ZITAT(Phillip @ 2013-12-11, 21:39) Zum Unterschied A7/A7r und der Problematik der Weitwinkel:
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[*]Randunschärfen Die betroffenen Objektive wie z.B. das von Steve getestete Biogon zeigen zum Rand hin einen starken Schärfeabfall der so mit einer Leica M9 oder einer Filmkamera nicht zu beobachten ist. Abblenden hilft
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ZITAT(Dennis @ 2013-12-11, 20:36) ZITAT(Phillip @ 2013-12-11, 17:52) Deshalb wäre ich sehr überrascht wenn jemand ein besseres Ergebnis als Steve aus dem 35er Biogon heraus kitzeln würde. Mein 28er Biogon welches an der Nex-6 mein Lieblingsobjektiv war ist auch unbrauchbar.[/quote]Aber ein derartiger Schärfeabfall müsste sich doch auch auf Film manifestieren? Ist das Ding wirklich so eine Gurke?
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Nein, wenn wir einmal die MTF Kurve betrachten so müsste es zum Rand hin eine deutlich bessere Leistung zeigen. Das Problem scheint darin begründet zu sein, dass digitale Sensoren auf nicht rechtwinklig auftreffende Lichtstrahlen sehr empfindlich reagieren. Die Randstrahlen bei den symmetrischen Weitwinkeln treffen nicht rechtwinklig sondern z.T. mit einem Winkel von bis zu 45° versetzt auf den Sensor, Film ist dafür unempfindlich und Leica hat ziemlich rumtrixen müssen (u.a. werden die Rawdateien um Farbverschiebungen bereinigt), damit die M9/M240 damit klar kommt. Ab ca. 25° Versatz (habe die Zahlen auch nur gelesen aber von Leuten die sonst wissen wovon sie reden) kommt es bei einer A7(R) aber zu den oben beschriebenen Problemen.
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Das Schärfeproblem kann eigentlich nur mit dem Deckglas über dem Sensor zusammenhängen, nicht aber mit dem Sensor an sich (im Gegensatz zu den symmetrischen und asymmerischen Farbabschattungen, die mit den schräg auftreffenden Lichtstrahlen und der asymmetrischen Konstruktion der einzelnen Pixel im Sensor selbst zu tun haben).
ZITAT(Dennis @ 2013-12-11, 23:46) Ich bin mir der Problematiken der schräg einfallenden Randstrahlen durchaus bewusst, das Thema kam ja erstmals richtig mit Erfindung von FourThirds auf den Tisch. Damals wurde zum Bajonett auch eine Ausgangspupille definiert, die ein möglichst paralleles Auftreffen der Lichtstrahlen sicherstellen sollte. Vignettierung und Farbdrift an den Rändern sind auch nachvollziehbar, aber wieso soll es zu einem Schärfeabfall kommen? Es ist ja kein Problem des optischen Strahlengangs, sondern des Sensors - und der liegt in der gleichen Schärfeebene, in der auch der Film liegen würde.[/quote]
Doch, natürlich ist der Schärfeabfall nachvollziehbar!! Wenn Strahlen genau senkrecht durch eine planparallele Glasplatte durchgehen, ist alles perfekt - aber sobald man schräg durchgehende Strahlen hat, wird deren Fokus verschoben, und zwar je nach Auftreff-Winkel, Brechkraft des Glases und Dicke des Glases durchaus massiv. Diese Verlagerung bder Schärfe-Ebene kann durchaus einige Prozent der Glasdicke erreichen, eventuell sogar deutlich mehr.
ZITAT(Dennis @ 2013-12-11, 23:46) Irgendwo auf der Webseite von Metabones steht geschrieben, dass Brian Caldwell den OLPF mit in die Berechnung für den Speed Bosster einbezogen hat, mit einem Mittelwert von 2mm Stärke.[/quote]
Eh voilà ... Verlagere mal bei einem WW die Schärfe-Ebene um 0.2 mm und schaue dann die Auflösung an ...
ZITAT(Dennis @ 2013-12-11, 23:46) Daher gehe ich davon aus, dass die anderen Hersteller das auch tun.[/quote]
Bei der Berechnung jedes einzelnen Objektivs? Denn die Verlagerung der Schärfe-Ebene durch das "Deckglas" ist ja stark abhängig von der Lage der Austrittspupille, und sie verändert sich von Bildmitte zu Bildecke deutlich!! Eine so gerechnete Optik wäre dann allerdings wieder am Film nicht zu gebrauchen, und der Hersteller müsste sich auf eine fixe Dicke & Brechungsindex des Deckglases festlegen (ob mit oder ohne Low Pass Filter ist egal). Möglicherweise ist das bei 4/3 definiert, und eventuell hat das Sony beim E-System intern ebenfalls gemacht, um zB das Biogon FE 2.8/35mm so klein rechnen zu können. Die Grösse des ZE 1.8/24mm deutet allerdings darauf hin, dass man den "einfacheren" Weg gegangen ist und einen Retrofokus konstruiert hat ...
Leica ist den andern Weg gegangen: Man hat die Dicke des Deckglases auf 0.3 mm (300um) reduziert.
ZITAT(Dennis @ 2013-12-11, 23:46) Schließlich ist der OLPF vor dem Sensor nicht anders zu bewerten als der rückwertige Glasfilter bei den Spiegel- oder langen Telebrennweiten, oder auch dem UW Rokkor 18mm F9.5 - und da wurde das schon 1965 in die Berechnung mit einbezogen. Daher wäre es eigentlich theoretisch auch logischer, dass eine Kamera ohne OLPF besser mit alten, "analogen" Optiken zurecht kommen sollte.[/quote]
Optical Low Pass Filter (OLPF) und "Deckglas" sind zwei verschiedene Sachen - eine Kamera ohne OLPF muss genauso ein Schutzglas vor dem Sensor haben wie eine Kamera mit ...