Wie "angedroht" haben o.stumpf, Chip und ich heute erneut die Fomapan R100 Diaentwicklung in Angriff genommen. Die Testbilder waren gemischt: teilweise Personen, teilweise Architektur/Natur. Teilweise bei recht gedämpftem Kontrast, teilweise bei härteren Kontrasten gegen die Mittagszeit.
Als Grundlage für die Entwicklung diente das z.B. bei Fotoimpex erhältliche Fomapan Umkehrkit (geeignet für insgesamt 8 Filme Fomapan R100) und die Entwicklungsanleitung im Schwarzweiß-Magazin (http://www.sw-magazin.de/swmag_leser_09.htm). Die Anleitung des Schwarzweißmagazins weicht in einigen Punkten von der Originalanleitung im Foma-Kit ab.
Wir wiederum sind in 2 Punkten von der SW-Anleitung abgewichen (diese sind in der u.g. Anleitung rot markiert):
- Da wir keine Rotationsentwicklung, sondern Kippentwicklung durchführten, verlängerten wir die Erstentwicklungszeit von 12 min auf 15 min und die Zweitentwicklunsgzeit von 5 auf 7 min.
- Da wir über keinen Härter verfügten, ersetzten wir den letzten Schritt einfach mit einem üblichen Mirasol-Bad in auqa dest.
Um es vorweg zu nehmen - diesmal hat's geklappt! /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> Die Ergebnisse sind wirklich überraschend gut geworden. Die Grautöne wirken im Vergleich zum Scala nicht ganz so "saftig", aber immer noch sehr gut.
Unsere Vorgehensweise war wie folgt:
1) Chemikalien (Erst-/Zweitentwickler, Stoppbad, gefiltertes Bleichbad, Klärbad und Fixierer) sowie Waschwasser auf 20°C temperiert bereitstellen.
2) Eine Vorwässerung ist im Sinne konstanter Ergebnisse nicht zu empfehlen! Eine Vorwärmung der Dose ist ob der niedrigen Prozesstemperatur nicht nötig.
3) Erstentwicklung 15 min. Die Zeitnahme startet mit dem ersten Tropfen Entwickler in der Entwicklerdose (Agfa-Kipprhythmus).
4) Entwickler in die Vorratsflasche zurückgiessen, der Entwickler wird noch zur Zweitentwicklung weiterverwendet.
5) 1x mit temperiertem Wasser durchspülen, von Hand zweimal kippen, dann verwerfen und den Entwicklungsprozess mit dem essigsauren Stoppbad endgültig anhalten.
6) Bleichen für 8 min, Zeitnahme wie vor.
7) Bleichbad verwerfen und solange mit häufigen Wasserwechseln wässern, bis die Rosafärbung gerade eben verschwunden ist. Bei uns war das nach ca. 1 min erreicht.
8) Klärbad für 4 min.
9) Klärbad verwerfen, kurz zwischenwässern.
10) Spule aus der Dose entnehmen, aber auf der Spule belassen. Nicht erschrecken, der Film ist zitronengelb mit schleierhaften Bildspuren und das ist gut so!
11) Zwischenbelichtung in Wasser 2x3 min bei 40 W unter regelmässigem Drehen, der gesamte Film muss Licht ausgesetzt werden! Dieser Schritt ist aber eher unkritisch! Als Vorratsgefäß haben wir ein 1000 ml Becherglas gefüllt mit zimmerwarmem Wasser verwendet.
12) Film wieder mit der Spule in die Dose einsetzen und verschliessen.
13) Zweitentwicklung 7 min.
14) Zweitentwickler verwerfen, zwischenwässern.
15) Fixieren 4 min.
16) 16. Schlusswässern nach Ilford-Methode.
17) 1 min in Mirasol-Netzmittellösung stehen lassen.
18) Film entnehmen, nicht abstreifen und staubfrei bei Raumtemperatur trocknen.
Noch eine Anmerkung zum Schluß: Beim ersten Probefilm haben wir probehalber den Film trotzdem abgestreift, um zu sehen, wie empfindlich die Filmschicht ist. Ergebnis: sehr empfindlich! Also bloß nicht den Film abstreifen. An manchen Stellen hat sich die Schicht regelrecht abgelöst!
Die ersten Testbilder stellen wir heute abend ein, wenn die Dias trocken und eingescannt sind.
Grüße,
Ingo