RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#1 von hendriks , 14.09.2006 20:34

Hallo,

ich habe nun ein Eye One zum Kalibrieren meines Monitor gekauft. Nun bin ich aber noch ein bisschen irritiert, auf welche Zielwerte (Gamma und Farbtemperatur) ich profilieren soll.

Hauptsächlich möchte ich die "Farbechtheit" für Abzüge aus dem Fachlabor haben.

Ich habe im Moment auf 6500K und 2,2 Gamma kalibriert, da ich gelesen habe, dass dies für sRGB ideal sei. Laut "meinem" Fachlabor sollte ich aber auf 5000K und 1,8 Gamma kalibrieren. /mellow.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="mellow.gif" />

Da ich generell meine Bilder nicht gezielt auf das Labor bearbeiten möchte, sondern auch in einigen Jahren noch von der heutigen Kalibrierung profitieren will, würde mich interessieren, welche Einstellung Ihr empfiehlt.

Danke im Vorraus!

LG, Hendrik



 
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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#2 von hahe , 15.09.2006 16:23

Also ich hab auf 5000 K kalibriert. 6500 sind doch schon recht kalt. 5000 kommt besser an Tageslicht ran.
Beim Gamma bin ich mir nicht so ganz sicher, glaube aber, dass den exakten Wert die Kalibrierung von sich ergeben sollte.



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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#3 von ingobohn , 15.09.2006 17:28

In einem Buch von Steinmüller/Steinmüller wurde mal erwhänt, daß man unter Windows gewöhnlich gamma=2,2 und am Mac gamma=1,8 einstellt. Warum das so sein soll, wurde aber leider nicht gesagt. /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />



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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#4 von WinSoft , 15.09.2006 18:44

Im grafischen Gewerbe ist D50-Licht Standard, also 5000K, früher D65, also 6500K. Die Betrachtungshelligkeit der Vorlage in der Druckvorstufe soll 2000 Lux betragen. Fertige Betrachtungsgeräte mit diesen Vorgaben werden angeboten (z.B. Just Normlicht).

Für Windows wird Gamma 2.2, für Mac 1.8 vorgeschlagen.

Die Farbtemperatur wird im nicht-grafischen Gewerbe dem User überlassen. Mir persönlich ist 5000K zu warmtönig. Unter "normalem" Tageslicht erscheint mir ganz persönlich 6500K auch zu den Ausdrucken des profilierten Druckers "passender".

Deshalb nehme ich beim GretagMacBeth EyeOne Display2 als Zielwerte für meinen Röhrenmonitor 6500K, Gamma 2.2 und Luminanz 100.

Wichtig ist, die Kalibrierung und Profilierung möglichst im vollständig abgedunkelten Raum vorzunehmen, damit kein Fremdlicht auf den Monitor fällt und die Messungen verfälscht. Von der Umgebungslichtmessung halte ich nichts, da sie ja auch vom Display2 nicht zur Profilierung heran gezogen wird.



 
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#5 von tatatu , 15.09.2006 20:24

Du kannst doch auch mehrere Profile erstellen - z.B. 6500K+2,2; 5500K+2,2; 5000K+1,8.
Für RGB-Belichter würde ich auch bei D65+2,2 bleiben. Als Arbeitsfarbraum dann auch einen wählen, der auf diese Werte abgestimmt ist.
Beste Grüße.



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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#6 von hendriks , 15.09.2006 22:02

ZITAt (ingobohn @ 2006-09-15, 17:28) In einem Buch von Steinmüller/Steinmüller wurde mal erwhänt, daß man unter Windows gewöhnlich gamma=2,2 und am Mac gamma=1,8 einstellt. Warum das so sein soll, wurde aber leider nicht gesagt. /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />[/quote]

Das sind historische Werte und kommen halt aus den unbterschiedlichen Philosophien der Betriebssysteme, sowie 72dpi vs. 96dpi Bildschirm"auflösung" (eigentlich ppi ;-)).

ZITAt (WinSoft @ 2006-09-15, 18:44) Im grafischen Gewerbe ist D50-Licht Standard, also 5000K, früher D65, also 6500K. Die Betrachtungshelligkeit der Vorlage in der Druckvorstufe soll 2000 Lux betragen. Fertige Betrachtungsgeräte mit diesen Vorgaben werden angeboten (z.B. Just Normlicht).[/quote]

Danke für die Info, aber sind 2000Lux nicht ein bisschen viel? /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" />

ZITATWichtig ist, die Kalibrierung und Profilierung möglichst im vollständig abgedunkelten Raum vorzunehmen, damit kein Fremdlicht auf den Monitor fällt und die Messungen verfälscht. Von der Umgebungslichtmessung halte ich nichts, da sie ja auch vom Display2 nicht zur Profilierung heran gezogen wird.[/quote]

Ok, danke, das leuchtet mir ein!

