RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#1 von Spirit-of-Art , 09.05.2008 21:13

Aaaaalso.

Ich habe mir nun eine 404si bei E... ersteigert. Aber nur wegen den Objektiven. *g* Waren 3 dabei.

Nun möchte ich mir evtl. ein paar Filter besorgen. Nur was für eine mm-Größe muß ich da nehmen?

Bei der 404 waren zwar 3 dabei, aber nicht die die mich interessieren. Leider steht da aber nicht über die Größe bei.

Könnt Ihr mir bitte helfen?

LG
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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#2 von Polylux , 09.05.2008 21:30

Hallo,
oft steht das direkt vorne auf dem Objektiv.
Sonst einfach mal mit einem Lineal den Durchmesser des Filtergewinde messen.
49, 55, 62, und 72mm sind bei Minolta üblich. Gibt aber natürlich noch mehr 52, 58, 67, 77 usw.

Gruß
Jörg


 
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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#3 von minoltapit , 09.05.2008 21:46

Welche Objektive sind es, die Du gekauft hast, bitte genaue Bezeichnung der Objektive, dann kann ich auch weiterhelfen.

Viele Grüße

Pit


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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#4 von Spirit-of-Art , 09.05.2008 22:06

ZITAt (minoltapit @ 2008-05-09, 20:46) Welche Objektive sind es, die Du gekauft hast, bitte genaue Bezeichnung der Objektive, dann kann ich auch weiterhelfen.

Viele Grüße

Pit[/quote]


Also, ich habe folgende:

- Sigma Zoom Master 1:3,5-4,5 f=35-70 (Da steht übrigens was von 52mm Durchmesser)
- Tamron 70-300 1:4-5,6 Tele-Macro (1:2) (Hier steht was von 62er Durchmesser. Allerdings ist der "Durchmesserstrich" senkrecht und nicht schräg. *grübl*)
- Exakta 1:8 f=500mm

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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#5 von 01af , 10.05.2008 18:05

Wegen dieser Scherben hast du das Lot ersteigert?

-- Olaf


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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#6 von matthiaspaul , 10.05.2008 20:09

ZITAt (Spirit-of-Art @ 2008-05-09, 20:13) Ich habe mir nun eine 404si bei E... ersteigert. Aber nur wegen den Objektiven. *g* Waren 3 dabei.

Nun möchte ich mir evtl. ein paar Filter besorgen. Nur was für eine mm-Größe muß ich da nehmen?

Bei der 404 waren zwar 3 dabei, aber nicht die die mich interessieren. Leider steht da aber nicht über die Größe bei.[/quote]
Liebe Isabelle,

ich bin ein bißchen "besorgt", ob Du da generell in die richtige Richtung läufst... Mir kommt die Herangehensweise etwas planlos vor, so als wüßtest Du selbst gar nicht so genau, wohin Du eigentlich willst. Objektive kauft man normalerweise nicht, weil sie gerade im Dutzend billiger sind (okay, hier waren es "nur" drei Stück, aber dafür wild zusammengewürfelt), sondern man sucht sie sich anhand bestimmter Eckwerte für eine bestimmte Aufgabe oder ein Aufgabengebiet aus.

