RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#1 von Knipse ( gelöscht ) , 29.12.2005 20:05

So langsam nimmt der Gedanke, ein 1:1 Makro Objektiv zu kaufen ernsthafte Formen an.

Aber mir sind viele Dinge noch nicht klar. Vielleicht hat jemand Zeit und Lust mir in Kurzform was zu erklären.

Welchen Vorteil hat ein 100er Makro gegenüber einem 50er, oder umgekehrt?

Die Nahgrenze ist gößer beim 100er, das weiß ich, aber was bringen mir die 100 gegenüber der 50, wenn doch der Abbildungsmaßstab bei beiden 1:1 ist. Das verstehe ich nicht so recht.

Die 50er sind ja doch einiges günstiger, aber ich wüßte eben gerne, welchen Vorteil ein 100er hat, um dann zu prüfen ob es mir das wert wäre.

Dann noch eine Frage zu den verschiedenen 50er der Jahrgänge. Sind die älteren oder die neueren eher zu empfehlen, oder ist das egal? Ich habe ein 50er aus der Reihe 1985 von dieser Seite Lens gesehen und überlege ob ich es kaufen soll.

Hat jemand Erfahrung damit oder auch mit den neueren?

Kann mal jemand ein Bild von irgendwas einstellen, was mit einem 50er und 100er Makro aufgenommen wurde? Damit ich sehe wie nah man wirklich rankommt.

Würde mich freuen.

Grüße von der Knipse



Knipse

RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#2 von -bel- ( gelöscht ) , 29.12.2005 20:46

Hallo Knipse,

ich bin selbst quasi total unerfahren auf dem Gebietmakro,
allerdings habe ich letztens günstig auf Ebay ein 50er Makro von Sigma ersteigert, dann habe ich schon beim ersten testen im Garten herausgefunden, was der Vorteil eines 100er Makro gegenüber eines 50er ist;

bei einem 100er musst du nicht soooo verdammt nah ran!
Das Problem war einfach, dass ich rein technisch mein Stativ gar nicht so aufbauen konnte, dass ich nah genug an bestimmte Blätter oder Pflanzenteile rangekommen wäre um sie 1:1 abzubilden;

Bei der Macrofotografie von Lebewesen ist das natürlich noch gravierender, schließlich hauen die ab, wenn man ihnen zu nah auf die Pelle rückt (sog. Fluchtdistanz).

Außerdem kann man die Objektive ja natürlich auch noch außerhalb der Macrofotografie nutzen, das war dann neben der wirklich extrem nahen Aufnahmedistanz bei mir der Grund zu einer etwas größeren Brennweite; Mit einem 100er Macro hat man ja auch ein tolles Portraitobjektiv oder einfach ein leichtes Tele, da brauch man halt nicht soo viele Objektive in der Fototasche mir rumschleppen, ein "normales" 50er hat man ja auch im Normalfall schon irgendwo in Nutzung.

Das sind so die Erwägungen die ich im Moment so mit mir rumtrage; vielleicht können ja noch andere etwas zu diesem Thema zusteuern, mich würd's interessieren. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Grüße

Bernd



-bel-

RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#3 von stevemark , 29.12.2005 20:52

Wie Du schon richtig schreibst, haben das MinAF 2.8/50mm Macro und das MinAF 2.8/100mm Macro beide den selben maximalen Massstab von 1:1. Mit andern Worten: der Bildausschnitt ist bei beiden gleich, wenn sie auf kürzeste Distanz eingestellt werden.

Beim 50mm wirst Du jedoch wesentlich näher am Objekt sein als beim 100mm. Das hat im wesentlichen drei Konsequenzen:
1) Das 100mm ist sinnvoller bei Aufnahmen von scheuen (Klein-)Tieren
2) Das 100mm hat eine andere Perspektive (der Hintergrund wirkt geraffter und ruhiger)
3) die Tiefenschärfe ist kleiner, v. a. im Bereich gegen Unendlich (im Nahbereich fällt das weniger auf)

Von beiden Objektiven gibt es je drei Varianten, die von den Linsenelementen identisch sind. Zumindest die älteren Varianten des MinAF 2.8/50mm Macro haben an den digitalen (Dynax 7D und Dynax 5D) ein Problem mit Reflexionen. Auch die älteren 100er sollen tendenziell kontrastärmer sein als die neuen.
Das neuste 100er Macro, die (D)-Variante, ist weitgehend aus Kunststoff gefertigt, im Gegensatz zu den älteren Varianten. Wie es mit der (D)-Variante des 50ers steht, weiss ich nicht; aber die ersten 50er waren vollständig aus Metall.

