RE: Kontakte an Objektiven

#16 von FotoMan ( gelöscht ) , 13.02.2006 14:09

ZITATBei ROMs könnte man die Schleifkontakte wohl auch einfach als zusätzliche Adreßeingänge verwenden und damit interne Tabellen ummappen.[/quote]

Darüber, ob es nur ein ROM ist, habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ist es aber nicht, da es ja einiges mehr kann. Vermutlich haben das die Minolta-Werbeleute nur nicht geschnallt...

ZITATNein, zum Minolta-Objektivprotokoll gibt es da meines Wissens noch nichts[/quote]

Dann wären wir ja Pioniere... cool!

Ich frage mich nur, ob es in anbetracht der laxen Copyright-Moral eines gewissen asiatischen Landes "politisch korrekt" und ethisch vertretbar ist, die Schnitstelle zuknacken und das in der Öffentlichkeit auszubreiten... die würden sich eins grinsen.

Wenn ich mehr weiß, dann melde ich mich wieder.
Bis dann und Gruß



FotoMan

RE: Kontakte an Objektiven

#17 von matthiaspaul , 13.02.2006 16:17

Zitat von FotoMan
Ich frage mich nur, ob es in anbetracht der laxen Copyright-Moral eines gewissen asiatischen Landes "politisch korrekt" und ethisch vertretbar ist, die Schnitstelle zuknacken und das in der Öffentlichkeit auszubreiten... die würden sich eins grinsen.


Reverse Engineering ist (zumindest hierzulande) legal, solange es nur dem technischen Interesse oder der Dokumentation dient bzw. notwendig ist, um etwas zum Laufen zu bekommen.

Es ist also absolut okay, hier in allen Details die elektrische Schnittstelle, das logische Protokoll sowie die funktionale Belegung der einzelnen Speicherzellen zu beschreiben. Es ist auch legal, wenn jemand darauf aufbauend neue ROM-Chips herstellen würde, z.B. um alte inkompatible Objektive ans Laufen zu bekommen.

Nicht legal wäre es, hier ohne Einwilligung des Herstellers den Inhalt der ROMs 1:1 zu dumpen, um sie 1:1 in andere Geräte zu übernehmen (außer zu Reparaturzwecken) - Journalisten dürften aber selbst das ausschnittsweise publizieren, wenn es echten Beispielcharakter hätte und der allgemeinen Aufklärung diente.

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Kontakte an Objektiven

#18 von FotoMan ( gelöscht ) , 14.02.2006 08:04

Wie es aussieht, lesen wir die gleichen Zeitschriften, Elektronik Informationen...

Ich habe meine Meßtechnik etwas aufgerüstet und ein immerhin nur 20 Jahre altes DSO mit ca. 4kS Speichertiefe aus dem Keller geholt. Vor dem Teil saß ich dann die halbe Nacht und bekritzelte 2 DIN A4 Seiten mit tausenden von Zahlen. Die Auswertung verschiebe ich auf heute Nacht ; - )

Die Auswertung mit der gesampelten Pulsfolge auf meinem DSO scheint mir recht zweifelhaft. Wäre es nicht besser (und vielleicht einfacher), man gäbe den Pin 3 auf einen MAX232 und empfängt dessen Ausgabe mit dem Hyperterminal am Rechner? Dann hätte man wenigstens Zahlen. Baudrate?

Für jetzt erstmal soviel:

Den Clockpuls von Pin 4 konnte ich recht genau vermessen:
Periodendauer Tp: 277,3 ms
Lo-Dauer Tlo: 16,3 ms
Hi-Dauer Thi: 251,0 ms

Die Bitdauer des Datenstroms von Pin 3 scheint bei ca. 20 µs zu liegen.


Morgen komme ich mit ein paar mehr Zahlen rüber.