Du hattest neulich ja mal geschrieben, daß Du bis zu 50 Euro für etwas "Professionelleres" auszugeben bereit wärest (wobei damals ja schon erwähnt wurde, daß es in dieser Preisregion nichts auch nur ansatzweise Professionelles gibt - außer vielleicht mit sehr viel Glück im alten Manuell-Fokus-System), deshalb vermute ich jetzt einfach mal, daß Dich dieses Set zwischen 25 und 50 Euro gekostet hat. Bei dem Preis kann man nicht wirklich meckern (obwohl 50 Euro schon zu teuer dafür gewesen wären), aber trotzdem ist es schade, daß Du Dein vermutlich knappes Geld nicht gezielter eingesetzt hast, um dafür ein einziges, dafür aber sorgsam ausgesuchtes und auf Deine Belange abgestimmtes Objektiv von guter Qualität gekauft zu haben. Daran hättest Du langfristig vermutlich mehr Freude, weil die Ergebnisse zumindest potentiell auch besser würden. (Das heißt natürlich nicht, daß man nicht auch mit "Scherben" (so werden die schlechteren Objektive umgangssprachlich oft genannt) ausdrucksstarke Fotos machen kann, wenn man den richtigen Blick fürs Motiv hat, aber von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen geht es mit besseren Objektiven einfach noch besser.) Du hattest ja mal geschrieben, daß Du gerne etwas mehr Weitwinkel hättest und vielleicht Makros machen wolltest. Stattdessen ist es jetzt ein "Supertele" (bezogen auf die Brennweite, nicht die Qualität) und ein Makro-Zoom geworden, das aber nur bis zum Maßstab 1:2 kommt (da fängt Makro eigentlich erst an)... - Und jetzt möchtest Du erstmal einen Polfilter anschaffen, statt die Objektive mal richtig auszureizen. Bitte mißverstehe mich nicht, es steht mir nicht zu, Dir da irgendwas "vorzuhalten" und so ist das auch gar nicht gemeint - das ist keine Kritik, sondern vielmehr als gutgemeinter Tip für Dich gemeint, Dich erstmal selbst zu "fokussieren" und uns z.B. genauer zu schildern, was Dir eigentlich vorschwebt. Dann können wir Dir nämlich allgemeine oder auch ganz konkrete Tips geben, was sinnvoll ist und was nicht, so daß Du die Sache etwas zielgerichteter angehst und viele Fehlkäufe und Umwege vermeidest. Denn Fehlkäufe bedeuten letztlich zum Fenster herausgeworfenes Geld und nebenbei noch Zeitaufwand, Enttäuschungen, usw... Reinfälle, die man durch vorherige "Beratung" in Diskussionsforen ja oft vermeiden kann. :-)

Aber jetzt mal ganz generell zum Thema Filter:

In den allerwenigsten Fällen benötigt man überhaupt einen Filter, schon gar keine UV- oder Skylight-Filter, die einem oft beim Kauf mit aufgeschwatzt werden (an Zubehör verdienen die Händler viel Geld). Die oft als Immerdrauf-Filter empfohlenen UV-Filter sind unnötig, da das Objektiv sowieso praktisch kein UV-Licht durchläßt. Filter verschlechtern nur die optische Qualität des Systems. Solange nicht - in einer bestimmten Situation - der bewußt gewünschte Effekt des Filters diese generelle Verschlechterung aufwiegt und damit ein Foto überhaupt erst möglich macht, sollte man auf Filter verzichten.
Als Schutz für die Frontlinse sind sie ebenfalls ungeeignet, da die Hartvergütungen der Objektive der letzten 25 Jahre (anders als ganz früher) kratzfest sind. Und bei einem harten Stoß auf den Filter zerbricht dieser sowieso und der Schlag geht kaum gebremst auf die Frontlinse durch - die dann entweder auch zu Bruch geht oder von den Glassplittern zerkratzt wird (so hart sind die Vergütungen dann doch wieder nicht). Davon abgesehen braucht man ein Objektiv mit einem geringen Anschaffungspreis sowieso nicht zu schützen - das besorgt man sich im unwahrscheinlichen Falle eines Falles einfach erneut.

Natürlich gibt es Situationen, in denen man tatsächlich Filter benötigt, aber bezogen auf die überwiegende Menge der Fotos sind das Ausnahmen (ich selbst verwende vielleicht bei 1% meiner Farbfotos einen Filter). Für Schwarzweißfotografie sieht das anders aus, da sind Filter sehr viel wichtiger.

Ein Polfilter gehört mit Sicherheit zu den nützlichsten Filtern in der fotografischen Praxis, aber ein vernünftiger Polfilter ist leider auch ziemlich teuer. Und billige Polfilter verschlechtern das Bild so stark, daß das Ganze schnell kontraproduktiv wird. Wichtig: Generell benötigst Du für eine AF-Spiegelreflexkamera einen sog. Zirkularpolfilter. (Lineare Polfilter funktionieren nicht und bringen die Belichtungsmessung und/oder den Autofokus durcheinander! Gute Exemplare gibt es von B+W/Schneider Kreuznach und Heliopan (beide Hersteller verwenden optisches Glas von Schott und hochwertige Filterfolien). Die Filter sollten aber unbedingt mehrschichtvergütet sein (nicht nur einfach vergütet oder gar nicht vergütet). Ideal sind Polfilter mit Randversiegelung "nach Käsemann". Das Problem dabei: Leider ist ein einziger solcher Filter schon deutlich teurer als vermutlich Dein Objektiv-Dreierset zusammen gekostet hat, mit 70 - 120 Euro (je nach Durchmesser) mußt Du rechnen. Von billigen Polfiltern in der Größenordnung 20 - 60 Euro kann ich aber dennoch nur abraten - die kaufst Du "zweimal", weil Du mit der Qualität nicht zufrieden sein wirst.

