Ich bin ja auch skeptisch, aber das das Minoltabajonett stirbt, steht noch lange nicht fest. Richtig ist, dass die Perspektive derzeit deutlich schlechter als bei Canon und Nikon ist.
Die Frage ist, wie Sony das Ganze angeht. Wenn sie langfristig bestehen wollen, müssten sie wohl noch ein paar Jahre auf Profite verzichten und erst einmal alles daran setzen, den Marktanteil für das Minolta-/Alpha-Bajonett zu erhöhen. In Zeiten, in denen bei vielen Topmanagern der Horizont nur noch bis zu den nächsten Quartalszahlen reicht, ist das nicht unbedingt selbstverständlich. Ein Konzern wie Sony könnte so ein Projekt aber grundsätzlich stemmen.
Mal so zum Vergleich: Sony ist von der Marktkapitalisierung her 4 mal so schwer wie Nikon. Canon ist aber fast doppelt so schwer wie Sony - was man meistens gar nicht meint, weil Sony einem im Alltag häufiger "über den Weg läuft".
Im ersten Halbjahr 2007 hatte bei den weltweiten DSLR-Neuverkäufen Canon einen Marktanteil von 36% und Nikon von 47,5%. Der Rest (sprich Sony, Olympus, Pentax, Sigma, Fuji, Samsung, Panasonic) hat sich mickrige 16,5% Marktanteil geteilt. Wenn Sony da nicht durch sehr attraktive Kameras gegensteuern kann, also wenn die angekündigten Modelle nicht überzeugend sind, dann sieht es recht finster aus. Canon-Equipment ist derzeit auf jeden Fall die sicherere Investition.
Wenn immer so schön über Features spekuliert wird: Wie viele hier würden sich eigentlich über einen eingebauten GPS-Empfänger freuen, so dass automatisch Geodaten in die EXIF-Daten geschrieben werden? Ich finde das sehr sinnvoll und mache das momentan über einen separaten GPS-Empfänger und Batchverarbeitung. Dürfte die Kamerakosten nur um ca. 20 EUR hochtreiben.
Guido
Nachtrag: Wer sich wundert, warum Nikon aktuell so weit vorne liegt: Der Einstieg in das Nikon-System - also DSLR-Body + Standardzoom - ist derzeit mit der D40 ab 480 EUR konkurrenzlos günstig zu haben. Bei Canon und Sony geht es erst ab 650 EUR los. Nikon scheint genau die Strategie zu fahren, die mir für Sony angeraten scheint. Verdienen tun die an der 40D vermutlich nicht viel, aber die verbreitern damit die Nutzerbasis für das Nikon-System. Und den meisten der heutigen D40-Käufer können sie dann zukünftig Objektive, Zubehör und höher positionierte Bodies verkaufen.