ZITAt (tatatu @ 2006-09-15, 20:24) Du kannst doch auch mehrere Profile erstellen - z.B. 6500K+2,2; 5500K+2,2; 5000K+1,8.
Für RGB-Belichter würde ich auch bei D65+2,2 bleiben. Als Arbeitsfarbraum dann auch einen wählen, der auf diese Werte abgestimmt ist.
Beste Grüße.[/quote]

Ja, nur muss ich ja am Monitor den Kontrast, Helligkeit und RGB Steuerung mitverstellen oder lass ich das für jede Profilierung fix?

LG, Hendrik



 
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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#7 von WinSoft , 15.09.2006 23:09

ZITAt (hendriks @ 2006-09-15, 22:02) Ja, nur muss ich ja am Monitor den Kontrast, Helligkeit und RGB Steuerung mitverstellen oder lass ich das für jede Profilierung fix?[/quote]
Das dürfte der Knackpunkt bei mehreren Profilen sein. Kontrast und Helligkeit mögen ja noch konstant durchgehen, aber bei der RGB-Regelung klemmt's für unterschiedliche Farbtemperaturen.

Wenn die Werte der drei RGB-Farbkanonen jeweils mit einem numerischen Wert eingestellt werden können, könnte man sich für die unterschiedlichen Profile die Nummern merken. Jedoch ist dann mit schnellem Wechsel des Profils nichts drin.

P.S.: Nach ISO-Norm 3664:2000 gilt D50 (5000 K) auf Farbabstimmplätzen als Standard. Bei Auflicht muss die Beleuchtungsstärke 2000 Lux (+/- 500) betragen.



 
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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#8 von Dennis , 15.09.2006 23:33

In der Druckvorstufe gilt D50 als Standardbeleuchtung, um das zu simulieren sollte der Monitor ca. auf 5800K eingestellt werden. Für den "normalen" Gebrauch ist wahrscheinlich 6500K besser. Das Gamma von 1.8 gilt für das alte MacOs (bis 9), ansonsten ist 2.2 korrekt.

Kalibrierung heißt, den Monitor in einen definierten Status zu bringen. Dazu sollte die Helligkeit auf ca 120cd/m² geregelt werden. Alle Regler sollten so eingestellt sein, dass der Monitor seinen nativen Farbraum voll darstellen kann. Danach dürfen diese Regler nicht mehr verändert werden. In diesem kalibrierten Zustand wird dann ein Profil erstellt - das ist dann der zweite Schritt, die Profilierung -, das gilt aber nur für ebendiese Einstellungen. Wird danach zB an Kontrast oder Helligkeit rumgespielt, ist das Profil wertlos.

Allerdings bin ich da auch kein Fachmann, gibt es irgendwo einen professionellen Grundlagenartikel dazu? Hast du schon mal bei basiccolor.de oder ähnlichen Dienstleistern nachgeforscht? Ansonsten kann ich das HDS-Forum (hilfdirselbst.ch) oder das Forum von luminous-landscape.com empfehlen.



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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#9 von WinSoft , 16.09.2006 10:15

ZITAt (Dennis @ 2006-09-15, 23:33) Kalibrierung heißt, den Monitor in einen definierten Status zu bringen. Dazu sollte die Helligkeit auf ca 120cd/m² geregelt werden.[/quote]
Gilt das für Röhrenmonitore oder TFTs?

Für Röhrenmonitore erscheint mir das recht viel. GretagMacBeth empfiehlt für Röhrenmonitore nur höchstens 100 cd/m².



 
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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#10 von Dennis , 16.09.2006 17:32

ZITAt (WinSoft @ 2006-09-16, 10:15) Gilt das für Röhrenmonitore oder TFTs?[/quote]Das gilt glaube ich für beides, ansonsten müsste das Messgerät unterscheiden. Allerdings sind CRT's grundsätzlich nicht so hell, wie TFT's, da gibt es das Problem des zu hellen Monitors AFAIK nicht. Bei CRT's hieß es ja eigentlich immer: Kontrast voll aufdrehen, und dann die Helligkeit so einregeln, dass ein RGB (0,0,0)-Wert gerade noch so dunkel ist, wie der unbeleuchtete Schirm. Aber das gilt natürlich nicht mehr bei den heutigen TFT's mit dem Motto: Grell ist geil. Da sind Kontrastumfänge von 1000:1 und Leuchtstärken von 500 cd/m² normal.

ZITATFür Röhrenmonitore erscheint mir das recht viel. GretagMacBeth empfiehlt für Röhrenmonitore nur höchstens 100 cd/m².[/quote]Ja, die Angaben variieren immer ein wenig, ich habe auch schon 80-125 cd/m² gelesen. Das hängt auch vielleicht vom Messgerät ab?