Was den Durchmesser angeht, Du mußt nicht für jedes Objektiv einen anderen Filter kaufen, denn es gibt Adapterringe, mit denen man die Filtergewinde kleinerer Objektive auf einen größeren Filterdurchmesser bringen kann. Ideal sind Adapterringe und Filterfassungen aus Messing, die fressen sich nämlich nicht fest, billiger sind allerdings solche aus Aluminium. Solltest Du einen Polfilter einmal in Verbindung mit einem Weitwinkelobjektiv benutzen wollen, dann schadet mehr "lichte Weite" ebenfalls nicht, andernfalls müßtest Du abgesehen vom Material u.U. noch auf verschiedene Typen der Filterfassung achten (für Weitwinkel gibt es besonders schmale Fassungen vom Typ SLIM und für extreme Fälle sog. überbauende Filterfassuingen vom Typ EW). Die kann man natürlich auch an den anderen Objektiven verwenden, sie sind halt nur etwas teurer.

Auch hier gilt es, strategisch zu planen, die Objektive der Originalhersteller verwenden nämlich in der Regel eine Reihe aufeinander abgestimmter Filterdurchmesser, so daß man mit drei Filtern jeden Typs fast alles von klein bis groß abdecken kann (Spezialfilter für "Spezialobjektive" ausgenommen). Wenn Du aber ohne Planung Objektive von x-beliebigen Herstellern zusammenkaufst, wirst Du schnell eine große Vielfalt unterschiedlichster Durchmesser bekommen. In gewissen Grenzen ist es sinnvoll, eher größere Filter zu kaufen und dann zu adaptieren, wobei ich das Exakta-Objektiv bei diesen Überlegungen komplett außen vor lassen würde - das ist zu groß und benötigt entweder einen Extrafilter im Frontgewinde oder es besitzt eine Filterschublade. Bei zu großen Größenunterschieden wird das irgendwann unpraktisch, so daß man in der Praxis meist doch mehrere Filter unterschiedlicher Größe hat, aber halt nicht für jeden möglichen Filtergewinderdurchmesser der Objektive einen Extrafilter.

Für Polfilter eignen sich übrigens besonders Objektive mit sich nicht mitdrehender Frontlinse. Sonst muß Du nämlich nach jeder Fokussierung den Polfilter neu einstellen.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#7 von 01af , 11.05.2008 10:08

QUOTE (matthiaspaul @ 10. 5. 2008, 19.09 h) ... ein vernünftiges Polfilter ist leider auch ziemlich teuer. Und billige Polfilter verschlechtern das Bild so stark, daß das Ganze schnell kontraproduktiv wird.[/quote]
Das ist richtig. Billige Polfilter haben eine schwache Filterwirkung, einen größeren Verlängerungsfaktor, und sie verringern die Bildschärfe, besonders bei Teleobjektiven.


QUOTE (matthiaspaul @ 10. 5. 2008, 19.09 h) Generell benötigst Du für eine AF-Spiegelreflexkamera ein sog. Zirkularpolfilter. Lineare Polfilter funktionieren nicht und bringen die Belichtungsmessung und/oder den Autofokus durcheinander![/quote]
Ja und nein. Richtig ist, daß im Prinzip ein Zirkularpolfilter benötigt wird. Falsch aber ist die Behauptung, lineare funktionierten gar nicht! Das muß man etwas differenzierter sehen, besonders, wenn das Geld knapp ist. Denn Tatsache ist, daß Linearpolfilter grundsätzlich auch auf AF-SLRs hervorragend funktionieren. Insbesondere die eigentliche Polfilterwirkung wird exakt dieselbe sein, und auch der Autofokus schert sich nicht um linear oder zirkular. Aber man riskiert Belichtungsfehler. Sie werden eher selten auftreten, aber wenn, dann ist's doppelt ärgerlich. Im Prinzip lassen sich solche Fehler erkennen, wenn man die Belichtungsmesseranzeige stets im Auge behält und darauf achtet, ob sie plausibel ist. Doch das erfodert viel Konzentration und auch etwas Erfahrung ... und je wichtiger die Aufnahmen, desto wahrscheinlicher achtet man auf ganz andere Dinge und merkt nicht, wenn's passiert.

