Ich habe, glaube ich, schon alle Postings zu dem Thema gelesen und hab noch immer ein Paar Fragen...hoffe Ihr könnt mir helfen.
Was will ich machen: Ich möchte eine Frau fotografieren die sich wild bewegt. Auf Negativ Farb Film. Sie ist das Hauptmotiv und soll einerseits unscharf sein (damit man ihre Bewegungen erkennt) und dann (sozusagen in letzter Sekunde) eingefroren werden. Damit will ich erreichen, dass Bewegung abgebildet wird und man trotzdem noch erkennt wer sich bewegt. Das Foto soll außen/bzw. in einem Unterstand in der Dämmerung entstehen-> mystische Atmosphäre. Abgesehen davon müssen noch einige um sie platzierte Objekte (Trommeln/Kräuter usw.) gut erkennbar sein (Sie dürfen sogar etwas unnatürlich hell herausstechen).
Was habe ich an Technik: -Minolta X-700/ 5000 -Aufsteck Blitzgerät (Miolta AF 2800) -extern Bel.messer (Spot 1° und Lichtmessung) -kann mir 1 Studioblitz mit Softbox oder anderen Aufsätzen ausborgen. -Stativ, Fernauslöser, Synkronkabel für Blitzgerät...
Wie habe ich mir das vorgestellt: -lange Belichtungszeit und große Blendenzahl (16 oder so) für die Tiefenschärfe und die Bewegungsunschärfe -relativ schwaches Grundlicht -einzelne schwache Spots auf die Objekte (nicht mehr als 1/2 Blende über dem Grundlicht) -Belichtungsmessung: 1. messe ich die Grundhelligkeit von den Objekten und der Frau - versuche die gleich zu bekommen; 2. dann messe ich die Helligkeit der Frau mit Blitz (versuche nicht mehr als 1 1/2 Blenden über dem Grundlicht zu sein) 3. Stelle 1. Messung als Arbeitsblende ein und mache eine Belichtungsreihe (-+1/2f; -+1f, -+2f)
UND jetzt meine Fragen: -Wie muss ich blitzen damit der Blitz den Hintergrund nicht zu stark beleuchtet? -Wie blitzen damit die "unscharfe Frau" nicht von der "Scharfen" total weggeblitzt wird? -Wann muss ich blitzen wenn keine der beiden Kameras den Blitz auf den 2. Verschlussvorhang auslösen kann? -Wie lang ist die Belichtungszeit sinnvoll damit die Bewegung (wird recht schnell sein, sie tanzt) noch gut zu erkennen ist aber nicht zu wenig Bewegung da ist? -Wie stelle ich die unterschiedlichen Lichtquellen auf einander ein, und komm dann zur richtigen Arbeitsblende?
So jetzt habe ich euch sicher ein Bisschen zugetextet, aber ich dachte mir damit kommt man schneller zu einer Problemlösung. Hoffe es ist euch nicht zu Anstrengend meine kleinen Probleme zu "bearbeiten", und Ihr könnt mir genauso gut helfen wie beim letzten Mal.
Du wirst am Blitzen auf den 2. Vorhang nicht vorbei kommen. Bei kameras, die das nicht beherrschen wird der Blitz gezündet, sobald der Verschluss ganz geöffnet ist, die Restzeit der Belichtung ist somit "Beigabebildbestandteil".
Ich glaube keiner schreibt was dazu, da du eigentlich eine komplette Arbeitsanleitung willst. Das ist bereits hohe Schule der "Studiofotografie".
Von mir kommen aber trotzdem ein paar Infos. ZITAT-Wie muss ich blitzen damit der Blitz den Hintergrund nicht zu stark beleuchtet?[/quote] Zwei oder mehr Blitze, sehr sehr diffus, geringe Leistung, am besten von mehreren Seiten, damit kein Schlagschatten entsteht. Eventuell mit Filterfolie zur Farbanpassung.
