ZITAt (Dennis @ 8.05.2006 - 17:25) Das wäre hochinteressant. Die Frage ist, was ist bei einer Dia-Projektion ein "normaler" Abstand? Siehe hier. Wenn dem so wäre, dann müsste ja auch ein Ausdruck mit 1400 px auf der langen Seite auskommen.[/quote]
So, später als versprochen, aber immerhin...
Zitate aus der LFI 4/2006:
Demgegenüber verheißen Beamer in der Theorie einige Vorteile: Überblendungen aller Art, Schwenks über ein Bild, Titeleinblendungen sowie Untermalung mit Musik und Kommentaren sind für den Computer eine leichte Übung und erfordern keine zusätzlichen Geräte. Andererseits bieten selbst hochwertige Beamer nur sehr geringe Bildauflösungen, die weit von den Möglichkeiten eines Diaprojektors entfernt sind. Speziell Heimkino-Beamer sind sehr auf das Querformat, in diesem Fall 16:9, festgelegt. Hochformatige Abbildungen können nur deutlich kleiner und mit Qualitätsverlust durch geringere Auflösung gezeigt werden.
Effektiv nutzbare Auflösungen
Auflösung --> Bezeichnung --> nutzbar für 3:2 --> nutzbar für 2:3
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800 x 600 --> SVGA --> 798 x 532 --> 400 x 600
1024 x 768 --> XGA --> 1032 x 682 --> 512 x 768
1280 x 720 --> HD 720p --> 1080 x 720 --> 480 x 720
1400 x 1050 --> SXGA+ --> 1398 x 932 --> 700 x 1050
1920 x 1080 --> HD 1080i --> 1620 x 1080 --> 720 x 1080
Bei der LCD-Technik werden durchscheinende LCD-Panels ähnlich wie in Flachbildschirmen von hinten durchleuchtet, bei 3LCD-Geräten bekommt jede Farbe sogar ihr eigenes Panel. LCD-Panels haben prinzipbedingt Nachteile: Zum einen trennen Leiterbahnen die Pixel voneinander, so daß der Eindruck entstehen kann, es würde ein Gitter mitprojiziert. Zum anderen können sie das Licht nicht vollkommen sperren, so daß auch schwarze Bereiche meist noch etwas leuchten und der max. Kontrast begrenzt wird. Dem wirken viele Hersteller neuerdings mit dem Einbau von Blenden entgegen.
Bei DLP-Projektoren werden Chips angestrahlt, die kleine Mikrospiegel enthalten. Diese können bis zu 5000mal pro Sekunde umgeklappt werden.
LCOS- und D-ILA-Beamer basieren auf speziellen Chips, auf denen eine Flüssigkristallschicht oberhalb einer Reflexionsschicht liegt, unter der wiederum die Steuerungsschaltungen liegen.
Selbst teure Beamer kommen heutzutage nicht einmal entfernt an die Auflösung von Digitalkameras heran. [...] Da ist man instinktiv geneigt, auf Beamer der 10MP-Klasse zu warten. Zum Glück für die Beamer sieht die Praxis aber anders aus. Anders als bei Papierabzügen, die man auch aus nächster Nähe betrachtet, wird man sich meist so vors Bild setzen, daß man es als ganzes betrachten kann, also normalerweise doppelt so weit von der Leinwand entfernt, wie diese breit ist. Bereits bei einem HD 720p Beamer (1280 x 720) wird man aus dieser Distanz keine Pixel mehr erkennen können, bei einem HD 1080i Beamer (1920 x 1080) dürfte man sogar noch weiter heran. Subjektiv empfindet man die Darstellung eines hochauflösenden Beamers als sehr detailreich und oft schärfer als die eines Diaprojektors. Das hat nicht selten mit einer Überschärfung zu tun, die bei der Bearbeitung des Bildes, dessen Skalierung auf die Beamer-Auflösung und je nach Einstellung auch im Beamer selbst passieren kann, weshalb man an dieser Stelle etwas experimentieren sollte.
Unbedingt vermeiden sollte man aber Beamer mit noch geringeren Auflösungen wie die weit verbreiteten XGA-Geräte.
Beamer, die eher für Präsentationszwecke gedacht sind, zeigen oftmals ein sehr kühles Licht mit unnatürlichen Farben. [...] Die Farbtemperatur der meisten Heimkino-Beamer liegt aufgrund der dort verwendeten Entladungslampen in aller Regel wesentlich höher als bei Diaprojektoren, deren Lichttemperatur man allerdings auch durchaus zu warm nennen könnte.
In üblichen Wohnräumen muß man sich um die Helligkeit von Beamern keine Gedanken machen, wer allerdings sehr große Räume ausleuchten möchte, muß zu speziellen (und sehr teuren) Beamern aus dem Konferenztechnikbereich greifen.
Wer Dias zeigen will, ist immer noch besser bedient mit einem guten Diaprojektor, denn nur dieser zeigt das Optimum an Farben und Schärfe, die in den Bildern stecken. Beim Scannen und digitalen Projizieren nimmt man Diaaufnahmen allzu leicht die Seele.
Aber für digital aufgenommene Bilder ist ein hochwertiger Beamer, der nach unseren Erfahrungen zumindest aus der HD-Klasse stammen sollte, eine reizvolle Möglichkeit, seine Bilder vor Publikum, riesengroß und vielleicht sogar mit Effekten untermalt, zu präsentieren. Der immer dazugehörige Computer bietet deutlich mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung der Bilderschau, die zudem viel einfacher umzusetzen ist, als man bei einer Diavorführung gewohnt ist. Wichtig ist, sich mit den Geräten vertraut zu machen und die Bilder passend aufzubereiten, etwa, indem man sie zuvor auf die passende Größe skaliert, Farben und Schärfe dem Beamer anpaßt und eine gute Software für die Aufbereitung nutzt. Billig ist dieses Vergnügen derzeit noch nicht zu haben, aber durch den möglichen Dreifachnutzen des Beamers für Foto, Filme und Präsentation kann man sich die Anschaffung ja vielleicht doch schönreden.