Daher muß man konstatieren: Lineare Polfilter sind auch für AF-SLRs geeignet -- aber mit Einschränkungen. Man riskiert Fehlbelichtungen. Daher können Linearpolfilter hier nicht empfohlen werden. Funktionieren tun sie im Prinzip aber trotzdem. Mit einem Zirkularpolfilter allerdings ist man unter allen Einsatz- und Lichtbedingungen auf der sicheren Seite. Wird ein Polfilter neu angeschafft, so rate ich zu einem zirklaren. Doch wenn ein lineares schon vorhanden ist, so muß man das nicht wegschmeißen.


QUOTE (matthiaspaul @ 10. 5. 2008, 19.09 h) Die Filter sollten aber unbedingt mehrschichtvergütet sein (nicht nur einfach vergütet oder gar nicht vergütet).[/quote]
Gerade beim Polfilter ist die Vergütung von untergeordneter Bedeutung. Tatsächlich waren alle Polfilter bis vor einigen Jahren grundsätzlich unvergütet ... und es ging auch. Natürlich ist es mit Vergütung besser. Doch daß das Filter "unbedingt" vergütet sein müsse, ist eine Übertreibung. Ein hochwertiges unvergütetes wäre weit besser als ein billiges vergütetes.


QUOTE (matthiaspaul @ 10. 5. 2008, 19.09 h) Ideal sind Polfilter mit Randversiegelung "nach Käsemann".[/quote]
Mit Verlaub: jetzt drehst du völlig ab. Käsemann-Polfilter sind etwas für Leute, die sonst schon alles haben und denen 50 bis 100 Euro mehr oder weniger für ein einziges Filter keinen Unterschied macht. Für gute fotografische Ergebnisse ist ein Käsemann völlig überflüssig; deren besondere Stärke ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit. Gut für Expeditionen in Dschungel und Regenwald.

Man sollte keinesfalls ein billiges Polfilter kaufen. Aber ein Käsemann muß es wirklich nicht sein.

-- Olaf


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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#8 von matthiaspaul , 11.05.2008 14:16

ZITAt (01af @ 2008-05-11, 10:08) ZITAt (matthiaspaul @ 10. 5. 2008, 19.09 h) Generell benötigst Du für eine AF-Spiegelreflexkamera ein sog. Zirkularpolfilter. Lineare Polfilter funktionieren nicht und bringen die Belichtungsmessung und/oder den Autofokus durcheinander![/quote]
Ja und nein. Richtig ist, daß im Prinzip ein Zirkularpolfilter benötigt wird. Falsch aber ist die Behauptung, lineare funktionierten gar nicht! Das muß man etwas differenzierter sehen, besonders, wenn das Geld knapp ist. Denn Tatsache ist, daß Linearpolfilter grundsätzlich auch auf AF-SLRs hervorragend funktionieren. Insbesondere die eigentliche Polfilterwirkung wird exakt dieselbe sein, und auch der Autofokus schert sich nicht um linear oder zirkular. Aber man riskiert Belichtungsfehler.
[/quote]
Die Autofokussensoren sitzen bei praktisch allen AF-SLRs unten im Spiegelkasten (mir fallen jedenfalls auf Anhieb keine ein, wo das nicht so ist) und bekommen ihr Licht über einen kleinen Hilfsspiegel hinter dem halbdurchlässigen Hauptspiegel (Hinweis für Isabelle: beide klappen während der Belichtung hoch).

Wenn Du einen linearen Polfilter verwendest, also nur polarisiertes Licht einer Richtung auf den Spiegel trifft, kann es passieren, daß eine nahezu komplette Auslöschung stattfindet und das Licht die Autofokussensoren nicht erreicht, was dann zur Folge hat, daß der AF nicht funktioniert. Gleiches kann auch für die Belichtungssensoren passieren, die sich in der Regel oben im Suchergehäuse befinden (jedenfalls die für Dauerlichtmessung).

