RE: Blitzen und Belichtungskorrektur

#1 von Thinkpad , 10.07.2007 11:22

Ich habe vor kurzer Zeit eine Person vor einer offenen Kirchentür mit Blitz fotografiert (Dynax 7 mit eingebautem Blitz, ohne Stativ)

Die einzigen "reflektierenden" Flächen - die Person und ein "ewig weit" entfernter Innenraum der Kirche

Es kam was kommen mußte - die Person wurde viel zu stark ausgeleuchtet - der kleine Blitz hat halt alles gegeben /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> .

Wie kann ich soetwas vermeiden? (Slow sync, Korrektur des Blitzes...)

fragt sich

Christian aus Bonn


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RE: Blitzen und Belichtungskorrektur

#2 von Alison , 10.07.2007 12:27

Hallo Christian,

Im Prinzip ist die Biltzbelichtungskorrektur schon die richtige Stelle, aber bevor du anfängst die zu verstellen, sollte man versuchen herauszubekommen, was denn schiefgegangen ist.


Also:
* Welches Objektiv hast du verwendetet?
* Wie war die Cumstomfunktion zum Blitzen eingestellet (ADI, 4-Segment oder Integral)
* Wo im Bild war das Gesicht?
* Welche Umgebunghelligkeit hattest du (Zeit und Blende)
* Welche Program hattest du gewählt (P, A, S, M)?

beste Grüße,

Alsion


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RE: Blitzen und Belichtungskorrektur

#3 von Michael H , 10.07.2007 15:18

Und: wurde die Kamera auch korrekt verwendet? Wenn man das zentrale AF-Feld auswaehlt, fokusiert, dann schwenkt (so dass die Bildmitte nun im dunklen Hintergrund liegt), und dann mit Blitz ausloest, dann wird sich die Blitzmessung an der Bildmitte, also am dunklen Hintergrund, orientieren. Man sollte in diesem Fall also lieber ein seitliches AF-Feld auswaehlen und moeglichst NICHT schwenken.


Das Universum dehnt sich aus, aber ich finde trotzdem keinen Parkplatz. Irgendwas ist da faul!
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RE: Blitzen und Belichtungskorrektur

#4 von manfredm , 10.07.2007 16:11

Ich muß zugeben, daß ich das genaue Zusammenspiel von Belichtungskorrektur und Blitzbelichtungskorrektur beim Aufhellblitzen noch nie genau verstanden habe /blush.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blush.gif" /> .
-Wieviel Licht gibt der Blitz zu, wenn beide auf Null stehen?
-um wieviel ändert sich das, wenn ich die Blitzlichtkorrektur verstelle?

Mein Verständniss, wo ich aber falsch liegen kann:
- Bei "normal-Null/Null-Stellung" gibt der Blitz etwa die Hälfte des Lichtes zu, die Belichtungszeit ändert sich dementsprechend auf die halbe Zeit, um die Gesamtbelichtung unverändert zu lassen. Das stimmt so aber schon nicht ganz, denn nach meiner Erfahrung reduziert sich die Belichtungszeit oft weniger oder auch gar nicht.
- wenn ich nun die Blitzbelichtungskorrektur auf -1 stelle, würde ich erwarten, daß sich die zugegebene Blitzlichtmenge auf die Hälfte reduziert und die Belichtungszeit entsprechend wieder etwas länger wird. So einfach ist es aber nicht - s.o.
- Die Gesamtbelichtung (Dauerlicht und/oder Blitzlicht) wird alleine von der allgemeinen Belichtungseinstellung beeinflusst.

So einfach kann es auch gar nicht sein, da der Sinn des Aufhellblitzens ja gerade ist, zu große Helligkeitsunterschiede auszugleichen. Wenn also die Belichtungsmessung einen dunklen Vordergrund und einen hellen Hintergrund misst und die Belichtung auf letzteren einstellt - und ich dann den Blitz zuschalte, der den Vordergrund aufhellt, ist es ja plausibel, daß sich die Belichtungszeit nicht ändert ... aber es bleibt unübersichtlich.

