ZITAt (optical @ 23.06.2006 - 10:19) Absolut. Bedingung dafür muss jedoch sein, daß die Oberflächenbeschaffenheit der Mauer so gleichförmig ist, daß das auffallende Licht in etwa gleichem Maße in die verschiedenen Winkel reflektiert wird[/quote]Das ist IMHO nicht korrekt. Es geht um die Messung des einfallenden Lichtes auf die Mauer, nicht um das reflektierte. Die Belichtung wird an der Kamera nach dem Ergebnis der Lichtmessung eingestellt, und somit sind die Reflexionseigenschaften der Mauer völlig egal. Das ist doch gerade der Punkt, warum man eine Lichtmessung vornimmt.
ZITATideal wäre da wohl eine "Graukartenmauer". Wenn aber zum Bleistift ein Graffiti mit silberfabenem Lack die Mauer ziert, so könnte jene Farbe das Licht nach dem Reflexionsgesetz "Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel" in eine Richtung vermehrt abstrahlen, so daß sich - je nach Kamerastandpunkt - schon unterschiedliche "Lichtmengen" ergeben könnten.[/quote]Das stimmt, das ist ja der auch der Nachteil der Reflexionsmessung. Bei einer Lichtmessung ist es egal, ob die Mauer weiß, schwarz oder silbern lackiert ist. Somit wird jede Mauer so behandelt, als wäre sie eine Graukartenmauer, und folglich korrekt belichtet - so, dass eine schwarze Mauer auch schwarz wiedergegeben wird, und nicht auf Grund der Reflexionseigenschaften zu einer mittelgrauen aufgehellt wird.
ZITATWenn das auf die Mauer fallende Licht so diffus wäre, daß sich keine Schatten bilden - wie bei dicht bewölktem Himmel - wäre die Ausrichtung total egal und man könnte auch direkt vom Kamerastandpunkt aus eine Lichtmessung machen, da dort nun die gleichen Lichtverhältnisse vorliegen wie bei der Mauer.[/quote]Das ist korrekt, und auch das, was 01af schon angedeutet hat. Nur ist das eben quasi ein Sonderfall, der einen Messfehler nicht erkennen lässt. Wenn man ein korrektes Messergebnis erhält, heißt das nicht, dass man auch systematisch richtig gemessen hat. Es gibt drei Möglichkeiten für ein korrektes Messergebnis:
1. Man misst systematisch richtig.
2. Man misst systematisch falsch, aber der Zufall will, dass diese Messung in dieser Situation richtig ist
3. Man misst systematisch falsch, aber die Bedingungen sind so, dass kein Messfehler auftritt.
Betrachte mal diese Situation:
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Misst man immer auf die Kamera - was meiner Meinung nach falsch ist -, dann trifft der Fall 2 zu. Man misst zwar eigentlich systematisch falsch, aber in diesem Fall stimmt die Messrichtung mit der korrekten Messrichtung überein, da die Mauer frontal fotografiert wird.
Deine oben geschilderte Situation wäre Fall 3: Die Messung ist zwar systematisch falsch - man könnte sogar absichtlich noch "falscher" messen -, trotzdem stimmt das Ergebnis auf Grund der völlig diffusen und gleichmäßigen Lichtverteilung.
Das Problem bei der Sache ist, dass man, wenn man immer auf die Kamera misst, sehr oft bei Fall 2 oder 3 landet - also keinen Messfehler erhält. Kommt man dann mal wirklich in eine Situation, wo ein Messfehler auftritt (was je nach Hauptbetätigungsfeld sehr selten sein kann), dieser aber zB nur eine Blendenstufe beträgt, dann fällt das uU. bei s/w- oder Farbnegativ-Film gar nicht auf. So denke ich kann man auch erklären, dass manche Leute 30 und 40 Jahre systematisch falsch messen, und es gar nicht merken.
Ich habe mal Gossen zu dem Thema kontaktiert, mal sehen, was die schreiben /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />