RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#1 von mullar , 02.01.2005 12:21

Hallo Minoltaner,

eine Frage, die mir nach der Silvesterfeier wiedereinmal unter den Nägeln brennt:

Wie hoch ist ungelogen (! bei Euch die (selbst ernannte) Ausschussquote bei Schnappschuss-Blitzfotografie, auf Feiern, Partys etc?

Hintergrund: dieses Silvester - oder auch jede andere (Familien-, Freundes-, ...)Feier.

Gegeben: in einem unbekannten Raum, Decke weiß, Raumhöhe zwischen 2,40 und 3,50m Entfernung zu den Motiven zwischen 2 und 3 Metern, Zeit für die Aufnahme inkl. Standortsuche, Bildausschnitt etc. 20 sek.

Gesucht: korrekt belichtete Bilder.

Ich habe ja schon in verschiedenen Threads, wie z.B. Arno's Thread gelesen, dass auch anderen das Thema nicht fremd ist, aber ich würde gern mal Eure (anspruchsvolle) Quoteneinschätzung des Ausschussmaterials kennen lernen. Vielleicht bekomme ich sogar heraus, ob Analogausrüstungen besser bzw. unempfindlicher mit dem Thema umgehen können.

Zum Punkt: dieses Silvester: Nachdem ich (rein aus Spaß an der Freude, und weil man es von einem erwartet, von dem man weiß, dass er sich ernsthaft mit Fotografie beschäftigt) die ersten 5-10 Bilder in Schnappschussmanier (also keine Portraitaufnahmen, auf die man sich hätte vorbereiten können) gemacht hatte (DiMAGE A1+Metz54MZ3) mit 80% indirektem und 20% direktem Licht und diese sowohl im TTL/6nC als auch im Automatikmodus des Metz meiner Meinung nach völlig falsch belichtet waren (zu hell oder zu dunkel) habe ich die Bilder gelöscht, das Feld geräumt, meine Kamera eingepackt und den anderen Knipsern kampflos das Feld überlassen. Deren Bilder werden mit internem Blitz entweder besser oder aber nicht grundlos noch schlechter. Ich bin über die Schnappschuss-Fotografie meiner Kamera mit relativ teuerer Zusatz-Blitztechnik immer wieder frustriert. Eigentlich war es ja nicht anders als sonst auch - also die ersten 5-10 Bilder sind durchaus repräsentativ mit Erfahrungen aus anderen gleichartigen Situationen.

Ich habe in der Vergangenheit wirklich viele Tipps aus diesem und anderen Foren probiert:

- TTL/6nC-Modus am Metz, d.h. Belichtung wird von der Kamera gesteuert
- Automatikmodus am Metz, so dass er selber entscheiden kann, wann er genügend Licht für ein gut belichtetes Bild hat und dann die Lampe ausmacht
- Belichtung auf den zweiten Vorhang, dabei vorher Belichtungsmessung und -speicherung mit der AEL-Taste, um möglichst viel Stimmung über Umgebungslicht mit einzufangen, mit oder ohne Belichtungskorrektur um -2/3 ... -1 1/3
- Einsatz von Omnibounce-Aufsätze und Diffusoren
- Blitzen indirekt gegen die (kontrolliert weiße) Decke oder Wand
- Blitzen direkt gegen das Motiv
- Blitzen über Mischlicht mit 80% Decke und 20% direkt

Über 50%-75% der Bilder sind in meinen Augen falsch belichtet. Wenn sich da mal einer die Mühe macht und mitzählt und dann sieht wie viele Bilder wirklich entstanden sind und mich fragt, was mit dem Rest ist, auf dem ER drauf sein müsste?!

Da gibt es Situationen, da sind die Bilder - ohne erkennbaren Grund, wie z.B. reflektierende Bilderrahmen, Fensterscheiben etc. im TTL/6nC-Modus fast rabenschwarz! Das selbe Bild noch mal mit leicht verändertem Standort - wieder! Da gibt es Bilder, da sehen die Gesichter aus wie eine Kalkwand - völlig überbelichtet. Und ich meine hier keine Extremsituationen wie eine schwarz lackierte Grufti-Wohnung oder Aufnahmen vor einem Spiegel!
Ich weiß nicht - warum können sich diese doch recht teuren Komponenten scheinbar nur so schlecht "unterhalten"? Wenn ein gutes Blitzgerät eines Marktführers so um die 380EUR und eine hochentwickelte Digital-Kamera auch knapp über 800EUR kosten, sollte man dann nicht erwarten können, dass die Qualität der Aufnahmen unter gleichen Bedingungen sich von denen einer 99EUR Kompaktkamera unterscheidet (ich weiß, dass ist nur EIN spezieller Anwendungsfall, aber sollte der nicht auch abgedeckt werden können)? Oder ist der Mehrpreis der semiprofessionellen Ausrüstung nur dadurch gerechtfertigt, dass man mehr Freiheitsgrade zur Beeinflussung der Bilder in Form von manuellen Modi und 10 Knöpfchen an Stelle nur eines Ein- und Ausschalters hat?

Ich hoffe Ihr werft mir nicht unfreundlicherweise wie in Arno's Thread mangelnde Sachkenntnis oder Nichtbeherrschung der Funktionen meiner Ausrüstung vor, denn so gelassen wie Arno könnte ich sicherlich nicht bleiben (Kompliment an ihn).

Ich gehe davon aus, dass alle Komponenten meiner Ausrüstung völlig intakt und aufeinander abgestimmt sind (z.B. korrekter Blitzadapter) und ich keine Fehlbedienung vornehme (im Normalfall: alles auf Automatikmodus z.B. sollte ja korrekt belichtete Bilder liefern), dass beide Produkte lange genug am Markt sind, um Kinderkrankheiten als Ursache ausschließen zu können.

Eigentlich würde ich nur gern wissen:

Hand aufs Herz: Wie hoch ist - unter kritischer Betrachtung der Resultate als ambitionierte Hobbyfotografen - Eure Ausschussquote bei Schnappschuss-Blitzfotografie unter o.g. Bedingungen?



 
mullar
Beiträge: 624
Registriert am: 05.10.2003


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#2 von ChrisA , 02.01.2005 12:37

Hallo Mullar,

meine Ausschussquote liegt bei etwa 10 bis 20 Prozent, d. h. in der Regel gelingen die Blitzaufnahmen.

Zu Hause besitzen wir eine Decke mit Holzpanelen. Dort habe ich zu Weihnachten den 2500D links oberhalb der Kamera auf einen Novoflex Blitzgriff montiert, um einen natürlichen Schattenfall in den Gesichtern zu erzeugen. Ein Bouncer hat für weiches Licht gesorgt. Nach den ersten 2 bis 3 Bildern habe ich den richtigen Wert für die Blitzbelichtungskorrektur gefunden. Anschließend hat die TTL-Automatik für richtig belichtete Bilder gesorgt. Durch M-Modus und manuelle Fokussierung unter Ausnutzung der großen Schärfentiefe einer Kompakten brauchte ich dann nur noch abzudrücken.

Am ersten Weihnachtsfeiertag ging alles sogar noch leichter, da meine Verwandten eine nicht allzu hohe Decke mit weißen Styroporplatten besitzen. Dort konnte ich einfach indirekt über die Decke blitzen.

Grüße,
Chris



ChrisA  
ChrisA
Beiträge: 969
Registriert am: 03.10.2004


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#3 von labese ( gelöscht ) , 02.01.2005 13:02

Hallo Mullar,

ich habe ne analoge Dynax 7 und als Blitz den 5600HS D. Auch ich bin mit der Blitzleistung unter Deinen genannten Bedingungen nicht besonders zufrieden.
Geschlossener Raum, Motivabstand drei bis vier Meter, Schnappschuß. Da werden meine Blitzbilder nicht besser als mit einer Kompakten Digiknipse. Muß ich ehrlich zu meiner Schande gestehen. Bis jetzt dachte ich immer es liegt an meiner mangelden Übung mit Blitzen. Aber wenn andere auch diese Erfahrung gemacht haben mmhh...
An Weihnachten habe ich in einer Reithalle fotografiert. Da kann dann eine Kompakte Digiknipse mit eingebauten Blitz nicht mehr mithalten.
Aber auch hier war ich nicht so begeistert. Blitz mit 56er Leitzahl und 400er Film, da hab ich mir mehr erwartet.



labese

RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#4 von mm22mm ( gelöscht ) , 02.01.2005 13:08

Hi

ich hatte zunächst mit der kaufneuen Kombination Dimage 7Hi und 5600HS diesselben Probleme. Extreme Über- bzw. Unterbelichtung vom selben Motiv und selben Standpunkt mit gleicher Kameraeinstellung oder einer/zwei/drei Blenden mehr oder weniger. Die Ergebnisse waren vom Prinzip Monte-Carlo.

Der eingebaute Blitz lieferte dabei in etwa akzeptable Ergebnisse. Ich habe dann beide Geräte dem Minolta-Profi-Service geschickt und dazu eine CD mit den Resultaten.

Nach 10 Tagen hatte ich beide wieder und es funktioniert jetzt, wenn man keine Ansprüche stellt. Streuungen bis zu +/- 2 Blenden sind üblich, obwohl Kamera und Blitz beide OK melden. Rechnet man 2 Blenden Abweichung als Ausschuss, dann
erreiche ich durchschnittlich 60% verwendbare Resultate. Die Zahl der verpassten Gelegenheiten wächst damit um fast das Doppelte. Das Ganze ist derart frustrierend, dass ich zur Lampenausleuchtung (so weit es halt geht) übergegangen bin, oder analog fotografiere und dann scanne.

Von den Resultaten der D9 + HS5400 bzw. D9 + HSD5600 oder selbst der D5 + HS-Kombination sind die Ergebnisse aber noch meilenweit entfernt (Gut-Quote selbst bei schwierigen Verhältnissen (Bühne + Bühnenlicht + 10 - 16 Abstand): über 90% belichtungstechn. OK)

Die allgemeinen beliebten Niedervolt-Spot-Lampen bringen bei den Digitalen die schönsten Farbverschiebungen, obwohl ich versuche mit kurzer Belichtungszeit deren Einfluss gering zu halten und der WB ist hier individuell wie mit einigen der fest eingebauten Kunstlichtvarianten eher schädlich. Hier arbeiten Filme weniger sensibel.

Blitzen ist bestimmt kein einfaches Thema, aber Minolta hat hier analog exzellente Arbeit abgeliefert, davon sind sie digital leider noch sehr weit weg. Ich denke, dass ein bißchen Softwareänderung, hier keine echte Lösung bringen wird. Hier muß KoMi richtig nachlegen. Sollte sich nichts Gravierendes ändern, wird meine nächste Digitale sicher nicht von KoMi sein.

MfG
Dieter



mm22mm

RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#5 von toomuchpix ( gelöscht ) , 02.01.2005 13:11

Da ich so gut wie nie Blitze, mal ein paar Anmerkungen theoretischer Art:

Grundsätzlich erhält man ja mit Blitz in/auf der Kam ja nur in einer bestimmten Entfernung korrekte Ergebnisse. Sobald das Motiv auch nur geringfügig in der Tiefe gestaffelt ist, ist immer irgendwo was unter- oder überbelichtet. Und die Kam kann sich nur für eins entscheiden. Professionelle Hochzeitsfotografen arbeiten daher meist noch mit Negativfilm, weil der einen großen Belichtungsspielraum hat.
Das Pendant bei Digital wäre RAW und generelle Nachbearbeitung.
Der indirekte Blitz behebt das Problem auch nicht ganz, er lindert es nur etwas.