Die gute Nachricht ist, daß m.E. das automatische Aufhellblitzen durch drücken der "AEL" Taste, ziemlich gute Ergebnisse liefert. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />


Gruß,
Manfred


 
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RE: Blitzen und Belichtungskorrektur

#5 von Thinkpad , 10.07.2007 21:16

@all - Vielen Dank schon mal für die Tips!

Ich wühl mal in den gespeicherten Daten der 7 und schau mal was ich finden kann

Einen schönen Dienstag wünscht

Christian aus Bonn


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RE: Blitzen und Belichtungskorrektur

#6 von christoph.ruest , 10.07.2007 21:50

ZITAt (manfredm @ 2007-07-10, 16:11) Ich muß zugeben, daß ich das genaue Zusammenspiel von Belichtungskorrektur und Blitzbelichtungskorrektur beim Aufhellblitzen noch nie genau verstanden habe /blush.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blush.gif" /> .[/quote]

Hi Manfred,

Na dann versuch ich mal das zu erzählen, was ich bisher zu verstehen geglaubt habe /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Alles, was ich jetzt sage, bezieht sich auf meine Erfahrungen mit der Dynax 7 resp. der Dynax 7d in Kombination mit dem 5400HS.
Wenn ich es richtig im Kopf habe, sollte es bei der Dynax 9 identisch sein.

ZITAT-Wieviel Licht gibt der Blitz zu, wenn beide auf Null stehen?[/quote]

So viel, wie nötig ist, um zusammen mit dem vorhandenen Umgebungslicht eine korrekte Belichtung des angemessenen Objektes zu erhalten.

ZITAT-um wieviel ändert sich das, wenn ich die Blitzlichtkorrektur verstelle?[/quote]

Das kommt darauf an, welche Kamera du verwendest und wie du die Kamera eingestellt hast.

ZITAT- Bei "normal-Null/Null-Stellung" gibt der Blitz etwa die Hälfte des Lichtes zu, die Belichtungszeit ändert sich dementsprechend auf die halbe Zeit, um die Gesamtbelichtung unverändert zu lassen.[/quote]

Wenn beide Rädchen (also Blitzbelichtung und normale Belichtung) auf Null stehen, so gibt der Blitz so viel Licht dazu, wie nötig ist.
Die Belichtungszeit muss sich dadurch nicht einmal ändern.

Die Belichtungszeit wird - wenn wir das HSS-Blitzen mal weglassen - auf einen Wert langsamer oder gleich der Synchronisationszeit eingestellt (abhängig von der verwendeten Brennweite, wobei die Kamera versucht, mindestens 1/Brennweite zu erreichen, also z.B. 1/60s bei 50mm).
Die Blende wird (im Programmmodus) nach der Kameralogik auf einen halbwegs sinnvollen Wert eingestellt (bei modernen Kameras wie der D7 oder D9 etwa 1 bis 2 Blenden kleiner als Offenblende für lichtstarke oder auf Offenblende bei eher lichtschwachen Gläsern).

Anschliessend wird der Blitz so geregelt, dass er das fehlende Licht beisteuert.

Wenn du viel Umgebungslicht hast (so dass du schon ohne Blitz schneller als die Synchronzeit bist), muss die Kamera auch auf Synchronzeit gehen. Die Blitzleistung wird so geregelt, dass das angewählte Objekt etwas aufgehellt wird. Dann die Blende so weit geschlossen, dass die Belichtung stimmt.

ZITAT- wenn ich nun die Blitzbelichtungskorrektur auf -1 stelle, würde ich erwarten, daß sich die zugegebene Blitzlichtmenge auf die Hälfte reduziert und die Belichtungszeit entsprechend wieder etwas länger wird.[/quote]

Jetzt kommt es darauf an, was du an der Kamera eingestellt hast.

Im einfachen Fall hast du die Belichtungskorrektur auf "normale" Funktion eingestellt, das heisst, Blitzbelichtungskorrektur und normale Belichtungskorrektur arbeiten unabhängig von einander. So arbeiten übrigens alle älteren Kameras standradmässig. Einstellen kannst du das aber z.B. bei der 7, bei der 7d (bei der 9?).

