Um auf Wanderungen Gewicht zu sparen, denke ich seit längerer Zeit über die Anschaffung eines guten und leichten Einbeinstativs nach. Ich habe ein altes Cullman Magic Stativ, welches man auch als Einbein benutzen kann, mache damit aber immer wieder schlechte Erfahrungen. Die Fotos sind verwackelt, da bei längeren Belichtungszeiten ( > 1/10 Sek.) offensichtlich immer noch zu große Bewegungen um die Hochachse stattfinden, die ich nicht unter Kontrolle bekomme. Mag man das bei 20mm BW noch oft gut in den Griff bekommen, habe ich bei 200mm praktisch keine reale Chance. Da ich mitunter in ziemlich vegetationsarmen Gegenden unterwegs bin, kann ich mich dabei meist nirgenwo (am Baum) anlehnen, um mehr Ruhe in die Sache zu bekommen. Leider ist der Sand nicht immer tief genug, um das Einbein einfach 'hineinzurammen'.
Nun meine Frage an die Experten :
* kann man überhaupt derartige Belichtungszeiten mit dem Einbein 'schaffen' * wenn ja, welche Tricks muß man dabei anwenden * ist ein 'Fußpedal' (Metallbügel) am Stativ hilfreich, z.B. Manfrotto 685B * welches Einbein-Stativ würdet Ihr empfehlen
Kann natürlich sein, daß ich von vollkommen falschen Voraussetzungen ausgehe, was den Einsatz eines Einbeinstativs angeht. Aber dafür gibt's ja das Forum, um ggf. meine Wissenlücken zu füllen.
Ich will einfach verhindern, erst nach dem Kauf zu bemerken, eine Fehlinvestition getätigt zu haben.
Hallo Siegfried, ich benutze seit ein paar Jahren,dieses Stativ <<<<MONOSTAT RS-16 SK Compact
Max./Min.Länge Gewicht Farbe Konstr. 145/42cm 610g Alu matt 5-teilig
Extrem komplette Bauweise, ansonsten wie RS16 RS16K. Dieser Stativtyp findet überall seinen Platz. € 173,00>>>>(Angaben vom VertiebFoto Joos. Mit diesem Stativ bin ich sehr zufrieden,sehr gut ist dieser einzigartige Gummiteller,der in einem Kugelgelenk befestigt ist.Je nach Bodenbeschaffenheit, gibt es praktisch kein verrutschen des Stativs. Vorher hatte ich ein Manfrottoeinbein,welches gegenüber dem Monostat recht wackelig war. ich denke der Unterschied betrug im verwackeln ca.2 Blenden,allerdings ist Manfrotto ein Teil preiswerter greedy Mit dem Cullmann Magic hatte ich auch mal negative Erfahrungen, es hat mich mal einen 5200er Blitz gekostet /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
Ich besitze seit ein paar Wochen das Manfrotto 685B. Das Einbein ist sehr leicht und sofort bereit, da man es nur hochziehen braucht, die Verriegelung erledigt es von allein. Es hat einen ausklappbaren Fuß, der aber lediglich zur Fixierung des Einbeins am Boden dient wenn du es ausziehst. Für alles andere ist der Fuß aber zu klein. Ein Gummiteller ist unten angebracht, den man bei Bedarf einschrauben kann damit die Stahlspitze vorkommt. Es ist sehr leicht. Mit der Kombi Sigma 100-300/4,0 und der Dynax 7D/D9 ist es noch gut zu verwenden, die Stabilität ist ausreichend. Bei schwereren Kombis würde ich vom 685B abraten. Leider ersetzt das Einbein ein Stativ in keiner weise. Das mußte ich auch erst durch viele verwackelte Dias lernen. Meiner Erfahrung nach beträgt der Gewinn etwa 2-3 Blenden. Mehr nicht.
Ich habe mir vor kurzem das Manfrotto 680B gekauft. Sehr kompakt und von wackelig keine Spur. Ich möchte es auf "kleinen" Safaris am Sonntag NAchmittag nicht mehr missen. Guckst du hier. Dann noch einen einfachen Schwenkkopf dazu, und dem fotografieren steht nichts mehr im Wege /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> Guckst du hier. Und die leichte Variante aus Magnesium und Carbon findest du hier!
Zitat von Dynax 79Leider ersetzt das Einbein ein Stativ in keiner weise. Das mußte ich auch erst durch viele verwackelte Dias lernen.
Da muss ich leider vehement widersprechen! Schließlich besitze ich rund 6 oder 8 Tischstative, 3 stabile Einbeinstative und 6 Dreibeinstative der Profiklasse, mit jahrzehntelanger Erfahrung... /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> Ich weiß also, wovon ich rede...