FotoMan

RE: Kontakte an Objektiven

#19 von matthiaspaul , 11.06.2006 00:59

Hier ein Link zu einem Bericht, in dem die grundsätzliche Funktion der neuen Objektiv-ID für Leica M Objektive (ab 2006-07-01) beschrieben wird - ein Prinzip ganz ähnlich wie bei Pentax (s.o.), wobei die schwarzen und weißen Felder bei Leica wohl optisch abgetastet werden. Bei der zukünftigen Leica M digital geht es wohl weniger um die Übermittlung von echten Eckdaten, als um die profane Erkennung der Objektivemodelle und (durch Lookup in einer in der Kamera eingebauten Objektivdatenbank) um die automatische Korrektur der Vignettierung und/oder von Verzeichnungen sowie um die Aufnahme der Objektivparameter in die Exif-Daten:

http://www.photoscala.de/node/1821
http://www.leica-camera.com/imperia/md/con...bjektive/17.pdf

Wie üblich geht man bei Leica auch hier betont sparsam mit den Bits um - ganze 6 Bits werden für die Kennung spendiert. Darüber ließen sich also gerade einmal 64 konkrete Objektive erkennen - wenn man Revisionen mit einrechnet, könnte das knapp werden (bereits jetzt sind Kennungen für 21 aktuelle und 24 alte Objektive vergeben, macht zusammen 45, also noch gerade 19 Reserve-IDs) - OEM-Blöcke für Objektive von Mitbewerbern wie Minolta (M-Rokkor für CL/CLE), Voigtländer (VM), Konica (KM), Zeiss (ZM) oder Epson (EM) sind bei so wenig Reserve wohl nicht vorgesehen worden...

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Siehe auch: http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=14208

EDIT: Vgl. auch wofür sowas verwendet werden könnte:

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...st&p=215026



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RE: Kontakte an Objektiven

#20 von Jerry56 ( gelöscht ) , 11.06.2006 01:35

Vielleich sollten wir mal 'nen Mess- und Elektronik-Workshop veranstalten? /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Das wär mal was ganz Anderes.

mfG Jerry



Jerry56

RE: Kontakte an Objektiven

#21 von matthiaspaul , 07.09.2006 23:31

Da das Thema im Zuge nach der Suche nach Lens-IDs gerade wieder aktuell wird und wir ein paar neue Infos haben, schiebe ich den Thread mal wieder nach oben.

http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...showtopic=14914 (Info zu Lens-IDs)

Wie schon weiter oben vermutet, handelt es sich offenbar wirklich ums SPI-Protokoll:

http://dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=6371 (Lens ROM data)

(Danke an "opelgt" für den Hinweis auf den Link!

Aber hier gibt's noch mehr:

http://dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=6024 (Focus ready signal with manual lenses)
http://dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=6242 (M42 adapter with Focus Confirmation)
http://dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=6372 (M42 chip and AF)
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=15403 (russischer M42-Adapter)
http://www.m42.ru/indexeng.html (russischer M42-Adapter "Dandelion"
[attachment=2378:attachment]

"crazyplato" aus Griechenland schreibt dort:
ZITAT[...] ATtiny2313 is my choise also. It does not include a true SPI feature in it. Instead, it has a USI unit (Universal Serial Interface) with which you can emulate the necessary SPI interface. You allready know that this SPI interface uses a LSB (Least Significant Bit) first transmission.
[...]
This is the brief description of this protocol.

It is true that the first byte transmitted is (allways in HEX form) the 0xFF.

The second byte is something like the protocol version. There are two protocols that I know. The old one (the one of the beercan) has the value 0x80. The new one has the value 0x81.

The total bytes transmited in the old protocol case is 33. In the new protocol case the data are 46.

The only think you have to do is to transmit the same frame, every time the camera body requests.[/quote]
Und:
ZITATZITAT
Originally posted by Pete Ganzel:

What SCLK frequency is the best?[/quote]
You can't specify a frequency because the microcontroler's SPI should work in SPI Slave mode.

So, the only thing that you must be careful is that the code is fast enough to handle the data transmission. The SPI clock given by the camera is around 100KHz, I think!
[/quote]
"vasimv" aus Russland schreibt:
ZITATMinolta ROM is SPI-like serial ROM with 32 or more bytes (i've got 64 bytes but crazyplato reports that would be 46, nor 64). There is no MOSI signal line, so only five contacts used (didn't count D/SSM/xi ones) - GND, SCK, SS, Ucc, MISO.[/quote]
Viele Grüße,

