ZITAt (ingobohn @ 2006-12-28, 7:40) ZITAt (Giovanni @ 2006-12-27, 22:10) Mangels eigener Vergleichsmöglichkeiten mit einer aktuellen Nikon: Hast du zufällig ein paar Aufnahmen, wo mit einer der genannten Nikons und mit der 7D das gleiche Motiv fotografiert wurde und wo sichtbar wird, wie diese unterschiedlich belichten?[/quote]
Nein, habe ich leider nicht, da mir die Nikons nicht gehören. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> Wir haben aber live vor Ort beim Fotografieren per Histogramkontrolle festgestellt, daß bei "wahllos"* fotografierten Motiven bei meiner Dynax 7D das übliche Gegenlichtproblem auftrat. Schon bei nur kleinen (punktförmigen) Gegnlcihtquellen läßt sich die Belichtungsmessung ins Bockshorn jagen und belichtet zu sehr unter. Konkret haben die 2 Jungs mit der D80 bzw. D200 bei ihrer Kamera immer längere Zeit/Blenden-Kombinationen erhalten als ich mit meiner Dynax 7D. In einem Extremfall (okay, zugegeben) lag die Belichtungsdifferenz bei -3,5 Blenden. Mein Bild war total unterbelichtet. Durchgängig mußte ich aber bei meiner Dynax 7D eine Belichtungskorrektur von +2 EV einstellen im Vergleich zu den Nikons.
*) Wahllos heißt in dem Fall, daß wir keine speziellen Motive ausgesucht haben, um die Belichtungsmessung an ihre Grenzen zu bringen, sondern daß wir ganz normale Motive gewählt haben, so wie wir sie vor Ort vorgefunden haben.
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Wenn deine 7D (in dem beschriebenen Extremfall) 3,5 Blenden niedriger belichtet hat als die Nikons, dann muss der vorhandene Motivkontrast schon ganz schön extrem gewesen sein. Ich vermute mal vorsichtig, dass ziemlich große Spitzlichter im Bild waren, die in der Aufnahme mit der 7D gerade noch so durchzeichnet sind, sich also im Bereich +1,5 bis +3 gegenüber der gesteuerten Belichtung bewegen. Bei sehr starkem Motivkontrast laufen dabei die Schatten trotzdem zu. Eine kleine punktförmige Lichtquelle war es bei diesem speziellen Bild wohl kaum, denn diese hätte ja nicht mal einen der 13 (14) Sensoren der 7D auch nur annähernd ausfüllen können - hätte also vom Belichtungsmesser nicht so gewichtet werden können, da die betroffene "Wabe" einen weit niedrigeren Durchschnittswert geliefert hätte. Wenn die Nikons die Belichtung (gegenüber z.B. dem Ergebnis einer mittenbetonten Messung) derart hochgezogen haben, dass die Umgebung ausreichend hell belichtet wurde, dann dürften Lichtquellen im Bild bei deren Aufnahmen massiv ausgefressen sein. Das ist bei manchen Lichtquellen egal, aber z.B. bei Kerzenflammen oder bei einem Sonnenuntergang ist so eine Belichtungssteuerung meist unerwünscht, weil den Lichtern dann jede Zeichnung fehlt und häufig eine erwünschte Lichtstimmung zerstört wird - das Auge nimmt schließlich bei Gegenlichtsituationen die Umgebung auch als dunkler wahr. Dass bei dir dafür vermutlich die Schatten völlig zugelaufen sind und dass du es lieber anders herum gehabt hättest, ist schade, aber kein grundlegender Fehler der Belichtungsmessung - nur eine Frage unterschiedlicher Prioritäten bei der Entwicklung des Mess-Algorithmus.
Vielleicht hat es mit dem zu tun, was ich bei der Mehrfeldmessung der analogen Dynax 7 so gut finde: Dass sie auf die Lichter belichtet, während meine alte Nikon 801s bei Matrixmessung auf die Tiefen zu belichten scheint. Dadurch ist die Dynax 7 für Diafilm viel besser geeignet als diese Nikon, bei der es sehr oft ausgefressene Dias bei Matrixmessung gab. Für Negativfilm wäre eine "Flucht nach oben" der Belichtungssteuerung in Grenzsituationen ja in Ordnung gewesen, aber für Diafilm ist das tödlich. Möglicherweise wurden diese grundverschiedenen Vorgehensweisen in die Belichtungssteuerung der jeweiligen DSLRs übernommen, natürlich weiterentwickelt und auf den anderen Dichteumfang der Sensoren optimiert. Ich weiß es nicht. Wenn ich in ein paar Monaten etwas mehr Zeit habe, will ich mal versuchen, einen Vergleichstest der Belichtungssysteme der 7D, der A100 und der Nikon D80 bzw. D200 durchzuführen. Mal sehen, wer mir dafür eine Nikon zur Verfügung stellt.
Nicht, dass ich an den technischen Fähigkeiten von Nikon zweifeln würde - die Belichtungssensoren, die von Nikon verbaut werden (mehrere hundert RGB-Segmente! sind die besten überhaupt in irgendeiner DSLR und liefern die repräsentativsten Belichtungsdaten, die man sich nur wünschen kann. Nur was die Algorithmen der Matrixmessung aus den Belichtungsdaten machen ist dann immer noch eine andere Frage. Hier werden bei der Entwicklung Entscheidungen getroffen, die nie den Wünschen aller Anwender in allen Situationen gerecht werden können.