Bei Nikon gabs mal ein Reportageobjektiv, an dem konnte man die Leitzahl einstellen und dann war Entfernung und Blende gekoppelt, das war zwar Steinzeit, aber es funzte wohl genau so gut wie die heutigen hochgezüchteten Systeme ...



toomuchpix

RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#6 von HorstE , 02.01.2005 13:33

ZITATBei Nikon gabs mal ein Reportageobjektiv, an dem konnte man die Leitzahl einstellen und dann war Entfernung und Blende gekoppelt, das war zwar Steinzeit, aber es funzte wohl genau so gut wie die heutigen hochgezüchteten Systeme ...[/quote]

Das hatte ich schon in den 60ern an meiner Zeiss Contaflex super B bzw. Super BC, hat wirklich hervorragend funktioniert, besser als die dann aufkommenden Computerblitze.
Die mechanische Koppelung von Entfernung und Blende hatte den Vorteil, dass allle "unzulässigen" Entfernungen blockiert waren - man hatte gar keine Chance, falsch belichtete Bilder zu machen und sich hinterher aufzuregen, außerdem lies sich dieses System nicht von irgendwelchen Reflexen täuschen.

Aber zum Thema: Seit die Blitzsteuerung durch die Kamera (TTL) erfolgt (bei mit: X 700, Dynax 7000i, 8000i, 9xi, 9) hatte ich nie Probleme, wenn man mal von den üblichen Tücken (z. B . helle, stark reflektierende Flächen, die das Ergebnis verfälschen) absieht (da war meine Contaflex - siehe oben - fast besser...).
Dass es Ausschuß gibt ist klar, ist aber meist motivbedingt. Gerade wenn es etwas schummrig ist, sieht man - auch im hervorragenden Sucher der Dynax 9 - nicht immer, ob die fotografierten Personen gerade mehr oder weniger dumm kucken... /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" />

Gruß Horst



HorstE  
HorstE
Beiträge: 642
Registriert am: 22.03.2004


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#7 von Bernd , 02.01.2005 14:11

Hallo Mullar,

ich habe schon genug gute Bilder von Dir in der Galerie gesehen und kann daher mangelnde Sachkenntnis bei Dir ausschließen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Vermutlich ist Deine Kamera/Blitz-Kombination einfach nicht so gut "partytauglich", was das Blitzen betrifft.

Rein von der Blitzfotografie her gesehen, liegt mein Ausschuss bei unter 10 Prozent, da bei mir (auch wenn das mancher Minolta-Freund anzweifelt) die Blitztechnik in den meisten Fällen einwandfreie Ergebnisse liefert.
Meist blitze ich - wenn möglich - indirekt, nur in etwa 30% direkt.

Mein gesamter Ausschuss liegt natürlich um einiges höher - gerade bei Partyfotografie, da hier selten kontrollierte Bedingungen anzutreffen sind (geschlossene Augen etc.).



 
Bernd
Beiträge: 1.597
Registriert am: 10.07.2002


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#8 von mullar , 02.01.2005 14:33

Das eigentlich verflixte und auch besondere an Schnappschüssen - z.B. bei Partys - ist ja, dass man keine Möglichkeit hat, das gleiche Motiv unter veränderten/angepassten Randbedingungen (manuell andere Kombination aus Blende und Belichtungszeit, anderer Aufnahmestandpunkt, Belichtungskorrekturen, indirekt/direkt Blitzen, mit/ohne Diffuser/Bouncer) zu fotografieren ohne für verrückt erklärt/gehalten zu werden.

Bei einer Portrait-Session oder bei Landschafts-/Architekturfotografie - also bei angesagten/geplanten Foto-Ereignissen hat man ja all diese Freiheitsgrade zu korrigieren - das Motiv (bei Menschen) rechnet mit einer hohen Anzahl von Bildern aus ein und derselben Position mit Anpassungen an Licht und Einstellungen der Kamera und der Landschaft oder Architektur ist es größtenteils egal - zumal DORT das leidige Blitzproblem ja nicht auftritt.

Aber eben bei Partys, Sport-Indoor-Events oder als Krönung: Hochzeiten sind die Momente einfach weg. Wenn es da nicht beim ersten Schuß klappt ist der Augenblick Vergangenheit. OK - bei Hochzeiten hat man vielleicht noch die Möglichkeit ein Bild zu wiederholen (da es eine Art Zwischending zwischen Schnappschuss- und Portraitfotografie darstellt), aber sonst ... andere Widrigkeiten, wie geschlossene Augen oder ähnliches will ich gar nicht betrachten, das kann immer passieren - ich meine wirklich nur das leidige Blitzproblem ...

