ZITAT(Phillip @ 2015-12-02, 9:16) ZITAT(Vogelgucker @ 2015-12-01, 18:56) Ist das Folklore oder gibt es vielleicht Unterschide digital zu analog. Ich kenne von Nikkoren, dass manche analoge Schätze von denselben Nutzern digital als wenig brauchbar eingeschätzt wurden. Das hört sich nicht nach Folklore, sondern abweichenden Ergebnissen im digitalen System im Vergleich zur analogen Nutzung an.[/quote]
Ich denke zum einen war es damals deutlich schwieriger brauchbare Ergebnisse zu generieren als heute, deshalb spielte Folklore wohl auch eine noch größere Rolle als das heute der Fall ist. Ich sag nur legendärer Vierlinser. Der mag in der damaligen Zeit relativ zur Konkurrenz sehr gut gewesen sein. Nach heutigen Maßstäben ist es aber recht weit von einem perfekt korrigierten Objektiv wie dem Zeiss 2/135 entfernt. Dass er sehr deutliche Farbsäume außerhalb und in der Fokusebene zeigt und auch im Bokeh nichts besonderes ist hätte man aber schon damals bemerken können. Die Schärfeleistung des Objektivs ist vermutlich gut genug, dass in der Regel der FIlm der limitierende Faktor war. Heute an hochauflösenden Sensoren aber zeigt sich, dass andere Objektive der Ära schärfer sind. Mit Canons Objektiven der L Serie beispielsweise kann es sich nicht messen.
Das 24er Rokkor ist vielleicht noch ein besseres Beispiel. Ich habe gerade nochmal Stephans Zusammenfassung der Kommentare hier im Forum gelesen. Die enthalten so gut wie keine detaillierten technischen Beschreibungen sondern nur Worte wie "stark", "Ruf wie Donnerhall" und Verweise darauf, dass Leica das Objektiv ins Programm übernommen hat. Das ist für mich immer ein Indikator dafür, dass sich Leute nur auf einem oberflächlichen Niveau mit einem Objektiv auseinander gesetzt haben. Hiergibts einen MTF-Graphen des baugleichen Leica Objektivs und der zeigt, dass das Objektiv zwar im Zentrum schon bei f/2.8 eine sehr gute Leistung zeigt, Ränder und Ecken werden hingegen nie besonders scharf und es ist sehr deutlicher Astigmatismus zu beobachten. Das kannst du ja mal mit dem MTF-Graphen des neuen Zeiss Btais 2/25 vergleichen. Da fällt zum einen auf, dass Leica mit seinen MTF-Graphen nicht so ehrlich wie Zeiss ist und zum anderen ist eine Rand- und Eckschärfe auf völlig anderem Niveau zu beobachten.
Um auf deine Ausgangsfrage zurück zu kommen: Ich kenne keinen einzigen gut belegten Fall wo es bei SLR Objektiven deutliche Unterschiede zwischen Film und digitalem Sensor zu Gunsten des Films gäbe.
Grüße,
Phillip
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Na mit wirklichen Fakten kann ich auch nicht dienen. Ich kenne nur Aussagen über die einzelne Wahrnehmungen. Ein Fotohändler sagte z. B., dass generell Weitwinkel, die auf Film gut kamen, digital diese Leistung nicht bringen. Ich habe es aber nicht weiter erörtert. Ich hatte es mal so aufgefasst, dass die Kritik sich v. a. auf die Eckschärfe bezog. Ein anderer Fotograf und Händler hatte von Einzelfällen berichtet, wie Kunden, die immer sehr glücklich mit ihrem Nikkor was weiß ich waren und nach Umstieg auf digital dasselbe Objektiv nicht mehr gut fanden. Ob hier jetzt Kontrast, Eckschärfe, Vignettierung, Auflösung oder was weiß ich gemeint war, kann ich nicht sagen.
Diese allgemeinen Aussagen sind mir recht häufig vorgekommen. Worin diese Wahrnehmungen und Äußerungen begründet liegen, weiß ich nicht. Vielleicht spielen auch die verwendeten Kameramodelle eine Rolle. Dies war für die Bildqualität früher ja im Grunde Nebensache, heute nicht mehr. Lag es an fehlenden Fähigkeiten zur Bildbearbeitung, Psychologie oder unterschiedlichen Filmqualitäten, keine Ahnung. Tatsächlich werden ja auch heute Objektive an unterschiedlichen Kameras unterschiedlich getetest.
Grüße
Vogelgucker