Hallo zusammen,
ich muss zugeben, dass ich kein sehr fleissiger Poster hier geworden bin, aber durchaus ein von einigen Dingen mitbetroffener Mitleser.
Den Ein- und Umstieg über die digitale Fotografie wagte ich neben meiner analogen EOS300 mit der Minolta Z1. Der Superzoom war einfach ein Argument und der Preis in Ordnung. Tatsächlich konnte man die Kamera dann allerdings fast nur für s/w Aufnahmen nutzen. Farbwiedergabe war mit DIESEN CAs absolut nicht zumutbar, Farbsäume über Farbsäume und die verschwanden selbst bei Mini-Verkleinerungen nur schwer.
Ich sah es also ein: Die Z1 war eben zu billig, ein Einstieg in die höherwertige Digital-Fotografie gibts eben erst mit teureren Modellen. Also wurde die Z1 verscherbelt und die A1 gekauft. Meine Freundin bekam auch eine A1, denn auch sie fotografiert gern und oft. Typisch: Ihre A1 hatte vom Start weg einen defekten AS, wurde allerdings immerhin direkt umgetauscht und musste nicht erst nach Bremen. Die Kamera begeisterte ansonsten: Tolle Bedienung, professionelles Feeling usw. usf... unsere Bilder fanden wir auch ganz ok, wenn sie denn erstmal auf 800x600 verkleinert und anständig nachbearbeitet waren. Ich mochte die bearbeitungsfreundlichen, weil neutralen Bilder der A1 einige Zeit lang gut leiden. Das Bildrauschen war zwar stärker als alles was ich bis dahin gesehen hatte, aber auf den Verkleinerungen sah man das ja nicht. Das war allerdings im Oktober. Im Sommer sah die Sache schon anders aus, bei 30 bis 35 Grad Außentemperatur wird das Rauschen immer schlimmer, wer dann auch noch dran denkt in geschlossenen Räumen Langzeitbelichtungen zu machen weiss was ihn erwartet: Fosi-Bug!
Bei der A2 sollte es besser sein... nun hatte man schon so viel Zubehör und sich so an die Bedienung gewöhnt... also, Umstieg von A1 auf A2. Was soll ich sagen? Klar, auch meine Freundin war wieder dabei und auch dieses Mal war ihre Minolta gleich erstmal defekt: Die Kamera wurde am PC einfach nicht erkannt und dann legte sie beim Fokussieren ein grässliches Surren und höllisches blaues Rauschen im Display an den Tag. Auch hier wurde ein Glück umgetauscht und siehe da, auch hier funktionierte mit Kamera Nr. 2 dann alles.
Nur das Bildrauschen war absolut nicht erledigt. Ganz im Gegenteil, durch die auf den Chip gequetschen 8 Megapixel schien sich das Rauschverhalten eher noch verschlimmert zu haben und ich mag nun spinnen oder nicht, aber die ISO64 halfen mir da gar nicht, schienen sie doch einfach nur die Matsche etwa stärker zu glätten und nicht etwa das Rauschen zu mindern.
Ich war enttäuscht! Zwei Kameras waren direkt ab Werk defekt, die Z1 nach meiner heutigen Meinung nach eine 100%ige Fehlkonstruktion und die Bildqualität der A2 und A1 ist den meisten Vertretern aus der gleichen Liga wahrlich unterlegen. Da ich sehr viel Wert auf den AS gelegt habe, würde ich mir heute wahrscheinlich eine Nikon Coolpix 8800 kaufen. Toller Zoombereich und absolut geniale Bildqualität. Was die Bildqualität angeht, kommt die KoMi ebenso an die Olympus 8080 m. E. überhaupt nicht heran.
Was hat mir die ganze tolle Bedienung der Kamera also eigentlich genutzt? Ich habe auch immer nichts drauf gegeben, wenn die Leute mit ihren Mäkeleien über 100%-Ansichten ankamen. "Wer guckt sich denn 30x40 Abzüge mit ner Lupe an" habe ich gefragt. Aber das ist einfach auch nicht die ganze Wahrheit. Wenn man wirklich mal vergleicht und sich von seiner KoMi-Brille trennt, muss man schon zugeben: Es gibt Kameras die brauchbare 100%-Bilder bieten!
Ich wollte nie eine DSLR haben, ich habe immer dagegen gewettert dieses althergebrachte Konzept auf die Digitalfotografie 1:1 zu übertragen und mich über die nicht vorhandene Preview Funktion der Displays mokiert. Aber was soll ich sagen: Am Ende zählt das Bild das rauskommt!
Eine KoMi A1 und A2 kostete am Anfang über 1.000 Euro. Mittlerweile bekommt man für dieses Geld eine EOS350 mit ebenbürtigem Zoom-Objektiv im KB-Bereich 28-200. Ich habe mir diesen Spaß deshalb gegönnt, anfangs fast widerwillig. Ich wollte den Komfort der A2 eigentlich nicht hergeben. Nun sehe ich die Bildqualität der EOS350 und könnte weinen. Weinen, weil ich so viele unwiederbringbare Motive nur derart mies und verrauscht auf der Platte habe. Der Vergleich ist unfair und doch drängt er sich preislich auf - es ist kein Wunder, dass KoMi keine Prosumer-Kamera mehr bringt und es auch bei den anderen Herstellern damit vorbei zu sein scheint (nun übernimmt Samsung das Feld, ein weiterer Beleg für das Abrutschen dieses Segments).
