RE: UV-Filter im Himalaya?

#1 von MajorTom , 24.01.2007 08:12

Hallo,

ich fahre im Oktober für 2 1/2 Wochen (ich weiß, viel zu kurz) nach Nepal und Tibet. Dabei werde ich eine Überland-Tour mit dem Jeep von Lhasa nach Kathmandu machen. Dabei gibt's einen Abstecher für 2 Tage zum Kloster Rongbuk auf 5200 Meter, direkt vor der Nordwand des Everest. Aber auch der Rest der Tour wird sich in Höhen von 3500 (Lhasa) bis über 5000 m (einige Pässe) abspielen. Die paar Tage in Kathmandu, die wir noch haben, sind dagegen echtes Flachland.

Natürlich will ich auch ordentlich viel fotografieren. Wenn das Wetter passt (im Oktober scheint da oft die Sonne, aber es ist im Himalaya schon saukalt nachts), gibt es sicher Tausende Motive. Nun stellt sich die Frage, ob ein UV-Filter in der Höhe sinnvoll ist. Bitte keine Diskussionen wegen Objektivschutz usw., das haben wir hier schon oft durchgekaut. Mir geht es um die UV-Strahlung, die eben dort (bedingt durch die große Höhe und die saubere Luft) deutlich erhöht ist. Ich weiß, dass die meisten modernen Objektive bereits einen UV-Schutz eingebaut haben, aber ist in der Gegend ein zusätzlicher Filter sinnvoll? Natürlich würde ich dann einen einigermaßen hochwertigen Filter kaufen, der mir meine Bilder möglichst wenig versaut (wie es viele Billigteile tun).


Grüße

Thomas



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#2 von ingobohn , 24.01.2007 09:00

Die heutigen Objektive bzw. deren Linsen sind UV-vergütet (sofern Du nicht gerade ein superbilliges Noname-Objektiv besitzt). Insofern hast Du eigentlich leinen Grund, einen zusätzlichen UV-Filter draufzuschrauben. Ich würde mir eher Gedanken z.B. um einen Polfilter und einen Grauverlaufsfilter machen.



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#3 von MajorTom , 24.01.2007 09:37

Polfilter ist vorhanden, brauche nur noch einen Adapterring für den Filter (72mm, für mein Tamron 24-135 gekauft) auf 67mm (KoMi 28-75).

Einen Grauverlauffilter habe ich mir auch schon überlegt (für andere Anlässe). Da bin ich mir aber auch noch nicht richtig schlüssig. Ein Einschraubfilter ist zu unflexibel, da der Übergang immer in der Mitte liegt. Cokin scheint mir andererseits eine große Friemelei zu sein. Mal schauen.



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#4 von ingobohn , 24.01.2007 09:44

Ein Schraub-Verlaufsfilter macht m.E. aus genau dem von Dir genannten Grund wenig Sinn. Okay, es war manchmal im Urlaub etwas eine Fummelei mit dem Cokin-P-Halter und dem P120, aber es hat sich gelohnt. Der Cokin P120 hat m.W. ein Blende -> Null (Filtermitte) als Grauverlauf, der P121 2 Blenden -> Null (Filtermitte).



EDIT: Habe schon mal irgendwo (?) gelesen, daß es bei den Cokin-Grauverlaufsfiltern manchmal zu leichten Magentastichen käme. Kann ich aber nicht bestätigen.



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#5 von WinSoft , 24.01.2007 10:02

ZITAt (ingobohn @ 2007-01-24, 9:00) Die heutigen Objektive bzw. deren Linsen sind UV-vergütet[/quote]
Dem ist nicht so, da man per Vergütung allein normalerweise keine spektrale Filterung erreicht.

Vielleicht meint Sie eher, dass die vielen Gläser heutiger Zooms nur noch wenig UV durchlassen. Das aber hat mit der Vergütung nichts zu tun!