Im Nachhinein muss ich feststellen, dass der Ausschussanteil bei meiner analogen Dynax 404si mit 3500er Blitz und ausschliesslich indirektem Decken-Blitz bei weitem viel geringer war - schätzungsweise auch so um die 10% - aber digital und in Summe 4x so teuer und bei weitem viel anfälliger oder empfindlicher ... tststs ...

Statische Lampenausleuchtung fällt ja in den meisten Fällen weg, da die Belichtungszeiten dann ganz schnell bei 1/15 liegen - von den ISO100 will ich nur ungern weg, da ich mir dann vermiedene Bewegungsunschärfe durch ein starkes Rauschen erkaufe. Zumal bei den angesprochenen Veranstaltungen meist nur unzureichendes Licht ist - logisch - bei Neonlampen o.ä. kommt halt keine rechte Partystimmung auf. Und Scheinwerfer wie an den Videokameras - da rennen die Leute scharenweise weg, schließen die Augen, halten sich abschattende Hände vors Gesicht ... ich finde, das ist keine wirkliche Alternative - man kann auch nicht mehr aus dem Hintergrund agieren, weil der "FLAK-Scheinwerfer" einen nicht besonders unsichtbar macht ...



 
mullar
Beiträge: 624
Registriert am: 05.10.2003


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#9 von meera37 ( gelöscht ) , 02.01.2005 16:02

Hallo Lars,

auch ich habe immer wieder Probleme, mit der 7Hi mit HS3600 oder HS5600 auf Anhieb korrekt belichtete und scharfe Fotos hinzubekommen, besonders in von Dir geschilderten Situationen. Ich habe aber den Verdacht, daß ein großer Anteil dabei auf das Konto des gerade aktiven AF-Sensors geht.

Da ich vor kurzem auf einer größeren Feier den 'Fotografen' gemacht habe, habe ich mich dabei auf meine Dynax 9 und das HS5600 verlassen (gottseidank), teils mit teils ohne Omnibounce, wegen zu hoher Decke direkt geblitzt.
Ich hatte bei 7 Negativ-Filmen 4 Fotos, die ich direkt wegwerfen konnte (falsch fokussiert), einige waren aufgrund der 'Tiefenstaffelung' der Motive (Personen im Vordergrung, Mitte und weiter hinten) natürlich nicht ausgewogen belichtet, kann aber ja auch nicht anders sein. Beim nächsten Mal werde ich versuchen, beide Blitze (per Kabelverbindung und Handgriff) zu nutzen, um auch bei hohen Decken über genug Power zu verfügen. Einer sorgt dann indirekt für eine 'Grundhelligkeit', der zweite direkt für die Belichtung ohne Schatten unter den Augen.

Diese (oben geschilderte) Kombination sorgt bei der Dimage 7Hi zuverlässig zum 'Absturz' des HS5600, der Reflektor wird vollkommen unmotiviert permanent justiert, nach einer halben Minute sind die Akkus leer.

Im Gegensatz dazu funktioniert das wireless-Blitzen mit der 7Hi scheinbar zuverlässiger als mit den analogen Kameras. Die Dynax 5 und Dynax 9 zünden die beiden Blitze nicht so zuverlässig wie die 7Hi (vielleicht, weil zwischen Vor- und Hauptblitz eine viel größere Zeitspanne liegt). Aber das läßt sich unter 'Party-Bedingungen' ja sowieso nicht so ohne weiteres nutzen.

Also, mit der Blitzbelichtung bei den analogen Kameras bin ich sehr zufrieden, bei der 7Hi nicht so recht. Wenn man hier die Threads über die Blitzbelichtung mit der Dynax 7D verfolgt, bleibe ich zunächst skeptisch, ob das nicht ein generelles Problem bei (hochwertigen) Digitalkameras ist. Solange das jedenfalls nicht annähernd so gut gelöst ist wie bei den analogen, werde ich meine für die Dynax 7D zurückgelegten Euro noch 'auf der Kante' liegenlassen (oder wenn's zulange dauert, mich bei anderen Herstellern umsehen). Außerdem besteht da ja auch noch das Backfocusproblem.