ZITAT-Wie blitzen damit die "unscharfe Frau" nicht von der "Scharfen" total weggeblitzt wird? -Wie lang ist die Belichtungszeit sinnvoll damit die Bewegung (wird recht schnell sein, sie tanzt) noch gut zu erkennen ist aber nicht zu wenig Bewegung da ist?[/quote] Ich glaube da hilft vor dem eigentlichen Schooting nur Ausprobieren an der Location mit der gesamten Beleuchtung. Und da du die Beleuchtung der Gesamtszenerie nicht regeln kannst, wird das nicht so einfach sein etwas zu ändern.
ZITAT-Wann muss ich blitzen wenn keine der beiden Kameras den Blitz auf den 2. Verschlussvorhang auslösen kann?[/quote] Ich glaube das ist überhaupt nicht hinzubekommen. Es sei denn du machst ein Mehrfachbelichtung. Zuerst unscharf ohne Blitz und dann scharf mit Blitz. ZITAT-Wie stelle ich die unterschiedlichen Lichtquellen auf einander ein, und komm dann zur richtigen Arbeitsblende?[/quote] Da hilft nur ein Blitzbelichtungsmesser der das Umgebungslicht mit einbezieht.
Da Deine Kameras die Blitzsynchronisation auf den 2.Vorhang nicht beherrschen, müsstest Du "normale" LangzeitSynchronisation verwenden und den Bewegungsablauf so gestalten, daß es gut aussieht, wenn Der Blitz zuerst zündet. Ich kenne Deine Kameras nicht, aber die "slowsync." sollten sie eigentlich beherrschen. Alle meine (z.T. ehemaligen) Dynaxen (7000i, 9xi, 600si, 9) beherrschen eine vernünftige, automatische Aufteilung von Blitz- und Dauerlicht, auch wenn es (zumindest für mich) nicht immer voraussagbar ist, wie das Ergebnis genau aussieht. Kameras, die Blitzsync. auf den 2. Vorhang beherrschen: 800si, 9, 7 Einige Kameras lassen auch eine manuelle Blitzbelichtungskorrektur zu, da kann man dann den Anteil des Blitzlichtes an der Gesamtbelichtung variieren: 600si, 700si, 800si, 7, 9 Kein Anspruch auf Vollständigkeit!
Du hast nicht ganz recht dass ich eine ganze Arbeitsanleitung will...Ich wollte mehr fragen ob jemand Erfahrungen mit einem ähnlichen Vorhaben hat.
Die Fragen waren schlecht formuliert...muß ich zweifelsfrei zugeben. Ich wollt mehr das jemand die "-So habe ich mir das Vorgestellt" Rubrik anschaut und mir sagt ob das seiner Meinung nach funktionieren kann.
Aber nun zu deinen Antworten:
-Das es nicht geht ohne Kamera mit Synkronisation auf den 2. Vorhang befürchte ich auch. - Das Umgebungslicht kann ich schon ein wenig beeinflussen da ich mit Scheinwerfern die Dunkelheit aufhellen werde.. -Blitzbelichtungsmesser habe ich und messe getrennt Blitz und Umgebungslicht. -Und ausprobieren muß ich sicher (wegen der Unschärfe und Belichtungszeit)
Vielen Dank auf jeden Fall @ cat!
@ Manfredm Die Sache mit slowsync. könnten meine Kameras schon können (muß noch nachschauen - hab sie gerade nicht bei mir), aber ich hab sie noch nicht ganz verstanden...bedeutet es soviel wie: Der Blitz löst auf dem ersten Vorhang aus und der Verschluss bleibt dann noch den Rest der eingestellten Belichtungszeit offen?
solche Vorhaben sind auch mit einer X-700 oder, wie in meinem Falle, einer XK möglich. Sie erfordern aber ein wenig Experimentierfreudigkeit und Ausdauer.