Es ist richtig, dass die UV-Strahlung mit der Höhe zunimmt und in 4000 m bis 5000 m sehr kräftig ist. Hier ist vor allem ein ausreichender Hautschutz dringend notwendig!

Da Filme UV-empfindlich sind, sollte man bei einer derart starken Strahlung trotz viellinsiger Objektive einen UV-Schutz vorsehen. Das kann auch ein gutes Polfilter sein.

Bei Digitalkameras ist das alles ohne Belang, da die Sensoren nicht UV-empfindlich sind. Hier kann man getrost auf UV-Filter verzichten.



 
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RE: UV-Filter im Himalaya?

#6 von ingobohn , 24.01.2007 10:04

ZITAt (WinSoft @ 2007-01-24, 10:02) ZITAt (ingobohn @ 2007-01-24, 9:00) Die heutigen Objektive bzw. deren Linsen sind UV-vergütet[/quote]
Dem ist nicht so, da man per Vergütung allein normalerweise keine spektrale Filterung erreicht.
Vielleicht meint Sie eher, dass die vielen Gläser heutiger Zooms nur noch wenig UV durchlassen. Das aber hat mit der Vergütung nichts zu tun!
[/quote]
Okay, da habe ich mich etwas "schlurig" ausgedrückt. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

[OT]Und? OG eingeschneit? /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />[/OT]



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#7 von 01af , 24.01.2007 11:30

Im Hochgebirge auf Höhen von 4000 m und mehr würde ich auf jeden Fall ein UV-Sperrfilter mitnehmen. Es ist zwar richtig, daß moderne Objektive im Regelfall nur noch wenig UV-Strahlung durchlassen ... doch Hochgebirge ist kein Regelfall. Werden andere Filter eingesetzt, wie etwa Polarisations- oder Kantenfilter, so brauchen diese nicht mit UV-Sperrfiltern kombiniert zu werden, weil sie selber bereits eine UV-Sperrwirkung integriert haben.

Je weniger Linsen ein Objektiv hat, desto geringer seine eigene UV-Sperrwirkung. Also sollte man auf Festbrennweiten mit moderaten Lichtstärken aus vier, fünf oder sechs Linsen im Hochgebirge unbedingt ein UV-Sperrfilter benutzen. Bei Zooms mit zwölf, vierzehn oder noch mehr Linsen ist ein UV-Sperrfilter evtl. verzichtbar (ausprobieren!. Das gilt für S/W-Film, Farbfilm und Digitalkameras gleichermaßen.

Übrigens, wer Schwarzweißfotos mit Kantenfiltern macht, der kommt im Hochgebirge gewöhnlich mit schwächeren Filtern aus als im Flachland gewohnt. Wer also z. B. gern und oft ein Orangefilter benutzt, wird auf großer Höhe dieselbe Filterwirkung mit einem dunklen Gelbfilter erzielen.

-- Olaf



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#8 von Ulmer.Spatz ( gelöscht ) , 24.01.2007 12:14

ZITAt (WinSoft @ 2007-01-24, 10:02) Bei Digitalkameras ist das alles ohne Belang, da die Sensoren nicht UV-empfindlich sind. Hier kann man getrost auf UV-Filter verzichten.[/quote]


01af (olaf) schreibt
.
.
Je weniger Linsen ein Objektiv hat, desto geringer seine eigene UV-Sperrwirkung. Also sollte man auf Festbrennweiten mit moderaten Lichtstärken aus vier, fünf oder sechs Linsen im Hochgebirge unbedingt ein UV-Sperrfilter benutzen. Bei Zooms mit zwölf, vierzehn oder noch mehr Linsen ist ein UV-Sperrfilter evtl. verzichtbar (ausprobieren!. Das gilt für S/W-Film, Farbfilm und Digitalkameras gleichermaßen.
.
.


Hallo,

ich bin verwirrt. Was ist nun richtig?

Gruß

Walter



Ulmer.Spatz

RE: UV-Filter im Himalaya?

#9 von ingobohn , 24.01.2007 13:01

[ QUOTE ] ... [ /QUOTE ] /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#10 von Dennis , 24.01.2007 13:33

ZITAt (Ulmer.Spatz @ 2007-01-24, 12:14) Was ist nun richtig?[/quote]
Gute Frage, ich weiß es auch nicht. Richtig ist, das digitale Kameras - vielmehr die Sensoren selber - in nicht nennenswertem Umfang UV-empfindlich sind. Das bedeutet, dass unter flachländischen Bedingungen ein normal belichtetes Bild nur einen sehr geringen UV-Anteil aufzeichnet. Würden man also ein UV-Pass-Filter davorsetzen (das nur UV passieren lässt, und alle anderen Farben sperrt), dann erhielte man ein sehr sehr dunkles Bild. Da aber - wie Olaf ja richtig bemerkt hat - im Hochgebirge der UV-Anteil im Licht sehr viel höher ist, kommt auch definitv mehr vom UV-Licht im späteren Bild zum Tragen. Das könnte sich so äußern, dass das Bild entweder überbelichtet ist (da der Belichtungsmesser den UV-Anteil nicht erfasst) oder in einer kalten Farbstimmung mit erhöhtem Blauanteil.

Interessant wäre es allemal, das zu untersuchen. Könntest Du das nicht mal machen? Testfotos mit- und ohne UV-Filter? Ich tendiere zu Olaf's Aussage: Bei Weniglinsern (Festbrennweiten) mit, bei Viellinsern (Zoom) ohne.



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#11 von Seppel , 24.01.2007 13:49

Aus eigener Erfahrung (habe sehr viel in >4000m fotografiert) würde ich sagen, dass der UV-Sperrfilter in der Praxis meistens verzichtbar ist.
In den meisten Fällen nehme ich aus Gewichtsgründen ein Standardzoom (28-85mm, 13 Linsen) und eine WW-Festbrennweite (24mm, 9Linsen) mit. Wie Olaf schon sagte, sind viellinsige Objektive weniger durchlässig für UV-Strahlung, das Zoom-Objektiv sperrt da ausreichend.
Bei Weitwinkelfestbrennweiten ist der Einsatz von Filtern generell etwas problematisch - besonders im Gebirge, da dort im Eis und Schnee extrem starkes Streulicht auftritt und man bei der Panoramafotografie auch manchmal die Sonne direkt mit im Bild (bzw.starkes Gegenlich) hat. In diesen Fällen sind die FiIlter meistens kontrastmildernd und beeinflussen das Bild in negativer Weise mehr als sie durch ihre UV-Sperrfunktion nützen, von daher lasse ich sie auch da weg. WW-Objektive haben ja auch oft 7+ Linsen /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> Auf jeden Fall sollte man, wenn überhaupt, für optimale Ergebnisse nur die besten Filter verwenden, aber das ist ja nichts neues - nur grade hier wirken sich schlechte Filter katastrophal aus (ich spreche da aus Erfahrung /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" /> )
Einzig im Telebereich sind UV-Sperrfilter unstörend (wenn einem die Sperrung durch Linsen nicht reicht), da sie durch lange Streulichtblenden vor Gegen-und Streulicht geschützt sind und die Sonne selten Teil des Bildes ist.

Ich hatte bisher noch nie Probleme mit Unschärfen oder Blaustichen (nicht zu verwechseln mit dem blauen Dunst, der nichts mit UV-Strahlung zu tun hat, aber im Gebirge auf langer Distanz oft vorkommt) auf Diafilm (Velvia).

Habe übrigens auch gelesen, dass Filme ebenfalls noch mal eine UV-Schutzschicht haben, mehr weiß ich dazu aber nicht.

Mit Objektiven <6 Linsen habe ich keine Erfahrung, aber da würde ich, je nach Wetter, über den UV-Filter nachdenken.