Dann also mal zum Einbein: Die allermeisten meiner Fotos mache ich seit vielen Jahren nur mit einer Selbstbaukombination aus Bilora 2106 und dem Fuß des Monostat. Leider wird das Bilora nicht mehr gebaut. Es ist/war das stabilste - sprich schwingungsärmste - Einbein des Marktes und ist zuammen mit dem patentierten Monostat-Fuß DAS Universalstativ schlechthin! Die allermeisten Fotos in meiner Galerie sind mit diesem Einbeinstativ gemacht worden.
Mit diesem Einbeinstativ erledige ich alle Aufträge und Arbeiten in dunklen Kirchen, Museen, Fabriken und nachts durch ANLEHNEN. Dann kann man das Belichtungszeiten-Limit total vergessen. Voraussetzung ist allerdings ein elektrischer Fernauslöser, damit man die Kamera beim Niederdrücken des Auslösers nicht wieder verreißt.
Dieses robuste Einbein ging/geht auch auf Fernreisen im Flugzeug mit, auf Alpengipfel, auf langen Wanderung im Schwarzwald und auf ganz- oder mehrtägigen Mountainbike-Touren. Bei Fahrradtouren klemmt es mit Spanngummi am Oberrohr des Fahrrades.
Dieses geniale und universelle Teil trägt nicht nur die Dimage A2, sondern auch die schwere Leica R9 mit Digitalrückteil und schweren Apo-Teles bis 180 mm für knackig scharfe Fotos.
Was selbstverständlich dazu gehört, ist ein wirklich gut klemmender Kugelkopf! Auch da habe ich früher viel Lehrgeld bezahlen müssen, was sich heute in kg-weise herum liegendem Schrott manifestiert. Geblieben bin ich schließlich bei den Kugelköpfen 01, I, II und III von Linhof.
Entscheidend sind - der (Monostat-)Fuß gegen die "rotative Verzitterung" - das geschickte Anlehnen an bombenfeste Gestänge, Geländer, Säulen, Laternen, Mauern, Felsen, Bäume. Da überbietet es in der Schwingungsarmut sogar ein freistehendes Dreibein!
Begeisterung scheinen ja wohl bei vielen die Stative von Monostat auszulösen. Die sind zwar nicht gerade billig, aber die 'Geiz-ist-geil'-Mentalität war noch nie mein Ding. Der Freude über ein paar gesparte Euro steht in keinem Verhältnis zu dem lange währenden Ärger über schlechte Qualität.
Zitat von WinSoft..mit einer Selbstbaukombination aus Bilora 2106 und dem Fuß des Monostat
Warum nicht ein komplettes Monostat? Der Grund dafür würde mich interessieren.
Zitat von WinSoftWas selbstverständlich dazu gehört, ist ein wirklich gut klemmender Kugelkopf!
Benötigt man den bei einem Einbeinstativ wirklich, ich dachte bislang immer, ein 90°-Neigekopf würde aufgrund der 'Freiheitsgrade' die man im Gegensatz zum Dreibein hat, vollkommen ausreichend sein. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Zitat von meera37Warum nicht ein komplettes Monostat? Der Grund dafür würde mich interessieren.
Monostate habe ich seit Jahrzehnten mehrere... Das Bilora 2106 war eben noch stabiler und schwingungsärmer. Bilora-Fuß abgesägt und den Monostat-Fuß mit 2-Komponentenkleber eingeklebt, und fertig.
Als Kugelkopf nehme ich für die leichte Dimage A2 den Linhof Universal-Kugelkopf 01, 003681, 246 g, für die schwerere Leica den Linhof Universal-Kugelkopf I, 003677, 286 g. Auf den Dreibeinen verwende ich dagegen den Linhof Profi-Kugelkopf II, 003676, 540 g oder (für ganz kitzlige Anwendungen mit 800 mm Brennweite) den Linhof Profi-Kugelkopf III, 003650 (für 90 mm Spannaufnahme), 1328 g, im schweren Berlebach-Eschenholzstativ der Uni-Serie.
Interessant wäre für leichtere Ausrüstungen noch der neue Novoflex ClassicBall 3. Hat jemand mit dem bereits Erfahrungen?
@ Siegfried ZITATBenötigt man den bei einem Einbeinstativ wirklich, ich dachte bislang immer, ein 90°-Neigekopf würde aufgrund der 'Freiheitsgrade' die man im Gegensatz zum Dreibein hat, vollkommen ausreichend sein. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Gruß Siegfried[/quote] Ich denke auch, daß für die meisten "normalen" Anwendungen ein einfacher 90° Schwenkkopf reicht. Ich bin auf jeden Fall völlig zufrieden mit der Manfrotto-Ausrüstung. Da hast den Schwenkkopf sogar mit Schnellkupplungsplatte, so bist du flexibler mit dem Einbein. Und der Kopf lässt sich auch völlig rutschfrei arretieren. Und es ist ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis wie ich finde.
Nicht immer kann man den Aufsetzpunkt des Einbeins genau unter der kamera positionieren. Für die Bildgestaltung empfinde ich es wichtig, maximalen Spielraum zu haben, ohne das Stativ immer wieder neu positionieren zu müssen, und dabei - wenn erforderlich - trotzdem die Kamera horizontal ausrichten zu können. Deswegen habe ich mich seinerzeit auch für ein Einbein (Manfrotto 334B Automatik) entschieden, bei dem man die Höhe einfach und schnell verstellen kann. Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, den Nachfolger (685B Neotec) anzuschaffen, da ich mir davon weitere Arbeitserleichterung erhoffe. Für mich ist eben schnelle Handhabung, geringes Gewicht (durhc Kombination mit einem ultraleichten Mamiya-Magnesium-Kugelkopf) und Flexibilität wichtig und das ist vereinbar. Die Stabilität und Schwingungarmut halte ich für meine ansprüchefür gut. Aber so arbeitet jeder unterschiedlich. Aber ich möchte einen Kugelkopf auf meinem Einbein nicht mehr missen.
Zitat von Stefan68Nicht immer kann man den Aufsetzpunkt des Einbeins genau unter der kamera positionieren. Für die Bildgestaltung empfinde ich es wichtig, maximalen Spielraum zu haben...
Das leuchtet ein und scheint der entscheidende Vorteil des Panoramakopfes (auf dem Einbeinstativ) zu sein. Höchstwarscheinlich ist die lotrechte Ausrichtung des Einbeins sogar die schlechteste. Je mehr ich darüber nachdenke, erscheint es mir logisch, daß Stativfuß, die eigenen Füße und z.B. ein Baum (an den man sich mir z.B. der Schulter anlehnt, sofern vorhanden) ein Dreieck bilden. Ein 'Dreibein' hat ja bekanntlich den stabilsten 'Stand'.
Ich habe mir nach diversen Schrottkäufen vor Jahren ein Gitzo G1568 (Carbon) gekauft. War nicht billig, aber ich finds einfach klasse. Dann habe ich mir von Kaiser eine Wechelplatte (komplett Metall) dazugekauft. Ich kann Dir nur empfehlen, in einen gutsortierten Laden zu gehen, und die Dinger in die Hand zu nehmen und auszuprobieren. Prospektkauf halte ich für die schlechteste Wahl.
ZITATIch kann Dir nur empfehlen, in einen gutsortierten Laden zu gehen, und die Dinger in die Hand zu nehmen und auszuprobieren. Prospektkauf halte ich für die schlechteste Wahl.[/quote] Das sehe ich genauso. Es gibt Dinge, die muss man angefasst haben, bevor man sie kauft. Erst dann weiß man wirklich, ob es für einen geeignet ist. Nur anhand von Bildern würde ich mir auch nix bestellen. Das Internet hilft einem natürlich ungemein weiter, sich über die nächste Anschaffung schlau zu machen.
Zitat von Stefan68Nicht immer kann man den Aufsetzpunkt des Einbeins genau unter der kamera positionieren.
Macht auch keinen Sinn, finde ich. Ich habe ein Cullman 741 Einbein (nein, eigentlich 2, eins wurde gestohlen und tauchte wieder auf) und einen Neigekopf (Manfrotto MA 234RC Stativkopf) und bin damit sehr zufrieden. Ich habe sehr schnell festgestellt, daß es mir gar nichts bringt, die Kamera mit dem Einbein senkrecht zu stellen, das verwackelt wie Sau. Ich bilde immer ein Dreibein mit dem Monopod als vorderstem Bein und meinen beiden als hintere. Beine, stütze das Einbein also schräg nach vorne und kippe den Neiger entsprechend. Total stabil, natürlich abhängig vom Untergrund..
Zitat von homerjs_77Es gibt Dinge, die muss man angefasst haben, bevor man sie kauft. Erst dann weiß man wirklich, ob es für einen geeignet ist...
Volle Zustimmung, nur leider ist das hier im Nordwesten der Republik kein ganz leichtes Unterfangen. Oldenburg - Fehlanzeige, Bremen auch, Hamburg (?) 200km einfache Fahrt. Da bleibt einem fast nur das Internet, wenn man mehr als den üblichen Billigschrott ansehen (und auch kaufen) möchte. Selbst die Händler vor Ort haben eigentlich resigniert. Wenn etwas bestellt werden muß, wird man solange hingehalten, bis man die Geduld verliert oder mit dem Verweis abgespeist 'Kaufen Sie das im internet, mit den Preisen kann ich nicht mithalten' (was er meinetwegen auch garnicht sollte), beides selbst erlebt.