Natürlich kann man versuchen, damit zu leben, indem man den Polfilter solange dreht, bis der Autofokus funktioniert, die Schärfe speichert (oder gleich auf MF schaltet), dann den Polfilter solange dreht, bis der Belichtungsmesser maximalen Lichtfluß abbekommt, die Belichtung speichert (oder gleich auf M-Modus geht), und sich dann dem Motiv widmet und den Polfilter so dreht, bis die störenden Reflexe verschwinden oder die Farben wie gewünscht kommen. - Praktisch ist aber etwas anderes.
ZITATSie werden eher selten auftreten, aber wenn, dann ist's doppelt ärgerlich. Im Prinzip lassen sich solche Fehler erkennen, wenn man die Belichtungsmesseranzeige stets im Auge behält und darauf achtet, ob sie plausibel ist. Doch das erfodert viel Konzentration und auch etwas Erfahrung ... und je wichtiger die Aufnahmen, desto wahrscheinlicher achtet man auf ganz andere Dinge und merkt nicht, wenn's passiert.[/quote]
Und das möchtest Du einer Anfängerin in Sachen Fotografie, die wohl gerade erstmal auszuloten beginnt, "was es alles gibt", zumuten? Okay, manchmal ist der steinige Weg ja sehr hilfreich, um ein tieferes Verständnis zu fördern, aber man kann es sich auch unnötig schwer machen.
ZITATWird ein Polfilter neu angeschafft, so rate ich zu einem zirklaren. Doch wenn ein lineares schon vorhanden ist, so muß man das nicht wegschmeißen.[/quote]
Das kann ich unterschreiben. Von Wegschmeißen war allerdings auch überhaupt keine Rede. Einen Linearpolfilter kann man ja immer noch sehr sinnvoll vor den Lichtquellen (z.B. bei Makroaufnahmen) nutzen, auch wenn man dort meist Polarisationsfilterfolien verwendet. Ansonsten halte ich für den Einsatz an einer AF-SLR aus praktischen Erwägungen einen Zirkularpolfilter für unbedingt angeraten.

Vielleicht noch ein Hinweis für Isabelle: Was ist überhaupt der Unterschied zwischen einem Linear- und einem Zirkularpolfilter?

Beide lassen nur das Licht einer Polarisationsrichtung durch, filtern also Licht, das mit anderer Polarisationsrichtung auf den Filter fällt, aus. Das ist der gewünschte Effekt eines Polfilters und er ist bei beiden Filtertypen gleich.

Wenn man aber hinter einem Polfilter, der, wie gesagt, nur das Licht einer Polarisationsrichtung durchläßt, einen weiteren Polfilter anbringt, der nicht auf den gleichen Winkel eingestellt ist und deshalb das Licht dieser Polarisationsrichtung ebenfalls durchlassen würde, so filtert dieser das verbleibende Licht mehr oder weniger stark aus. Im Extremfall zweier Polfilter, die um 90° gegeneinander verdreht sind, kommt (praktisch) gar kein Licht mehr durch.

Das war früher kein Problem, da es dem Film und dem Belichtungsmesser völlig "egal" ist, welche bevorzugte Polarisationsrichtung das auftreffende Licht besitzt. Das Problem entstand, als AF-Spiegelreflexkameras aufkamen, denn um sowohl Licht nach unten in den Spiegelkasten, als auch nach oben in den Sucher fallen zu lassen, war es nötig, den Hauptspiegel halbdurchlässig zu gestalten. Der betroffene Bereich des Hauptspiegels arbeitet selbst als Polfilter. Und genau deshalb treten seitdem auch Probleme auf, wenn man einen linearen Polfilter vor das Objektiv schraubt - wir haben es dann wieder mit der oben beschriebenen Konstellation zweier hintereinandergeschalteter Polfilter zu tun.