Grüße,
Sebastian



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#12 von Ulmer.Spatz ( gelöscht ) , 24.01.2007 13:54

ZITAt (Dennis @ 2007-01-24, 13:33) ZITAt (Ulmer.Spatz @ 2007-01-24, 12:14) Was ist nun richtig?[/quote]

Interessant wäre es allemal, das zu untersuchen. Könntest Du das nicht mal machen? Testfotos mit- und ohne UV-Filter? Ich tendiere zu Olaf's Aussage: Bei Weniglinsern (Festbrennweiten) mit, bei Viellinsern (Zoom) ohne.
[/quote]

Ach, wie gerne würde ich das tun. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> Eine Reise in den Himalaya würde mich schon reizen. Aber leider, nein.
In absehbarer Zeit werde ich nicht in solche Höhen gelangen.

Walter



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#13 von Dennis , 24.01.2007 16:04

ZITAt (Ulmer.Spatz @ 2007-01-24, 13:54) In absehbarer Zeit werde ich nicht in solche Höhen gelangen.[/quote]
Ooops - ich meinte natürlich Major Tom /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />



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RE: UV-Filter im Himalaya?

#14 von Fischvati , 24.01.2007 16:07

Glückwunsch zu solch einer Reise. So etwas ist ein Traum von mir, mal so eine Reise zu machen. Vergiß nicht ein starkes Zoomobjektiv mitzunehmen, damit Du schön in die Berge hineinzoomen kannst (Gipfelspitzen, Seracs, Eisfelder usw.). Vielleicht bekomme ich später sogar das ein oder andere Foto zu sehen /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> . Aber eine Frage hätte ich noch, hast Du Dich im Monat verschrieben?

Gruß Micha



 
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RE: UV-Filter im Himalaya?

#15 von MajorTom , 24.01.2007 16:25

ZITAt (Dennis @ 2007-01-24, 16:04) ZITAt (Ulmer.Spatz @ 2007-01-24, 13:54) In absehbarer Zeit werde ich nicht in solche Höhen gelangen.[/quote]
Ooops - ich meinte natürlich Major Tom /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />
[/quote]
Ich will halt wissen, ob ich für die Reise UV-Filter kaufen muss. Dann auf der Reise Testfotos zu schießen, bringt mich in der speziellen Frage nicht weiter. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
Immerhin bräuchte ich mehrere Filter (habe dummerweise unterschiedliche Filterdurchmesser an meinen Linsen, und mit Adaptern macht Arbeiten mit angesetzter GeLi keinen Spaß. Das geht ganz schön ins Geld, ein guter UV-Filter kostet durchaus 50 EUR.

ZITAt (Fischvati @ 2007-01-24, 16:07) Glückwunsch zu solch einer Reise. So etwas ist ein Traum von mir, mal so eine Reise zu machen. Vergiß nicht ein starkes Zoomobjektiv mitzunehmen, damit Du schön in die Berge hineinzoomen kannst (Gipfelspitzen, Seracs, Eisfelder usw.). Vielleicht bekomme ich später sogar das ein oder andere Foto zu sehen /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> . Aber eine Frage hätte ich noch, hast Du Dich im Monat verschrieben?[/quote]
Ich träume auch schon seit vielen Jahren davon, nun kann ich mir das endlich verwirklichen. Muss den Rest des Jahres darauf sparen, nur ein neues Tele muss noch her (eben wegen den Bergspitzen, vielleicht kann ich ja Everest-Bergsteiger ablichten /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> ).

Der Monat stimmt schon, ich werde diesen Oktober fahren. Für eine Kombination aus Nepal und Tibet ist das eigentlich die günstigste Reisezeit. In Tibet ist es dann zwar stellenweise (vor allem am Himalaya) schon sehr kalt. Aber im Sommer (bis Ende September) herrscht in Nepal der Monsun, dann sieht man die Berge nicht. Im Oktober und November ist die Luft besonders klar.

Thomas



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