Wenn du dann den Blitz einschaltest, ist nur noch die Blitzbelichtungskorrektur massgebend.
Die Belichtungszeit wird wie oben gewählt. Ebenso die Blende. Verändert wird nur die Stärke des abgegebenen Blitzlichtes (durch die Leuchtdauer der Blitzlampe sowie durch die Energieabgabe des Elkos).

Das hat dann zur Folge, dass das Umgebungslicht den selben Einfluss hat, wie vorhin. Was also vorhin ausserhalb der Blitzreichweite korrekt belichtet war, wird wieder korrekt belichtet. Was ausserhalb der Blitzreichweite nicht korrekt belichtet wurde, wird wieder nicht korrekt belichtet.
Allerdings wird jetzt alles, was innerhalb der Blitzreichweite liegt, eine Blende zu knapp belichtet.

Aber eben: das geschieht durch die Steuerung des Blitzes und nicht (oder nicht primär) durch das Verändern der Verschlusszeit oder der Blende.

ZITATDie Gesamtbelichtung (Dauerlicht und/oder Blitzlicht) wird alleine von der allgemeinen Belichtungseinstellung beeinflusst.[/quote]

Definitiv nein!

Wie gesagt: wenn du die Belichtungskorrekturfunktion auf "normal" hast, wird die Belichtung beim Blitzen einzig und alleine von der Blitzbelichtungskorrektur beeinflusst.

Du kannst aber die Belichtungskorrektur auf "Blitz+Umgebung" umschalten.
Dann werden die eingestellten Belichtungskorrekturen addiert.

Wenn du dann also den Blitz auf +1 und das Umgebungslicht auf 0 hast, wird alles, was in Blitzreichweite ist, 1 Blende überbelichtet.

Wenn du den Blitz auf -1 und das Umgebungslicht auf +1 stellst, wird alles in Blitzreichweite wieder korrekt belichtet, allerdings wird für die Belichtung 1 Blende mehr Umgebungs- und eine Blende weniger Blitzlicht benutzt, was die Verschlusszeit verlängern oder die Blende vergrössern kann.
Alles, was ausserhalb der Blitzreichweite liegt, wird eine Blende heller belichtet, als bei der Korrektureinstellung "normal".

Wenn du den Blitz auf +1 und das Umgebungslicht auf -1 stellst, wird das Objekt wieder korrekt belichtet, allerdings wird dieses mal mehr Blitz- und weniger Umgebungslicht benutzt. Da sich das Umgebungslicht nur durch Verschlusszeit und Blende kontrollieren lässt, wird auch hier wieder geschraubt.
Alles, was ausserhalb der Blitzreichweite liegt, wird jetzt eine Blende knapper belichtet, als bei der Korrektureinstellung "normal".

ZITATDie gute Nachricht ist, daß m.E. das automatische Aufhellblitzen durch drücken der "AEL" Taste, ziemlich gute Ergebnisse liefert. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />[/quote]

Bei der 7 (oder eben, soviel ich weiss auch bei der 9) kannst du anstatt die AEL-Taste drücken auch die Belichtungskorrektur auf "normal+Umgebung" stellen und dann den Blitz auf -1 und die Umgebung auf +1. Dann wird das Umgebungslicht (und somit auch der Hintergrund) stärker gewichtet und der Vordergrund wird dank Blitz trotzdem korrekt belichtet.
Allerdings wird das Bild dann etwas andere Farben haben, da der Blitz weniger "Schaden" angerichtet hat.

So, ich hoffe, ich habe nicht zu viel Unsinn erzählt. Sonst möge man mich bitte korrigieren /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Gruss

Christoph


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RE: Blitzen und Belichtungskorrektur

#7 von torfdin , 11.07.2007 19:15

ZITAt (Christian P. @ 2007-07-10, 11:22) Ich habe vor kurzer Zeit eine Person vor einer offenen Kirchentür mit Blitz fotografiert (Dynax 7 mit eingebautem Blitz, ohne Stativ)

Die einzigen "reflektierenden" Flächen - die Person und ein "ewig weit" entfernter Innenraum der Kirche

Es kam was kommen mußte - die Person wurde viel zu stark ausgeleuchtet - der kleine Blitz hat halt alles gegeben /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> .

