Zitat von Manfred "manfredm"
Zitat von "01af"
Nur ... es gibt kaum Objektive, mit denen sich solche Zwischenringe wirklich sinnvoll einsetzen ließen. Mit einem Satz Vorsatzachromaten ist man in der Regel besser bedient.
Warum das denn?
Zwischenringe machen bei jedem Makro Sinn, um dessen Nahgrenze über 1:1 zu schieben, bei 50 mm und 100 mm kommt man da bei weit besserer Qualität als mit Achromaten bis über 2:1.
Nun -- ich schrieb "kaum" und "in der Regel", nicht "niemals" und "immer".
Insbesondere was Abbildungsmaßstäbe von deutlich über 1:1 -- oder gar über 2:1 -- per einfacher Auszugsverlängerung mit Makroobjektiven angeht ... für Blümchenbilder mag's reichen. Wer Wert auf hohe Abbildungsleistung legt, wird diese Lieschen-Müller-Methode unterlassen und stattdessen das 50-mm-Makroobjektiv in Retrostellung betreiben, was eine erheblich bessere Leistung jenseits von 1:1 ergibt, weil die Leistung normaler Makroobjektive jenseits von 1:1 in Normalstellung rapide abfällt. Doch für Retrostellung braucht man natürlich keine AF-Automatikzwischenringe ...
Mit längeren Brennweiten Maßstäbe über 1:1 anzustreben, ist sinnlos. Der Arbeitsabstand wird kaum bis gar nicht größer, nur der Bedarf an Auszugsverlängerung wächst über jedes sinnvoll handhabbare Maß. Wenn man es unter Inkaufnahme geringerer Abbildungsleistung trotzdem tun will, so wäre ein Telekonverter die beste Lösung.
Was aber den speziellen Anwendungszweck angeht, die Nahgrenze mittlerer und langer Teleobjektive etwas zu erweitern, muß ich dir recht geben: dafür sind Automatik-Zwischenringe in der Tat sehr nützlich -- sofern man es mit der Auszugsverlängerung nicht übertreibt. Aber mit Makrofotografie hat das noch lange nichts zu tun.
Zitat von Tobias "Big_Lindi"
Und da die Zwischenringe ohne Optik auskommen, ist die Abbildungsleistung sehr wohl besser als von Vorsatzlinsen.
Unfug.
Zitat von Tobias "Big_Lindi"
... aber die Frage ist, ob Du das 50er mit Vorsatzlinsen besser hinbekommst. Ein Objektiv ist ja weder auf Auszugsverlängerung noch auf Vorsatzlinse gerechnet. Und bei den Linsen kommt halt der "Optik-Faktor" noch dazu. So steht's zumindest in den meisten Lehrbüchern.
Also, ich kenne kein seriöses Lehrbuch, in dem solcher Unsinn stünde. Vielleicht liest du beser noch einmal nach?
Tatsache ist, daß jedes normale Objektiv quasi "auf Verwendung mit Vorsatzlinsen" gerechnet ist. Denn eine Vorsatzlinse stellt für das Basisobjektiv grad den Zustand her, für den es optimiert ist -- Stichwort: Kollimatorwirkung (wenn dir dieses Stichwort nichts sagt, dann ist's wirklich nicht weit her mit deinen Lehrbüchern). Die Frage ist nur: mit welcher Präzision tut die Nahlinse das, und welche Fehler führt sie selber ein? Wie bei jeder anderen Optik auch, so gibt's natürlich auch bei Nahlinsen billige und teure, gute und schlechte. Die besten sind halt die edlen, zweilinsigen Achromaten von Canon, Leitz, Minolta und Nikon. Mit einer Minolta Close-up Lens No. 1 auf einem 50-mm-Standardobjektiv, auf unendlich fokussiert, erzielt man etwa den gleichen Abbildungsmaßstab wie mit demselben Objektiv ohne Nahlinse, auf ca. 0,60 m fokussiert -- und mit der Nahlinse ergibt sich die bessere Abbildungsleistung (die der eines auf 0,60 m fokussierten 50-mm-Makroobjektives nahezu ebenbürtig ist)! Aber auch schon gute einfache Nahlinsen ergeben in der Regel im Übergangsbereich zwischen Nah- und Makrofotografie bessere Ergebnisse als Zwischenringe. Nur Billig-Nahlinsen geben evtl. schlechtere Ergebnisse.
Natürlich -- wenn man nun einmal keine Nahlinsen für den benötigten Einschraubdurchmesser hat, dann nimmt man notgedrungen eben Zwischenringe. Unbrauchbar werden die Ergebnisse damit schließlich nicht. Die Leistungsunterschiede der verschiedenen Techniken sind in der Regel eher klein und werden nur bei kritischen Anwendungen praktisch relevant.
Zitat von Bernd "BerndFranzen"
Man sollte dabei aber auch die Preise nicht übersehen: Achromaten werden VOR das Objektiv geschraubt, bei großen Durchmessern wird's ganz schön teuer, oder es gibt sie nicht in der gewünschten Größe.
Zwischenringe kommen zwischen Kamera und Objektiv, einer passt für alle Objektive.
Da hast du natürlich nicht ganz unrecht. Aber so kritisch sehe ich das gar nicht. Denn man muß ja nicht mit allen denkbaren Objektiven in den Nah- bzw. Makrobereich vorstoßen. Mit Weitwinkeln, Standardzooms oder langen Teleobjektiven ist das sowieso nicht so sinnvoll, wenn man auf gute Abbildungsqualität Wert legt. Ideal wäre z. B. ein 50-mm-Standardobjektiv sowie ein AF 1:4/70-210 mm. Auf beide passen die Minolta-Achromaten mit 55 mm Durchmesser (bei eBay jeden Tag für 'n Appel und 'n Ei erhältlich, auf dem 50er evtl. mit Adapterring) und ergeben einen großen Arbeitsbereich mit hoher bis sehr hoher Leistung.
-- Olaf