Gruss, Steve



 
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RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#4 von mts , 29.12.2005 21:53

Noch eine kleine Ergänzung zu den Vorrednern: Rein äußerlich erkennst du die beiden Makros der jüngsten D-Generation an den sehr breiten Fokussierringen. Die drehen sich beim AF-Betrieb nicht mit, gerade bei Makroaufnahmen in Kombination mit der DMF-Funktion (Direct Manual Focus) ist das eine sehr feine Sache. Bei den Vorgängern durfte der Fokussierring im AF-Betrieb nicht festgehalten werden.
Wie bereits erwähnt, weisen die D-Objektive einen Entfernungsencoder auf, der beim ADI-Blitzbetrieb für bessere Ergebnisse sorgen soll. Angeblich profitiert auch der Bildstabilisator von den genaueren Entfernungsdaten, laut Hersteller verschlechtert sich der Stabilisierungseffekt nicht, wenn der Fokussierbereichsbegrenzer eingeschaltet wurde, wie es bei den übrigen Makros der Fall sein soll.



mts  
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RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#5 von Knipse ( gelöscht ) , 29.12.2005 22:33

Hallo Bernd,

was bedeutet denn günstig? Wie teuer war das Sigma?

Heißt das, Du ärgerst Dich jetzt über den Kauf und wirst umsteigen auf ein 100er?

Steve, bei welchem ist die Tiefenschärfe kleiner?



Knipse

RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#6 von MikeB ( gelöscht ) , 29.12.2005 22:40

Beim 100er ist sie kleiner oder geringer



MikeB

RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#7 von AlexDragon ( Gast ) , 30.12.2005 00:10

Eine Alternative, zu den wohl etwas teureren Minolta's, wären das 90mm Tamron und das 105mm Sigma, gibt jetzt auch eine neues 100er Tokina, aber da brandneu sicher auch noch teuer!

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



AlexDragon

RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#8 von Knipse ( gelöscht ) , 30.12.2005 00:20

Also bei dem Tamron 28-200 habe ich nun die lästige Erfahrung gemacht, daß es immer auf TTL umgestellt werden muß, das nervt mich ziemlich, weil ich daran nicht immer denke und dann die ersten Bilder nichts werden, bis ich es bemerke.
/angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" />


Wenn das bei dem Makro auch so ist, fänd ich das nicht so doll. Ich überlege schon, das Tamron Zoom wieder zu verkaufen. Den Bereich habe ich durch das Kit ja eh abgedeckt. Ich fand es nur praktisch, weil man dann nicht so oft wechseln muß.

Ich möchte mit dem Makro überwiegend Küken und deren Details in der Wachstumsphase festhalten. Die hauen eh nicht ab. /blum.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blum.gif" />

Natürlich möchte ich auch hin und wieder Pflanzen und den einen oder anderen Käfer fotografieren, aber für fliegendes Kleingetier braucht man dann wohl noch etwas stärkeres, nehme ich an.

Hat keiner Bilder?



Knipse

RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#9 von tatatu , 30.12.2005 04:26

Anbei 100%crop von Minolta f2,8 50mm makro [D].
Ungeschärft - nur jpeg-kompress.
Beste Grüße.


Angefügte Bilder:
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 f66t11440p133546n1.jpg 

tatatu  
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RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#10 von tatatu , 30.12.2005 04:31

... ach so: bei f8 aufgenommen.



tatatu  
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RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#11 von ThomasSchneebeli ( gelöscht ) , 30.12.2005 05:16

Die Fluchtdistanz ist auch beim 100mm mit Macroaufnahmen 1:1 recht nahe, ich würde deshalb auch mal das 180mm von Sigma anschauen.

