Zitat von 01af im Beitrag #100
Ein MC 4,5/200 oder ein MD 4/200 zeigt bei voller Öffnung bereits eine gleich gute bis bessere Bildqualität als die beiden 4,5/300 bei Blende 8. Wenn's nicht sein muß, würde ich mir die 300er also eher sparen .
Seit dem Wochenende nenne ich ein MC 4,5/300 mm mein Eigentum. Zustand fast wie neu. Ich kam dazu wie die Jungfrau zum Kinde. Ich wollte es nicht und habe auch keine wirkliche Verwendung dafür. Hätte ich es aber nicht behalten wäre es in der Mülltonne gelandet.
Also habe ich es ausprobiert und einige Architekturdetails damit fotografiert. Mit Film versteht sich. Nix Digitalkamera; dafür wurde es zum einen nicht gebaut und zum anderen habe ich keine dafür.
Mein Ergebnis: Die Aussagen zum Dreihunderter vom vormaligen Forenkasper und Obermaulhelden (ich versuchte irgendetwas zu diesem Objektiv hier zu finden) kann man so nicht stehen lassen. Auch die Bewertung von artaphot möchte ich als doch fragwürdig bezeichnen. Überhaupt kann ich artphot wenig bis gar nichts abgewinnen. Der gute Mann sollte das Testen Leuten überlassen die Ahnung haben bzw. Kombinationen testen die Sinn machen.
Obwohl ich keine Kamera mit Spiegelvorauslösung habe kann ich über das fast 50 Jahre alte Teleobjektiv keineswegs klagen. Es erfüllt seine Aufgaben sehr gut; zumindest auf nahe und mittlere Entfernungen. Ob es Fahrfehler hat weiß ich nicht da ich nur zwei Schwarzweißfilme damit belichtete. Fernaufnahmen machte ich keine da diese in aller Regel über die Qualität eines Objektives nichts aussagen.
Meine Negative waren (meist) scharf und kontrastreich. Unschärfen gehen wahrscheinlich auf meine Kappe. Verschlußzeiten länger als 1/60 s versuchte ich zu vermeiden. Alle Fotos entstanden von einem soliden Stativ und mit einem sehr guten Dreiwegeneiger.
Apropos Unschärfe und Teleobjektive auf dem Stativ: Mit solchen Objektiven ist es wirklich nicht leicht scharfe Bilder zu machen. Selbst mit Stativ und Drahtauslöser ist das eine Kunst. Vor Jahren machte ich einige negative Erfahrungen mit einem Spitzentele. Irgendwie bekam ich trotz vermeintlich optimalen Bedingungen (Spiegelvorauslösung, Profistativ und Kabelauslöser) immer wieder technisch unbrauchbare Ergebnisse welche ich mir nicht erklären konnte. Anfangs dachte ich an Wind bzw. Vibrationen durch LKWs und ähnliches.
Ergebnis: das Gespann Objektiv/Kameragehäuse – Schnellwechselplatte – Stativkopf – Stativ, darf nicht unterschätzt werden. Mit anderem Kupplungssystem bzw. anderem Stativ bzw. Kopf waren die Ergebnisse besser obwohl diese Kombi als minderwertiger galt. Die schlechtesten Ergebnisse bekam ich mit den sog. „Spitzenerzeugnissen“ für große Aufnahmeformate und hohem Gewicht. Eine Nummer kleiner lieferte bei mir die besseren Resultate. Da dies nur für meine ganz spezielle Kombination gilt werde ich auch nicht anfügen um welche Produkte es sich genau handelte. Aber für mich ist seitdem klar. Teleobjektive kann man nicht einfach so aufs Stativ schrauben und Gut ist‘s!