Die Lösung des Problems besteht nun in der Verwendung eines zirkularen Polfilters vor dem Objektiv. Einen Zirkularpolfilter kann man sich vorstellen als eine Kombination eines Linearpolfilters mit einem "Verwirbeler" dahinter. Der "Verwirbeler" sorgt nun dafür, daß das durch den Polfilter kommende Licht einer bestimmten Polarisationsrichtung wieder so "verwirbelt" wird, daß es danach keine bevorzugte Polarisationsrichtung mehr aufweist, aus der Sicht nachfolgender Stufen also wieder so "aussieht", wie das Licht vor dem ersten Polfilter (nur ohne die gefilterten Anteile natürlich). Auf diese Weise besteht beim zweiten Polfilter im System (dem Spiegel) nicht mehr die Gefahr, daß der Lichtfluß in einer Richtung komplett ausgelöscht wird und damit die oben beschriebenen Fehlfunktionen der Kamerasysteme ausgelöst werden.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#9 von anna_log , 11.05.2008 15:11

Wow, Euer Fachwissen in allen Ehren, ich hoffe Isabelle ist jetzt nicht durcheinander gebracht :-). Ich denke, ein linearer Polfilter ist heute veraltet. Zirkulare kosten nicht viel mehr (besonders gebrauchte in Isabelle's bevorzugter Einkaufsquelle) und machen das Leben mit der AF-Kamera leichter. Ob vergütete Filter sein müssen oder nicht, da kann man in Anbetracht der o.g. Objektive streiten. Da tun es auch günstigere Versionen, Käsemann-Filter wären m. E. gnadenlos 'overdressed'. Ich kenne keinen, der ein solches Filter benutzt.

Isabelle, noch einen Hinweis:

Polfilter erreichen ihre optimale Wirkung, wenn die Kamera 90° zur Sonne ausgerichtet ist. D.h. hast Du die Sonne im Rücken, geht die Wirkung fast verloren. Ausserdem dunkeln die Filter bei Weitwinkel die Ecken ab, da kann man nichts machen, ist physikalisch bedingt. Daher empfehle ich einen Verlauffilter in Grau von Cokin. Damit kannst Du den Helligkeitsunterschiede auf dem Bild minimieren und mehr Zeichnung in den hellen Bildteil (häufig den Himmel) bekommen. Polfilter eigenen sich wiederum gut, Spiegelungen auf Wasser und anderen glänzenden Flächen zu minimieren.


Gruß
Matthias

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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#10 von 01af , 11.05.2008 15:39

QUOTE (anna_log @ 11. 5. 2008, 15.11 h) ... hast Du die Sonne im Rücken, geht die Wirkung fast verloren.[/quote]
Die kontraststeigernde Wirkung eines Polfilters auf das Himmelsblau geht mit der Sonne im Rücken nicht fast, sondern ganz verloren. Ebenso bei Gegenlicht exakt von vorn.


QUOTE (anna_log @ 11. 5. 2008, 15.11 h) Außerdem dunkeln die Filter bei Weitwinkel die Ecken ab, da kann man nichts machen, ist physikalisch bedingt.[/quote]
So ein Quatsch! Die Ecken werden genau dann abgedunkelt, wenn das Polfilter vignettiert, also wenn die Filterfassung zu eng oder zu hoch ist -- genau wie bei jedem anderen Filter auch. Und machen kann man sehr wohl etwas dagegen: man nehme ggf. ein flacher bauendes Filter, oder ein überbautes, oder man "bastelt" sich selbst ein überbautes aus einem übergroßen und einem entsprechenden Adapterring. Vielleicht verwechselst du dies mit dem Effekt, daß die Polfilterwirkung auf das Himmelsblau bei großen Bildwinkeln über die Bildbreite nicht gleichmäßig sein kann. Doch das ist etwas ganz anderes als abgedunkelte Ecken.

Bei den Objektiven, von denen hier die Rede ist, ist aber beides kein Thema.

-- Olaf


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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#11 von anna_log , 11.05.2008 18:35

ZITAt (01af @ 2008-05-11, 14:39) Vielleicht verwechselst du dies mit dem Effekt, daß die Polfilterwirkung auf das Himmelsblau bei großen Bildwinkeln über die Bildbreite nicht gleichmäßig sein kann. Doch das ist etwas ganz anderes als abgedunkelte Ecken.

Bei den Objektiven, von denen hier die Rede ist, ist aber beides kein Thema.