Gruß Siegfried



meera37

RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#10 von Peter Pauthner , 02.01.2005 16:52

Hallo zusammen,

ich fotografiere öfter auf Hochzeiten und habe bei der Dynax 9 und dem Metz 54MZ3 eine Ausschußquote die sicher unter 5% liegt. Ich versuche immer den Hintergrund nicht absaufen zu lassen und arbeite deswegen relativ häufig mit manueller Zeit-/Blendeneinstellung oder nutze die Aufhellblitzfunktion.

Hochzeitsfotografie mit einer DSLR kann ich mir bei den genannten Ausschußquoten nicht vorstellen, außerdem sehe ich bei TTL-Betrieb in der systembedingten Zeitverzögerung zwischen Vor- und Hauptblitz ein großes Problem. Da geht einem, wenn man Pech hat, der entscheidende Moment verloren.

Gruß

Peter



Peter Pauthner  
Peter Pauthner
Beiträge: 575
Registriert am: 11.03.2003


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#11 von HorstE , 02.01.2005 17:41

ZITATIch habe aber den Verdacht, daß ein großer Anteil dabei auf das Konto des gerade aktiven AF-Sensors geht.[/quote]

Ich habe eigentlich fast immer nur den mittleren Sensor aktiviert (auch bei Tageslicht) um den Bereich der Scharfeinstellung zu begrenzen. Ich habe auch den Eindruck, dass der AF dann schneller ist (weil die Menge der zu verarbeitenden Signale geringer ist?). Da würden sich meine Blitzerfahrungen mit denen von Siegfried decken.
Dass trotzdem etwas Ausschuss bei ist, ist klar. Die physikalischen Gegebenheiten (Lichtabfall in der Tiefe und Überblitzung bei Motivteilen in der Nähe, also vor dem Hauptmotiv) lassen sich mit dieser Art des Blitzens nun mal nicht vermeiden, auch nicht analog.

Gruß Horst



HorstE  
HorstE
Beiträge: 642
Registriert am: 22.03.2004


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#12 von ingobohn , 02.01.2005 19:41

Okay, nachdem ich nun schon per PM "genötigt" /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> wurde, meine Erfahrungen beizutragen, weill ich das mal tun...
Also, ich habe potenziell 3 Kameras für Schnappschüsse:
1) Dimage 5
2) 9000 AF + externem Blitz
3) Dynax 9 + internem/externem Blitz

1) Dimage 5
=========
Mit externen Blitzen liegt hier der Ausschuss weit höher als mit dem eingebauten Blitz. Gibt es hier vielleicht ähnliche Probleme wie gerade bei der Dynax 7D diskutiert? /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Daher verwende ich die Dimage 5 eigentlich nur mit dem eingebauten Blitz. Hier liegt die Ausschussquote bei ca. 30%, mit externem Blitz aber locker bei 50%. /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />
Da der AF der Dimage 5 aber sehr lahm ist, gehen mir manche spontanen Schüsse flöten.
Da ich aber auf dem Display wenigstens ansatzweise die korrekte Belichtung sofort überprüfen und - sofern möglich - den Schuss wiederholen kann, ist die Dimage 5 wenigstens teilweise brauchbar, im Ggs. zur 9000 AF (s.u.)

Schlussfolgerung --> Für bewusste und gekonnte Schnappschüsse ungeeignet. Nur weil es sich um Schnappschüsse handelt, bedeutet es ja nicht, dass ich wie Klein-Doofie drauflosknipsen will und kann.
Für Spontanbilder im Familienkreis, deren Wert nicht allzu sehr über einem dokuemtarischen Charakter für Tante Trude hinausgehen, aber noch geeignet.

