ZITAt (Rudi @ 8. 3. 2006 - 17.03 h) ZITATIch behaupte stattdessen, eine solche Grenzziehung ist vom Prinzip her unmöglich. Dabei bin ich nicht einmal sicher, ob ich das bedauern oder begrüßen soll ... das ist eine verdammt schwierige Frage.[/quote]
Philosophische Betrachtungen werden auch nur annähernd eine Hilfe sein.[/quote]
Du weigerst dich immer noch zu verstehen. Die Unmöglichkeit jener Grenzziehung ist kein philosophisches Problem. Sondern ein sehr handfestes, konkretes -- welches sich sogar mit den Mitteln der Mathematik beweisen läßt (Stichwort für Fachleute: Gödel'sches Unvollständigkeitstheorem).
Lediglich die Frage, ob man das gut oder schlecht finden möchte, geht in Richtung Philosophie ... doch das ist sekundär.
ZITAt (Rudi @ 8. 3. 2006 - 17.03 h) Um so wichtiger scheint mir der Versuch, eine praktikable Aussage zu definieren, die einen grundlegenden Bereich definiert. Vom Prinzip her ist eine solche Definition sehr wohl möglich.[/quote]
Sag mal, wie ignorant kann man eigentlich noch sein!?
ZITAt (Rudi @ 8. 3. 2006 - 17.03 h) Man kann aber auch eine "relativ präzise" Aussage, eine Grundlage zur Verfügung stellen, die es dem Anwender ermöglicht, seine Definition/Beurteilung daran festzumachen.[/quote]
Seufz. Na dann. Nur zu. Dann fang doch gleich einmal an. Arbeite eine solche "relativ präzise" Grundlage aus und stelle sie hier vor. Egal, wieviel Arbeit und Hirnschmalz du hineinsteckst -- sie wird dir sofort um die Ohren geschlagen und in Fetzen gerissen werden. Weil jeder ganz schnell einen Fall ... was sag ich: viele Fälle aus seiner täglichen Praxis hervorzaubern können wird, für die deine "relativ präzise" Grundlage keine Beurteilung erlaubt.
Aus diesen Grunde ist die Lösung des Dilemmas zwangsläufig eher philosophischer Art. Man muß irgendwie mit Ungenauigkeiten und vagen Ahnungen zurechtkommen ... das auch ist der Grund, warum es zur Schaffung von Kunst nicht genügt, Regelwerke abzuarbeiten. Das ist genau wie im richtigen Leben -- von der "Realität" um dich herum bekommst du auch nur den kleinsten Teil mit und mußt trotzdem irgendwie darin überleben. Und es geht ... irgendwie. Eigentlich geht's sogar ganz gut. Regeln sind dabei ganz hilfreich, ohne Frage -- doch sie strukturieren nicht die Realität, sondern sind nur Konventionen, die im Detail genauso gut anders hätten aufgebaut sein können. Und es gibt immer wieder Situationen, in der keine der bewährten und anerkannten Regeln anwendbar ist. So kannst du dir auch beliebig komplizierte Regeln für den Umgang mit Fotografien aufstellen und wirst doch immer wieder auf Probleme stoßen, die sich mit deinem Regelwerk nicht lösen lassen.
Und trenne dich von der Vorstellung, die Basis für solche Regeln ließe sich aus der Natur dessen ableiten, was eine Fotografie ihrem Wesen nach ist. Denn umgekehrt wird ein Schuh draus: die Konventionen legen fest, was als Fotografie betrachtet wird und was nicht. Dabei sage ich keineswegs, solche Regelwerke seien komplett sinnlos. Im Gegenteil! Nur muß man unbedingt im Hinterkopf behalten, was dabei Metzger und was Würstchen ist, und wo die naturgemäßen Grenzen solcher Regelwerke liegen. Insbesondere können solche Regelwerke keine Grundsatzfragen klären, so wie es dir vorschwebt. Was eine Fotografie ist und was nicht, wird anhand so eines Regelwerkes immer eine reine Definitionssache sein, die erstens Ansichtssache ist und zweitens niemals vollständig sein kann und immer Flickwerk bleiben muß.
Wenn dein persönliches Urteilsvermögen darüber, was ein "richtiges" Foto ist und was nicht, auf so eine Krücke angewiesen ist, dann magst du dir so ein Regelwerk geben. Doch wundere dich nicht, wenn andere Leute dein Regelwerk nicht anerkennen, ja sogar uninteressant finden oder ablehnen werden. Man könnte fast sagen, die Einführung eines solchen Regelwerkes käme quasi einer Art Religionsstiftung gleich -- wer daran glaubt, hält alles für unumstößliche Wahrheit; wer nicht daran glaubt, findet's eher befremdlich ...
ZITAt (Rudi @ 8. 3. 2006 - 17.03 h) Was ich jedoch noch nicht feststellen konnte, ist irgend ein praktikabler Versuch einer Antwort auf diese "simple Frage".[/quote]
Seufz. Natürlich nicht. Seit Tagen versuchen wir irgendwie in dein Hirn die Erklärung hineinzubringen, warum nicht.
-- Olaf