Ich hab eine Frage zu meiner neuen alten XD7. Ich habe gelesen, dass die Kamera bei Zeitautomatik bis zu ~ 1/2300 sek belichten kann. Kann man sich darauf verlassen? Offiziell und im manuellen Modus geht sie ja nur bis zu 1/1000 und sie zeigt ja die Überbelichtung im Sucher an, wenn zu viel Licht für 1/1000 ist. Habe übrigens ein recht frühes Modell mit ausschließlich weißen Zahlen auf dem Verschlusszeiträdchen. SN 2024... (kann man darüber eigentlich genau rausfinden, wann sie gebaut wurde?)
Zumindest bei vielen XD-7 scheint 1/2000s kein Problem zu sein. Verlassen würde ich mich nicht darauf, aber wenn ein Bild ohne die 1/2000s nicht möglich ist, einfach versuchen. Bei mir hats bisher immer geklappt. Zu Verlieren hast du in dem Fall auch nix.
Die 1/2300s scheint mir ziemlich gesichert, sie wurde damals auch von Scheibel genannt und funktioniert bei mir sowohl an der XD5 und XD7, ich habs vor vielen Jahren an der UNI mal mit einer Laser Lichtschranke gemessen, meine beiden haben diese Zeit gerade so geschafft. In der längsten gesteuerten Zeit war die XD-7 der XD5 aber um Längen vorraus. Trotzdem fotografiere ich gerne mit meiner XD5. Hab sie schließlich mit 16 Jahren vom selbst verdienten Geld im Kit mit dem MD Rokkor 3.5 35-70mm neu gekauft (Originalrechnung liegt immer noch im Karton).
Bei einem der damals regelmäßig angebotenen Service-Tage hatte ich mit einem Minolta-Service-Techniker aus Ahrensburg, nach einem längeren Plausch, vereinbart die Mattscheibe auf dem Prüfstand so exakt wie nur irgend möglich einzujustieren und das hat sich "sichtlich" gelohnt.
vielen Dank, interessant. Stellt sich mir nur die Frage, wenn die Kamera das also technisch kann, warum Minolta die Verschlusszeit dann nicht auch manuell anwählbar gemacht hat? Genauso wie ja wesentlich längere Zeiten möglich sind als 1 sek. Wäre doch zumindest marketingmäßig nur von Vorteil gewesen gegenüber den Mitbewerbern...
wie sieht's da eigentlich bei der x700 aus, mit den <1/1000 und >1sek zeiten?
ZITAt (benular @ 2007-12-30, 0:13) Stellt sich mir nur die Frage, wenn die Kamera das also technisch kann, warum Minolta die Verschlusszeit dann nicht auch manuell anwählbar gemacht hat? Genauso wie ja wesentlich längere Zeiten möglich sind als 1 sek. Wäre doch zumindest marketingmäßig nur von Vorteil gewesen gegenüber den Mitbewerbern...[/quote] Meines Wissens unterstützen aber nicht alle XD-7 Exemplare solch kurze Verschlußzeiten. Der Verschlußaufbau hat sich im Laufe der Jahre geändert.
Warum Minolta das bei den Exemplaren, die es können, nicht herausgestellt hat? Ich weiß es auch nicht, aber möglicherweise waren diese extrakurzen Zeiten nicht genau genug über die Großserie hinweg reproduzierbar, um sie auch offiziell zu unterstützen.
Viele Grüße,
Matthias
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ich denke auch, die Verschluss-Konstanz konnte bis zur 1/2000 Sek nicht garantiert werden, sonst hätte Minolta die 1/2000 Sek wohl offiziell umgesetzt. Diese kurze Verschlusszeit kann ja nur in der A-Funktion genutzt werden, wobei die Kamera bei geschlossener Blende kurz vor der Belichtung eine letzte Messung durchführt und dann den Verschluss entsprechend steuert. Somit lässt sich ja auch nicht sagen, welche Verschlusszeit exakt die Kamera für die Belichtung verwendet hat. Bei der Suche im iNet im Jahr 2000 hatte ich Berichte gelesen, dass keine Korrelation zwischen Baujahr und möglichem Verschlusszeiten-Bereich festgestellt worden war.