Wie kann ich soetwas vermeiden? (Slow sync, Korrektur des Blitzes...)

fragt sich

Christian aus Bonn[/quote]

beim Blitzen macht sich oft das so genannte Abstandsgesetz negativ bemerkbar:

Die Lichtmenge reduziert sich quadratisch zur Entfernung, also: ist in einer bestimmten Entfernung (zum Blitz) eine bestimmte Menge Licht vorhanden, so ist in doppelter Entfernung nur noch (1/2)^2= 1/4 der Lichtmenge vorhanden.

Besonders bei Blitz-Fotografie in großen Räumen macht sich dies bemerkbar:

Ein Blitz, egal ob er vom eigenen Sensor oder TTL gesteuert wird, leuchtet so lange, bis die Lichtmenge für das Bild ausreichend erscheint.
In großen Räumen wird, wie Du sagst, von der Umgebung sehr wenig Licht reflektiert, in der Regel gibt der Blitz an Leistung, was er kann, bis er nicht mehr kann, schaltet ab und die Kamera beendet dann die Belichtung.
Mal drauf achten: es erscheint dann kein Blitz-Belichtung-war-OK-Signal an Kamera und/oder Aufsteck-Blitz.
Da der Blitz, um den Bild-Ausschnitt des Raumes korrekt zu belichten mit maximaler Leistung gearbeitet hat, wird alles in der näheren Umgebung überbelichtet (Abstandsgesetz).

Gegenmittel:

Wenn die Kamera ADI bietet, dann auf Spot-AF stellen, die Person in der Kirchen-Tür anvisieren und auf sie scharf stellen und diese Spot-Schärfen-Messung speichern; dann das Blitzfoto machen.
Der Vorteil von Aufsteckblitzen ist, dass mit ihnen ein Testblitz möglich ist, dessen
Blitz-Belichtung-war-OK-Signal Auskunft darüber gibt ob, die Kamera/Blitz richtig gearbeitet hat.

Es geht aber auch einfach "manuell":
Der eingebaute Blitz der Dynax 7 hat Leitzahl 12 und es gilt: Leitzahl= Blende mal Entfernung.
- Also auf den Kameraden in der Kirchentür scharf stellen
- Entfernung am Objektiv ablesen
- Kopfrechnen: Leitzahl 12 geteilt durch abgelesene Entfernung ist gleich einzustellende Blende.

Aber: die Leitzahl wird meist angegeben für ISO 100 und 50 mm Brennweite! (-> evtl. nachlesen)
Abweichung von diesen Angaben einrechnen:
z.B. doppelt so empfindlicher Film -> eine ganze Blendenstufe mehr abblenden.
mit der Blende, eingestellt wie berechnet, sollte das Bild dann korrekt belichtet sein.

Egal ob Du mit Zeitautomatik, Blendenautomatik oder Programmautomatik fotografierst, arbeitet der Blitz in der Kamera an seiner Leistungsgrenze bei der gewünschten Entfernung, dann kann er nicht mehr großartig überbelichten.


Grüße
torfdin


Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken


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RE: Blitzen und Belichtungskorrektur

#8 von torfdin , 11.07.2007 19:55

ZITAt (torfdin @ 2007-07-11, 19:15) Egal ob Du mit Zeitautomatik, Blendenautomatik oder Programmautomatik fotografierst, arbeitet der Blitz in der Kamera an seiner Leistungsgrenze bei der gewünschten Entfernung, dann kann er nicht mehr großartig überbelichten.

Grüße
torfdin[/quote]
jaaa! Natürlich funktioniert die "manuelle" Einstellung (siehe oben) nur bei A, Blendenvorwahl/Zeitautomatik oder bei M.

wie unpräzise von mir /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />


Grüße
torfdin


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