- Man muss ja kein Focuspeaking nutzen, auch die simple Ausschnittsvergrößerung im EVF sorgt für deutlich präzisere Fokussierung, als sie ein OVF bietet. Dass man die Mattscheibe offenbar nicht wechseln kann, spricht Bände darüber, wie diese Kamera zusammengeschustert wurde, um eine schnelle Mark zu machen. Warum wohl nur 16MP? Weil man mehr eh nicht scharf kriegt? ... Der 24MP Sensor dürfte in wesentlich größerer Stückzahl produziert werden, also billiger sein, aber warum wird er nicht verwendet? Dass bessere High-ISO Fähigkeiten durch höhere Auflösung teilweise ausgeglichen werden, hat sich zwar noch nicht überall rumgesprochen, aber bei Nikon werden sie es wissen... Mein Eindruck ist, dass hier wider besseres Wissen der Ingenieure ein Modell für "Ewiggestrige" zusammengeschraubt wurde. Leider ging das Design etwas in die Hose, tendenziell ähnlich überkandidelt, wie die neuesten Hasselbladverbrechen, bloß warziger...
- Manuelle Fokussierung mit Hilfe der AF-Punkte ist ziemlich umständlich und wenig intuitiv, und für Peaking/Vergrößerung wäre man dann auf das Display verwiesen. Das funktioniert in sehr vielen Situationen natürlich schlecht (helles Umgebungslicht), außerdem zahl ich doch nicht soviele Streifen für eine SLR, um sie mir dann wie eine Kompaktknipse vor die Nase zu halten.
- Aus Plastik ist (laut Maschke?) der obere Deckel, zumindest bei der silbernen Version. Allerdings musste er sich bei den Knöpfen auch korrigieren - wer weiß es genau?
- Das Bedienkonzept mit der Dynax 7D zu vergleichen ist doch der blanke Hohn. Die hatte nämlich ein Konzept. Die Nikon wirkt auf mich eher so, als ob man sich gesagt hat: "Was wollen die reichen Fotorentner?" -> "Alles wie damals, für jede Funktion nen Knopp." Haben sie gekriegt... Die Bedienlogik grob angelehnt an Kameras der 70er und 80er Jahre, dazu zig Knöpfe für "moderne" Funktionen. Konzept geht anders... Siehe A7: Das ist für mich schon ziemlich nahe an der "digitalen XD-7", wenn man die alten Rokkore dranhängen will. Die Bedienlogik näher an analoge Kameras anzunähern, macht doch keinen Sinn, denn mit EVF und den vielen digitalen Zusatzfunktionen wird man zu einer ziemlich abweichenden Bedienung kommen, wenn man unvoreingenommen an die Sache rangeht. Z.B. die von vielen beschworene "Zweihandbedienung" mit linker Hand unter dem Objektiv bzw der Kamera: Bei einer analogen manuellen SLR musste das so sein, denn einerseits ist wegen der Filmkammer der Platz eh vorhanden, und wenn man zum Spannen den Daumen bewegt, geht das mit einer Hand schlecht, die zweite wird meist ganz intuitiv stützen. Mit Motor und AF ist das eigentlich schon nicht mehr nötig, und grad für Schnappschüsse ist es praktisch, wenn man die Kamera einhändig hochnehmen und schnell auslösen kann. Entsprechend war bei analogen AF-Kameras auch oft auf der linken Seite nicht allzu viel los, zumindest rückseitig. Die A7 geht konsequent in dieser Richtung weiter, angepasst an die Bedienung per EVF.
Die Unsitte, links neben dem Display Knopfreihen einzubauen, ist erst von den digitalen Kompakten zu den DSLRs rübergeschwappt, warum man das jetzt in einem Retromodell wie der DF machen muss, ist mir nicht klar. Hätte man wenigstens das klare Bedienkonzept einer analogen Dynax 7 als Ausgangspunkt genommen, wäre es noch einigermaßen übersichtlich, aber auch dann wäre die optische Anlehnung an manuelle SLR's rein werbewirksame Verkleidung. Mein Fazit: 0,5 Punkte auf der Lunar-Stellar-Peinlichkeitsskala...