Austesten ist wohl die beste Lösung. Mehrmals, wenn zur eingestellten Blende die 1/1000 Sek angezeigt wurde, habe ich zur 1/1000 Sek-Aufnahme zusätzlich eine Aufnahme gemacht, bei der die Blende um eine Stufe mehr geöffnet war und korrekt belichtete Aufnahmen erhalten. Dies hat zwar mit meinen drei XD-7 Gehäusen hingehauen, es lässt sich ja aber wegen der automatischen Steuerung nicht sagen, ob die Kamera mit einer 1/1625 Sek oder 1/2100 Sek belichtet hat. Eine einkalkulierbare Größe ist die von Herrn Scheibel genannte 1/2300 Sek so wohl nicht, eher ein angenehmer Sicherheitsbereich bei der 1/1000 Sekunde.
Genauso schaut es auch am langen Ende der Verschlusszeiten-Skala jenseits der 1 Sekunde. Ich hab schon von Berichten von 30 Sekunden automatischer gesteuerter Belichtungszeit gelesen. Abgesehen davon, dass das schwierig ist, zu kontrollieren, ob die Belichtung korrekt durchgeführt wurde, führt der Schwarzschild-Effekt bei längeren Belichtungszeiten als einer Sekunde die ganze Aktion eh ad absurdum.
Grüße torfdin
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken
ZITAt (matthiaspaul @ 2007-12-30, 0:26) Meines Wissens unterstützen aber nicht alle XD-7 Exemplare solch kurze Verschlußzeiten. Der Verschlußaufbau hat sich im Laufe der Jahre geändert.[/quote]
Zum einen das und zum anderen, Jungs, ihr solltet mal drüber nachdenken das der Schritt von 1/1000 auf 1/2000 relativ viel ist, sprich hier können minimale Ungenauigkeiten deutlich sichtbare Auswirkungen haben. Ich bin immer wieder erstaunt zu lesen weil eine das Kriterium erfüllt hat das hätte gleich bei allen ausgewiesen sein müssen. Ich lese hier immer gern kritisch die digitalen Kameras beurteilt werden weil unter- oder überbelichtet wird. Der Unterschied zwischen korrekt und -1 bzw +1 ist bei diesen kurzen Zeiten weniger als ein Wimpernschlag.
Ich denke das Minolta das sicher erwogen hat aber davon Abstand genommen hat da die Genauigkeit nicht garantiert werden konnte. Auf Dia-Film würde ich mich auch nicht darauf verlassen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.
Mark
Der Optimist ist meist genauso im Irrtum wie der Pessimist, aber er ist glücklicher dabei.
ZITAt (Mark @ 2007-12-30, 16:00) Ich denke das Minolta das sicher erwogen hat aber davon Abstand genommen hat da die Genauigkeit nicht garantiert werden konnte. Auf Dia-Film würde ich mich auch nicht darauf verlassen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.
Mark[/quote] Bei Dia-Film hat das bei mir gut hingehauen. Aber klar, das ist nicht allgemeingültig und welche Bel.-Zeit jetzt genau gesteuert wurde und wie nah ich an der technischen Arbeitsgrenze des Verschlusses war, ist ja auch nicht feststellbar.
Grüße torfdin
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ZITAt (torfdin @ 2007-12-30, 15:36) ... ich denke auch, die Verschluss-Konstanz konnte bis zur 1/2000 Sek nicht garantiert werden, sonst hätte Minolta die 1/2000 Sek wohl offiziell umgesetzt. ... Eine einkalkulierbare Größe ist die von Herrn Scheibel genannte 1/2300 Sek so wohl nicht, eher ein angenehmer Sicherheitsbereich bei der 1/1000 Sekunde. ...
Grüße torfdin[/quote] Genau so, als "Sicherheitsreserve" wird es von Scheibel auch angegeben, wobei die genannte 1/2300 s sich aus der Ablaufgeschwindigkeit des Verschlusses von gut 3,4 m/s und der minimalen Schlitzbreite von 1,5 mm als Grenze ergibt. Wenn ich Ablaufgeschwindigkeit und minimale Schlitzbreite als toleranzbehaftete Größen betrachte, könnten schon etwas mehr als 5% Abweichung bei beidem die 1/2000 s unmöglich machen. Je nachdem, welche Toleranzen Seiko beim Verschluss garantiert hat, war dann eine offizielle 1/2000 s für Minolta nicht machbar.
