Auch hier sind im Verlauf der letzten Monate einige Sachen angeschwemmt worden, die zur Illustration des kommenden Fotospiegels verwendet werden - im Bericht zur X-700 nämlich. Beim Testen (auf hochauflösendem Technical Pan) hat mich erstaunt, wie gut die MD III-Objektive (trotz ihrer eher durchzogenen Reputation) waren. Das MD III 1.4/50mm war bei f1.4 und f2.8 deutlich schärfer und kontrastreicher als das MC-X 1.4/50mm (beides neuwertige Exemplare); auch bei den 28ern konnte das MD-III 2/28mm bei Offenblende mit eher besseren Leistungen aufwarten als das MC-X 2/28mm. Interessant auch das unscheinbare MC-X 3.5/28mm (zweite Version mit fünf Linsen), das bereits bei Offenblende sehr gut ist und den teureren f2-Linsen keinesfalls nachsteht.
Keine Frage ist allerdings, dass die MC-X-Objektive haptisch in einer ganz anderen Liga spielen als die MD-III-Linsen. Obwohl alle gängingen MD-III-Festbrennweiten ausser dem 3.5/50mm Macro weitgehend aus Metall gefertigt sind, laufen die MD-III-Schneckengänge (Alu auf Alu) wesentlich weniger sanft als diejenigen der frühen MC-X-Linsen (Messing/Alu-Kombination, wie Leica!. Zudem haben ausgerechnet die besseren MD-III-Linsen (2/28mm, 2/235mm, 2.8/200mm usw.) einen "doplleten Schneckengang", was auch das nötige Drehmoment verdoppelt. Zusammen mit der "Alu auf Alu"-Philosophie ergibt sich dadurch beim Fokussieren eine Zähigkeit, die den Fluss des Arbeitens wirklich hemmt...
Und dann die X-700 selbst ... ursprünglich sicher nicht meine Lieblingscam (um 1984, als ich mir als 15jähriger eine "richtige" SLR erwerben wollte, stand Canons F-1 New im Vordergrund), da zuviel "Plastikfeeling" und zuwenig Substanz: Als ich sie nun mit Motordrive MD-1 ewarb und das 2/135mm anschloss, war ich schon ziemlich erstaunt, wie professsionell sich die Kombination anfühlt. Gerade der Griff ist für meine grossen Hände deutlich besser geeignet als derjenige der A900. Interessant ist auch, dass der X-700-Sucher deutlich (! grösser als derjenige der A900 ist... Andrerseits sind da natürlich Bugs in der Hardware, die man sich heute nicht mehr leisten könnte. Die komplett "fixe" Synchronisationszeit von 1/60s etwa - die auch im mauellen Modus stur eingehalten wird - oder die vorsintflutliche Befestigung des Control Grips, die mit nur einer Schraube und ohne jegliche Fixierstifte andauernd zum Vedrehen neigt, waren wohl schon damals im professionellen Betrieb einfach ein "no-go", leider.
Gr Steve