-- Olaf[/quote]

Genau das meinte ich. Ich nehme bei Weitwinkel mit einem 72ger Gewinde meisten noch einen Adapterring auf 77 mm und einem 77er Filter. Trotzdem kann man dann die 'Tunnelwirkung' des Filters im Bild sehen. Also ziehe den Filter nicht ganz zu, um diesen Effekt zu mindern. So, wie sich der Effekt bei mir bisher geäußert hat, sieht er der Vignettierung recht ähnlich. So gesehen also kein reiner Quatsch, den ich geschrieben habe.
Bei den genannten Objektiven trifft es nicht zu, aber wer weiß, was Isabelle als Nächstes fischt :-)


Gruß
Matthias

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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#12 von WinSoft , 11.05.2008 20:21

Bisher glaubte ich, dass alle Fragen zu Polfiltern ausgiebigst diskutiert wurden und damit endgültig erledigt sind. Offensichtlich ist das noch immer nicht der Fall...

Zunächst zur Filtergröße:
Wenn es finanziell knapp hergeht und man unbedingt sparen muss, sollte man das Filter mit dem größten vorkommenden Filtergewinde nehmen und für die kleineren Filtergewinde mit Ringadaptern arbeiten. Das ist billiger, allerdings in der Praxis umständlicher. Es sei denn, man hat genug Adapter und lässt síe einfach auf jedem Objektiv sitzen. Dafür geht eventuell die Gegenlichtblende nicht mehr darüber.

Zu den Poleffekten:
Es existieren verschiedene Ursachen und physikalische Möglichkeiten für die Polarisierung von unpolarisiertem Licht. Fotografisch interessant sind nur zwei davon: Polarisation durch Reflexion (Spiegelungen) und Polarisation durch Streuung (Himmelsblau).

Polarisation durch Reflexion:
Nach Reflexion von Licht an elektrisch schlecht leitenden Materialien (Wasser, Glas, Lacke, Furniere, Kunststoffe, Blätter, Gräser, Haut) wird Licht unter einem vom Material abhängigen Winkel linear polarisiert. Dieser Winkel beträgt z.B. bei Wasser 36.88°, bei Flintglas 31.8°, Kronglas 33.51°, Polystyrol 32.2°, Plexiglas 33.8°, Diamant 22.47°, jeweils gegen die spiegelnde Fläche gemessen. Nach Reflexion an Metallen wird Licht durchweg nicht polarisiert.

Will man solche Spiegelungen mindern, muss man diesen Winkel einhalten und durch geeignete Drehung des Polfilters dämpfen. Bei gewölbten Flächen und bei einem Weitwinkelobjektiv gelingt das nur für sehr kleine Flächenstücke. Das heißt, mit einem Normal- und erst recht mit einem Weitwinkelobjektiv kann man eine Seefläche oder eine Schaufensterscheibe nicht komplett durchsichtig machen.

Da viele der Abertausenden von Gräsern und Blättern die Sonne im richtigen Winkel zum Fotografen spiegeln, kann man diese Spiegelungen mit dem Polfilter dämpfen. Das Resultat sind gesättigtere Farben der Landschaft. Auch die Transparenz bei Fernsichten - besonders im Rückenlicht - profitiert davon. Bei diffusem Licht (Zirren) oder bei bedecktem Himmel ist der Effekt wesentlich geringer bis Null.

Polarisation durch Streuung:
Durch Streuung an Luftmelokülen wird das Sonnenlicht genau senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen polarisiert. Außerhalb dieser Richtung nimmt die Polarisation rasch ab. Bei bedecktem Himmel, diesigem Wetter, Nebel, im Rücken- und Gegenlicht ist dieser Effekt sehr gering bis Null.

Sperrt man durch Drehung des Polfilters das polarisierte Licht, so erscheint das Himmelsblau wesentlich dunkler, satter. Auch hier gilt leider wieder: Bei einem Weitwinkelobjektiv mit Polfilter wirkt der Himmel ungleich hell. Deshalb sollte man beim Weitwinkelobjektiv das Polfilter weglassen oder auf Minimum drehen. Und: Je klarer die Luft, desto stärker der Effekt, wo man das Polfilter eigentlich schon nicht mehr bräuchte...

Zu den Polfiltern:
Angeboten werden
- lineare Polfilter
- zirkulare Polfilter

Befinden sich im Inneren der Kamera keine polarisierenden Elemente (Hilfsspiegel, Prismen), genügt ein lineares Polfilter. Anderenfalls und im Zweifelsfalle sollte man ein Zirkular-Polfilter wählen.