Ich denke das die Folgen damals auch dramatischer gewesen wären. Ich meine findet eine sehr breite Meinungsbildung über digitale Medien statt, unser Forum ist ja ein schönes Beispiel dafür. Damals hätte die Bewertung eines Magazins oder eines renommierten Fotografen sehr wahrscheinlich fatale Auswirkungen gehabt und, vielleicht nicht ganz uninteressant, auch Leica hat sich auf die 1/1000 beschränkt.
Mark
Der Optimist ist meist genauso im Irrtum wie der Pessimist, aber er ist glücklicher dabei.
ich kann mich an die Zeit erinnern, als viel über Belichtungszeiten kürzer als 1/1000 Sek diskutiert wurde. Nicht nur um so auch bei hellem Licht (plus hoher Film-Empfindlichkeit) Schnittschärfe mit Offenblende zu ermöglichen, die technische Realisierung von präzise gesteuerten sehr kurzen Belichtungszeiten war anfangs noch schwierig. Es ging auch darum, nicht nur Spielraum über die 1/1000 Sekunde hinaus mit hoher Präzision zu schaffen, sondern die gebotenen Belichtungsreihe präzise und deutlich zu erweitern. So wurden über die 1/2000 Sek hinaus relativ schnell Belichtungszeiten von 1/4000 und 1/8000 in der Praxis verwendbar realisiert. Nikon war da glaub ich Vorreiter und Olympus mit seiner OM-4 Ti mit Blitzsynchronisation bis zur 1/2000 Sek.
Grüße torfdin
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken
Auch Minolta hat mit der XM bereits 1972 Verschlusszeiten von 1/2000 und eine Blitzsynchronzeit von 1/100 Sek. realisiert. Der Schlitz-Verschluss mit epoxydharz-beschichteten Titan-Rollos wurde elektronisch gesteuert.
ZITAt (opelgt @ 2007-12-30, 18:00) Auch Minolta hat mit der XM bereits 1972 Verschlusszeiten von 1/2000 und eine Blitzsynchronzeit von 1/100 Sek. realisiert. Der Schlitz-Verschluss mit epoxydharz-beschichteten Titan-Rollos wurde elektronisch gesteuert.[/quote] ja, nur leider war es das aber auch schon bei den MF-SLRs von Minolta. Seit dem gab bis zum AF-Zeitalter keine SLR von Minolta, die das wieder konnte. Wäre der Preis für eine FM2 von Nikon mir damals nicht zu hoch gewesen, wäre ich heute einer der vielen Nikon-User. Die FM2 hatte Verschlusszeiten bis 1/4000 Sek und eine Blitz-Sync. von 1/250 Sek.
Grüße torfdin
edit: ... ja, es gab da später glaub ich noch die XM-Motor die auch die 1/2000 hatte, was aber im Prinzip an den Zeitenbereichen der sonstigen SLRs nichts ändert
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken
ZITATja, nur leider war es das aber auch schon bei den MF-SLRs von Minolta. Seit dem gab bis zum AF-Zeitalter keine SLR von Minolta, die das wieder konnte. Wäre der Preis für eine FM2 von Nikon mir damals nicht zu hoch gewesen, wäre ich heute einer der vielen Nikon-User. Die FM2 hatte Verschlusszeiten bis 1/4000 Sek und eine Blitz-Sync. von 1/250 Sek.
Grüße torfdin[/quote]
Stimmt, aber man muss die Zielgruppe der entsprechenden MF Minolta Kameras berücksichtigen. Minolta hat mit einem guten Preis / Leistungsverhältnis den "Massenmarkt" bedient. Verschlusszeiten von 1/4000 Sek und mehr waren Ende der 70er hauptsächlich den Kameras der "Profiliga" vorbehalten. Und die kosteten auch bei den Mitbewerbern deutlich mehr.