Wenn man, mir, denn einmal, als Vertreter der Generation PISA, gestattet, meine bescheidene Meinung abzugeben, und das anhand eines Beispiels aus der Schule zu belegen, so komme ich zu folgendem Schluss: Die Theorie ist für die Praxis schlichtweg Notwendigkeit.
Es steht mir mitnichten zu, zu beurteilen wie es bei der arbeitenden Bevölkerungsminderheit ist, doch, zumindest bei mir, in der Schule, ist es so, dass mein Tutor mir, mit Recht, den Versuch um die Ohren schlüge, begänne ich damit die Chemikalien einfach zusammenzukippen, ohne vorher auch nur einen Gedanken an die theoretischen Grundlagen, sei es nun der Mechanismus oder die notwendigen stöchiometrischen Bedingungen, verschwendet zu haben. Es ist, so meine Erfahrung, Usus, in allen Fächern, so zu verfahren, bedingt durch die Tatsache, dass ich mich im Fach Politik mehr schlecht als Recht mit dem Staat beschäftigen kann, wenn mir die Staatstheorien der vergangenen Jahrhunderte, als Beispiel sei hier der Leviathan des Hobbes' genannt, nicht zumindest rudimentär bekannt wären. Diese Reihe an Beispielen ließe sich beliebig fortsetzen, mithin kommt man zu obigem Ergebnis. Ich für meinen Teil, bin immer wieder ausgesprochen dankbar für theoretische Abhandlungen, denn ein Mehr an Wissen ist niemals schädlich, insbesondere dann nicht, wenn Wissen auch das Verstehen beeinflußt.