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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#11 von hendriks , 17.09.2006 19:48

@Winsoft:

Ich bin doch noch wegen den 2000 Lux verwundert. Die Onlinehilfe der Eye One Software (3.6.1) benennt 32 - 80 Lux als Beleuchtunsspielraum (auch nach ISO 3664). Reden wir nun von unterschiedlichen Sachen die mit Lux gemessen werden?

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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#12 von WinSoft , 17.09.2006 20:15

[attachment=2210:attachment]ZITAt (hendriks @ 2006-09-17, 19:48) Ich bin doch noch wegen den 2000 Lux verwundert. Die Onlinehilfe der Eye One Software (3.6.1) benennt 32 - 80 Lux als Beleuchtunsspielraum (auch nach ISO 3664). Reden wir nun von unterschiedlichen Sachen die mit Lux gemessen werden?[/quote]
Nach ISO 3664:2000 ( http://www.creativepro.com/story/feature/11791.html ) gilt für AUFlicht 1500 - 2000 Lux, für den Monitor 75 - 100 cd/m². Siehe Tabelle oben. Diese Werte erfüllen auch die Farbabstimmplätze von Just Normlicht.



 
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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#13 von hendriks , 17.09.2006 21:02

ZITAt (WinSoft @ 2006-09-17, 20:15) [attachment=2210:attachment]ZITAt (hendriks @ 2006-09-17, 19:48)
Ich bin doch noch wegen den 2000 Lux verwundert. Die Onlinehilfe der Eye One Software (3.6.1) benennt 32 - 80 Lux als Beleuchtunsspielraum (auch nach ISO 3664). Reden wir nun von unterschiedlichen Sachen die mit Lux gemessen werden?[/quote]
Nach ISO 3664:2000 ( http://www.creativepro.com/story/feature/11791.html ) gilt für AUFlicht 1500 - 2000 Lux, für den Monitor 75 - 100 cd/m². Siehe Tabelle oben. Diese Werte erfüllen auch die Farbabstimmplätze von Just Normlicht.
[/quote]

Danke für den Link! Das habe ich gesucht! Das bringt Licht in die Sache. ;-)

Ich habe in meinem Arbeitszimmer bereits D50 Licht und ca 55 Lux Umgebungslicht auf den Bildschirmen, jetzt werde ich mir noch Auflichtlampen basteln müssen. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#14 von tatatu , 21.12.2006 13:58

Nachdem ich mich nochmals ein bißchen länger mit der Thematik beschäftigt habe, habe ich bei mir nun so kalibriert:

- ich nutze ein Display Eye One von GretagMcBeth
- mein Monitor ist nicht besonders toll- stink normaler PC-TFT [wobei er Helligkeit, Kontrast, RGB regeln kann]
- nach erneuter Lektüre unterschiedlicher Artikel zum Thema hat sich für mich herauskristallisiert, dass eine Monitorkalibrierung auf 5500K [-6000K] für Fotografie die sinnvollste ist [auch mit dem Ziel einer RGB-Ausbelichtung mit Printer-Profil 6500K+Gamma 2,2].
- ich habe in unterschiedlichen Varianten auf 6500K [und 5000K und 5500K] und Gamma 2,2 kalibriert.
- die Ergebnisse waren jeweils ganz okay - allerdings hat das Profil die Farbkruven so verändert, dass das Bild wirklich nur bei Betrachtung aus einigermaßen mittiger, also ganz zentraler Position im mittleren Bildschirmbereich korrekt erschien - an den Rändern schimmerte es je nach kalibriertem Weißpunkt mal ein wenig rötlich, mal ein wenig bläulich [was verschwand, wenn ich die Ränder entsprechend gerade/zentral angesehen habe... sprich: ich meinen Kopf bewegt habe]. Das ist sicher eine Eigenheit von TFTs und in diesem Fall auch der eher mäßigen Qualität meines TFTs
- ich habe dann beim erneuten Kalibrieren als Ziele angegeben: nativer Weißpunkt des Monitors, Gamma 2,2, 120cd/m² [120cd/m² = Empfehlung von GretagMcBeth für LCDs]. Das Ergebnis ist ein Profil mit 5900K, Gamma 2,2 und 121cd/m². Das sieht jetzt spitze aus und zwar auch relativ unabhängig von meiner Betrachterposition.
Ich schließe daraus, dass für qualitativ nicht so hochwertige TFTs eine Kalibrierung auf den nativen Weißpunkt auf jeden Fall mal ausprobiert werden sollte [solange sie irgendwo zwischen 5500K und 6500K landet]. In meinem Fall ist es jedenfalls so, dass das Bild nun auch relativ unabhängig von meiner Betrachterposition insgesamt neutral aussieht.
Das ist aber vermutlich ein Aspekt, der für Besitzer erstklassiger TFTs keine so große Rolle spielt - alle anderen könnte das ja evtl. interessieren.
Beste Grüße.



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RE: Monitor auf wieviel Kelvin kalibirieren?

#15 von tatatu , 03.01.2007 18:23



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