Wenn deine Belichtungszeit lang genug ist (länger 1 sek), nimm den Bltiz von der Kamera und zünde ihn per Hand. Quasi den manuellen Blitz auf den zweiten Vorhang. Das ist nicht perfekt und auch nicht so schön automatisch wie bei einer Dynax 7, aber es funktioniert. Wichtig dabei, wähle die Zeit etwas kürzer las vom Handbeli empfohlen, damit das Licht des Blitzes kompensiert wird. Regle den Blitz so weit wie möglich runter, sollte das nicht gehen (weil dein Blitz manuell immer mit Vollgas auslöst) einfach ein Bogen Papier davor halten. Bei einem Leitzahl 28 Blitz würde ich Transparenzpapier nehmen. Das Umgebungslicht arrangiere so das du nirgendwo mehr als 2 bis 2 1/2 Blenden Differenz zum Motiv hast, das lässt den Hintergrund noch Licht vom Blitz erhaschen und trotzdem nicht unrealistisch wirken.
Na ja den rest musst du ausprobieren, einen Film versaust du garantiert bevor du eine optimale Lösung hast. Ist halt der Nachteil wenn du nicht mit einer Dynax 7, sondern mit einer X-700 arbeitest. Die gute X-700 kann es auch, es ist nur komplizierter und erfordert mehr Erfahrungen.
Wenn du noch Fragen hast, frag ruhig /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Hatte vergessen zu erwähnen das du keine TTL Messung mit dem Blitz machen sollstest, sondern die von Mark empfohlene Methode des händischen Zündens des Blitzes. Sonst nützt die deine Gesamte messerei ja nichts, wenn der Blitz doch immer noch Signale von der Kamera bekommt. Ich hatte irgendwie überlesen, das du nur einen Blitz hast.
ZITAT-Blitzbelichtungsmesser habe ich und messe getrennt Blitz und Umgebungslicht.[/quote]
Das ist auch so ein Knackpunkt. Wenn du Blitz- und Umgebungsgelicht getrennt misst (Bitte als Lichtmessung und keine Objektmessung), wird das ganze natürlich etwas komplizierter. Leider habe ich gerade keine Formel parat nach der man das ganze berechnen kann. Die meisten Leute die so etwas brauchen haben halt einen Blitzbelichtungsmesser mit Einbeziehung des Umgebungslichtes.
ZITATDie Sache mit slowsync. ...bedeutet es soviel wie: Der Blitz löst auf dem ersten Vorhang aus und der Verschluss bleibt dann noch den Rest der eingestellten Belichtungszeit offen?[/quote] Genau! Funktioniert eigentlich ganz gut, aber es ist halt eine Automatik, die man nur begrenzt beeinflussen kann.
Erstmal GROßES Danke, dass ihr mir trotz meinem vielleicht (für mich) etwas großen Vorhaben helft.
@ cat_on_leaf ZITAT..keine TTL Messung mit dem Blitz machen solltest...[/quote]
Ja, so was hab ich mir auch gedacht. Hatte vor mit meinem Sekonik L-558 Cine Handbeli zu messen. Der kann so weit ich weiß auch den Anteil des Blitzlichts am Dauerlicht in Prozent angeben (Ich muss gestehen, dass ich eigentlich vom Film komm und noch nie die Blitzfunktionen des Geräts verwendet habe). Dachte an ein 60%(Blitz) zu 40% (Dauerlicht) Verhältnis. Will nicht stärker blitzen da ich Angst hab das der Blitz mir dann die ganze Unschärfe wegblitzt und er soll dann doch noch die Tänzerin vom Hintergrund ein wenig abheben.
@ mark: ZITATWichtig dabei, wähle die Zeit etwas kürzer las vom Handbeli empfohlen, damit das Licht des Blitzes kompensiert wird.[/quote] Passt das jetzt auch auf einen Handbeli der Blitz und Dauerlicht einberechnen kann, oder nur auf einen "normalen". Ich dachte nämlich, dass ich ein bisschen länger Belichte wegen dem "Schwarzschild-Effekt" ?(von dem ich in eurem Forum gelesen hab). Und vielen Dank für die motivierenden Worte! Hab mich schon auf VIEL experimentieren eingestellt!