Folgende zwei Artikel der US-amerikanischen Fotozeitschrift Shutterbug über Rohdatenkonverter finde ich lesenswert:Pixmantec's RawShooter premium 2006Raw Converter SoftwareDer erste ist ein Abriß der wesentlichen Eigenschaften von RawShooter premium 2006, dem Rohdatenkonverter von Pixmantec. Seine Lektüre sei insbesondere denen ans Herz gelegt, die RawShooter essentials 2006 benutzen und nicht so recht wissen, ob sich der Kauf der Premium-Version lohne.
Der zweite Artikel ist der Bericht über einen praktischen Vergleich mehrerer namhafter Rohdatenkonverter. Der Autor David B. Brooks hat Rohbilder dreier DSLR-Kameras (Canon EOS 300D, Nikon D70, Konica-Minolta Dynax 7D) mit vier Konvertern bearbeitet und deren Ergebnisse verglichen. Bei den Konvertern handelt es sich um folgende:Adobe Camera Raw 3LaserSoft SilverFast DC VLTBibble Labs BibblePro 4.3DxO Labs Optics Pro Elite 3.0Für alle, denen der Artikel zu lang ist /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> ... fasse ich das Ergebnis einmal kurz zusammen. Denn das ist recht interessant, finde ich!
Der Autor kommt zu dem Schluß, daß die Rohdatenkonverter trotz unterschiedlicher Eigenschaften, Stärken und Schwächen alle sehr gute Ergebnisse liefern, die sich im fertigen Bild kaum noch unterscheiden lassen bzw. höchstens mit einer starken Lupe.
Sein Vorgehen ist einzigartig. Er hat nämlich nicht, wie sonst bei derartigen Vergleichstests üblich, die Konverter einfach mal mit deren Standardeinstellungen machen lassen und dann die Pixel in den fertigen Dateien verglichen. Sondern er hat pro Tag immer nur mit einem Konverter gearbeitet und stets versucht, mit den Mitteln des jeweiligen Konverters die Bilder so hinzukriegen, wie er meinte, daß ein optimales Ergebnis aussehen müßte ... eben so, wie es ein Anwender täte, der grad nur diesen einen Konverter zur Verfügung hätte und mit ihm leben müßte. Erst am nächsten Tage hat er sich dann den nächsten Konverter zur Brust genommen.
Als alle Bilder fertig waren, hat er sie großformatig ausgedruckt und die Prints miteinander verglichen. Die Unterschiede zwischen den Bildern waren so winzig, daß man gar nicht sagen könnte, welches besser oder schlechter sei. Insbesondere sind die Unterschiede um Größenordnungen geringer als sie im analogen bei Verwendung verschiedener Diafilme wären -- selbst dann, wenn die Rohdaten aus verschiedenen Kameras stammten.
Natürlich hat man mit jedem Konverter stets ein wenig anders vorgehen müssen. Einige Konverter erfordern stärkere, andere weniger starke Eingriffe, um ein Bild gemäß des Geschmackes des Autors zu optimieren. Doch mit jedem Konverter lassen sich die Bilder stets so hintrimmen, wie man es haben will. Die Unterschiede liegen allein in der Gestaltung der Benutzerschnittstellen und der Arbeitsabläufe. Mit welchem Konverter sich angenehm arbeiten läßt und mit welchem es mühseliger ist, hängt ganz von den Erwartungen, den Vorkenntnissen, der Arbeitsweise, den Präferenzen und den Kriterien des Anwenders ab.
Bei der Wahl eines Rohdatenkonverters sollte man also nicht fragen: "Welcher liefert das beste Ergebnis?" Denn alle können beste Ergebnisse liefern. Sondern die Frage lautet: "Mit welchem komme ich am einfachsten/schnellsten/bequemsten zu meinem gewünschten Ergebnis?" Praktisch alle Rohdatenkonverter können als Demo-Version ausprobiert werden -- diese Möglichkeit solle der interessierte Fotograf nutzen und dann den wählen, der von der Bedienung her am sympathischsten daherkommt.
-- Olaf