An sich ist das durchaus machbar, der Aufwand ist aber nicht unerheblich. Das müsste schon ein sehr besonderes S8-Bild sein.
Ich habe auf diese Weise u.a. Blattläuse und Milben fotografiert (formatfüllend ); wenn ich dazu komme, sie einzuscannen (habe keinen Scanner) stelle ich 'mal Beispiele ein.
Den Hinweisen der anderen kann ich im Wesentlichen nur beipflichten.
Vergiß "Schärfentiefe durch Abblenden". Die förderliche Blende liegt vermutlich so in der Gegend von 5,6-8. Wenn Du sie genau ausrechnen möchtest:
http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm
Aber mach' Dich nicht verrückt, es spielen Faktoren hinein, die sich nur schätzen oder willkürlich festlegen lassen, bspw. der tolerierbare Zerstreuungskreisdurchmesser. Und Du kannst aus dem winzigen Bild ohnehin nichts herausholen, was nicht darin ist. Im oben genannten Bereich dürftest Du ganz gut liegen.
Ein Weitwinkel in Retrostellung funktioniert im Übrigen ganz ausgezeichnet als Ersatz für eine teure Spezialoptik. Und die vier Zentimeter Arbeitsabstand sind bei solchen Arbeiten schon viel! Du hast sie auch nur, weil das Objektiv für eine SLR gedacht ist, wo zwischen Film und Hinterlinse genug Platz für den Spiegel sein muß. Ein Ringblitz ließe sich auch anderweitig in der richtigen Position fixieren, auf ein paar Millimeter hin oder her kommt es ja in diesem Fall nicht an. Ich nehme ein Laborstativ, bis der Adapter fertig ist, den mir ein Freund drehen will.
Stativ: Ein "normales" Dreibein reicht nach meiner Erfahrung nicht aus. Egal wie groß und schwer. Auch deshalb, weil Du nicht dicht genug an Dein "Motiv" herankommst, und jeder Ausleger (oder was auch immer), schwingt dann doch ein paar Zehntel - in diesem Fall viel zuviel.
Ich benutze ein großes Reprostativ (von Kaiser). Damit ist auch eine vertikale Anordnung der Optik möglich, was mir praktischer erscheint.
Spiegelvorauslösung habe ich nicht. Ich benutze eine X-700, meist zusammen mit einem Ringblitz, mit dem sie durch die Optik messen kann, das erspart mir viel Rechnerei. Das Blitzen ist auch deshalb nötig, weil ich lebende und damit (teilweise sehr) bewegliche Motive fotografiere. Aber die wenigen Aufnahmen statischer Objekte mit Dauerlicht sind auch nicht verwackelt. Vielleicht habe ich Glück, oder die Spiegeldämpfung bei Minoltas ist tatsächlich so hervorragend. Probier' es einmal aus, bevor Du Dir extra ein anderes Gehäuse beschaffst.
Wenn ich, wie Du, Durchlicht bräuchte, würde ich einen Blitz seitlich auf das Grundbrett legen und dessen Licht mittels eines kleinen Spiegels nach oben in die Senkrechte umlenken. Lochblende aus schwarzer Pappe unter dem Objekt nicht vergessen. Und den Blitz durch eine Röhre (aus dem gleichen Luxusmaterial ) leuchten lassen, um Reflexe an blanken Teilen des Aufbaus zu vermeiden.
Die Mengen an Dauerlicht, die Du ggf. brauchen würdest, sind ziemlich erheblich. Da wäre eine Mikroskopierleuchte (die eine Optik zur Bündelung des Lichtes hat), eine Kaltlichtlampe oder dgl. nicht schlecht. Diaprojektor?
Vielleicht lässt sich mit der Planlage etwas machen, wenn Du die Filmstücke zwischen zwei Objektträger (Mikroskopierbedarf) einklemmst? Die sind zwar nicht vergütet, aber plan und schlierenfrei, leicht zu handhaben und preiswert. Reflexe auf den äußeren Oberflächen liegen schon wieder außerhalb der Schärfeebene, sollten aber trotzdem minimiert werden.
Scharfstellen ist nicht so einfach, u.a. wg. des dunklen Suchers. Evtl. besorgst Du Dir eine Sucherlupe. Ich komme zwar ohne aus, möchte es aber irgendwann einmal 'mit' probieren, um mir die Arbeit zu erleichtern.
Hoffentlich habe ich nichts vergessen - und hoffentlich nimmt mir niemand übel, wenn ich hier läääängst bekannte Ratschläge gebe.
Gibt schließlich eine Menge "alte Hasen" hier, da möchte ich mich nicht aufspielen.
ZITAt (Minomanu @ 2012-02-03, 9:06) Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Hinweise!
Ich denke, ich werde es trotz der erwähnten Probleme einmal versuchen. Klar, 6:1 ist schon was.
Die Beleuchtungsproblematik wegen des geringen Aufnahmeabstandes würde ich in diesem Fall umgehen, da ich den Super8-Film von hinten durchleuchte.
Die geringe Schärfentiefe (bei 6:1) wird in jedem Fall kritisch, da die Planlage des Super8-Filmes schwierig zu realisieren sein dürfte.
Evtl. könnte ich einen kleineren Vergrößerungsmaßstab wählen und anschließend eine Ausschnittsvergrößerung anfertigen lassen.
Gruß
Herbert[/quote]