Die mit allerlei Fantasiebegriffen kräftig beworbene Vergütung von Polfiltern spielt nur eine untergeordnete Rolle, da man mit einem Polfilter mangels Effekt nicht im Gegenlicht fotografiert, wo eventuell Geisterbilder durch Mehrfachreflexionen im Inneren der Polfilter entstehen können. Immerhin stecken in einem Zirkular-Polfilter 8 reflektierende Flächen! Minolta bot bislang nur unvergütete Polfilter an, Leica aktuell bis heute! Mit solchen unvergüteten Filtern habe ich jahrzehntelang ohne irgendwelche Einbußen fotografiert und benutze sie noch heute ausnahmslos.

Wer in absehbarer Zeit (bei mir bereits nach 1 Jahr! eine Erblindung vom Rand her befürchtet, wählt gut randversiegelte Polfilter (B+W nach Erwin Käsemann oder Minolta oder Leica). Die sehr teuren und unvergüteten Polfilter von Leica weisen eine sehr gute Randversiegelung für extrem lange Haltbarkeit bei hoher Transparenz und extrem neutraler Farbwiedergabe auf. Diese außergewöhliche Farbneutralität und mechanische Qualität der Leica-Polfilter konnte ich bei B+W und Minolta (und anderen Marken) leider nicht feststellen...


 
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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#13 von anna_log , 11.05.2008 21:48

ZITAt (WinSoft @ 2008-05-11, 19:21) Wer in absehbarer Zeit (bei mir bereits nach 1 Jahr! eine Erblindung vom Rand her befürchtet, wählt gut randversiegelte Polfilter (B+W nach Erwin Käsemann oder Minolta oder Leica). .[/quote]

Was macht Ihr eigentlich mit Euren Filtern? Ich habe einen von B&W ohne jegliche Vergütung seit 10 Jahren im Einsatz, zwei von Hoya seit 6 Jahren und einen Minolta ebenfalls seit 6 Jahren - denen geht es immer noch prächtig.


Gruß
Matthias

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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#14 von WinSoft , 11.05.2008 22:06

ZITAt (anna_log @ 2008-05-11, 21:48) ZITAt (WinSoft @ 2008-05-11, 19:21) Wer in absehbarer Zeit (bei mir bereits nach 1 Jahr! eine Erblindung vom Rand her befürchtet, wählt gut randversiegelte Polfilter (B+W nach Erwin Käsemann oder Minolta oder Leica). .[/quote]

Was macht Ihr eigentlich mit Euren Filtern? Ich habe einen von B&W ohne jegliche Vergütung seit 10 Jahren im Einsatz, zwei von Hoya seit 6 Jahren und einen Minolta ebenfalls seit 6 Jahren - denen geht es immer noch prächtig.[/quote]
Wie schön für Sie!

Wenn Sie meine Kollektion erblindeter Polfilter unbedingt sehen wollen, dann bei http://www.dffe.at ...


 
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RE: Polfilter und Co.: Welche Größe ist richtig?

#15 von anna_log , 11.05.2008 22:50

ZITAt (WinSoft @ 2008-05-11, 21:06) ZITAt (anna_log @ 2008-05-11, 21:48) ZITAt (WinSoft @ 2008-05-11, 19:21) Wer in absehbarer Zeit (bei mir bereits nach 1 Jahr! eine Erblindung vom Rand her befürchtet, wählt gut randversiegelte Polfilter (B+W nach Erwin Käsemann oder Minolta oder Leica). .[/quote]

Was macht Ihr eigentlich mit Euren Filtern? Ich habe einen von B&W ohne jegliche Vergütung seit 10 Jahren im Einsatz, zwei von Hoya seit 6 Jahren und einen Minolta ebenfalls seit 6 Jahren - denen geht es immer noch prächtig.[/quote]
Wie schön für Sie!

Wenn Sie meine Kollektion erblindeter Polfilter unbedingt sehen wollen, dann bei http://www.dffe.at ...
[/quote]

Beeindruckend. Sowas habe ich bisher weder bei mir noch bei einem meiner fotografierenden Bekannten gesehen!


Gruß
Matthias

Wir können klagen ohne zu leiden.


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