2) 9000 AF
========
Ein noch langsamerer AF als bei der Dimage 5, das Fehlen eines internen Blitzes (wer schleppt schon gerne "spontan" das Riesentrumm Program 4000 AF mit sich rum? /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />) und die fehlende Sofortkontrolle des Bildergebnisses führen dazu, dass ich die 9000 AF nie bei solchen Gelegenheiten mitnehme (nicht umsonst habe ich bei den Silvesterbildern dieses Jahr die Dynax 9 genommen).
Die Ausschussquote liegt - sofern die Kamera mal verwendet wurde - bei 50-70%.

Schlussfolgerung --> Ungeeignet.

3) Dynax 9
========
Vergesst die ganzen Dimages und die alten SLRs der AF-Reihe! Die Dynax 9 ist - hört sich jetzt echt krass an /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" /> - für mich die perfekte Schnappschusskamera für solche Situationen, wie Mullar beschrieben hat.
Schneller AF, wenigstens ein interner Blitz (falls man mal einen externen nicht zur Hand hat) und vor allem ein super zuverlässiges und ausgefuchstes Blitzbelichtungssystem liefern eine Ausschussquote von ca. 10%!

4) Allgemeine Bemerkungen
====================
Getreu dem Motto Spontaneität will geübt sein! /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" /> muss bei Schnappschussfotografie genauso bewusst und geplant vorgegangen werden, wie bei "normaler" Fotografie. "Spontan" bzw. "Schnappschuss" bezieht sich chliesslich nur auf den Bildinhalt und nicht auf die Art und Weise des Fotografierens!

Ich habe immer den mittleren AF aktiviert. Dadurch ist die D9 schneller beim Fokussieren. Für solche Momente habe ich im A-Modus meistens Blende 5.6 eingestellt, so dass ich minimale Fehlfokussierungen meinerseits durch eine gewisse Tiefenschärfe aufheben kann. Beim Blitzen (egal ob mit 3600 oder 5600) ist bei mir mittlerweile der Omnibounce-Aufsatz ein MUSS. Ohne is' nicht mehr. Damit ist sogar direktes (nicht indirektes) Blitzen möglich, ohne die Personen totzublitzen. Standardmässig ist an meiner D9 auch immer -1/2 EV Blitzbelichtungskorrektur eingestellt. Beim Blitzen in kleinerem Kreis sogar -1 EV. Sofern möglich, blitze ich indirekt. Achtung beim 3600: der hat keinen drehbaren Reflektor und kann daher bei Hochkant-Indirekt nicht eingesetzt werden! Achtung bei hohen Räumen: da verläuft sich der Blitz, hier hilft nur ohne Omnibounce mit dem 5600 kräftig blitzen. Achtung vor dunklen Decken: schlucken Licht und kann bei Farbbildern zu Farbstichen führen. Sofern der Raum nicht allzu gross ist, blitze ich mittlerweile drahtlos. 5600 z.B. auf den Küchenschrank (ca. 50 cm unter der Decke) indirekt auf die Deckenmitte gestellt, Blitzreflektor manuell auf 35-50 mm gestellt (je nach Räumlichkeit), kein Omnibounce. So ähnlich habe ich bei den "Saitenweise"-Fotos operiert. Der Blitz wurde mit dem internen ausgelöst und hat NULL Ausschuss produziert. Neben der sanfteren und natürlicheren Ausleuchtung hat man auch den Vorteil, dass man ohne aufgesteckten Blitz nicht so beim "Anvisieren" auffällt und spontane Situationen dadurch ggf. zerstört. Die Blitz (belichtungs)technik von KoMi ist wirklich sehr gut und zuverlässig! Traut Euch!

Sofern diese Vorarbeiten bzw. Vorbetrachtungen erfüllt wurden, geht's dann im Falle eines Falles zack-zack: AF auf rechtes oder linkes Auge gehalten, Ausschnitt gewählt, fertig. Ablaufdauer inkl. AF (geschätzt) in unter 1 Sekunde.

