen Adapterlösung ja nur als Kompromisslösung an Micro-FT Kameras zu verstehen sind, ist unsicher.
Wenn Du aus dem genannten Grund das System wechseln möchtest, dann fände ich Canon die sicherere Bank, wobei Du dann aber nochmal genauer prüfen solltest, welche Objektive und Kameras als spritzwassersicher deklariert sind und wo Du dann kostenmässig landest.
Solltest Du bei Sony bleiben und ein neues Weitwinkelobjektiv anschaffen müssen, wäre unter dem Gesichtspunkt Regenschutz eine Festbrennweite einem Zoom vorzuziehen. Auch ohne spezielle Herstellerdeklaration halten Festbrennweiten eine Menge aus. Meine 7D und 2/35 und ich haben mal eine Meereswelle voll abbekommen, während ich durch den Sucher in die falsche Richtung schaute. Ich war von oben bis unten nass. Ich habe festgestellt, dass die Oberfläche der Kamera so beschaffen ist, dass das Wasser sehr schnell abperlt. Mit einem Taschentuch habe ich Kamera und Objektiv abgewischt und den Sand entfernt, der mit der Welle mitkam. Ich hatte keinen Schaden, Objektiv und Kamera auch nicht.