Gerade bei Aufnahmen von Insekten hat das 50mm vorteile, die Schärfentiefe ist deutlich grösser.



ThomasSchneebeli

RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#12 von RainerT , 30.12.2005 07:27

Zitat von AlexDragon
Eine Alternative, ... gibt jetzt auch eine neues 100er Tokina, aber da brandneu sicher auch noch teuer!

LG

Alex /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />


Gibts aber nur für Canon und Nikon! Also eine etwas problematische Empfehlung für eine KoMi Kamera. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



 
RainerT
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RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#13 von -bel- ( gelöscht ) , 30.12.2005 08:08

Hallo Thomas,

ich hab's glaub' ich für knapp 60 Euro ersteigert;
Allerdings habe ich es jetzt aus zwei Gründen wieder zurück geschickt:

Erstens war mir die Fluchtdistanz wirklich zu gering, nicht mal wegen Tieren, die ich Fotografieren wollte, sondern einach, weil ich technisch fast gar nicht mit bis zum Maßstab 1:1 an die Objekte rankam mit Stativ usw /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Deshalb auch bei Küken, bei 1:1 bis du maximal ein paar Centimeter mit der Linsenoberfläche von den Viechern entfernt, die werden vielleicht nicht abhauen, allerdings ist die Tiefenschärfe in dem Bereich schon sehr, sehr gering, so dass die sich nur ganz, ganz leicht bewegen müssen und nix ist mehr scharf;

Zweitens habe ich nun einmal schon eine Standard 50er Brennweite (das AF 50 1,7), die optisch natürlich aller erste Sahne ist, da könnte ich das Macro also wirklich nur für absolute Nahaufnahmen verwenden, wenn ich auf ein Macroobjektiv zwischen 90mm und 105mm Brennweite sparen würde, dann hätte ich auch noch ein optisch hochwertiges Portraitobjektiv (durch Crop so um 150mm KB-eqv.).
Das macht in meinen Augen mehr Sinn, dazu kommen natürlich noch die bessere Raffung des Hintergrundes, weniger Tiefenschärfe, etc. pp.

Da das ein offizieller Händler war, sollte das mit dem Rückgaberecht auch keine Probleme geben.

Grüße

Bernd



-bel-

RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#14 von Michael H , 30.12.2005 08:15

Zitat von stevemark
2) Das 100mm hat eine andere Perspektive (der Hintergrund wirkt geraffter und ruhiger)
3) die Tiefenschärfe ist kleiner, v. a. im Bereich gegen Unendlich (im Nahbereich fällt das weniger auf)


Das stimmt beides so nicht.

2) Ein Objektiv hat überhaupt keine Perspektive. Der ruhigere Hintergrund kommt vom engeren Bildwinkel, d.h. es ist einfacher, einen ruhigen Hintergrund zu finden, wenn der Bildwinkel enger ist, einfach weil man einen engeren Ausschnitt des Hintergrundes sieht. Die Perspektive kommt alleine vom Standpunkt des Fotografen.

3) Die Tiefenschärfe ist bei gleichem Abbildungsmaßstab und Blende genau gleich. Wenn man also mit dem 50er und dem 100er z.B. mit Maßstab 1:1 und Blende 16 fotografiert, hat man in beiden Bildern die gleiche Tiefenschärfe.



Michael H  
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RE: Nochmal Fragen zu Makroobjektiven

#15 von Knipse ( gelöscht ) , 30.12.2005 17:31

Ist denn ein Sigma nicht schlechter in der Qualität als ein Original Minolta?

Kann es die ADI Blitzmessung?

Danke für das Bild, aber das ist noch nicht typisch Makro oder? So ein Bild kriegt man doch auch noch mit dem Standard 1:4 hin? Also wenn ich da so an die Hundenase denke /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> war das auch schon ganz schön nah.

Wie weit warst Du von dem Blatt weg?

Es gibt so viele Objektive bei denen Makro dabei steht, die aber doch keine richtigen Makros sind, was soll das nur? /angry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="angry.gif" /> Wie kann z.B ein Tele gleichzeitig Makro sein /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> Echt verwirrend



Knipse

   

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