5) Weitere Anmerkungen
=================
Ich nehme für solche Gelegenheiten immer das 1.4/35er und das 1.4/85er mit. Weniger wegen der Lichtstärke (siehe Bemerkung oben mit Blende 5.6), sondern wegen der Brennweite. Das 35er ist ein gemässigtes WW und eignet sich gut für Gruppenschüsse, ohne dass sich die Leute am Bildrand nach aussen wegbiegen. Das 85er ist einfach ein geniales Portraittele, um dicht an einzelne Personen ranzukommen.
Eigentlich könnte ich ja auch das qualitativ sehr gute 28-135er nehmen, aber leider hat dies eine unbrauchbare Mindesteinstellentfernung von 1,5 m. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />

Wie Wilfried schon anmerkte, ist Blitzlichtfotografie bei tief gestaffelten Bildkompositionen systembedingt schlecht geeignet. Daher bei Gruppenfotos immer frontal oder fast frontal draufhalten! Auch wenn dadurch das Bild etwas langweiliger wirkt. Aber lieber so ein Foto, als gar keinen Schnappschuss! Denn bei einem Schnappschuss kommt es mehr darauf an, dass man ihn hat und nicht, dass alles perfekt sitzt!

Farbnegativfilm ist wegen seines grössten Belichtungsumfanges sicher am besten als Filmmaterial geegnet.



ingobohn  
ingobohn
Beiträge: 11.247
Registriert am: 03.11.2003


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#13 von mullar , 02.01.2005 22:11

Danke an alle bisherigen Poster und besonders Dir Ingo, für Dein ausführliches und (für mich) verständliches Statement!

So langsam gewinne ich den Eindruck, dass die DigiCams im Automatik- oder halbautomatischen Modus mit externem Blitz nicht so der wirklich optimal funktioniern oder einem manueles Einstellen und ausführliche Vorügerlegungen abnehmen und worauf Mark mich hinwies, dass ich mit dem Glauben daran der von mir selbst zitierten Satire in Bezug auf Automatik-Kameras selbst auf den Leim gegangen bin.

Wenn man nicht - wie Du - die Möglichkeit eines Vergleichs mehrerer (richtig) unterschiedlicher Modelle hat, denkt man wirklich man ist zu blöde und wahrscheinlich ist man das auch, wenn man die manuell beeinflussbaren Randbedingungen nicht nutzt und Blitz und Kamera dem (möglicherweise konkurierenden oder kontraproduktivem) Automatikbetrieb überlässt.

Ich würde mich - unabhängig davon - dennoch auch für die Meinung und Erfahrungen weiterer Nutzer interessieren ...

"Tumor ist, wenn man trotzdem lacht ..."



 
mullar
Beiträge: 624
Registriert am: 05.10.2003


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#14 von PeterHadTrapp , 03.01.2005 00:18

Abend

Ich kann das teilweise alles nachvollziehen, teilweise nicht.
Meine geblitzten Bilder mit dem 5600er an verschiedenen Dimages (Dimage 5/7i/A1/A2) sind mit der A2 am besten gewesen. Meine Feststellung ist (auch wenn die vielleicht allen Regeln widerspricht), dass die Ergebnisse VIEL berechenbarer wurden als ich angefangen habe bei allen indirekt geblitzten Bildern mit normaler Raumhöhe (2,5-3 m) den Blitzreflektor manuell in die WW-Stellung zu fahren und dort zu belassen. Herausgefunden habe ich das, wie könnte es anders sein, durch Zufall...
Ansonsten immer TTL (ADI scheint an den Dimages nur ein Verkaufsgag zu sein) und Modus A. Manueller WB bei Holzdecken mittels graukarte.

Ausschußquote mit der A2: 10-15 Prozent

Gruß
PETER



 
PeterHadTrapp
Beiträge: 338
Registriert am: 12.06.2003


RE: Hand aufs Herz: Blitzen in Schnappschußsituationen

#15 von neuartig , 03.01.2005 00:33

das mit ww-Stellung gegen die Decke praktiziere ich ebenso,alle Aufnahmen sind sichtbar besser.

Gruß

ZOLTAN



neuartig  
neuartig
Beiträge: 88
Registriert am: 18.04.2004


   

Welche Digicam nimmt guten Ton auf?
Speicherkartenadapter

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
| 2002- © so-fo.de | minolta-forum.de |
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz