Hi, hab mir mal meine alten Farbbilder angesehen. Von Schärfe, Kontrast und Farben war ich nicht wirklich begeistert. Kann sein, dass das mit daran lag, dass ich damals viel Aldi-Kodak benutzt habe (weil ich dachte, Kodak ist Kodak). Ich war wohl auch noch nicht besonders anspruchsvoll (besser als Kompaktknipse war das allemal). Darüber hinaus habe ich zeitweise fast nur (auf Reisen eigentlich immer) mit dem Minolta MD 3,5/35-70 (das neuere mit Macro) fotografiert mit ständig aufgesetztem UV-Filter (weil ich das aus irgendeinem Buch hatte), von Hama. Das Objektiv soll ja nicht soooo schlecht sein. Ich habe mal Bilder von vor etwa einem Jahr mit dieser Kombi und Fuji Superia Reala verglichen mit einem kürzlich verschossenen Film: gleicher Film, gleiches Labor, Objektiv so ein Tokina Standard-Schiebezoom (3,5-4,5/35-105) OHNE FILTER. Und das waren Welten Unterschied. Und wollt ihr mir erzählen, dass das Tokina-Zoom besser war? Ich werde bei Gelegenheit mal ein bisschen testen, um alle Eventualitäten (Tokina besser als Minolta, zu blöd zum Fokussieren etc.) auszuschließen. LG, Susanna
wenn ich selbst auch keine UV-Filter einsetze, so verwende ich schon oft Polfilter oder Warmtonfilter 81A oder B, je nachdem. Zusätzliche Linsenflächen erzeugen mehr Lichtbrechungen, das muss man in Kauf nehmen. Andererseits setzt man die Filter ja gezielt ein und kann in Gegenlichtsituationen im Sucher schon kontrollieren, ob Spiegelungen zu sehen sind. In diesem Fall schatte ich zusätzlich mit einer Hand ab, verändere den Aufnahmewinkel oder schraube halt bei Bedarf das Filter herunter. Es gibt aber - vom UV-Filter mal abgesehen - keinen Grund sich grundsätzlich für oder gegen Filter entscheiden zu müssen.
Jetzt mal ganz ketzerisch: hast Du die beiden Bilder aus der exakt selben Position, sprich vom Stativ aus, gemacht? Wenn man sich die beiden Bilder ansieht, hat man den Eindruck, dass der Bildwinkel etwas verändert ist. Ob mit oder ohne Filter reicht oft bei Gegenlichtaufnahmen ein minimales Verändern des Kamerawinkels, dass der Sonnenstrahl ins Objektiv trifft (egal ob mit oder ohne Filter) und solche Reflexe verursacht.
Zitat von SeifenhändlerAb wann waren die (manuellen) Objektive denn besser UV-Vergütet? (Waren es die MC/MD jemals?)
Ich zitiere hierzu mal Dieter Gabler aus seinem Buch "Minolta SR-T 101", Ausgabe von März 1971 (!:
"U.V. Filter bei Color ist bei den Rokkoren (der MC-Serie) nach meiner Erfahrung überflüssig [...] Empfohlen wird ein U.V.-Fliter bei Rokkoren nur in Höhen ab ca. 1500 m (Hochgebirge)..." (S. 81)
Und in seinem Werk "Die Nah- und Makrofotografie mit dem Minolta-Spiegelreflexsystem" (4. Auflage, 1976) schreibt Gabler:
"Der Effekt des 'Achromatic Coating' liegt auch in der praktisch totalen Sperre gegen UV-Strahlung; daher kein UV-Filter nötig." (S. 61)
"UV-Filter (Ultraviolett-Sperrfilter) für Rokkore optisch so gut wie wirkungslos. Die Rokkore absorbieren die UV-Strahlung bereits so perfekt, daß sich eine Filterung erübrigt. Ausnahme: Objektivkopf 100 mm; dieser mit U.V.-Filter." (S. 177) Anmerkung: Der Objektivkopf 1:4,0/100mm war ein Dreilinser (Triplet-Objektivtyp).
Josef Scheibel sagt zu diesem Thema in seinem "Minolta-Buch" von 1972 (1.-8. Tausend):
"Die modernen viellinsigen Rokkor-Objektive mit ihren hochbrechenden Spezialgläsern und dem 'Achromatic Coating' lassen so wenig ultraviolette Strahlung bis zum Film durch, daß sich die Verwendung eines zusätzlichen UV-Sperrfilters erübrigt. [...] Eine Regel, die auch für Fremdobjektive gilt: Setzt sich das Objektiv aus 5 und mehr Einzellinsen zusammen, ist das UV-Sperrfilter überflüssig. Bei 4 und weniger Einzellinsen in Höhen über etwa 2500 m sollte man ein UV-Sperrfilter benutzen." (S. 121f.)
FAZIT: Will man diesen Aussagen, auch bei den heutigen Ansprüchen, Glauben schenken, so sind die Minolta MC/MD-Objektive bereits seit etwa Anfang der 70er Jahre ausreichend vergütet, um den Einsatz eines UV-Filters (von Sonderfällen abgesehen) überflüssig zu machen.
#39 von
heinrichloch
(
gelöscht
)
, 21.11.2005 18:05
...seit 1967 habe ich Erfahrung mit den Objektiven aus dem Hause Minolta gesammelt und festgestellt, dass UV-Filter in der Regel nur dem Handel helfen. Mein Filter bei Naturfotos ist das Pol-Filter. Ich würde sog. Protektor (schutz)-Filter nur in Wüsten und bei Sandbahn-Rennen etc. einsetzen. Bei Sandsturm die Kamera in eine Plastik-Tüte verstauen und mit einem Bügelverschluss sichern. Besser geht's nicht, und warten.
Zitat von wn-mfFAZIT: Will man diesen Aussagen, auch bei den heutigen Ansprüchen, Glauben schenken, so sind die Minolta MC/MD-Objektive bereits seit etwa Anfang der 70er Jahre ausreichend vergütet, um den Einsatz eines UV-Filters (von Sonderfällen abgesehen) überflüssig zu machen.
Leica hat das UV-Problem bei Objektiven mit wenigen Linsen (Tessar-Typen) bei verkitteten Linsen vor geraumer Zeit mit einem Spezialkitt gelöst, der UV stark absorbiert. Auch die echten achromatisch korrigierten Zweilinser-Fernobjektive à la 6.8/400 und 560 mm hatten verkittete Linsen.