ZITAt (u. kulick @ 2012-05-07, 2:14) Japan ohne Atomstrom!
Und trotzdem steht die A57 bei uns in den Verkaufsregalen. Es geht also auch ohne Kernkraft. Eine solidere Versorgung mit ECHT regenerativen Energien würde eine Rückkehr zur Kernkraft überflüssig machen.[/quote]
Ja, es geht - Japan hat ca. 30% Kernkraftanteil am Strom innert 14 Monaten teils ersetzt und teils eingespart (inkl. Produktionsverlagerung ins Ausland!!.
Ein guter Kollege, der beste Beziehungen in die Chefetagen von manchen Schweizer Industrie-Unternehmen hat, hat mir kürzlich gesagt, dass zur Zeit in Japan Erdgas-Kraftwerke "reihenweise" aus dem Boden gestampft werden. Die Gasturbinen sind praktisch "ab Stange" erhältlich (im Prinzip Flugzeugturbinen à la A380), und sie werden in Einheiten von 10-12 Stück zusammengefasst. Dank elektronischer Regelung kann man sie extrem nahe "an der Grenze" betreiben (d. h. wenige Grad unter der Temperatur, bei der sie quasi explodieren würden). Das hat einen Wirkungsgrad von >55% zur Folge (wesentlich besser als Kohle oder gar Braunkohle!!. Und weil zudem Erdgas pro Energie-Einheit deutlich weniger CO2 zur Folge hat, liegen die modernen Gaskraftwerke auch CO2-mässig recht gut drin (Grössenordnung 50% der CO2-Emissionen eines Kohlkraftwerkes).
Bezüglich der Lage in Fukushima 1 und Fukushima 2 ist aber keinesfalls Entwarnung zu geben - im Gegenteil; die Rest-Strukturen korrodieren, und die darin "gelagerten" Mengen an Radioaktivität übertreffen Chernobyl um ca. das 85fache (!!. Im Falle eines mittleren Erdbebens sind Schäden zu befürchten, die zu einem verstärkten Verlust von Kühlwasser oder zu einem Einstürzen von Strukturen führen könnten - und danach zu einem erneuten Brand der Zirkonium-Hüllen von hochradioaktiven Kernbrennstäben. Inzischen werden sowohl aus der Stadt Fukushima (Explosion Reaktor 1) wie auch aus gewissen Gebieten innerhalb Tokyos (Explosion Reaktor 3 und Explosion/Brand Reaktor 4) von den Ärzten zunehmend typische Strahlenschäden gemeldet: Haarausfall, Nasenbluten, Durchfall, und Hautveränderungen.
Ich werde in absehbarer Zeit einen ausführlichen Hintergrundartikel machen, der den Stand des öffntlich zugänglichen Wissens betreffend Hergang und Konsequenzen der Katasrophe "kurz" zusammenfasst - nicht zuletzt deshalb, weil meines Erachtens sehr wichtige Messungen, die daraus ersichtlichen Abläufe während der Katastrophe, und die Konsequenzen für weiter betriebene KKWsin der Öfentlichkeit kaum bekannt sind. Dann werden auch ausfühlrich Quellen genannt.
Gr Steve
Steve