Matthias

PS. Von "vasimv" sind auch die beiden Attachments (für nicht kommerzielle Verwendung freigegeben). Bitte schaut in den Dyxum-Threads nach aktuellen Ausgaben, zur Sicherheit hänge ich sie hier trotzdem mal an:

http://forum.minolta-club.ru/attachment.ph...mp;d=1150534786
http://www.forum.minolta-club.ru/attachmen...mp;d=1156838994
[attachment=2204:attachment] [attachment=7548ICT3654.jpg]
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=260023


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RE: Kontakte an Objektiven

#22 von matthiaspaul , 19.09.2007 18:37

Und hier ein interessanter Einblick in die Konvertierung von Zeiss Contax N-Mount-Objektiven auf Canon EOS-Bajonett:

http://en.conurus.com/install.html

Viele Grüße,

Matthias


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have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


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RE: Kontakte an Objektiven

#23 von matthiaspaul , 09.04.2008 20:54

Siehe auch:

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=20178 (M42-auf-AF-A-Adapter und MC 1,2/58mm mit ROM)

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Kontakte an Objektiven

#24 von matthiaspaul , 25.05.2008 11:29

ZITAT(matthiaspaul @ 2005-08-14, 17:15) Interessant ist auch der folgende Artikel von Herbert Keppler in PhotoReporter Vol. 13 No. 21, 2005-12-11 über Samsung:

http://photoreporter.com/article.asp?issue...p;articleID=448

Dort wird von einer Samsung 35mm MF-Gehäuse namens SR 4000 aus dem
Jahre 1998 (Prototypen existierten aber bereits 1996) berichtet, deren Bajonett
zwar nicht identisch, aber doch sehr stark dem Minolta-A-Bajonett ähnelt:
ZITAT
In 1998 Samsung surprised all of us by introducing an original design, Korean-made Samsung SR4000 35mm SLR with a lightweight, polycarbonate body and porro-mirror viewfinder. While loaded with many features, electronics and much hand wiring, it had two oddities. In an age of autofocus, it had none (maybe to avoid any autofocus licensing problems). Also the interchangeable lens mount, although nearly identical to Minolta’s (!, was unique. But the lens line contained only two Samsung-brand lenses and a 50mm f/1.4 Schneider Xenon.
Not surprisingly, the camera and lenses disappeared from the market. But why had Samsung produced and attempted to sell them? Just to test the waters for some time in the future?[/quote]
[/quote]
Ich habe gerade entdeckt, daß diese Kamera, die zwischen 1998 (andere Quellen sagen 1997) und 2002 produziert wurde, in Korea selbst unter dem Namen Samsung Kenox GX-1 verkauft wurde - eine erstaunliche Namensähnlichkeit zu den Samsung GX-DSLR-Modellen, ebenfalls mit Schneider-Kreuznach-Objektiven, die seit einigen Jahren jetzt aus der Zusammenarbeit mit Pentax hervorgehen und dementsprechend ein Pentax-Bajonett (K-AF-irgendwas) besitzen. Auf der folgenden Seite ist sogar eine Abbildung der Samsung Kenox GX-1 zu finden. Auf den ersten Blick sind nur zwei Unterschiede dieser "Samsung MF mount" im Vergleich zum Minolta-A-Bajonett auszumachen: Die AF-Spindel fehlt, die analoge SLR wurde manuell fokussiert, wie Herbert Keppler oben schon schrieb. Darüberhinaus ist einer der fünf Kontakte (die MISO-Datenleitung) leicht versetzt angeordnet.

http://photo.net/bboard/q-and-a-fetch-msg?msg_id=00CJ7L
http://photo.net/neighbor/view-one?neighbo...ighbor_id=55420
http://photo.net/bboard/q-and-a-fetch-msg?msg_id=004Hho
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=67955
http://www.dyxum.com/dforum/forum_posts.as...D=345363#345363
http://photo.net/filters-bags-tripods-acce...es-forum/004Hho
http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/237590-post1.html

http://yongbaksa.com/bbs/zboard.php?id=cam...c=asc&no=12


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RE: Kontakte an Objektiven

#25 von berndr ( gelöscht ) , 14.01.2010 12:44

Hallo,

ich wollte mal auf folgenden Link verweisen, der die Bedeutung des Minolta Objektivprotokolls etwas erhellen könnte:
http://www.patentstorm.us/patents/4970541/description.html

Gruß,
Bernd.


berndr

   


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