ZITAt (01af @ 23.06.2006 - 14:56) Nimm einmal den Extremfall eines Gegenlichtportraits im Freien ohne gezielte Aufhellung, und das Gesicht soll korrekt belichtet werden (unter Inkaufnahme einer eventuellen Überbelichtung des ohnehin unscharfen Hintergrundes). Da kannst du nicht einfach Meßrichtung A oder B wählen -- das wäre nämlich am Hinterkopf des Modells Richtung Sonne. Nein, es ist Meßrichtung C zu wählen, also vor dem Gesicht des Modells Richtung Kamera.[/quote]Das ist ja kein Gegensatz zu dem, was ich sage. In diesem Fall richtest Du nämlich die Belichtung nach einer Fläche, die in Richtung Kamera orientiert ist. Wenn Du das Gesicht frontal fotografierst, zeigt ja die "Fläche" des Gesichtes in Richtung Kamera, ob jetzt da der eine oder andere Nasenflügen ein wenig von abweicht, ist nicht so dramatisch. Du hast hier wieder typisch den Fall 2: Du misst systematisch falsch (nämlich in Richtung Kamera), aber kommst zum richtigen Ergebnis weil "zufällig" der Flächennormalenvektor des Gesichts auch in Richtung Kamera zeigt.
Nehmen wir nochmal obige Situation:
http://minolta.eazypix.de/forum/setup.jpg' target='_blank
In diesem Fall dürft ja unzweifelhaft klar sein, dass die Messung korrekt ist, egal nach welcher Regel. Und zwar, weil der Belichtungsmesser durch die Kugelkalotte aller Lichter der Hemisphäre integriert, die einen Beitrag zur Beleuchtung der Mauer beisteuern:
http://minolta.eazypix.de/forum/setup1.jpg' target='_blank
Jetzt stellt sich die Frage: Was passiert, wenn ich den Standort der Kamera ändere:
http://minolta.eazypix.de/forum/setup2.jpg' target='_blank
Muss ich dann auch die Belichtungseinstellung an der Kamera ändern? Nein, denn an der Beleuchtung der Fläche hat sich nichts geändert. Wenn ich jetzt aber stur nach c messe, dann müsste ich jetzt ja folgendermaßen messen:
http://minolta.eazypix.de/forum/setup3.jpg' target='_blank
Und hiermit passiert jetzt ein Messfehler, denn die Kugelkalotte integriert ja die Hemisphäre in Messrichtung, also so:
http://minolta.eazypix.de/forum/setup4.jpg' target='_blank
Das heißt, die obere Lampe wird überhaupt nicht erfasst, und somit erfolgt ein Messfehler um 1 EV. Das ganze liegt darin begründet, dass die Messvorschrift c IMHO falsch ist und b richtig ist. Meinetwegen ergeben c und b in 99% der Fälle idente oder kaum abweichende Ergebnisse, aber das heißt ja nicht, dass c richtig ist.
Sollte hier ein Denkfehler vorliegen, bitte ich um Aufklärung. Und wie gesagt, ich bestreite nicht, dass c häufig oder fast immer richtige Ergebnisse bringen kann, es geht hier um die Systematik der Messung.
Einer der besseren Kommentare in MINMAN war, dass sich manche das Leben kompliziert machen /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> Ich finde die Regel
Positioniere den Belichtungsmesser flach auf der Oberfläche
nicht wesentlich komplizierter, als
Richte den Belichtungsmesser in Richtung Kamera aus. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />