@Erhard
ZITATDas Fotografieren würde aber doch keinen rechten Spass machen, wenn am Ende nicht das Bild steht! Ob man das nun breitenwirksam publik machen will, im Familienkreis betrachtet oder einfach für sich selbst fotografiert, die Auseinandersetzung damit, was man mehr oder minder kreativ auf das Aufnahmemedium gepackt hat, ist doch mindestens so wichtig wie die Tätigkeit selbst. Und wenn's gelungen ist, auch die Motivation weiter zu machen und noch besser zu werden, oder?[/quote]
Freilich freu ich mich an meinen Bildern.
Nur hängt es auch von den Motiven ab, ob sich andere ebenfalls für meine Arbeiten interessieren und ggf. auch ernsthaft damit auseinandersetzen möchten.
Wenn ich z.B. irgendwelche Industriebrachen dokumentiere - durchaus mit künstlerischen Anspruch, und das Thema interessiert niemanden weiter z.B. im Fotoclub, dann bleibt mir gar nix anderes übrig, als entweder für mich weiterzufotografieren oder das Thema zu wechseln.
Und im ersteren Fall ist dann das Bild eher sekundär, denn es macht keinen Spaß ein Bild bis ins letzte Detail auszuarbeiten ohne konkrete Vision von einem interessierten Publikum.
Dann landet eben schon mal der eine oder andere Film unausgewertet im Archiv.
Hatte da aber auch letztes Jahr ein Erfolgserlebnis, als mich jemand vom Bauernhofmuseum ansprach: "Du fotografierst, doch immer so altes Zeugs, hast Du nicht ein paar Bilder von der alten Feldspatgrube?" Der hat vielleicht Augen gemacht, als ich ihm die CD mit über 100 Bildern brachte.
Ich wechsle auch manchmal den Themenbereich in der Hoffnung, Leute zu finden, die eine tiefergehende Diskussion über meine Sicht der Dinge nicht scheuen. Das macht ebenfalls spaß, sich in ein neues Metier einzuarbeiten, s. meine Skateboarder-Aktionen. Je länger man sich aber wieder mit einem Thema beschäftigt, umso mehr stellt man fest, daß eigentlich alles mehr oder weniger schon mal so ähnlich fotografiert wurde. In diesem Stadium sinkt dann auch wieder der Wert der eigenen Bilder und die Freude am "ich kann das auch" tritt in den Vordergrund.
Beispiel: Die aktuelle HP-Werbung da sind einige Einstellungen dabei, die ich mir unabhängig davon auch erarbeitet hab.
Oder soll ich mich da jetzt eher ärgern; wenn ja über wen? über mich, weil ich mich nicht vorher schlau gemacht hab oder über HP, weil sie mir die Schau stehlen?
Falls man aber versucht, gänzlich neue Sichtweisen zu verbreiten, braucht man schon ein ganz "avantgardistisches" Publikum und da besteht dann außerdem noch die Gefahr, daß man völlig aneinander vorbeiredet.
Das mit dem "breitenwirksam publik machen" gelingt nur ganz ganz wenigen.
Würde diese Diskussion sehr gerne noch ein wenig auf diesem Niveau halten und verzichte daher auf meine üblichen Scherzchen ...
lg Wilfried