ZITAt ("Hüso @ 23. 4. 2006 - 16.30 h) Danke für die Tips! Ich denke, ich werde mal sehen, daß ich bei eBay ein 50-mm-Objektiv bekomme. Und werde es mal ausprobieren.[/quote]
Dieser Tip ist totaler Quark! Dein vorhandenes 18-70-mm-Objektiv ist im Prinzip ebenso gut zum Ablichten von Möbeln geeignet wie ein 50er Makro, eher noch besser.
Geht es dir um die Vermeidung von perspektivischen Verzerrungen, weil du die Möbel nach Art von sachlich-nüchtern-technischen Produktfotos ablichten willst, etwa für einen Katalog, so mußt du die Möbel aus einem möglichst großen Abstand aufnehmen. Je größer die Möbel (insbesondere ihre Ausdehung in die Tiefe), desto größer der erforderliche Abstand. Hoffentlich verfügst du über ein genügend großes Studio! Ich würde schätzen, für einen typischen Polstersessel zum Beispiel sind mindestens vier, fünf Meter Aufnahmeabstand erforderlich, und selbst zehn Meter wären noch lange nicht übertrieben. Um die Objekte aus solchen Abständen formatfüllend abzubilden, sind kurze bis mittlere Teleobjektive erforderlich. Wenn du ein Standard- oder gar ein Weitwinkelobjektiv brauchst (vielleicht für eine Schrankwand oder dergleichen), dann ist dein Abstand nicht groß genug. Dein Standard-Zoom reicht mit 70 mm schon in den kurzen Telebereich hinein und dürfte für sehr viele Aufnahmen bereits voll ausreichen; für manche Fälle könnte evtl. eine noch etwas längere Brennweite sinnvoll sein, so bis 100 - 200 mm.
Selbstverständlich brauchst du auch ein standfestes Stativ und wirst in der Regel mit Blenden zwischen 8 und 16 arbeiten. Blenden kleiner als 16 (also 22 bis 32) solltest du vermeiden, weil bei denen die Schärfe durch Beugungseffekte leiden wird. Größere Blenden hingegen werden wohl nicht genügend Schärfentiefe ergeben.
Das Objektiv sollte möglichst wenig verzeichnen ... eine sehr geringfügige Verzeichnung aber wäre sicher noch akzeptabel. Eine absolute Verzeichnungsfreiheit zu fordern wäre gewiß übertrieben ... aber je weniger desto besser. Zu empfehlen sind also Festbrennweiten oder sehr hochwertige Zooms mit moderatem Zoombereich. Hohe Lichtstärke spielt überhaupt keine Rolle. Zooms mit übergroßen Brennweitenbereichen wie z. B. 18-125 mm, 18-200 mm oder 28-300 mm sind zu vermeiden, weil diese in der Regel recht stark verzeichnen. Probiere aus, wie stark dein vorhandenes Objektiv im Bereich von etwa 50 bis 70 mm verzeichnet. Ist die Verzeichnung tolerabel (was ich vermute), so ist das Objektiv geeignet.
In der Praxis scheitert die Forderung nach genügend großem Abstand oftmals schlicht und einfach am zur Verfügung stehenden Platz. Zwingen dich die Aufnahmeverhältnisse zu kurzen Abständen (und damit zu kurzen Brennweiten), so wird's perspektivische Verzerrungen geben, und kein Objektiv kann daran etwas ändern, nicht einmal ein Shiftobjektiv. Ein solches kann nur eine ganz bestimmte Sorte Verzerrung kaschieren (nicht wirklich beseitigen) -- verzerrt wird's dann aber trotzdem immer noch aussehen. Das einzige, was wirklich hilft, ist nun einmal genügend Abstand und sonst nichts. Und wenn der nicht möglich ist, dann wird dir nichts anderes übrigbleiben, als aus der Not eine Tugend zu machen und die unvermeidlichen Verzerrungen in die Bildgestaltung einzubeziehen; mit etwas Phantasie und Kreativität können die Ergebnisse hinreißend aussehen. Nur mit nüchterner Sachlichkeit ist's dann natürlich Essig.
-- Olaf