Ich werde die A2 behalten. Aber da wo es mir auf optimale Bildqualität ankommt, wird die EOS350 zum Einsatz kommen. Und auch hier kann man es KoMi einfach nur übel nehmen, dass sie jegliches Gefühl für den Markt verloren zu haben scheinen. Die Dynax 7D kam viel zu spät und die Dynax 5D erst Recht. Jetzt noch mit einer 6MPix DSLR zu kommen und mit diesem Sortiment gegen 20D und 350D anstinken zu wollen, ist ein Witz - nichtmal technisch, die 2MPix mehr reissen es bei Ausbelichtungen von 30x45 noch nichtmal raus, aber psychologisch ist doch nun seit langem klar, dass der 08/15-Käufer im Zweifelsfall immer den hohen MPix den Vorzug gibt.
Das Thema KoMi ist deshalb für mich erstmal gegessen. Ich habs satt mich mit elementaren technischen Mängeln von Kameras in meinem Schaffen beschränken zu lassen und mich über technisch misslungene Aufnahmen zu ärgern (ich KANN fotografieren, künstlerisch wird bei mir nie gemeckert, aber was bringts wenn das Bild aussieht als hätte es 1mm Korn?), ich akzeptiere diese miese Qualitätskontrolle nicht mehr und werde deshalb die Produkte auch eher nicht mehr weiter empfehlen und ich kann mich nur wundern, wer da im Marketing und/oder in der Entwicklung dermaßen pennt, dass man dem Markt im DSLR-Bereich mittlerweile nur noch so hinterherrennt. Wenn man meint sich auf seinem AS ausruhen zu müssen, bitte! Aber irgendwann wird auch der letzte drauf kommen, dass bei ISO1600 oder gar 3200 der AS eigentlich kaum noch gebraucht wird, wenn man keine Rauschescherbe wie die A2 in der Hand hat. Und im Ernst: Die EOS350 1600er Bilder schlagen selbst A2 100er Kurzzeitbelichtungen um Längen. Wozu braucht man den AS an einer DSLR also wirklich zwingend? Der hatte seine Berechtigung an der A1 oder A2, weil sie keine hohen ISO-Zahlen bringen. Das man endlich auch mal 10 Sekunden oder wenns sein müsste (muss eigentlich eher sehr selten und mehr bei fotografischen Experimenten) minutenlang ohne völlig verpixelte Ergebnisse belichten kann ist eine Wohltat. Im normalen Rahmen geht das allerdings auch mit den o. g. Prosumer-Vertretern von Olympus, Nikon oder auch Sony. Kein Wunder, dass sich alle Welt über Fosi-verteidigende KoMi-User kaputt lacht. Es ist einfach nicht normal, nach einer A1 eine zweite Generation nachzuschieben, die allen Ernstes den selben Bug hat und dieser serienstreungsbedingt bei vielen Modellen allen Ernstes schon bei knapp 1 Sekunde Belichtung auftritt, was nunmal ein durchaus häufiger "blaue Stunde"-Bereich ist. Auch Nachtaufnahmen machen nun endlich den Spaß den sie machen sollten und man kann sie herzeigen ohne die obligatorischen stundenlagen NeatImage-Sessions und das Weggeschmiere ganz übler Hotpixel-Gruppen - aber ok, fairerweise muss man sagen, dass man weiss das einem dieser Spaß versagt bleiben MUSS, wenn man sich eine A2/A1 kauft.
Für mich ist KoMi unten durch... es gibt einfach nichts wichtigeres als Bildqualität und wenn die nicht stimmt, nutzt das ansonsten tollste Kamerakonzept nichts. Der horrende Preisverfall zeigt, dass das auch der Markt so sieht: KoMi verkauft sich nur über die Ramschtheke gut. Mit den Konkurrenzmodellen von Nikon und Sony verdient der Händler heute noch gutes Geld, die haben eigentlich seit Markteinführung kaum nachgelassen. Offenbar hat das doch was mit Qualität zu tun.
Minoman ist jetzt deshalb Canoman...,
eigentlich schade, denn ich kaufe normalerweise gerne von den unterschätzten "Underdogs" im Markt. Das Problem ist nur, dass KoMi leider nicht unterschätzt wird und die Millionen Fliegen bei den anderen Herstellern keine Schei**e zu fresen bekommen! Es ist unwahrscheinlich, dass das mal ein weisungs- und entscheidungdbefugter japanischer Minolta-Ingenieur liest, aber ich wollte das einfach mal loswerden. Vielleicht kann es ja sogar hier jemand verstehen (Hass, Hass, oh oh, ich spüre Hass von A2-Jüngern ;-)